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AutorThema: MV greift Hymnen-Verweigerer an  (Gelesen 986 mal)

Offline Tara

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #60 am: 23. Juli 2012, 20:03:23 »


wer bei uns mitspielt soll sich als Deutscher sehen und dann eben nicht deshalb auf das Singen verzichten, weil er es seinen polnischen Landsleuten nicht antun möchte. Das fehlt mir im gesamten so ein wenig bei Migranten. Einfach auch mal sagen "hey, meine Heimat ist nun Deutschland, ich bin Deutscher und kein Pole." Dann wäre es auch authentisch wenn man nicht mitsingt. So kommt halt das Gefühl immer wieder auf das er nicht mit dem Herzen für dieses Land spielt, sondern für die bessere Laufbahn und das Geld.

Das bringt es eigentlich auf den Punkt.

Genauso sehe ich es übrigens auch beim Torjubel. "Gegen alle mache ich nen Salto, aber gegen Polen schaue ich bedrückt als will ich mich entschuldigen."
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Offline al_sb_683

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #61 am: 23. Juli 2012, 20:41:31 »
Was heißt denn eigentlich Migranten? Die einzigen wirklichen Migranten sind Klose, Podolski und Cacau, wenn man den genauen Begriff verwendet. Özil, Khedira, Boateng und Gomez sind alle in Deutschland geboren und somit ganz schlicht und ergreifend Deutsche.
Und das jetzt jeder nur wegen der sportlichen Perspektive und dem Geld für Deutschland spielt, halte ich nicht unbedingt für absolut realistisch. In ihren jeweiligen Heimatländern könnten diese Spieler alle eine absolute Ausnahmestellung genießen und als Superstars gelten.
Man sollte hier nicht vergessen, dass es sich um eine Generation von jungen Leuten handelt, die irgendwo "zwischen den Stühlen" steht, da sie immer noch eine größere Verbindung zu ihren Ursprüngen haben, mit Eltern, die teilweise noch in den jeweiligen Ländern aufgewachsen sind, oder hier in Deutschland (ob bewusst oder unbewusst) relativ isoliert gelebt haben.
Ich denke schon, dass sich jeder dieser Spieler bewusst für die deutsche Nationalmannschaft entschieden hat und auch bewusst "für Deutschland", aber eine Halbfinal-Niederlage jetzt in eine große Diskussion über "richtige" und "falsche" Deutsche zu drehen, halt ich für absolut falsch und völlig am Ziel vorbei geschossen.

Offline Tara

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #62 am: 23. Juli 2012, 20:59:15 »
Du glaubst doch nicht das Özil bei Madrid gelandet wäre, wenn er für die Türkei gespielt hätte? Oder Khidira für Tunesien? Wie oft hätten die sich dort bisher bei großen Turnieren für große Aufgaben wie Real präesntieren können? Nein, ich glaube das die Laufbahn da schon eine Rolle spielt. Und wenn ich mich bewußt für Deutschland entscheide dann muß ich auch nicht zwischen den Stühlen sitzen. Bin der Meinung das für die ganze Integration in unserem Land eine klare Aussage eines Stars wie Özil wichtig wäre. Wenn er als Deutscher mit Migrationsgrund sagen würde er ist Deutscher, seine Heimat ist hier, dann wäre dies ein riesen Schritt für ein besseres Miteinander für alle. Denn ich sehe es im Grund auch so wie du, das sind Deutsche. Und wenn ein Özil ohne Fußballtalent in die Türei kommt, dann ist er für die auch kein Türke mehr, sondern ein Deutscher. Hier ist deren Heimat und das ist auch okay so.
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Offline al_sb_683

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #63 am: 23. Juli 2012, 21:42:16 »
Du glaubst doch nicht das Özil bei Madrid gelandet wäre, wenn er für die Türkei gespielt hätte? Oder Khidira für Tunesien? Wie oft hätten die sich dort bisher bei großen Turnieren für große Aufgaben wie Real präesntieren können?

Ein Drogba ist auch bei Chelsea gelandet ohne Nationalmannschaftsspiele bei einer "großen" Mannschaft und auch bei anderen Spielern war es so. Natürlich waren die Leistungen in der Nationalmannschaft bestimmt für diese Wechsel zuträglich, aber du glaubst doch nicht, dass Vereine mit einem derartigen Scouting wie Real Madrid solche Verpflichtung nur aufgrund ein paar gute Spiele in der Nationalelf tätigen. Die beiden werden wohl auch vorher zumindest auf dem "Radar" des Vereins gewesen sein, auch aufgrund ihrer Leistungen in der Liga.
Und dieses "Lossagen" von den Wurzeln ist für dich oder auch mich evtl. leicht gesagt, der nicht in der gleichen Situation steckt (oder wie bei mir zumindest die französischen Wurzeln so weit entfernt sind, dass ich persönlich nie wirklich damit in Berührung gekommen bin), aber ich kann schon nachvollziehen, dass man in solchen Situationen schon zwiegespalten ist. Mal davon abgesehen, dass jemand, der sich so schlecht artikulieren kann wie Özil oder Podolski für mich nicht als Integrationsbeispiel herhalten sollte.

