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AutorThema: Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins  (Gelesen 1297 mal)

Offline Sujo96

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #60 am: 24. August 2010, 14:52:31 »
@ranch: Pflückst Du jetzt meine Aussage nochmal falsch auseinander? Es wird auch dadurch nicht richtiger, dass Beorn das so auslegt. Ich bezog es auf das, was die Medien daraus machen (nicht konkret in diesem Fall, sondern häufig bei Dingen um St Pauli herum, zuletzt erst wieder im Aktuellen Sportstudio).
Für mich ist der FC St Pauli eben kein besonders anderer Verein. Sicher hat man relativ früh eine eher linke Szene im Stadion gehabt (bei 96 gibt es im Übrigen auch schon lange Projekte gegen Rassismus und nicht erst seit das Mainstream ist), was aber auch einfach der Tatsache geschuldet ist, dass diese in dem Stadtteil zu dem Zeitpunkt ziemlich verwurzelt war. Der ursprüngliche St Pauli Fan zumindest war nicht von jeher aus dieser Szene.
Mir geht es sicherlich nicht gegen den Strich, wenn jemand ein wenig anders ist, sondern dass die Medien ständig scheinbar sowas brauchen, um ein Highlight in Bezug auf Fußballberichterstattung zu haben. Vor ein paar Jahren war es eben Mainz, jetzt ist es mal wiederPauli. Wem das gefällt, bitteschön, warum ich hier aber in eine merkwürdige Ecke gestellt werde, wenn ich äußere, dass ich das nicht mag, ist mir nicht klar und zeugt in dem Punkt ja auch nicht gerade von Toleranz.
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Offline ranch

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #61 am: 24. August 2010, 15:11:40 »
Dann noch mal von vorne: Aus einem beschissenen Überfall wird eine Diskussion über den FC St. Pauli. Völlig bescheuert.
Obendrein kam die Diskussion auf, wieso der Torwart mit Fans im Zug saß. Genau so bescheuert.
Der Überfall wurde hier von etlichen genutzt für Hinweise, wie scheiße der Klub ist oder wie kommerziell und gar nicht anders als andere Vereine.
Ob das bei Fortuna Köln, dem VfL Bochum, Arminia Bielefeld oder dem SC Freiburg so gewesen wäre?
Ich vermute, nein. Hingegen vermute ich, dass es bei der Eintracht z.B. einen ähnlichen Diskussionsverlauf genommen hätte.
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Offline Schröder

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #62 am: 24. August 2010, 15:15:56 »
Frage ist doch, wer daran Schuld ist, Medien oder Verein. Natürlich bedient ein Verein gerne ein solches von den Medien aufgeputschtes Klischee des "sympatischen Underdogs" mit den "etwas anderen" Fans. Lässt sich doch jede Menge Kohle mit machen, wenn einem das quasi schon aufgestempelt wird. Warum sollte St. Pauli sich dagegen wehren? Würden andere Vereine in vergleichbarer Situation sicher auch nicht, immerhin sind alles im Endeffekt Wirtschaftsunternehmen.

Als "kleinerer" Verein in einer Stadt brauchst du Abgrenzungsmerkmale gegenüber dem größeren Club. 1860 hat den Fehler gemacht, diese in den Gully zu treten, als sie mit in das Schlauchboot gezogen sind. St. Pauli hat diese - früher von den Fans, jetzt von den Medien - "frei Haus" geliefert bekommen. Sie wären schön blöd, die Welle nicht mitzureiten.

Offline Sujo96

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #63 am: 24. August 2010, 15:19:04 »
@Schröder: Exakt das ist es was mir auf die Nerven geht. Die Medien. Und wenn ranch noch 1000 Mal eine Kritik an St Pauli draus machen mag. Ich habe meine Aussage nun oft genug erklärt. Und wenn wir hier aus einem Thema nicht mehr auf Grund einer Frage auf ein anderes kommen können, ohne dass man als bescheuert tituliert wird, dann brauche ich kein Diskussionsforum mehr. Dass jetzt auch noch die Eintracht mit hineingezogen wird, sagt dann alles. Habe fertig mit dem Thema, werde mich hier in Zukunft nur noch über sportliche Dinge äußern und am Besten nur noch über Vereine, die auf gar keinen Fall polarisieren...
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Offline Beorn

