nicht der erste der seine Frau schlägt, wenn es den so war!? 🤔
Also gilt erstmal die Unschuldsvermutung, oder muss man sich bej häuslicher Gewalt gegen Frauen
zuerst auf die Seite der Frau stellen!? 🤔
Ja
Zwei starke Frauen haben dafür gesorgt, dass ein Facharzt aus dem Bereich der Inneren Medizin, dem sie sich für ihre Behandlung anvertrauten, zu seinen Taten stehen muss. Dass er nicht ungeschoren davonkommt, oder gar weitere Frauen unter dem Vorwand einer Untersuchung missbraucht. Sie stoppten seine Taten, indem sie ihn anzeigten. Und sie zwangen ihn, zu seinen Taten zu stehen, indem sie öffentlich gegen ihn aussagten.
Diese öffentliche Aussage erfordert Mut – gerade, wenn es um intime Details geht. Details, die man am liebsten unter Verschluss halten würde. Details, die man unverschuldet erlitten hat. Keinesfalls unverschuldet waren diese Details für den Arzt aus dem Kreis Miltenberg. Und doch war er derjenige, der sich das Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) zunutze machen wollte, um nicht öffentlich darüber reden zu müssen, was er den Frauen angetan hatte: Der Arzt forderte den Ausschluss der Öffentlichkeit von Teilen der Gerichtsverhandlung.
Durch ihren ausdrücklichen Widerspruch gegen den Ausschluss, durch ihre detaillierte, sachliche Aussagen vor Zuschauern und Medienvertretern, haben die beiden Frauen ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohne ihre Schilderungen wäre für die nicht direkt am Prozess Beteiligten nur zu erahnen gewesen, welch gravierende Auswirkungen es hatte, dass der Mann seinen Beruf derart missbrauchte.
Die Frauen schilderten, dass sie durch die Taten dieses einen Mannes das Vertrauen in die gesamte männliche Ärzteschaft verloren haben. Und möglicherweise gibt es weitere Frauen, die dem Arztbesuch skeptisch entgegenblicken, wenn sie von diesem Fall hören. Mit dem Vertrauensbruch hat der Mann eine ganze Berufsgruppe in Verruf gebracht.
Es klingt jedenfalls wie Hohn, dass eben jener Arzt, der das zu verschulden hat, im Prozess anführte, dass er intensiv arbeitete und sich erfolgreich das Vertrauen eines großen Patientenstamms aufbaute. Ebenso schilderte er selbstbewusst und nur zu bereitwillig seinen erfolgreichen medizinischen Werdegang. Natürlich öffentlich, denn dafür muss er sich ja nicht schämen. Alles, wofür er sich schämen muss, versuchte er mit Hilfe seines Verteidigers vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
Die beiden Frauen sind sich sicher, dass es weitere Betroffene gibt. Zu selbstverständlich, zu routiniert habe der Missbrauch stattgefunden, als dass dies Einzelfälle hätten sein können, meinen sie. »Ich hoffe, dass es keine weiteren Geschädigten gibt«, sagte auch der Vorsitzende Richter Karsten Krebs. Sollte es weitere Betroffene geben, melden sie sich vielleicht nach diesem mutigen Auftritt der beiden Frauen vor dem Aschaffenburger Landgericht.
https://www.main-echo.de/ressorts/blaulicht/facharzt-aus-dem-landkreis-miltenberg-wegen-vergewaltigung-verurteilt-art-8052231