3.Liga macht Spaß. Kölle ist dabei, in Gestalt der Fortuna. Die Größten der Welt spielen in der Stadt mit K. Der FC spielt am gleichen Wochenende ebenfalls. Was macht also der geneigte Fan bekloppter Vereine? Er fährt nach Kölle... Und hängt dann noch nen Tag Krefeld hinten dran...
Schnell noch einen Kumpel eingesammelt, der zwar bereits Stadien in Kasachstan kennt, aber noch kein Spiel in Kölle gesehen hat, die Frau eingepackt, das Auto mit zwei weiteren Hinfahrern vollgestopft und auf ging es auf die Reise von einer Domstadt zur nächsten. Mit ordentlich zeitlichem Puffer losgereist, brachten einen auch die diversen angesagten Staus auf A2 und A1 (die dann letzten Endes großzügig umfahren wurde nur um auf ner anderen Autobahn bei Wuppertal - ich hasse Wuppertal - trotzdem ne Weile zu stehen) nicht aus der Ruhe. Das Kölner Südstadion erreichte man trotzdem immer noch weit vor Anpfiff. Ein Glück, welches viele weitere FCM-Fans nicht hatten, die nach der Arbeit die Reise nach Kölle antraten. Weshalb der Gästeblock zu Spielbeginn dann zwar ordentlich gefüllt (knapp über 1.000 Leute) war, in der weitgestreckten Kurve aber trotzdem noch viel Luft war. Im Verlauf der ersten Halbzeit sollte sich der Block weiter füllen, sodass am Ende laut Einschätzungen von uns, dem mdr und anderen Quellen so ca. 1.500 Blau-Weiße im Stadion waren. Auf einem Freitag. Mal wieder... Für uns bisher der Regelspieltag für Auswärtsspiele.
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Das Spiel im Stenogramm: Gut begonnen +++ nach zehn Minuten das Spiel im Griff +++ nach 20 Minuten mit 1:0 vorn +++ nach 25 Minuten der erste Elfer gegen uns (glasklar) +++ drei Minuten später der zweite Elfe gegen uns (lächerlich) +++ kurz nach dem Elfer den ersten Innenverteidiger verloren +++ zehn Minuten später den zweiten IV verloren (Achillesssehnenriss) +++ erst ab Minute 60 die Schocks verdaut +++ Fortuna spielt in Hälfte 2 die FCM-Abwehrtaktik +++ drei Torchancen kurz vor Abpfiff bleiben ungenutzt +++ Erste Saisonniederlage. Stimmung im Gästeblock aus unserer Sicht eher unterdurchschnittlich, laut turus.de aus Kölner Perspektive aber mit diversen Superlativen bedacht. Auf Heimseite die Stimmung eben so, wie man es sich denken kann, wenn 40 Leute den aktiven Block bilden. Egal... Schnell raus, die Frau im Hotel abgegeben und ab zum Rhein und in die Südliche Altstadt, wo diverse Kölsch unsere durstigen Kehlen hinunterflossen. Dabei mit Erschrecken festgestellt, dass es tatsächlich Kneipen gibt, die das flüssige Gold nicht mehr in 0,2er Stangen ausschenken und auch auf die obligatorischen Striche auf dem Deckel verzichten. No a Kölschia Moderna oder so... Gegen das moderne Kölschtrinken! Naja... Gegen zwei dann irgendwann neben die Frau ins Bett gefallen.
Die mich dann gegen acht schon wieder weckte. Sie hätte Hunger und es wäre jetzt Frühstückszeit. Der Vorschlag, doch ohne mich schon mal vorzugehen, wurde lediglich mit einem bösen Blick beantwortet. Also ab ans Buffet, den Pansen vollgehauen, etwas durchgeatmet und gegen 9:30 Uhr dann miterlebt, wie der mitgereiste Kumpel in Laufklamotten die Hotellobby betritt. Nein, er ging nicht laufen... er kam gerade wieder... Bekloppt. In der Stadt der Bekloppten. Passt ja...
Immerhin das Kölsch schmeckte bald schon wieder. Nach dem Auschecken schnell das Auto beladen, per Pedes zurück in die Altstadt, das obligatorische Foto mit der Frau vorm Dom machen lassen und dann gemütlich im Biergarten die nächsten zwei Stunden vertrödelt. Dabei beobachtet, wie sich die Stadt mit FC-Trikots, HSV-Trikots sowie Karnevalskostümen
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füllte. Rock n' Roll und Ufftata... Hätzlich Willkumme in dä Stadt met K... Frühzeitig in einer trotzdem schon überfüllten und temperaturmäßig kochenden Straßenbahn zum Stadion aufgebrochen, welches ja für mich weiterhin eines der schönsten Stadion der neuen Generation darstellt. Eine Meinung, die auch mein Laufkumpel teilte. Und welches für Bundesligaverhältnisse auch noch recht faire Preise für die Versorgung bietet. Außerhalb des Stadions selbstverständlich... Denn im Stadion werde ich auch weiterhin nicht bei irgendwelchen Karten-Bezahlsystemen mitspielen.