Offline Blau-Weiß

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #64 am: 24. Juli 2012, 00:59:48 »
Und dieses "Lossagen" von den Wurzeln ist für dich oder auch mich evtl. leicht gesagt, der nicht in der gleichen Situation steckt
Und davon mal ab: Welcher engstirnige Bastard bildet sich eigentlich ein, einem Podolski, Özil oder wem auch immer verwehren zu können, sich in mehreren Staaten/ Kulturkreisen heimisch zu fühlen?!
Das menschliche Herz hält sich nun mal glücklicherweise nicht an die engen Grenzen, die die Ränkespiele irgendwelcher dahergelaufenen Fürsten, Politiker etc. in den letzten Jahrhunderten geformt haben! Die angesprochenen Jungs haben denselben Pass wie wir, sind somit derselben Verwaltung unterstellt und Jogi kann sie aufstellen. Punkt. Warum sollte man es, um beim Beispiel zu bleiben, einem Podolski übel nehmen, wenn dieser pflichtgemäß ein Tor für sein Heimatland und gleichzeitig gegen das Land seiner Väter erzielt, ohne das anschließend mit einem unangebrachten und eventuell auch gekünstelten Freudentanz zu zelebrieren? Ist ein Migrant erst dann vollwertiger Deutscher, wenn er seine neue Heimat gegenüber seiner alten (und im Zweifel nach wie vor der eines entsprechenden Teils seiner Familie) überhöht? [vogeel]
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Offline Flo1898

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #65 am: 24. Juli 2012, 06:44:07 »
Um es nochmal zu widerholen:

Wir haben nicht gegen Italien verloren, weil die ihre Hymne gesungen haben und wir nicht. Daran lag es nicht. Das war nur ein Symptom für das vorhandene Hauptproblem...  [dummdidum]
Du hast ja keine Ahnung! Es lag daran und NUR daran!11!!  [dummdidum]
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Offline mike_sv98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #66 am: 24. Juli 2012, 08:44:00 »
Ich halte das, vorsichtig ausgedrückt, für Schwachsinn.

Warum gewinnen die Spanier eigentlich alles? Die haben noch nicht mal einen Text und ein Land, das völlig zerissen ist. Da müssten die Katalanen eine andere Hymne singen als die Basken und Andalusier.

Und trotzdem verzichten sie als letztes Land völlig auf Migranten, oder? Ich will damit nicht sagen das wir dies auch tun sollte, doch wer bei uns mitspielt soll sich als Deutscher sehen und dann eben nicht deshalb auf das Singen verzichten, weil er es seinen polnischen Landsleuten nicht antun möchte. Das fehlt mir im gesamten so ein wenig bei Migranten. Einfach auch mal sagen "hey, meine Heimat ist nun Deutschland, ich bin Deutscher und kein Pole." Dann wäre es auch authentisch wenn man nicht mitsingt. So kommt halt das Gefühl immer wieder auf das er nicht mit dem Herzen für dieses Land spielt, sondern für die bessere Laufbahn und das Geld.

Bei der WM 2010 war das angeblich noch unsere Stärke...  [dummdidum]

Und das es in der spanischen Mannschaft keine Spieler mit, sagen wir, südamerikanischen oder mittelamerikanischen Wurzeln gibt müsste mir ein Insider nochmal vorrechnen... Spanien hatte mal die halbe Welt als Kolonie...
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Offline ranch

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #67 am: 24. Juli 2012, 10:09:45 »
Die ganze Debatte ist in meinen Augen völlig absurd.
Die sollen kicken. Und das gut.

Von mir aus mit Gesang. Von mir aus ohne.
Die ganze Diskussion gäbe es nicht, wäre Deutschland Europameister geworden.

Scheingefecht.
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Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #68 am: 24. Juli 2012, 10:35:48 »
Um ehrlich zu sein: Mir würde das auch bei einem EM-Sieg nicht gefallen. Wie schon erwähnt, hat das Thema für mich höchstens sekundär mit dem Ausscheiden zu tun.


Offline Exilwaldhöfer

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #69 am: 24. Juli 2012, 11:48:23 »
So. Mal kurz hergehört, wie es sich mit den Kindern von Migranten größtenteils verhält; und da spreche ich jetzt einfach mal aus eigener Erfahrung.

