Kickers auf Rekord-Jagd
Von MADELEINE RECKMANN
http://www.fr-online.de/offenbach/kickers-offenbach--kickers-auf-rekord-jagd,1472856,27268486,view,asFirstTeaser.htmlPräsident Claus-Arwed Lauprecht (Mitte) mit den Nachwuchsspielern Gerrit Gohlke (links) und Alex Okyere. Foto: Monika Müller
Der OFC möchte für die Spiele der Jugendmannschaft so viele Tickets wie noch nie verkaufen und damit ins Guinessbuch der Rekorde kommen.
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Die Kickers wollen ins Guinessbuch der Rekorde. Nicht mit der Ersten Mannschaft, nein, auf der Jugend liegt die ganze Hoffnung des OFC. Organisator Lars Kissner und OFC-Präsident Claus-Arwed Lauprecht möchten mit dem Rekord die Jugend so richtig puschen. Die Idee ist die: Zum ersten Spiel der kommenden Saison im September werden so viele Tickets verkauft wie noch nie für eine U15-Mannschaft. Der Verkaufserlös kommt dem Jugendfußball des Vereins zugute.
„Ich habe den Traum, dass wir für das Jugendspiel die meisten Zuschauer weltweit schaffen“, sagte Lauprecht gestern. Teilnehmen kann jeder, ein Ticket kostet 5 Euro. Das Mindestziel ist, 1000 Tickets zu verkaufen. Werden es 2000, sollen die Jugendlichen auf dem Hauptfeld der Sportanlage Wiener Ring anstatt auf dem Nebenfeld spielen. Bei 5000 ziehen die Mannschaften zum Match in das Kickersstadion um, das der Betreiber, die Stadiongesellschaft Bieberer Berg, kostenfrei zur Verfügung stellt.
Der Rekord
Es geht darum, so viele Zuschauer wie möglich für das erste U15-Heimspiel zu mobilisieren. Das Spiel wird voraussichtlich Anfang September stattfinden. Die Kickers-Jugendmannschaft könnte auf Gegner wie den FSV oder Hessen Kassel treffen.
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„Wir wollen Tausende in einem vollen Haus“, so die Losung von Kissner, der die Idee zur Rekord-Jagd hatte und für die Umsetzung verantwortlich ist. Er gibt sich überzeugt, dass die Sache ein Erfolg werden kann. Denn 800 Karten wurden an Freunde des Organisationskomitees und in zwei Unternehmen bereits verkauft.
Kissner ist auch deshalb optimistisch, weil noch dreieinhalb Monate Zeit ist bis zum Eröffnungsspiel. „Wir können noch richtig Gas geben“, sagt er. „Und wir wollen der Jugend zeigen, dass wir zu ihr stehen.“ Da der OFC-Verein wegen der Insolvenz der OFC-GmbH erstmals kein Geld aus der Lizenzspielabteilung erhält, muss er selbst schauen, wo er bleibt. OFC-Geschäftsführer David Fischer und Insolvenzverwalter Jens Kleinschmidt sind gerade dabei, das Insolvenzverfahren der OFC-GmbH zu Ende zu bringen. „Für das Budget der Nachwuchsmannschaft brauchen wir solche Sonderaktionen“, sagt Lauprecht.
Die C-Jugend spielt zurzeit (noch) in der Regionalliga, was wohl der Bundesliga der Erwachsenen entspricht. Im Gegensatz zur Ersten Mannschaft ist sie in dieser Saison gegen Bayern München und VfB Stuttgart angetreten und hat laut Trainer Matthias Fillbrich mit 22 Punkten eine gute Figur gemacht. Dass sie jetzt wieder in die Oberliga absteigt, scheinen ihr weder Trainer noch der OFC-Präsident krumm zu nehmen. „Beim Spiel gegen Bayern München war die Mannschaft gleichwertig, sie hat unverdient verloren“, betont Lauprecht.
Weitere Geldquelle
Für die jugendlichen Spieler war die Saison etwas ganz Besonderes. „Wenn man gegen eine Mannschaft wie den VfB Stuttgart spielt, die schon mehrere Nationalspieler gestellt hat, dann ist das ein tolles Gefühl,“ bekennt der 15-jährige Alex Okyere.
Fillbrich erläutert aber auch die Probleme, die der Aufstieg in die Regionalliga mit sich brachte. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen und die Übernachtungen mussten organisiert, die Verpflegung herangeschafft und vor allem die Finanzierung dafür besorgt werden.
Im Zuge der Rekord-Jagd nach den meisten Zuschauern für ein Jugendspiel haben sich die Initiatoren noch eine weitere Geldquelle ausgedacht. Jeder, der eine Karte kauft, kann zusätzlich 50 Euro für die Kickersjugend spenden. Kissner hofft, dass sich Hunderte oder Tausende Fans großzügig zeigen. Zudem gibt es für Unternehmen das sogenannte Firmenpaket, das für 500 Euro 100 Karten enthält. Sollte ein Betrieb nicht so viele Tickets benötigen, gibt es die Möglichkeit, die übrigen an Schulen oder Kinderheime abzugeben.
Der OFC-Fanbeauftragte Matthias Schmidt bittet zudem um 60 Freiwillige zur Unterstützung der professionellen Ordner, um Ausgaben zu sparen. Sollten bis zum Saisonstart der Ersten Mannschaft noch Karten vorhanden sein, werden Kombitickets angeboten, mit denen sich Fans das Match der Erwachsenen und das der Jugend anschauen können. Die Profispieler werden übrigens auch beim U15-Spiel zu sehen sein. Die Profis gehen als Einlaufkinder an den Händen der C-Jugend-Spieler.