Jetzt sind zwar bereits drei Tage vergangen, aber da ich über die Feiertage nicht viel an einem Rechner gesessen habe schreibe ich erst jetzt.
Ein Oberligaspiel vor einer Zweitligakulisse zu erleben, allein dies hat die Fahrt nach Mannheim schon gelohnt. Das Spiel war leider (aus neutraler Sicht) nicht wirklich interessant, auch wenn dies die Heimfans sicher anders erlebt haben werden. Die frühzeitige klare Führung bei gleichzeitiger Heimniederlage des einzigen Konkurrenten nahmen doch sehr schnell jegliche Spannung aus der Partie. Und Illertissen konnte an diesem Tag auf dem Platz zu keiner Zeit gegenhalten, leistete sich doch recht viele Fehler.
Die Minuten nach dem Spiel waren auch für mich als neutralen Besucher ohne große Sympathie für den SV Waldhof einfach nur Emotion pur und großes Schauspiel. Beeindruckende Bilder und der verdiente Jubel nach einer großartigen Aufholjagd. Auch die Choreo vor dem Spiel sah bereits gut aus, obwohl man natürlich aus der Kurve heraus nur Teile sehen konnte.
Schade, dass ein Spieler wie Hans Kyei nicht gehalten werden kann. Denn die Euphorie allein trägt häufig nicht über eine komplette Saison hinweg. Andererseits ist Waldhof wohl gut beraten auch in der Regionalliga auf einen bezahlbaren Kader mit Identifikation und Leidenschaft zu setzen und Spieler abzugeben, deren Gehälter den Rahmen sprengen würden.
Geschaut hab ich das Spiel übrigens mit angereisten Braunschweigern, mit denen ich anschliessend noch eine Weile zusammengeblieben bin und mich mit ihnen über ihr Erstrundenlos im DFB-Pokal gefreut habe. Was man sich aber wirklich schenken konnte war die Coverband auf der Bühne hinter der Fankurve, da lohnte es sich wirklich nicht zu bleiben.
Da ich mich vor dem Spiel erst einmal beim VfR Mannheim gestärkt habe und die beiden Plätze direkt benachbart sind, werde ich jetzt, da ich die Wege jetzt kenne, auch gern mal irgendwann aufmachen um den Nachbarverein zu besuchen.
Waldhof Mannheim war bei mir lange Zeit eher schlecht besetzt. Ich habe sie früher auswärts erlebt und fand die Auswärtsmobs doch ziemlich assig. Auch am Samstag habe ich so viele Jungs gesehen, die ich ohne langes Nachdenken in die "sportliche" Ecke stecke, wie in kaum einem anderen westdeutschen Stadion. Was aber vor allem blieb war der Eindruck eines Umfelds, welches seinen Verein wiederentdeckt hat und sich über diesen Aufstieg überschwänglich gefreut hat. Meisterfeiern habe ich auch anderswo schon miterlebt, aber was ich am Samstag in Mannheim erlebt habe, das hat mich nachdrücklich beeindruckt.
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute in der neuen Liga!
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