Also zunächst mal sind Äußerungen gegen Martin Kind von gegnerischen Fans ja nun nicht wirklich selten. Der Mann hat sich durch seinen 50+1 Scheiß ja überall Feinde gemacht. "Kind muss weg!" wird aus den Reihen der organisierten Szene (nicht nur der Ultras) regelmäßig angestimmt, warum sollte man also nicht mit einstimmen, wenn es von den Freiburgern stammt.
Es gibt in Hannover neben der Zeitung mit den 4 Buchstaben noch 2 große Tageszeitungen. Die HAZ und die NP. Beide sind Blätter aus dem Madsack-Verlag, welcher wiederum an der Hannover 96 Sales & Services GmbH beteiligt sind. Das ist die Gesellschaft um Kind und andere hannoversche Millionäre, die gerne 2017 die Hannover 96 KGaA übernehmen will (Stichwort Änderung der 50+1). Diese beiden Zeitungen schreiben nicht ein kritisches Wort zu Martin Kind. Dagegen wird aus "Kind muss weg!" mal schnell ein Schmähruf der Chaoten. Das prägt die Meinung der großen Masse im Stadion. Ich tue mich schwer mit der Einteilung oder Kategorisierung der Fans außerhalb der Supporter-Blöcke. Ich kenne so einige, die gehen seit 30 Jahren ununterbrochen zu 96, die würde ich kaum als Bundesliga-Eventies bezeichnen.
Dennoch haben die keine Lust, sich einen Kopf über Vereinspolitik, die Ziele und Auswirkungen der Pläne von Martin Kind, die Gründe für die Ablehnung durch die organisierte Szene, etc. zu machen. Die kommen ins Stadion, weil sie Fußball sehen wollen, die wollen über Tore von 96 jubeln, den Schiri bepöbeln, manchmal auch über die faulen Säcke in den roten Trikots herziehen, das ist alles. Die sind nicht gegen Martin Kind, denn er steht für das Ende der peinlichen 96-Führungen, für eine gewisse Seriosität bei der Führung des Vereins, die entsprechend Leute mit Geld das Vertrauen gegeben haben, in den Hannover 96 zu investieren.