9.758 Aufrufe 05.08.2023
Sommer 1972: Bei den Olympischen Spielen in München treten zwei ganz unterschiedliche Völker in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Während die Deutsche Demokratische Republik mit sportlichen Höchstleistungen für Furore sorgt, schocken palästinensische Terroristen mit der Ermordung von elf israelischen Sportlern die internationale Gemeinschaft. So unterschiedlich die Methoden sind, verbindet DDR und PLO jedoch ein gemeinsames Ziel: ihre Anerkennung in der Welt als eigenständige Nationen, ausgeführt im Rahmen einer globalen Offensive.
Ein Jahr nach München, Ost-Berlin im August 1973. Die DDR hat die Welt zu Gast. Die X. Weltfestspiele der Jugend sind der Gegenentwurf zu den Olympischen Spielen. Unliebsamen Gästen erteilt man kurzerhand Berlin-Verbot, andere werden inhaftiert. Das Sicherheitsaufgebot ist maßlos. Als offizieller „Staatsgast“ tritt Yassir Arafat auf, an der Seite von Erich Honecker wird er hofiert und von den Massen gefeiert. Ausreichend Grund zur Freude besteht: genau in diesen Tagen öffnet die offizielle PLO-Vertretung in Ost-Berlin ihre Pforten.
Warum unterstützt der „antifaschistische“ sozialistische deutsche Staat Organisationen und Länder, die an der Auslöschung des Staates Israel arbeiteten? Was taten beide Staaten dafür, aus internationaler Isolation auszubrechen? Und welche Rolle spielten die Geheimdienste, vor allem die ostdeutsche Staatssicherheit, die “Stasi”?