Hinterfragen, das sollten wir die Regeln in dieser Leistungsgesellschaft. Sebastian Deisler hat den Schritt gewagt, den Robert Enke nicht gegangen ist. Er hat seine Krankheit öffentlich gemacht und sich stationär behandeln lassen. Doch wie wurde danach mit ihm umgegangen? Von den Medien, die gestern schön heuchlerisch einen auf Betroffen machten, aber im Falle eines Outings den Menschen Robert Enke mit dem geichen Hohn und Spott überschüttet hätten wie Deisler oder Hannawald und auch von uns allen. Sicher sind auch unter uns nicht so Viele, die nach Deislers Rückkehr zu Bayern München nach der Behandlung fair mit der Situation umgegangen sind. Auch das Beispiel von Hitzlsberger neulich sollte man sich noch mal in Erinnerung rufen. Gestern Abend haben fast alle großen Sender eine Sondersendung gebracht. Schließlich kann man die Quote nicht den anderen überlassen. Dass es diese Quoten allerdings überhaupt gibt oder BILD und Co. mit ihren Schlagzeilen über Deisler Kohle machen konnten, liegt ja nicht an den Medien an sich, sondern auch an uns, den Konsumenten und Abnickern. Wir sollten, wie Zwanziger gestern sagte, tatsächlich mal innehalten und nachdenken. 3 Menschen pro Tag werfen sich in Deutschland vor einen Zug oder eine S-Bahn. Sehen keinen anderen Ausweg mehr. Schlimme Welt... und wir sind ein Teil davon.