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #64 am: 24. August 2010, 15:24:33 »
Mir geht es sicherlich nicht gegen den Strich, wenn jemand ein wenig anders ist, sondern dass die Medien ständig scheinbar sowas brauchen, um ein Highlight in Bezug auf Fußballberichterstattung zu haben. Vor ein paar Jahren war es eben Mainz, jetzt ist es mal wiederPauli. Wem das gefällt, bitteschön, warum ich hier aber in eine merkwürdige Ecke gestellt werde, wenn ich äußere, dass ich das nicht mag, ist mir nicht klar und zeugt in dem Punkt ja auch nicht gerade von Toleranz.
Hier schreibst Du ja von einem anderen Phänomen rings um den FC St. Pauli, seine mediale Darstellung. In einer Medienstadt wie Hamburg scheint bei vielen Journalisten St. Pauli "hip" zu sein. Andere Redaktionen, ob Printmedien oder Fernsehen, übernehmen vieles ungefragt und unreflektiert. Wie oft habe ich schon das Attribut "Kultclub" gelesen oder gehört, wobei ich den Eindruck hatte, es ist zu einem bloßen Etikett geworden. Mit der Wirklichkeit des Vereins und seiner Anhänger muss man sich dann nicht mehr wirklich beschäftigen, es reicht, ein Bild zu übernehmen.

St. Pauli selbst profitiert davon natürlich. Wenn ein Drittligist, und lange Jahre war der Verein ja nichts anderes, ein höheres Vermarktungspotential hat als viele Erstligavereine, dann eröffnen sich eben Möglichkeiten, von denen andere nur träumen können. Hier an unserer Uni sehe ich regelmäßig Träger von "Retter"-Shirts oder Skullkappus. Aber wenn wir Fahrgemeinschaften bilden, die zu Spielen des FC St. Pauli fahren, dann sind es meist die gleichen Leute. Denn viele Träger interessieren sich nicht, oder nur am Rande, für Ergebnisse, Platzierungen oder Mannschaft. Es ist ein Image, welches man verkörpern will. St. Pauli hat sich als Marke im Grunde vom Fußball gelöst ...

Sujo, da Du Hannover ansprichst: Hannover als Stadt und seine Vereine haben, zumindest in meiner Wahrnehmung, ein großes Imageproblem. Hannover wird gegenüber anderen Großstädten marginalisiert, ignoriert, belächelt. Das überregionale Medieninteresse konzentriert sich auf andere Punkte. Wenn also etwa rings um die Roten Initiativen verschiedener Art, und so liest es sich bei Dir, das Rassismusproblem angehen, dann findet es über das Umfeld hinaus praktisch keine Beachtung. Es gibt ganze Regionen welche medial regelrecht im Schatten liegen, und ich habe den Eindruck, Südniedersachsen gehört dazu. Andere Regionen, bei denen ich ähnliches annehme, ist etwa die Rhein-Neckar-Region mit Zentrum Mannheim oder große Teile Ostdeutschlands.

Wenn über solche Städte und Regionen überhaupt berichtet wird, dann in einer problemorientierten, zugespitzten Form (besonders über Ostdeutschland) oder auch verniedlichend (hach wie schön).

Da haben Großstadtvereine mit einer starken Medienpräsenz in direkter Nähe eben Standortvorteile, wobei ich im Grunde nur vier Städte so stark sehe: München, Hamburg, Frankfurt und Berlin. Und als Verein aus einem der bekanntesten Stadtviertel Deutschlands (neben Kreuzberg und Schwabing. Fallen Euch noch andere, ähnlich bekannte Stadtteile ein?) nimmt der FC St. Pauli sicher eine Sonderstellung ein. Das muss man nicht mögen, aber ist es denn wirklich so schlimm?

