Ich hätte nie gedacht, dass ein Spieler, der bei uns immer nur in der Verbandsligamannschaft eingesetzt wurde, weil die Trainer nichts mit ihm anzufangen wussten, einmal eine solche Reizfigur werden würde ...
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Najeh Braham war, nach unserer Auffassung, stets recht "erdverbunden". Wenn die Mannschaften auf den Platz gingen, hielt Braham die Augen auf den Boden gerichtet. Wenn er einen stärkeren Körperkontakt verspürte, dann hielt es ihn selten lang auf den Beinen. Und dies gegen Gegner wie den SV Sodingen oder BV Brambauer.
Okay, er fiel bei uns leicht. Aber er war nie ein Stinkstiefel, brachte auch dann seine Leistung, als klar war, dass ein Marc Fascher ihm keine Chance geben würde. Der spielte lieber auf 0:0, als einen Stürmertyp wie Braham aufzustellen. Braham war für mich, nach David Ulm, eine der großen verschenkten Möglichkeiten meines Vereins. Daher habe ich mich eigentlich sehr für ihn gefreut, als er zunächst in Magdeburg und dann in Aue zeigte, dass er immer noch ein besonderer Stürmer ist.
Es gibt immer Spieler, an denen man sich reiben kann. Ich denke da an Michael Petry oder Branco "die Kiste" Zibert. Wenn sie im eigenen Kader stehen, dann sagt man sich "er ist ein Arsch, aber er ist unser Arsch". Wenn sie im gegnerischen Dress auflaufen, dann entwickelt man manchmal regelrechte Hassgefühle.
Auf diesen Zug, zu sagen, "lieber verlieren als unsauber gewinnen" springe ich schon lang nicht mehr auf. Es mag ja einige geben, welche diese Einstellung tatsächlich ernst nehmen, im Normalfall ist sie Heuchelei. Es muss jeder selbst entscheiden, ob er bei einem aberkannten Tor des Gegners oder einem unberechtigten Elfmeter für das eigene Team lieber an einer moralischen Überlegenheit festhält.