Schließlich habe ich auch einen "Migrationshintergrund" (boah, ich könnte kotzen bei Gebrauch dieser Wörter, aber egal, weiter geht's). Meine Eltern sind beide Griechen, die seit 40 Jahren in Deutschland leben und die die deutsche Sprache so gut gelernt haben, wie sie sie nun mal als einfache Arbeiter in entsprechender Umgebung lernen konnten. Ich bin also in einem griechischen Haushalt aufgewachsen und habe somit die Sitten und Bräuche der griechisch-orthodoxen Kultur kennengelernt. Obwohl ich in Deutschland geboren wurde und mir der deutsche Pass zusteht, besitze ich nur den griechischen. Soviel zu den Rahmenbedingungen.
Wenn mich jetzt jemand fragt, wie ich mich fühle - deutsch oder griechisch - kommt die Antwort wie aus dem FF geschossen: fast voll-griechisch (um ehrlich zu sein fühle mich eigentlich mannheimerisch). Komplett griechisch kann ich mich allein deshalb nicht fühlen, weil ich in Griechenland prinzipiell als Deutscher gesehen werde und weil ich die authentische, griechische Lebensweise nie kennengelernt habe - logisch: ich bin ja schließlich in Deutschland groß geworden.
Was meine schulische Ausbildung betrifft: bin 9 Jahre auf 'ne deutsch-griechische Schule gegangen, danach noch 5 Jahre normale, deutsche Oberstufe, anschließend Studium. Wenn jetzt jemand denkt, ich bin mein Leben lang in griechischen Cafés rumgehangen und hatte nur griechische Freunde: Fehlanzeige. Mein Freundeskreis bestand größtenteils aus Deutschen, der Rest Griechen, Türken, Italiener; Serben, Araber...weiß der Teufel noch was.

Soooo, und jetzt kommt die Frage, die ich sehr oft gehört habe diesen Sommer: "Für wen bischn du wenn Deutschland gegen Griechenland spielt?" Die Antwort war für mich ganz klar: für Griechanland. Da waren die deutschen Kollegen sehr überrascht (die ausländischen Kollegen interessanterweise garnicht). Heißt das jetzt eigentlich, dass ich nicht "integriert" bin? Ist das was schief gelaufen in meiner Erziehung? Bin ich jetzt voll akro?? Asozial? Psychisch labil? Wie kann es sein, dass ich so fühle? Nun, die Antwort ist ganz einfach: meine Eltern sind - Griechen. E basta. Da ich ein normales (--> enges) Verhältnis zu diesen habe ist es meiner Meinung nach, sagen wir mal nicht ungewöhnlich.

Es wird mir zu sehr schwarz weiß gemalt in Germany: "deutsch oder nicht deutsch, was is' er nu?". Das Leben in Deutschland ist so bunt, Leute. Es gibt tatsächlich Menschen, die diese Frage nicht eindeutig mit "ja" oder "nein" beantworten können, und das ist normal. Auf jeden Fall bei Ausländern der zweiten Generation. Nun, um beim Fall Özil, Poldi und Co. zu bleiben: wenn mich jemand fragen würde, ob ich für Deutschland oder Griechenland spielen will, dann wäre meine Antwort (drei mal dürft raten) "Hellas". Gut ich bin halt kann Fussballprofi und da ist es relativ einfach diese Entscheidung zu treffen. Ein Khedira hat da bestimmt mit einem kühleren Kopf die Entscheidung getroffen - zu seinem Vorteil, eindeutig.
Ach übrigens, wer von euch Fussball spielt weiß, dass es auf dem Platz scheißegal ist für welches Team man spielt: wenn MEINE Mannschaft ein Tor schießt, ich selber eine Bude mache, dann freue ich mich, und wie!!! Da spielt es keine Rolle ob ich mit TSV Buxtehude gegen SV Akropolis spiele. Nur mal so, was das verhaltene Jubeln von Podolski gegen Polen betrifft...was fürn Schauspiel.

Ich könnte jetzt noch ein paar Schane mehr zum Thema "Deutschland und seine Migranten" schreiben, aber das würde den Rahmen hier sprengen.
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Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #70 am: 24. Juli 2012, 12:13:06 »
Danke für die Ausführungen, Exilwaldhöfer! [daumihoch]
Man sieht, dass die Identifikation über die eigene Abstammung nicht so einfach wegzudiskutieren ist wie es manche Optimisten gerne hätten.
Integration in eine Gesellschaft und Identifikation/Identität dem jeweiligen Land sind zwei Paar Stiefel.
Deshalb verwundert es auch nicht wirklich, dass die Spieler mit diesem besagten Migrationshintergrund nicht mitsingen (so schade es ist).

