Da drehen wir uns im Kreis. Auch wenn die Strafen kleiner wären müssten die Vereine sie zivilrechtlich einklagen. Solche Sachen sind schon lange fällig. Und es ist egal wie hoch die Strafen sind, auch wenn es nur 500,- sind.
Nicht wenn wir die Verhältnismäßigkeit von Strafen diskutieren.
Wenn für diesen Vorfall jetzt 500,- € Strafe verhängt worden wären, hätte keiner Probleme dabei, wenn sich die Kickers diesen Shcaden vom Verursacher wiederholen würden. Dem bösen Becherwerfer täte dieses Geld zwar weh, aber bringt ihn wahrscheinlich nicht in Richtung Zahlungsunfähigkeit, wie es eine fünfstellige Summe aus DFB-Strafe/Geisterspiel/Anwaltskosten/etc. tun. Das wär ein angemessener Denkzettel gewesen, dafür dass die Sicherheit einzelner durch nen bösen Plastebecherwurf ja nun nicht wirklich gefährdet wurde.
Das bestärkt ja nur die Theorie, dass der DFB mit solchen unverhältnismäßigen Strafen lediglich nen Keil innerhalb von Fanszenen und zwischen Fans und Vereine treiben möchte. Bei 500,00 € Strafe (so viel gabs vor fünf, sechs Jahren noch für Zündelleien in Halle) riskiert doch kein Verein Streß mit den eigenen Fans. Da wird mal kurz der Finger erhoben, die Fans sammeln ein paar Euro oder machen nen kleinen Arbeitseinsatz und die Sache ist vom Tisch. Wenn aber gleich fünfstellige Summen im Raum stehen wird's gleich weniger entspannt.
Die zivilrechtliche Geschichte ist ein künstlich aufgebauschter, von DFB-"Rechts"sprechung verursachter Mist, den es kaum gäbe, wenn der DFB verhältnismäßig urteilen würde. Als ob ordentliche Gerichte nichts besseres zu tun hätten, als Vereinen, die vorher vom DFB geschröpft wurden, ihre vom DFB verursachten Schäden zu ersetzen. Da es dem DFB auf Verhältnismäßigkeit und Gerechtigkeit eh nicht ankommt, ist die Diskussion zwar müßig. Aber trotzdem sollte man - wenn man versucht, Sündenböcke zu finden - vielleicht mal den wirklichen Verursacher solchen Mists in Betracht ziehen. Nicht Fußballfans, die sich einfach nur wie Fußballfans benehmen.