Habe das Selbe mal mit dem OFC erlebt. Es war einer meiner Auswärtshighlights.
Ja, das kann man echt so sagen. Ein paar Bilder hatte ich ja über whats app gepostet, hier bekomme ich das leider nicht hin.
Einige von unseren (Stammtisch-) Lilien waren schon Freitags da, einige kamen dann Samstag nach, genau wie ich. Unssere Gruppe umfasste dann so um die 15 Leute, ein wirklich feiner Haufen - wie immer, wenn man sich auch mit den Exilanten trifft. Letzeres kommt ja leider nicht mehr sooo oft vor.
Da wir in verschieden Hotels wohnten, wurden erst verschieden Weihnachtsmärkte in Altona und St. Pauli besucht. Aber vollzählig sammelte sich dann die komplette Reisegruppe spätestens ab etwa 20:00 Uhr in einer der
schlimmsten besten
Kaschemmen hochwertigen Kneipe nahe der Reeperbahn, direkt gegenüber vom Goldenen Handschuh (die wohl allerbeste Spelunke überhaupt)

Der Eine oder Andere hatte sich das wohl etwas anders vorgestellt und bat eigentlich eher um Rückzug (vielleicht auch wegen überschwemmter Wcs und benutzten Spritzen, die auf dem Boden lagen) - das verzögerte sich dann aber doch um wenige Stunden. Es entwickelte sich nämlich ein Selbstläufer, den ich selten erlebt habe - wir hätten mal mitzählen sollen, wie viele Kisten Astra wir so durchgebracht haben (offene Getränke sind da eher nicht zu empfehlen

). Unglaublich allemal.
Interessant und auch durchaus tragisch: Willi. Willi ist wohl Berufssäufer und irgendwie heimisch in dem "Elbschlosskeller", schnorrte sich eine Zigarette nach anderen und ebenso zig Biere von uns, erzählte wirres Zeug und fiel plötzlich einfach um. Unser Klaus (Name von mir geändert) war zwar nicht weniger...hüstel...angeschwipst, liess es sich aber nicht nehmen, als Ersthelfer einzuschreiten. Leider aber musste doch der Rettungswagen her. Kein Mucks mehr von Willi. Ich weiss leider nicht, wie es ausging.
Einige Kaschemmen (Clochard etc.) dieser Art und etliches Astras später waren auch wir etwas...ähm...dezimiert, aber immer noch locker in der Lage, das "St. Pauli-Eck" aufzusuchen, eine der authentischen Fankneipen des FCSP. Ich weiss nicht, wie viele Astras das hier noch wurden. Jedenfalls haben wir unser Hotel nicht mehr eigenständig finden können - der zu Hilfe gerufene Taxifahrer allerdings auch nicht
![... [blin]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/blink.gif)
Alle paar Meter und in/vor jeder Kneipe bekannte und unbekannte 98er-Gesichter, die einem über den Weg liefen und/oder stolperten. Das ganze Viertel in Blau-weisser Hand kann man fast sagen. Es gab sogar eine Location, in der sich die Kategorie C beider Vereine trafen und bei Live-Oi feierten - die Szenen sind sich doch ziemlich ähnlich, vor allem was die politische Ausrichtung angeht.
Um es mit den Worten von Jürgen von der Lippe zu formulieren: Mein Kater am Sonntag war von einem anderen Stern, irgendwelches Sightseeing-Light, welches eigentlich geplant war, musste notgedrungen ausfallen und wir beließen es bei Frischluft tanken in der Nähe des Stadions an der U-Bahnstation Feldstrasse beim Bunker. Aber auch diese 2-3 Stunden Frischluft brachten nicht den nötigen Effekt, der Versuch an einem Bier scheiterte meinerseits kläglich.
Irre, wie viele Darmstädter auch dann schon Stunden vor Spielbeginn unterwegs waren. Im Stadion fanden sich dann gut 2000 Lilienfans ein. Allerdings aufgeteilt in 2 Bereiche. Der grössere Teil auf der neuen Sitztribüne und ein Teil mit etwa 600 Leutchen auf einer Stahlrohr-Nottribüne hinter dem Tor. Dieser Bereich ist nämlich derzeit offen wegen des Umbaus. Der Stimmung allerdings kam da eher zu Gute, Wechselgesänge ohne Ende. Nur die Sicht von diesem Stahrohr-Konstrukt war sehr bescheiden. Abgesichert nach vorne mit einem doppelten Bauzaun. Vielleicht kann jemand die Bilder mal hochladen, die ich in die Whats App-Gruppe geschickt habe (bis auf eins natürlich, Ihr wisst welches).
Fussball gespielt wurde auch - jedenfalls so was ähnliches. Wir waren völlig überlegen ohne zwingend bis zum Schluss zu sein. St. Pauli war gnadenlos überfordert mit allem, was sie taten.
Beste Szene des Spiels: Unser Kaptän Sulu, einer der härtesten Hunde die es auf einem Fussballfeld gibt, bekam einen Schlag ins Gesicht, spielte weite und foulte den Gegenspieler. Er bekam daraufhin Gelb, meckerte mal kurz über die Sezene unmittelbar davor und zog sich mal auf die Schnelle auf dem Platz selber einen Zahn, der wohl nach dem Schlag etwas abbekommen hatte. Zahnfee Sulu

Tja...und kurz vor Schluss viel dann der höchstverdiente Siegtreffer durch Fabian Holland. Was dann los war brauche ich wohl nicht erzählen.
Fazit: Eine der geilsten Auswärtsfahrten in meinen 32 Jahren mit diesem Verein. Die letzten beiden Jahre machen so viel Spass, wie man ihn in den 30 Jahren zuvor zusammen nicht hatte.
Nur älter wird man, diese Erkenntnis ist nicht unbedingt neu aber dafür umso nachhaltiger - jedenfalls Sonntag morgens.
Nur Willi hat es vermutlich noch härter getroffen, ich hoffe der lebt noch.