Mein Bruder hat Mitte der 90er in der VfB-Jugend mit Albert Streit zusammengespielt. Der war bei der EM 1996 total gegen Deutschland. Ein paar Jahre später wäre er um ein Haar in diese Mannschaft berufen worden. Solche Spieler will ich da nicht haben (mal abgesehen von der Person Streit an sich).
Klar, man kann jetzt sagen, dass es auch im Vereinsfußball immer wieder Wechsel gibt, die keine Herzenssache sind, sondern dem Erfolg dienen (z.B. Klinsmann, der einst erklärte niemals für die Bayern spielen zu wollen), aber wenn es um eine Nationalmannschaft geht, dann will ich diese Spieler nicht drin haben, deren Herz (heimlich) für ein anderes Land schlägt. Erfolg hin oder her. Dann sollen wir lieber keine EM gewinnen. Ich denke, dass es auch das ist, was MV ausdrücken wollte, auch wenn er es recht unglücklich formuliert hat.

Ich habe aber das Gefühl, dass sich Migranten oder deren Kinder besonders in Deutschland schwer mit der Identifikation zum "Heimatland" Deutschland, das es faktisch ja in den meisten Fällen ist, tun.
Es wird zwar gerne damit sozialromantisiert, dass in Berlin oder sonstwo die Deutschen mit Migrationshintergrund mehr Deutschland-Fahnen schwenken als die ohne, aber es dürfte doch eher die Ausnahme sein.
Die meisten dürften es wie unser Waldhöfer halten.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum dem so ist und ob dies besonders in Deutschland so ist.
Ohne jetzt besonders in der Integrationspolitik anderer Länder bewandert zu sein, hab ich auf den ersten Blick das Gefühl, dass diese Identifikation anderswo besser funktioniert. Klar gibt es gerade in Frankreich oder Großbritanien mindestens genauso die Stadtviertel, in denen fast nur Bürger mit Migrationshintergrund leben, aber wenn es um Frankreich oder um das UK geht, dann ist die Identität bei vielen da.

Vielleicht liegt es daran, dass sich die Deutschen selber zu wenig mögen. Wer mag schon (zu) eine(r) Gruppe (gehören), die sich selber nicht wirklich mag, da sie ein sehr verkrampftes Verhältnis zu sich selber hat?!
« Letzte Änderung: 24. Juli 2012, 13:04:54 von Schwabenpfeil »

Offline mike_sv98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #71 am: 24. Juli 2012, 13:04:34 »
Ohne jetzt besonders in der Integrationspolitik anderer Länder bewandert zu sein, hab ich auf den ersten Blick das Gefühl, dass diese Identifikation anderswo besser funktioniert. Klar gibt es gerade in Frankreich oder Großbritanien mindestens genauso die Stadtviertel, in denen fast nur Bürger mit Migrationshintergrund leben, aber wenn es um Frankreich oder um das UK geht, dann ist die Identität bei vielen da.

Ich glaube, das ist nur gefühlt so.

Und außerdem spielt hier die Geschichte als Kolonialmacht eine ganz andere Rolle als bei uns. In GB/F ist es eben nicht die Generation 3, die hier lebt, sondern vielleicht die Generation 6. Ich vermute mal, dann sieht das auch in Deutschland anders aus.
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Offline Mayk

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #72 am: 24. Juli 2012, 13:29:15 »
@Exilwaldhöfer, das war für mich - ich kenne fast nur Deutsche und ein paar Sachsen - hoch interessant und absolut nachvollziehbar. Danke dafür.
*sing* Wir sind die Fans vom Getränkekombinaaaaat, Hanseaaaaat, hammerhaaaaaart!

 

Offline ranch

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #73 am: 24. Juli 2012, 13:33:33 »
E basta.

ey! Das ist italienisch!  ;)

Im Ernst: Sehr interessant.
Die meisten Ausländer oder Migranten die ich kenne, sind in der eigenen Wahrnehmung übrigens zuallererst Frankfurter.
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Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #74 am: 24. Juli 2012, 13:45:43 »
E basta.

ey! Das ist italienisch!  ;)

Im Ernst: Sehr interessant.
Die meisten Ausländer oder Migranten die ich kenne, sind in der eigenen Wahrnehmung übrigens zuallererst Frankfurter.

Ich denke, dass allen Menschen eines gleich ist: Der Bedarf an Identität und Identifikation mit der Heimat.
Beim einen ist es eben eher das Heimatland, beim anderen mehr die Heimatstadt und beim nächsten eben die Region. Vielleicht ja auch eine Mischung aus allem (wie bei mir).
Für viele Migranten (herrje, hängt mir dieses Wort langsam zum Halse raus), die irgendwo zwischen den Kulturen hängen, eignet sich eine Heimatstadt vielleicht am besten für den Bedarf an Identität.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2012, 13:47:46 von Schwabenpfeil »