Käme ein einziger US-amerikanischer oder kanadischer Franchise auf die Idee, sich deutsch zu umzubenennen?
Nicht, dass ich Dir nicht grundsätzlich zustimmen würde, was die Auswüchse bei der Namensfindung betrifft. Zum Rest des Textes hast Du sowieso meine volle Zustimmung. Allerdings möchte ich gerade auf diesen ein Satz nochmal antworten, weil es eben nicht so ist. Der Grund für die englischen Namen bei vielen DEL-Vereinen ist ja die Assoziation von Eishockey mit den USA und Kanada - den Ländern, in denen eben mit der NHL die Vorbildliga für die DEL operiert. Daher seh ich nicht wirklich ao ein Riesen-Problem mit englischen Beinamen, wenn Sie zumindeste nen Bezug zum alten Stammverein haben. Dazu gibt und gab es ja nun auch viele Clubs, die deutsche Maskottchennamen tragen bzw. namen, die im deutschen nicht wirklich anders klingen als im Englischen (Haie, Eisbären, Adler, Löwen, Panther, Huskies, Scorpion(s)s)
Dass eine Ami-Farnchise sich keinen deutschen (ich streiche jetzt mal deutsch und setze fremdsprachig) Namen geben würde, wird durch die MLS eigentlich widerlegt - also in einem Sport, wo die Amis schon in gewisser Hinsicht europäischen und lateinamerikanischen Vorbildern nacheifern. Da findet sich in Los Angeles ein MLS-Club der sich Club Deportivo Chivas USA (ein Club, der mexikanische Wurzeln hat und natürlich auch die Hispanics in der Region als Ziel-Publikum anzioehen möchte) nennt, in Houston heißt der Verein Dynamo, es gibt ein Real salt Lake (mit folgender Kooperation mit den Königlichen aus Madrid) in Dallas und Toronto gibt man sich das Fußballtypische Kürzel "FC" (in Dallas wurde der Verein sogar von Dallas Burn in FC Dallas umbenannt), obwohl das "F" in FC ja in Nordamerika für ne andere Sportartbezeichnung steht. Auch die Namensgebung in Washington (DC United) - auch wenn sie nicht in einer fremden Sprache erfolgte - nimmt klar Bezug auf die Namen vieler europäischer Vereine (auch im nicht englischsprachigen Europa gibt es ja genügend Vereine, die ein "Rovers", "Kickers" oder "Wanderers" im Vereinsnamen tragen). Es ist also weder neu noch eine DEL-Eigenheit, dass man sich bei der Namenswahl von Sportvereinen an den Mutter- bzw. Vorbildsländern der ausgeübten Sportarten orientiert.