Danke für die Ausführungen, Exilwaldhöfer!
![.... [daumihoch]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/xyxthumbs.gif)
Man sieht, dass die Identifikation über die eigene Abstammung nicht so einfach wegzudiskutieren ist wie es manche Optimisten gerne hätten.
Integration in eine Gesellschaft und Identifikation/Identität dem jeweiligen Land sind zwei Paar Stiefel.
Deshalb verwundert es auch nicht wirklich, dass die Spieler mit diesem besagten Migrationshintergrund nicht mitsingen (so schade es ist).
Mein Bruder hat Mitte der 90er in der VfB-Jugend mit Albert Streit zusammengespielt. Der war bei der EM 1996 total gegen Deutschland. Ein paar Jahre später wäre er um ein Haar in diese Mannschaft berufen worden. Solche Spieler will ich da nicht haben (mal abgesehen von der Person Streit an sich).
Klar, man kann jetzt sagen, dass es auch im Vereinsfußball immer wieder Wechsel gibt, die keine Herzenssache sind, sondern dem Erfolg dienen (z.B. Klinsmann, der einst erklärte niemals für die Bayern spielen zu wollen), aber wenn es um eine Nationalmannschaft geht, dann will ich diese Spieler nicht drin haben, deren Herz (heimlich) für ein anderes Land schlägt. Erfolg hin oder her. Dann sollen wir lieber keine EM gewinnen. Ich denke, dass es auch das ist, was MV ausdrücken wollte, auch wenn er es recht unglücklich formuliert hat.
Ich habe aber das Gefühl, dass sich Migranten oder deren Kinder besonders in Deutschland schwer mit der Identifikation zum "Heimatland" Deutschland, das es faktisch ja in den meisten Fällen ist, tun.
Es wird zwar gerne damit sozialromantisiert, dass in Berlin oder sonstwo die Deutschen mit Migrationshintergrund mehr Deutschland-Fahnen schwenken als die ohne, aber es dürfte doch eher die Ausnahme sein.
Die meisten dürften es wie unser Waldhöfer halten.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum dem so ist und ob dies besonders in Deutschland so ist.
Ohne jetzt besonders in der Integrationspolitik anderer Länder bewandert zu sein, hab ich auf den ersten Blick das Gefühl, dass diese Identifikation anderswo besser funktioniert. Klar gibt es gerade in Frankreich oder Großbritanien mindestens genauso die Stadtviertel, in denen fast nur Bürger mit Migrationshintergrund leben, aber wenn es um Frankreich oder um das UK geht, dann ist die Identität bei vielen da.
Vielleicht liegt es daran, dass sich die Deutschen selber zu wenig mögen. Wer mag schon (zu) eine(r) Gruppe (gehören), die sich selber nicht wirklich mag, da sie ein sehr verkrampftes Verhältnis zu sich selber hat?!