SC Paderborn - FSV Frankfurt 2 : 2
Morgens um halb Neun in BornheimDie Katastrophe ereignete sich bereits vor der Abfahrt. Ein Mitarbeiter der Geschäftsstelle verschlief, bzw. wachte nicht aus seinem Koma auf und so hatte die Fanbetreuung keinen Zugang zum Lagerraum, was wiederum hieß: Keinen Zugang zu den Getränken. So mussten wir ohne Bier die Reise im Fanbus antreten. Das wird uns im SB`79 Bus nach Augsburg gewiss nicht passieren. Da der übernächtigte Mitarbeiter aber ein überaus sympathischer Zeitgenosse ist und immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen hat, wollen wir ihm einmal verzeihen. Aber nur einmal!
Glücklich war, wer selbst Proviant dabei hatte, aber viele hatten sich auf den angekündigten Getränkeverkauf verlassen. Nun sollte Plan R1 greifen, also die erste Raststätte. Daher Wetterau rausgefahren und dort gab es den nächsten Schock. 1 Secherzug für 10 Euro. Ob dieses Wuchers wurden lediglich ein paar Dosen im Halbliter- und Literformat gekauft. Trockene Luft im Bus!
Möbelhaus PBErstaunlicherweise war der Bus zu mehr als zwei Dritteln voll. Im Fond ein paar von den „Wahren Helden“ (ja so heißt der Fan-Club wirklich), die einen Geburtstag feierten und den ganzen Morgen Mettbrötchen aßen. Mit Unmengen Zwiebeln, wie dann auch der ganze Bus mitbekam...
Der mittlere Bereich gehörte 10 Mann von uns und etwas weiter vorne die Borrachos Bornheim, die unseres Wissens das erste mal im Bus dabei waren. Den Jungs ging es richtig gut, denn die hatten massenweise Feuerwasser, Cola und Eis dabei. Eines muss man ihnen lassen, die können ganz ordentlich trinken, auch wenn zwei Kollegen, die etwas weniger gewichtig waren, immer mal wieder einschliefen. Aber es scheint bei den Borrachos ein Gruppenritual zu sein, dass sie immer wieder zum Weitertrinken geweckt werden. Verweigerung wird nicht akzeptiert. Ernährt haben sie sich den ganzen Tag von Laugengebäck, welches sie in großen Tüten anschleppten.

Heja, heja EFFESSVAUU!
Und ganz vorne, saßen 3 Mann von der Fanbetreuung, die an diesem Tag eigentlich überflüssig waren, da es keine Getränke zu verkaufen gab.
So trat der fast unvorstellbare Fall ein, dass ein Großteil der Reisegruppe das Stadion stocknüchtern betrat. Sofort wurden wir mit der nächsten Katastrophe konfrontiert. In Form von alkoholfreiem Bier.
Wir kannten es ja noch vom Vorjahr, aber aufgrund des ersten Unglücks traf uns diese Maßnahme heute besonders hart. Doch dann hatte unsere Fanbetreuung ihre Sternstunde und verhandelte mit ihren Paderborner Kollegen und dem Caterer. Und siehe da, die alkfreie Pisse blieb im Kasten und die richtigen Fässer wurden angesteckt. Der Sinn vom Verbot des Alkoholausschanks bei Gastspielen des FSV Frankfurt erschließt sich einem ohnehin nicht. Es blieb auch mit Promille alles friedlich.

Die Bernemer
Originell waren auch die Eingangskontrollen in diesem komischen Stadion. Wie am Flughafen musste man seine Habseligkeiten (Handy, Geld, Taschendildos usw.) in Körbchen legen, wurde dann durchsucht und durfte danach das Behältnis wieder leeren. Würde uns mal interessieren, wie die das mit ihren 8 – 9 Körbchen praktizieren, wenn da ein 2.000 Mann Mob anrollt. Aber freundlich waren sie wenigstens.
Als wir im Block eintrafen, waren die Zugfahrer schon vor Ort. Etwa 25 Leute aus dem Dunstkreis der Senseless Crew hatten sich bereits um 7.00 Uhr in der Frühe getroffen, um 7.18 Uhr mit dem Regio gestartet und wurden nach entspannter Reise direkt mit dem städtischen Bus ans Stadion gekarrt. 2 – 3 Leute liefen mal kurz einem Dutzend Paderbornern über den Weg, aber es passierte auch hier relativ wenig.
Insgesamt kamen wir auf etwa 120 Bornheimer unter angeblich 5.800 Zuschauern.Fanclub " Falken" waren diesmal keine dabei. Unser Support auf der sonnigen Gästetribüne war trotz eines schnellen 0:2 Rückstandes akzeptabel. Obwohl die Energie Team Arena eher hässlich ist, ist sie rund herum überdacht und so waren wir auch gut zu hören. Die geringe Auslastung des Kastens und die nicht überbordende Stimmung auf der Heimtribüne spielte uns in die Karten. Die Paderborner Tribüne war zwar gut gefüllt und streckenweise auch recht laut, aber zumeist sangen da etwa 60 Leute.
Da es eigentlich viel zu warm war, zog sich auch niemand vor, während oder nach den Toren das Hemd aus. Das machen wir lieber, wenn es bitter kalt ist.

Klatsch,klatsch!
Zum Spiel ist kurz zu sagen, dass das Remis nach 0:2 Rückstand bereits nach 7 Minuten und dem Ausgleichstreffer in der 90. Minute ein gefühlter Sieg war. Die Mannschaft hat Moral gezeigt, die Jungs haben gekämpft und wurden diesmal sogar belohnt.
Sie kamen auch alle an den Zaun und einige Spieler warfen sogar ihre Trikots in die Menge. Wenn sich jetzt ein fremder Fußballfreund auf diese Seite verirrt hat und denkt, das ist doch eigentlich selbstverständlich. Nein, nicht bei uns. Unsere Diven machen es von ihrer Gemütslage abhängig, ob sie ihrem Anhang huldigen. Auf jeden Fall war Ihnen am Sonntag um 15.30 Uhr danach.
Die Heimreise verlief nach demselben Schema wie die Anreise. Ultras und Nachwuchs ab in den Bus und schnell an den Bahnhof. Und der Fanbus rollte direkt an die erste Tanke, um wieder überteuertes Bier zu ordern. Aber man muss ja auch Opfer bringen können…