@Edit: Bei mir dauert es manchmal ein bischen länger.  ;) Daher habt Ihr schon manches angeschnitten, was ich hier geschrieben habe. Ich lass es aber trotzdem mal so stehen.
« Letzte Änderung: 24. August 2010, 15:26:44 von Beorn »
"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe." (Keilschrifttext aus Babylon, um 2000 v. Chr.)

Offline Schröder

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #65 am: 24. August 2010, 15:33:31 »
Rot-Weiß Offenbach, da wo de Dennis spielt. Im Pokal haben se aber auch verloren.  [dummdidum]

Is Wurscht, nur der Uffstiech zählt.

Offline Sujo96

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« Antwort #66 am: 24. August 2010, 15:37:59 »
Wie immer sehr guter Beitrag von Dir. Danke dafür, Beorn. Ich wollt zwar nichts mehr schreiben, gehe aber trotzdem kurz auf Dich ein, weil Du mich ja ansprichst.

Zitat
Denn viele Träger interessieren sich nicht, oder nur am Rande, für Ergebnisse, Platzierungen oder Mannschaft. Es ist ein Image, welches man verkörpern will. St. Pauli hat sich als Marke im Grunde vom Fußball gelöst...

Genau das ist es, was mich nervt. Das sind keine Fans des FC St Pauli, sondern sie schmücken sich mit dem Image und denken, sie sind dann Punkrock oder so. Wem es gefällt, bitte, mir nicht.

Was Du zu Hannover schreibst ist definitiv richtig, mir aber nicht wichtig. Ich habe ein Vierteljahrhundert in der Stadt gewohnt und weiß ihre Vorzüge und Nachteile einzuschätzen. Ich würde jederzeit wieder dahinziehen und habe mich immer dort wohlgefühlt. Was andere Leute oder die Medien von Hannover halten, ist mir daher Wurscht. Gleiches gilt für 96. Ich bin wie vermutlich die meisten Fans hier am Stammtisch einfach da reingezogen worden als lütter Jong und das war dann Schicksal. Ob andere dies nachvollziehen können, ob der Verein 3. oder erste Liga spielt, all das spielt dabei keine Rolle...

Ich kenne diese Kultgeschichte rund um einen Club ja ganz gut aus Hannover vom ECH. Ich kann also St Paulis Verhalten sehr gut nachvollziehen. Was mich nervt ist, wenn sich Journalisten mit diesem Image schmücken wollen und vermutlich in der Mehrheit noch nicht einmal in Hamburg geschweige denn St Pauli gewesen sind... wie gesagt, die Medien wollte ich ironisch kritisieren, nicht den Überfall verniedlichen, das Mitfahren der Spieler im gleichen ICE oder die Eintracht erwähnt wissen...
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Offline ranch

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« Antwort #67 am: 24. August 2010, 15:49:04 »
Da haben Großstadtvereine mit einer starken Medienpräsenz in direkter Nähe eben Standortvorteile, wobei ich im Grunde nur vier Städte so stark sehe: München, Hamburg, Frankfurt und Berlin. Und als Verein aus einem der bekanntesten Stadtviertel Deutschlands (neben Kreuzberg und Schwabing. Fallen Euch noch andere, ähnlich bekannte Stadtteile ein?) nimmt der FC St. Pauli sicher eine Sonderstellung ein. Das muss man nicht mögen, aber ist es denn wirklich so schlimm?

Köln würde ich als Medienstadt definitiv noch dazu nehmen.
Und einen bekannten Stadtteil kenne ich auch noch: Den mit dem bösen Verein in blau-weiß.  ;)
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Offline eagle loather

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #68 am: 24. August 2010, 16:15:32 »
Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber wie gut kommt man mit dem Wochenendticket, welches ja nur zur Fahrt mit Nahverkehrszügen berechtigt, von Hamburg nach Freiburg und wieder zurück? Was erstaunt denn eigentlich daran, dass die St. Paulifans, die mit der Bahn angereist sind, den ICE benutzt haben?

Eine Anreise mit dem ICE ist doch für eine Mannschaft nichts ungewöhnliches, wenn sie sich als praktischer erweist als eine Fahrt mit dem Mannschaftsbus. Da es in der Nähe von Freiburg keinen Verkehrsflughafen mit praktischer Anbindung gibt bietet sich in jeder Hinsicht der ICE als Reisemittel an.

