Capello gegen Youngster-Wildern
Englands Nationaltrainer Fabio Capello will die Wildwest-Methoden im internationalen Fußball bei der Suche nach Talenten eindämmen.
Der Italiener fordert vom europäischen Fußball-Verband UEFA Bestimmungen für die Abwerbung von Nachwuchsspielern besonders durch die großen Klubs und damit einen größeren Schutz für die ausbildenden Stammvereine.
"Wir brauchen Regeln, weil die Vereine sich auf der ganzen Welt die Talente gegenseitig stehlen. Dabei denken sie nicht an Konsequenzen für diese Länder", sagte Capello auf der Dubai International Sports Conference.
"Die jungen Talente bekommen dann neue Pässe. Deutschland hatte bei der WM in Südafrika alleine fünf Spieler in ihrem Kader, die türkischer Abstammung sind und sich entschlossen, für Deutschland zu spielen. Was dann passiert ist, wissen wir ja alle", spielte der Italiener wohl auf die 1:4-Niederlage seiner "Three Lions" gegen Deutschland an.
"Die UEFA sollte außerdem sichern, dass die Vereine, die einem jungen Spieler schon viel beigebracht haben, auch etwas von ihrer Saat ernten können, statt am Ende hilflos zuschauen zu müssen, wenn eines ihrer Talente bei einem attraktiven Angebot eines größeren Klubs abwandert", forderte Capello.
Der Starcoach hat seine Bedenken bereits UEFA-Präsident Michel Platini (Frankreich) vorgetragen. "Ich bin sicher, dass es in Zukunft Bestimmungen geben wird, die den Klubs die Verpflichtung von sehr jungen Spielern verbieten", sagte der Trainer.
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