TSG Neustrelitz - 1.FC Magdeburg 2:2Ein sehr schöner Sonntagsausflug, zur Abwechslung mal wieder per Bus bestritten. Recht früh aufgebrocheb erreichte der Bus - eine bunte Mischung von Kutten, Assis, Ex-Ultras und älteren Semestern ach völlig entspannter 4-stündiger Busfahrt Mecklenburg. Die frühe Ankunft wollte man eigentlich nutzen, noch mal in Richtung Hafen abzubiegen um dort gepflegt in ein Etablissement mit Gerstensaftausschank und Fischbrötchenzubereitung einzukehren. Allerdings bereitete und Team Grün bereits am Ortseingang einen grandiosen Empfang und eskortierte uns - mit Hinweis auf eine Anweisung seines Behördenleiters - direkt ins Parkstadion.
Das
Park"stadion" in Neustrelitz besteht aus einer recht schicken
Tribüne und sonst nichts, ist aber recht ansehnlich in eine kleine Hügel- und Waldlandschaft eingebettet. An einem sonnigen Fast-schon-Sommer-Tag bei 25°C durchaus die richtige Adresse. Kein Wunder auch, dass so viel idyllisches Grün gestern noch mehr Grün anzog. Abartig was dort alles an Staatsdienern aufgefahren war. Aber was will man erwarten, Neustrelitz ist traditionell ein absolutes Brisanzsspiel für die FCM-Fanszene.
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Diese fand sich dann auch mit ca. 500 Mann auf der nahezu rappelvollen Tribüne ein.
Zum Spiel: Nach verschlafenen 15 Minuten bekam der FCM das Spiel ganz gut in den Griff, erzielte per Elfmeter die Führung und hätte diese noch vor der Pause ausbauen MÜSSEN! So kam, was kommen musste. Der Gegner kaufte uns mit RICHTIG viel Kampfgeist (wir dagegen hatten nur viel Kampfgeist) etwas den Schneid ab, brachte uns ins Schwimmen und kam folgerichtig zum Ausgleich (auch wenn eigentlich alle vor dem Tor einen Pfiff des Schiris gehört hatten). Mit der einzigen Aktion der zweiten Halbzeit gehen wir erneut in Führung, nur um kurz vor dem Schluss per Elfmeter den für die Gastgeber verdienten 2:2 Ausgleich zu fangen. Schade. Die 500 mitgereisten dankten es der Mannschaft trotzdem mit sehr ordentlichem Support und Applaus nach dem Spiel.
So konnte man den Tag natürlich nicht enden lassen. Nachdem die Busbesatzung komplett aufgerückt war, schnappte sich unser "Reiseleiter" das Mikro und hielt eine Brandrede. Was genau er gesagt hat, weiß ich nicht mehr aber die Worte "Bürgerrechte", "freies Land" und "Fischbrötchen" kamen darin vor. Also bog der Bus im Kreisverkehr eine Abfahrt später ab, zwei aufflackernde Blaulichter direkt hinter uns. Der Neustrelitzer Hafen wird es auch noch nicht so oft erlebt haben, dass ein Bus dort hält, aus dem 50 Leute steigen, die skandieren "Wir woll'n unser Fischbrötchen". Hunger hatte eigentlich keiner, aber es ging ums Prinzip. Die Besatzung zweier Polizeiwagen konnten nichts machen, nach etwas suchen war auch ein kleines Fischlokal gefunden, welches Sonntag Nachmittag geöffnet hatte und welches für uns wirklich extrem leckere Fischspezialitätem frisch zubereitete. Einige sprangen sogar in ein kleines Hafenbecken, einige fanden hinterher ihre Hosen nicht mehr... Bei der Rückkehr hatte sich die Anzahl der wartenden Bullenfahrzeuge zwar verdreifacht, den Herren wurde es dann aber wohl doch zu blöd, sodass sie uns dann uns selbst überließen. Ey hallo, was issen das für ne Arbeitseinstellung? Wir hätten den ganzen Hafen zerlegen können? Naja, da nichts passierte, endete der Tag dann so friedlich wie er begonnen hatte.
