Italien: Wirbel um Nominierung
Die Berufung von zwei Spielern mit Migrationshintergrund in den Kader der italienischen Fußball-Nationalmannschaft hat in der Politik heftige Proteste hervorgerufen.
Italiens rechtspopulistische Regierungspartei Lega Nord kritisierte scharf, dass Nationaltrainer Cesare Prandelli den aus Argentinien stammenden Angreifer Pablo Osvaldo sowie Angelo Ogbonna, einen Abwehrspieler mit nigerianischen Wurzeln, für das EM-Qualifikationsspiel des viermaligen Weltmeisters gegen Serbien am Freitag einlud.
"Diese Nationalmannschaft beweist das Scheitern der Strategie des italienischen Verbands", sagte der Lega-Nord-Parlamentarier Davide Cavallotto.
Prandelli hätte junge italienische Talente fördern sollen, stattdessen sProtest nach Berufung von Nationalspielern mit
Migrationshintergrundei die Nationalmannschaft zu einem "Hotel für Auslandsitaliener" verkommen.
"Es ist unakzeptabel, dass unser Fußball, einst der beste der Welt, zu einer Filiale für Entwicklungsländer wird. Die Blamage bei der letzten Weltmeisterschaft hätte Italien den Ansporn für eine Wende geben sollen, doch das war es nicht", sagte Cavallotto.
Die Lega, zweitstärkste Partei im italienischen Parlament, setzt sich für eine Beschränkungen von ausländischen Spielern ein, die nach Italien einwandern dürfen.
Dem italienischen Fußball drohe wegen des massiven Einsatzes ausländischer Spieler in den heimischen Klubs bald der "Verlust seiner Identität", wie es der für seine rassistischen Äußerungen bekannte Lega-Minister für Vereinfachungen in der Gesetzgebung, Roberto Calderoli, formulierte:
"Niemand kümmert sich um die italienischen Talente. Wenn es nach mir ginge, würde ich den italienischen Klubs den Erwerb von Spielern aus Nicht-EU-Ländern verbieten."
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