Widerspricht das irgendeinem tatsächlichen oder herbeigefaselten Image des Vereins FC St. Pauli? Oder ist es einfach nur praktischer Menschenverstand der auch bei anderen Vereinen nichts ungewöhnliches ist?

Die Berichte über den Angriff im Bahnhof lese ich mit einer gewissen Skepsis, sogar als Sympathisant des FC St. Pauli. Weil eben solche Berichte, wenn sie Eingang in überregionale Medien wie etwa Spiegel Online gefunden haben, mit dem eigentlichen Ereignis oft nicht mehr viel zu tun haben. Andererseits ist es für mein Seelenheil wahrscheinlich besser, nicht zu wissen, wie viele sich insgeheim einen Ast freuen, wenn St. Paulifans Opfer von Gewalt werden. Auch wenn man es niemals offen zugeben würde!

Ich selbst wurde etwa von einem Haufen Nazischläger im Bahnhof Frankfurt-Sportfeld nach einem St. Paulispiel zusammengeprügelt. Auch am Boden wurde auf mich eingetreten, weil ich ja eine "Zecke" bin. Einige derer, die damals gestiefelt haben, trugen OFC-Utensilien. Deshalb ist mir der Verein Kickers Offenbach wie auch der Großteil seiner Anhänger bis heute nicht "widerlich". Aber es wundert mich auch nicht wirklich, dass solche Schläger dort zu finden waren und sind.

Was an St. Pauli einmal anders war, hat mir eben diesen Club vor Jahrzehnten schon zu einem Sympathieverein werden lassen. Im Umfeld des FC St. Pauli entwickelte sich ein antifaschistisches und antirassistisches Milieu, als noch viele Szenen einen festen Anteil von Neonazis hatten und rassistisches Gedankengut unwidersprochener Teil des Fußballumfelds war.

Heute hat sich vieles geändert, die Nazis sind aus den Stadien bei fast allen Vereinen verjagt worden oder verhalten sich zurückhaltend. Antirassismus ist eine generelle Leitlinie bei im Grunde allen Vereinen geworden. Während früher Fußball allgemein eher als Unterschichtensport angesehen wurde hat er sich für viele Bevölkerungsgruppen geöffnet, welche urprünglich damit nichts zu tun haben wollten. St. Pauli war und ist sicher ein Identifikationsverein für Menschen mit linksalternativer Grundeinstellung.

Über die Kommerzialisiereung des Images und die Entwicklung eines deutschlandweiten Markenbegriffes haben wir uns hier schon oft ausgetauscht. Wobei St. Pauli auch nichts anderes erlebte als viele andere Szenen, die vom Randphänomen zu einem Teil des Mainstreams geworden sind. In der Musik oder Kunst ist so etwas etwa gut zu beobachten. 

Heute ist St. Pauli ein immer noch etwas ungewöhnlicher Verein, aber im Grunde ist er keine Avantgarde mehr. Wer heute noch im FC St. Pauli einen Hausbesetzerverein sieht, der hat nicht verstanden, dass die Achtziger längst Geschichte sind. Wobei es leider oft gar nicht darum geht, Dinge zu verstehen, wenn man einmal einen festen Standpunkt bezogen hat den man niemals mehr zu verlassen gedenkt.

Wie sehr St. Pauli polarisiert sieht man daran, dass über den SC Freiburg, der ja ebenfalls ein eher "alternatives" Image hat (was auch immer dran ist) nicht einmal annähernd so viele Reaktionen hervorruft. Wobei ich ja auch hier im Stammtisch schon mehr als eine Polemik gegen die "Gutmenschen" gelesen habe.

Jeder der ein wenig anders ist, ob im Aussehen, in den Ansichten oder in der Lebensweise, fordert das Spießertum heraus. Selbiges ist weder links noch rechts einzuordnen, es ist überall zu finden, wo das "Andere" nur Abwehreflexe hervorruft. Auch St. Paulifans können Spießer, Idioten oder einfach nur Arschlöcher sein. Die Zugehörigkeit zu einem Club macht niemand zum besseren Menschen. Aber was ich bei St. Pauli und seinen Anhängern in den letzten zwanzig Jahren erlebt habe reicht mir aus um immer noch mehr als nur eine Spur jenes Vereins zu finden, der tatsächlich einmal anders war. Wer das widerlich finden will - bitte ...

