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Halles neues Stadion: Glücksfall im Osten - Einweihung am Dienstag gegen den Hamburger SV -Betriebskosten für zehn Jahre gedeckt Halle/Saale (dapd). Das Telefon surrte unentwegt dieser Tage beiMichael Schädlich. Der Präsident des Fußball-RegionalligistenHallescher FC nahm alle Anfragen an, denn nach jahrzehntelangemWarten konnte er endlich erzählen, wie schön das alles ist mit demneuen Stadion in Halle an der Saale. Nach 15 Monaten Bauzeit wird amDienstag das neue Fußballstadion des HFC eingeweiht, BundesligistHamburger SV reist zum Eröffnungsmatch (19.25 Uhr) an. Geschätzt25.000 Menschen haben sich das Schmuckstück bereits am Wochenendeangeschaut. «Durch diese Infrastruktur haben wir jetzt die Chance,an höherklassigen Fußball in Halle zu denken. Wir wollen die dritteLiga erreichen», sagt Schädlich im Gespräch mit derNachrichtenagentur dapd. An der Stelle des alten Kurt-Wabbel-Stadions entstand für 17,5Millionen Euro eine moderne Spielstätte, die dem HFC durch mehrZuschauer und bessere Vermarktungsmöglichkeiten bald zum Aufstiegverhelfen soll. «Das alte Stadion war eine Zumutung», sagt derPräsident, der hofft, dass nun mehr Menschen zu den Spielen kommenund so die Mannschaft sportlich beflügeln. «In der Vorsaison hattenwir einen Zuschauerschnitt von 3.000, nun erhoffe ich mir mindestens1.000 Zuschauer mehr im Schnitt.» 15.000 Fans passen in das neueRund, das gegen den HSV längst ausverkauft, oder - wie Schädlichsagt - «dreifach überzeichnet» ist. Der Lokalfernsehsender bieteterstmals eine Live-Übertragung an. Zwtl.: Keine Zusatzkosten für die Kommune «Uns ist etwas gelungen, das in Ostdeutschland selten ist. Zumeinen wurde die Mauer des alten Stadions in den Neubau integriertund damit ein Stück Historie erhalten. Zum anderen hat die Kommuneals Stadionbesitzer keine höheren Kosten als vorher», erklärtSchädlich. Um die Baukosten zu decken, verkaufte die StadtGrundstücke für 11,5 Millionen Euro, sechs Millionen Euro kamen vomLand Sachsen-Anhalt, ein Kredit war nicht nötig. Und währendbeispielsweise die Stadt Dresden höhere Zuschüsse zu denBetriebskosten des neuen Stadions seines Zweitligisten leisten muss,ist der städtische Stadionzuschuss in Halle nicht höher als früher.Die Betriebskosten sind durch einen Sponsoringvertrag mit einemEnergieunternehmen für die kommenden zehn Jahre gesichert. Dafürheißt das Schmuckstück «Erdgas-Sportpark». «Zudem erhoffen wir uns mehr Vermarktungschancen durch neueWerbemöglichkeiten im Stadion», sagt Schädlich. Und der Anreiz, ineinem modernen 15.000-Zuschauer-Rund zu spielen, ist für einenViertligisten auch eine seltene Perspektive beim ThemaSpielerverpflichtungen. Vielen Ostvereinen, die ebenfalls seit Jahren auf eine zeitgemäßeSpielstätte warten, macht das Beispiel Hoffnung - dazu zählen dieDrittligisten Jena, Chemnitz und Erfurt. In Chemnitz entscheidet derStadtrat am 5. Oktober über einen 23 Millionen Euro teuren, abernoch umstrittenen Neubau. In Jena ist man noch nicht über eineWillensbekundung hinaus, dem maroden Ernst-Abbe-Sportfeld zu Leibezu rücken. Seit Wochen ist zum wiederholten Mal eine Tribünegesperrt, weil Kaninchen den Wall unterhöhlen.
15.000 Fans kamen zur Eröffnung des neues Stadions in Halle und sahen einen HSV ohne Stars. Diekmeier mit Verletzung am Knie ausgewechselt.