Die entscheidenden Spielszenen wird jeder sicherlich kennen, der Schieri meinte es an diesem WE erneut gut mit Kölner Vereinen und so wurde ein Spiel gegen einen HSV gewonnen, der zwar schlecht spielte aber trotzdem über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft war. Vor allem die erste Halbzeit war wohl das Schlechteste, was ich jemals in einem Spiel auf Bundesliganiveau sehen durfte. Noch schlechter war die Stimmung. Vom HSV kam nach dem Tor mal was, bis auf ihr "...immer erste Liga-HSV" war aber selbst das sehr mau... Auf FC Seite ne halbe Stunde ganz ordentlich, danach sehr zurückhaltend und erst nach den späten Toren mit etwas Lautstärke. Noch schlimmer: die früher oft angestimmten Kölschen Klassiker fehlten völlig, dafür nahezu durchgängig Ole-Bayern-HSV-Kölle-Gladbach-Dortmund-Einheitsgesänge. Uff... Mer stonn zo dir FC Kölle - die Schalparade zur Hymne vor dem Spiel war schon der Stimmungshöhepunkt. Deshalb nach dem Spiel wieder rein in die kochende Bahn, wieder 10 Liter Flüssigkeit verloren, wieder in ein neues Hotel rein und dann wieder in die Altstadt. Der Abend wurde dann im Päffgen bei diversen Kölsch und dann - auf Wunsch meiner Frau und ihrer Kölner Freundin - in einer Coctailbar ausklingen lassen. Macht man nicht... Weil dort genau solche Dialoge rauskommen: "Ich muss erst mal durchatmen. Ich nehm diese Gaffel-Fassbrause" ... "Hamm wer nit..." ... "aber hier steht doch überall Reklame für das Zeuchs rum" ... "Ja, hamm wer trotzdem nit" ... "Gut, dann nehm ich erstmal nen Mezzo-Mix" ... "Gibt's auch nit" .... "Aber steht doch uff der Karte" ... "Ich könnt dir ein alkoholfreies Bier anbieten" ... "Weeßte was... Ich nehm jetzt nen Kölsch".
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Hätzlich Willkumme in dä Stadt met K...
Um das Wochenende dann zu nem ordentlichen Ende kommen zu lassen, wollte ich wenigstes auch mal ein neues Stadion besuchen - und da unsere Krefelder Freunde uns ebenfalls hätzlich willkumme heißen wollten, fiel die Wahl auf die Partie KFC Uerdingen gegen Schwarz-Weiß Essen. Also auf nach Krefeld, 2 Stunden chillen auf der Terrasse unserer Freunde in der Gartenstadt, die Frau dort geparkt und zu zweit ab in die Grotenburg. Für faire 14 Euro ne Haupttribünenkarte ergattert und auf dieses sehr schöne Stadion zu erkunden. Traumhaft... Viele werden das Stadion kennen, für mich war es der erste Besuch dort und ich finde es total chic. Ein Ordner, der uns traurig erklärte, wie runtergekommen das Stadion doch sei, wurde völlig verdutzt angeguckt. Nur schade, dass die Grotenburg für einen Verein wie die Uerdingen komplett überdimesioniert ist. 100 Leute in der Stehplatzkurve, 1.600 weitere auf der Haupttribühne und eine geschlossene Gegengerade und gesperrte Hintertortribüne. Kein schönes Bild. Auch nicht schön war, dass im Stimmungsblock über weite Strecken Ruhe herrschte, sodass die altbekannten "kaeffzeeeeeeeeeheee" Rufe eines altbekannten Uerdingers irgendwann zu nerven anfingen. Auf dem Platz entstand bei hochsommerlichen Temperaturen ein übler Sommerkick. Die mit Stars wie Pagano, Timo Achenbach oder Mo Idrissou gespickte Uerdinger Elf war optisch überlegen, konnte bei dieser Hitze aber ihre Qualität nicht mit dem nötigen Tempo verbinden, sodass eine Einzelaktion und ein Kopfball von Stehgeiger Idrissou das Spiel entschied. Dafür konnte man im Tor einen Altbekannten entdecken... Daniel Schwabke, ehemaliger A-Jugend-Torwart des FCM, der bereits zu Jugendzeiten den Club Richtung FC Kölle verließ und nun beim KFC in Liga 5 angekommen ist. Schade. Ebenfalls Schade, dass der KFC wohl nicht mal mehr in allen Jugendklassen eine eigene Mannschaft zusammenbekommt und für die Kleinsten wohl Spielgemeinschaften bilden muss. Zumindest rannten viele Krabben mit Trikots mit zwei Logos (Uerdingen und Oppum) herum.
Dank des überschaubaren Zuschauerandrangs, waren wir in zehn Minuten wieder in der Gartenstadt, zehn weitere Minuten später auf dem Rückweg und ca. 3 1/2 Stunden später endlich wieder an der Elbe. Frau Imho hat mir bereits angekündigt, jetzt erst einmal ein Wochenende zu benötigen, plant aber innerlich wahrscheinlich bereits die nächsten Touren... Völlig verrückt die Frau...
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