Keine Doppelfunktion für Klopp
Liga-Boss und BVB-Präsident Reinhard Rauball hält eine Doppelfunktion von Jürgen Klopp als Trainer bei Borussia Dortmund und der Nationalmannschaft für absolut unmöglich.
"Das halte ich für völlig ausgeschlossen, weil Arbeits- und Zeitaufwand nicht miteinander vereinbar sind", sagte Rauball der "Sport Bild".
Jürgen Klopp ist bis 2016 an den BVB gebunden, Gedankenspiele darüber, dass er Bundestrainer werden könnte, hatte er im vergangenen Jahr geschürt, als er erklärte, er würde den Posten "nicht ablehnen".
Einen Dobbel-Job gleich welchen Coachs als Vereins- und Bundestrainer hält Rauball generell für "nicht erforderlich, wir haben viele gute Trainer."
Enttäuscht zeigte sich der Liga-Boss von den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern, die die Rechte an den Qualifikationsspielen der Nationalmannschaft an "RTL" verloren haben.
"Ich bin enttäuscht von ARD und ZDF, dass sie nicht zugegriffen haben", sagte Rauball: "Die Spiele der Nationalmannschaft sind Bestandteil des Rundfunkvertrags. Angesichts der 7,5 Milliarden Euro Gebühren der TV-Zuschauer und der hohen Einschaltquoten bei Länderspielen hätten die Rechte ARD und ZDF gut zu Gesicht gestanden. Allerdings steht die Sportkompetenz von RTL außer Frage."
Die anstehende Verlegung der WM 2022 in Katar in den Winter begrüßt Rauball.
"Wenn die Entscheidung für Katar nicht zurückgenommen wird, muss eben im Winter gespielt werden", sagte er und ergänzte mit Blick auf den früheren DFB-Präsidenten: "In einem Punkt bin ich anderer Ansicht als Theo Zwanziger: Dass die Fans in Deutschland im Winter zum Public Viewing gehen müssen, ist meiner Meinung nach im Vergleich zu den gesundheitlichen Aspekten vor Ort nachrangig."
Nur bedingt stützt Rauball die Aussage von DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, der im SID-Interview gefordert hatte, dass die U21 künftig immer mit der stärksten Mannschaft zu einer EM fahren muss.
"Ich bin der Auffassung: Die beste Mannschaft, die die Vereine zur Verfügung stellen können, muss teilnehmen", erklärte er und schränkte ein: "In Fällen, dass ein U21-Spieler die ganze Saison durchgespielt hat, vielleicht sogar internationale, muss der Klub-Trainer sagen dürfen: 'Der braucht jetzt eine Pause, sonst machen wir ihm die Karriere kaputt.' Das ist zu akzeptieren. Wichtig ist aber vor allem, dass der Dialog zwischen den DFB-Verantwortlichen, dazu zähle ich auch Jogi Löw, und den Vereinen deutlich intensiviert wird, was die Talente betrifft."
sport 1