Sicherlich, bei uns wurde in den letzten 15 Jahren viel falsch gemacht in der Vereinsarbeit. Die logische Folge war die Insolvenz 2005, das Dahindarben über Jahre in der 4., 5. und 6. Liga sowie wenig Perspektiven auch für die nahe Zukunft.
Höherklassig beginnt in meiner Definition ab 3. Liga, der untersten Profiliga.
Auch wenn du anderer Meinung bist: Ich bleibe dabei und behaupte, dass man ohne große(n) Sponsor(en) bzw. potenter Finanzmittel heutzutage kaum in den höherklassigen Fußball gelangen kann. Natürlich kann man manche Projekte nicht miteinander vergleichen, die sich in ihrer Struktur teils unterscheiden. Und natürlich gelangen manche Vereine mit ehrlicher, solider Arbeit immer noch in höhere deutsche Fußball-Sphären (auch 1. und 2. Liga). Das habe ich weiter oben in meinem Beitrag ebenfalls ausdrücklich erwähnt. ABER der Großteil der Vereine, die seit geraumer Zeit dorthin aufsteigen und künftig aufsteigen werden, sind Mannschaften und Projekte mit überaus starker Finanzkraft. Die anderen bleiben die Ausnahme bzw. werden immer mehr zur Ausnahme. Dahingehend hat sich meiner Einschätzung nach der Fußball in den letzten 10-15 Jahre zunehmend entwickelt - Hauptursache ist die immer stärkere Kommerzialisierung durch TV und Merchandising und der dadurch auch vermehrte Einstieg von sogenannten Projekten wie RB, die sich durch die ungebrochene mediale Präsenz auch mehr Aufmerksamkeit für ihr Produkt versprechen.
Die beiden Schweinfurter Aufstiege vor 25 und 14 Jahren in die 2. Liga waren noch vor dieser Zeit. Sie sind größtenteils mit geringen finanziellen Möglichkeiten, ehrlicher Arbeit und eingespielten Mannschaften vorwiegend mit Spielern aus der Region möglich gewesen.
Seit 3 - 4 Jahren, also einige Zeit nach der Flyeralarm-Geschichte, hat der Verein sich solider aufgestellt und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Aber es fehlen vorne und hinten die Moneten - auch weil Vereinsvorsitzender Markus Wolf (ja, genau der, der die Nürnberger als Hauptsponsor mit 1,8 Mio pro Jahr unterstützt) nicht bereit ist, weitere Mittel in den FC 05 zu investieren und damit den nächsten Schritt in Richtung 3. Liga zu gehen. Man munkelt, dass er in SW gerade einmal 100.000 Euro pro Jahr reinsteckt. Daher wird dieses Ziel für uns in den nächsten Jahren nahezu unmöglich zu erreichen sein. So wie auch für viele andere ambitionierte Vereine - die mal gut, mal weniger gut geführt werden. Ganz nebenbei gesagt, wird es für uns eher wieder in Richtung Bayernliga gehen.
Zu deiner Eingangsfrage:
Es war kein direktes Investment der Firma Flyeralarm angedacht, sondern der beiden Firmen-Chefs. Die beiden hatten für ihren persönlichen Einstieg in Schweinfurt im Jahr 2008/2009 die Ausgliederung der Bayernliga-Mannschaft, der U 23 und der U 19 in eine Fußball-GmbH zur Bedingung gemacht. Thorsten Fischer (heute nicht nur Hauptsponsor der Würzburger Kickers, sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender) und Tanja Hammerl (jene mit den UL-Verstrickungen) hätten dann die Mehrheit der GmbH-Anteile übernommen. Wie man das mit der 51%-Regel hätte regeln wollen, wurde damals nicht im Details angesprochen. Angeblich sollte der e.V. zumindest die Stimmen-Mehrheit behalten. Der Verein wäre dann von einem Verwaltungsrat geführt worden, der allerdings weniger Kompetenzen gehabt hätte.
Egal! Es ist vorbei ... und keiner weiß, ob dieses Projekt damals Früchte getragen hätte. Ich meine ja, andere meinen nein. Also, was solls, reine Theorie. Aber wie heißt so schön ein Sprichtwort: "Ohne Moos nix los!"