Viva St. Pauli!
siehst Du Uwe...
ich kann den FC St. Pauli widerlich finden und dennoch einige seiner Fans mögen...
geht ohne Problem ;)
Ich mag die politisierung von Fußball nun mal garnicht, ich mag das nicht in Babelsberg, auch mag ich das nicht beim BFC und eben bei St. Pauli mag ich es auch nicht...
denn ich bin der Meinung das Politik nichts im Stadion zu suchen hat, aber das Thema hatten wir auch schon.
Was bei St. Pauli extrem vervt ist diese zu Schaugetragene "Gutmenschenart" die dann auch noch toll vermarktet wird.
Ich kann mir aber denken dass das auch einige "echte" St. Pauli Fans nervt.
Das einzige was ich an St. Pauli gut finde ist wie originell und kreativ sie im Bereich Fanartikel sind.... da könnten sich einige Vereine ein Beispiel nehmen.
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so wird er dir wohl schmecken.

Offline eagle loather

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #69 am: 24. August 2010, 16:20:33 »
Dann noch mal von vorne: Aus einem beschissenen Überfall wird eine Diskussion über den FC St. Pauli. Völlig bescheuert.
Obendrein kam die Diskussion auf, wieso der Torwart mit Fans im Zug saß. Genau so bescheuert.
Der Überfall wurde hier von etlichen genutzt für Hinweise, wie scheiße der Klub ist oder wie kommerziell und gar nicht anders als andere Vereine.
Ob das bei Fortuna Köln, dem VfL Bochum, Arminia Bielefeld oder dem SC Freiburg so gewesen wäre?
Ich vermute, nein. Hingegen vermute ich, dass es bei der Eintracht z.B. einen ähnlichen Diskussionsverlauf genommen hätte.
ach Gottchen... der Angriff wurde doch von allen verurteilt... dass das eine scheiß Asoziale Aktion war darüber gibt es doch keine 2 Meinungen. Deswegen kann man dennoch, wenn eine Diskussion vom Topic abgeschweift ist festellen das St. Pauli ein scheiß Verein ist. Zumal es darum ging ob St. Pauli anders ist oder ein ganz normaler Club. Und gerne darf man auch bei einer solchen Diskussion mal ein bisschen Augenzwinkern mit einkalkulieren.
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Offline galle

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #70 am: 24. August 2010, 17:27:24 »
Genau das ist es, was mich nervt. Das sind keine Fans des FC St Pauli, sondern sie schmücken sich mit dem Image und denken, sie sind dann Punkrock oder so. Wem es gefällt, bitte, mir nicht.

 [kladsch]

Aber das sollte hier ja keine Diskussion über den FC St. Pauli werden.
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Offline Beorn

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #71 am: 24. August 2010, 19:25:46 »
Köln würde ich als Medienstadt definitiv noch dazu nehmen.
Und einen bekannten Stadtteil kenne ich auch noch: Den mit dem bösen Verein in blau-weiß.  ;)
Ja, den könnte man auch kennen ...  [idea]

Bad Cannstatt spielt für mich auch in einer solchen Liga, aber schon mit Frankfurt-Sachsenhausen oder Köln-Ehrenfeld bin ich mir schon nicht mehr so sicher.  [nunja]

Köln ist sicherlich eine Medienstadt, allein durch die Fernsehsender WDR, RTL und VOX. Die Presse dagegen hat, meines Erachtens, aber nur eine lokale Bedeutung. Express vielleicht in einer Liga wie die BILD, aber kann sie in Auflage und Einfluß mithalten? Eher nicht, oder?
Stadtanzeiger und Rundschau werden vor Ort und im Umland gelesen, aber mit der Süddeutschen, der FAZ, Frankfurter Rundschau, Welt und TAZ kann keine von den beiden mithalten. Und große Nachrichtenmagazine haben keine Zentralredaktion in Köln.

