Einem unbedeutenden Novemberwochenende den gewissen Kick zu geben, alte Freunde besuchen, ein Auswärtsspiel des KSC zu verfolgen, dabei einen neuen Ground kennenlernen und die große, alte Hauptstadt Berlin zu sehen, all das konnte ich am letzten Wochenende verbinden.
Bei herrlichen blau-weißen Himmel habe ich mich am Samstag per S-Bahn aus Niederschönhausen kommend mit meinem alten Karlsruher Spezi, den der Job vor Jahren ebendorthin verschlagen hat, in Richtung Köpenick aufgemacht. Die Reise dauerte knapp so lange, wie man mit dem Auto von Karlsruhe nach Mannheim fährt. Großstadt ebend....
In Köpenick stand Currywurst auf dem Programm. Instinktiv wählten wir den richtigen Laden aus, "Zur Currywurst", lecker und preiswert (1,30€), einziger Wermutstropfen, kein Bier im Verkauf. Naja, das sollte sich im Stadion dann leider wiederholen.....
Im Gespräch mit Einheimischen wurde dann schnell klar, dass heute "Großkampftag" sei, der kreisende Polizeihubschrauber, sowie Cops im Laufschritt bestätigten diese Vermutung.
Schuld daran natürlich nicht die Karlsruher, sondern "unsere" Freunde der Hertha, ich zitiere: "Das Pack aus dem brandenburgischen Umland, das keine Kohle hat, um nach Hoffenheim zu fahren" (dort spielte quasi zeitgleich die Hertha).
Unsere Frage nach einem gepflegten Bierchen wurde umgehend mit einer Einladung in die "Falle" beantwortet, wo wir dann mit unserem Alt-Unioner einliefen. Der freundliche Wirt empfahl uns dann, unsere Schals unter der Jacke zu tragen, weil die Ultras Stress machen. Nun gut, wir gehen zwar nicht wirklich als Sparringspartner der Ultras durch, aber wer weiß, vielleicht fallen ja auch "Alte Herren" in deren Beuteschema. Wie dem auch sei, das Bier schmeckte, die Unterhaltung war prima, einiges über die Historie Union vs. Hertha habe ich erfahren. (Offtopic: So eine Kneipe gibt es in KA nicht mehr, seit das legendäre Titanic vor ca. 2 Jahren zu einem italienischen Ristorante umfunktioniert wurde. Dabei die ganzen KSC-Paintbrushs übermalt wurden
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Falls jemand der Forums- Unioner einen Uwe kennen sollte (graue Haare, Zopf), nochmals herzliche Grüße aus KA und Dank für den netten Austauch.
Zurück ging es entlang des Wassers (Wuhle?) zum Stadion. Leckere Bratwürste, leider nur alk-freies Bier, dennoch beste Stimmung. Ich habe 1.000 KSC-Fans geschätzt, in der Presse stand 2.000, das kommt mir recht viel vor, der Gästebereich war jedoch sehr gut gefüllt. Relation KSC-Hertha-Fans war ungefähr 80:20. Was ja nicht verwundert, beim gleichzeitigen Spiel in Hoffenheim.
Das Stadion ist echt ein Traum! Drei Seiten Stehplätze, dazu ne Tribüne mit einigen (ca. 10) Logen für die Besserzahler. So eins will ich auch haben
Dazu Nina Hagen zum Aufheizen (nun ja) und ein Stadionsprecher, der extrem entspannt und sympathisch rüberkam. "Und niemals vergessen....."
Unsere Nr. 13 Dominic Peitz wurde von ihm als ehemaliger Spieler sogar persönlich begrüsst.
Zum Spiel ist wenig zu sagen. Union mit gefühlten 80% Ballbesitz, der KSC immer mit allen Mann hinter dem Ball. Den Unionern fiel wenig ein. Der KSC rannte um sein Leben, eine große Mannschaft hätte vielleicht sogar einen Konter ausgespielt und dort gewonnen. Aber erstens sind wir eben keine große Mannschaft (zumindest nicht spielerisch) und zweitens hätte das den Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt. Daher bin ich mit dem Punkt sehr zufrieden. Wir sind gerade erst aufgestiegen!
Die Stimmung war prima, auch die anwesenden Herthaner haben brav den KSC unterstützt. Zum Spielende hin wurde dann allerdings deutlich provoziert, vermutlich um die dritte Halbzeit einzuläuten. Von der ich eigentlich nicht viel mitbekommen habe, außer einige Unioner, die an der Brücke (Wuhle?) blau-weisse Schals gezockt haben. Ich finde sowas grundsätzlich assi, vor allem wenn man sich Opfer sucht, die deutlich jünger und schwächer sind. Naja, ehrhaftes Verhalten ist heute nicht so angesagt. Ich will ja nicht wissen, was auf der anderen Seite passiert ist, da hat sich an der Tanke neben dem Gästeeingang so einiges zusammengerottet.
Am Bahnhof Köpenick hat dann die Polizei durch massive Präsenz dafür gesorgt, dass es lediglich bei Pöpeleien blieb, zumindest bis unsere Bahn kam.
Fazit: Geiles Stadion, gute Stimmung, kultiger Verein. Punktgewinn, gute Currywurst.
Berlin ist immer eine Reise wert!
Nur schade, dass man als Karlsruher nicht unbelastet nach Köpenick reisen kann. Aber seine Freunde sucht man sich ja selbst aus.....
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Sportliche Grüße aus KA!
Thema: Erlebnisbericht Union Berlin - KSC (Gelesen 455 mal)