Ich war zu dem Zeitpunkt zufällig bei phoenix und hab die Ankündigung zu der Sendung gesehen. Eigentlich habe ich da einen Reflex, automatisch bei solchen Sendungen ab- bzw. weiterzuschalten, weil ich mir so etwas nicht antun kann und ich mich über die ganzen weltfremden Pappnasen nur zu sehr aufrege.
Aber die Besetzung der Runde gestern hat irgendwie diesen Reflex ausgehebelt und ich blieb "versuchsweise" dran - und habe die Diskussion bis zum Ende gesehen.
Richtig aufgeregt habe ich mich dann eigentlich nur über diesen Minister aus dem Ländle und stellenweise über Herrn Rettig.
Dieser Mensch aus BW hat offensichtlich weder aktuell etwas begriffen noch hat er irgendeine Ahnung von früheren Zeiten.
Fakt ist jedenfalls, dass mittlerweile FAST alle Beteiligten begriffen haben, dass diese Bürgekriegsszenarien eigentlich gar nicht stattfinden, die die (gar nicht mehr recherchierende) Presse den Menschen untergejubelt hat.
Selbst ein Herr Simon vom WDR muss das ja mittlerweile feststellen.
Mit dem Markhardt gehe ich nicht unbedingt in allen Punkten konform, aber er hat die Sicht der Fans und die allgemeine Lage doch sehr gut dargestellt, ebenso wie der gute Herr Köster.
Das eigentliche Problem sind Journalisten in BILD-Manier und die Politik, die den Menschen unglaubliche Vorkommnisse unterjubeln wollen, die der Rest der Presse ungefragt und ohne eigene Recherchen übernimmt.
Bestes Beispiel dafür: Die Leiterin der Talkrunde warf Auschreitungen vom Wochenende in den Raum, die wohl so nie stattgefunden haben - "Phantomrandale" oder so nannte der Markhardt das.
Es würde die Sache wesentlich einfacher machen, wenn sich völlig ahnungslose Politiker einfach mal raushalten würden. Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.
Verband, Vereine und Fanvertretungen sollten mehr miteinander kommunizieren, dann braucht es auch keine Massen an Polizei mehr in und um den Stadien.
Beispiel am Rande: Unser Spiel in Münster Ende Dezember. Massen an Bielfelder Polizei die überrascht waren ob der relativ geringen Zahl an angereisten Darmstädtern. Denen wurde im Vorfeld von oben eine Zahl um 300 - 400 genannt. Jeder klar denkende Mensch wusste, dass die Zahl von maximal 150 98ern niemals überschritten würde.
Der Ottonormalbürger fragt sich dann schon, warum mehr Polizisten vor Ort sein müssen als Gästefans.
Aber von "Oben" müssen diese Kosten und Zahlen ja irgendwie gerechtfertigt werden, also wird da masslos übertrieben. Mit Absicht meiner Meinung nach.
Das Bild der Horrorszenarien muss ja irgendwie in die Köpfe des Ottos, nur dann kann man auch forden, dass diese wahnsinnigen Summen auf die Vereine abgewälzt werden müssen.
Ich fürchte nur, dass die Polemik der letzten Wochen nicht mehr aus den Köpfen der Normalbürger herauszubekommen ist. Die Ergebnisse der Studie der Uni Würzburg (?) kam ja maximal im Kleingedruckten und im Nachtprogramm der Tagesschau vor. Ergebnisse, die uns hier logischerweise nicht überrascht haben, die Öffentlichkeit und die BILD-Zeitung z.B. kaum beeindrucken dürfte. Die Einen haben kein Interesse daran sie zu veröffentlichen und die Anderen bekommen es nicht mit. Die werden weiterhin mit Bürgerkrieg gefüttert werden.
Und die Politik wird dann weiter die harte Hand fordern, so wie sie es halt immer tut.
Leider lief diese Sendung gestern nur auf phoenix und nicht als "Brennpunkt" direkt nach der Tagesschau...