Fortuna Köln hat es auch in besten Zweitligazeiten nicht geschafft, eine ähnliche Popularität und Medienpräsenz zu gewinnen wie der FC St. Pauli. Das liegt aber wohl auch daran, dass die Fortuna lediglich eine Saison (1973/74) in der ersten Liga spielte.

Ich denke einmal, keinem Verein zu nahe zu treten, wenn ich der Meinung bin, dass auch die Stuttgarter Kickers, Union Berlin und der FSV Frankfurt in der Bekanntheit (über Fankreise hinaus), der Medienpräsenz, der überregionalen Sympathie oder Abneigung nicht mit dem FC St. Pauli mithalten können. Woran das liegt, ob dies berechtigt ist, dazu haben wir ja schon einiges zu geschrieben.

Ob wir diese Diskussion ähnlich geführt hätten, wenn es keinen Angriff auf St. Paulifans gegeben hätte und nicht zufällig der Torwart dabei anwesend war? Keine Ahnung, jetzt war dies eben der Anlass.

Übrigens freut es mich sehr, dass St. Pauli seinen Fußball aus der letzten Saison wohl auch jetzt fortsetzt und dies immerhin zum Auftakt erfolgreich. Gegen alle Gegner wird man so nicht spielen können. Doch wer in der 2. Liga 72 Tore schießt, sollte seine Qualitäten auch in der Bundesliga nicht gleich ablegen.

Zumindest ist man auch scheinbar nicht gleich dazu übergegangen die Aufstiegsmannschaft durch eine Ansammlung lustloser aber überbezahlter Spieler zu ersetzen, die anschliessend schlechten und erfolglosen Fußball zeigen. Dies gibt mir eine kleine Hoffnung, dass der Klassenerhalt keine Utopie ist.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich den 1. FC Köln als potentiellen Abstiegskandidaten sehe? Und dies auch ohne deren Kaiserslautertrauma? Gegen diesen Verein kann der FC nun einmal nicht gewinnen, auch wenn es im Dezember 2007 mal eine Ausnahme gab.
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Offline Horschti

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #72 am: 24. August 2010, 20:05:10 »
kurz OT:

Unsere Mannschaft fährt auf Grund von Kosteneinsparung schon seit 2008 mit dem ICE! Mit Normalen und unnormalen Fans..

Ausserdem ist für den Flug in die Ukraine nach Smirifferpool (oder so ähnlich) ein Flugzeug gechartert worden, in dem die Spieler mit fliegen. Da die Maschine was größer ist, sind die restlichen Plätze an die Fans gegangen und der Flieger ist voll.

Ökonomischer geht es nicht.

BTT

Horschti
« Letzte Änderung: 24. August 2010, 20:17:55 von Horschti »

Offline Horschti

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« Antwort #73 am: 24. August 2010, 20:16:48 »
Köln würde ich als Medienstadt definitiv noch dazu nehmen.
Und einen bekannten Stadtteil kenne ich auch noch: Den mit dem bösen Verein in blau-weiß.  ;)
Ja, den könnte man auch kennen ...  [idea]

Bad Cannstatt spielt für mich auch in einer solchen Liga, aber schon mit Frankfurt-Sachsenhausen oder Köln-Ehrenfeld bin ich mir schon nicht mehr so sicher.  [nunja]



Bocklemünd oder Hürth Efferen ;)

Wobei Sülz 05 schon deutlich näher an der jetztigen RTL Konzernzentrale ist..

Horschti

Offline Tara

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Antw:Saison 2010/2011 - Es geht wieder los - Spieltach eins
« Antwort #74 am: 24. August 2010, 20:54:58 »
Wieso fährt ein Torwart alleine mit Fans Zug?

Was soll die Frage denn? Warum sollte er das nicht tun?
Deine Frage erinnert mich an den Vorwurf, dass die vergewaltigte Frau unverschämterweise einen kurzen Rock trug.
Asozial von den HSV-Fans, sonst nichts.

Du weist aber schon das es so etwas auch in anderen Fanszenen gibt?
Niveau ist keine Handcreme