Fussballstammtisch
Sonstiges => Sport Allgemein => Thema gestartet von: Imho am 08. Januar 2015, 11:37:47
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Ich mach für den angekündigten Rückblick mal nen Extra-Thread auf, da ich den anderen Bereich nicht durcheinander bringen möchte (immerhin folgen da noch Playoffs und College-Finale). Hier nun also der erste Versuch eines Saisonrückblicks. Die Reihenfolge der Teams wird sich zunächst am Draft-Status orientieren, das heißt ich fange mit dem schlechtesten Team an. Ich weiß aber jetzt schon, dass das nicht so bleiben wird.
Vorneweg als Erklärung: y/a = yards/attempt, p/g – points/game, one score-games: bis 8 Punkte Differenz, OT-Wins/Losses = Ergebnisse nach Verlängerung (#...) = Ranking aller NFL-Teams. Die Power-Ranking-Platzierungen sind diejenigen des Sideline Reporter (http://sidelinereporter.wordpress.com/2014/12/30/nfl-power-ranking-2014-week-17/) nach der Regular Season. Die Salary Cap Situation bedeutet, welchen finanziellen Spielraum die Teams (Stand heute) für Verstärkungen in der Offseason haben.
Über Rückfragen, Ergänzungen, Wünsche bin ich dankbar. Ich sehe mich zwar bei weitem nicht als Experte (und muss bei manchen Bewertungen, vor allem was Defense und O-Line angeht auch weiterhin oberflächlich bleiben, vor allem bei Teams, die ich selten hab spielen sehen), aber eine Diskussion oder Fragen wären natürlich fein.
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Teil 1: Tampa Bay Buccaneers (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/tb.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 2-14
Offense: .......... Pass: 6,8 y/a (#27), Rush: 3,9 y/a (#24), Score: 17,3 p/g (#29)
Defense: .......... Pass: 7,6 y/a (#27), Rush: 3,9 y/a (# 7), Score: 25,6 p/g (#25)
One-Score-Games: .. 10, Bilanz: 1-9, 2 OT-Losses
Turnover: ......... Diff. -8 (#26) Giveaways 33 (#31) Takeaways: 25 (#13 geteilt)
Power-Ranking: .... gesamt: #30; Offense: #31; Defense: #19
Salary-Cap: ....... 30.170.000 $ cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Ob der 35-jährige Quarterback Josh McCown [für einen Neuaufbau] der geeignete Mann ist, darf man bezweifeln. … [In Tampa] ist er Starter, sollte aber ebenfalls den jungen Mike Glennon einlernen und aus dem Schussfeld nehmen.
In Chicago profitierte McCown vom Receiver Duo Marshall/Jefferey. Also stellt ihm Tampa mit dem dreimaligen Pro Bowler Vincent Jackson und dem Rookie Mike Evans ein ähnliches Gespann an die Seite, welches schon von der Körpergröße (jeweils 1,96m) dem Bears-Gespann sehr nahe kommt. … Sogar 1,98m groß ist der ebenfalls frisch gedraftete Tight End Austin Seferian-Jenkins, der ebenfalls eine valide Waffe im Passspiel darstellen sollte. Im Laufspiel dürfen sich die Buccs dagegen wieder auf Doug Martin freuen, der große Teile der letzten Saison verletzt ausfiel. Defensiv steht der Superstar Gerald McCoy über einer sonst eher mittelmäßigen bis soliden Unit, in der allerdings einige Spieler in dieser Saison um ihre Verträge/ bzw. ihre Karriere spielen, was ja schon oft genug so manchen Spieler beflügelt hat. Wer es in dieser Saison nicht schafft, darf das zumindest nicht auf den Trainerstab schieben... Der neue Head Coach Lovie Smith gilt als absolutes Defensiv Genie, (…) Das sollte in diesem Jahr für die Playoffs zwar noch zu wenig sein - um Carolina in dieser Saison hinter sich zu lassen reicht das aber (leider) locker.
So war es dann:
Ich habe vor der Saison den gleichen Fehler gemacht, der auch denjenigen ständig unterläuft, die wirklich Ahnung von diesem Sport haben: Tampa zu überschätzen. Die Buccaneers haben 2014 kein Team hinter sich gelassen. Mit einem Kader, der nie so tief stehen dürfte, wie es dann am Ende gekommen ist. Wobei man etwas differenzieren muss: Eine 1-9-Bilanz in engen Spielen ist absolut ungewöhnlich und schreit immer danach, dass man eigentlich 2-3 Siege mehr haben müsste. Was allerdings immer noch weniger ist, als viele den Buccs zugetraut haben.
Das Problem ist vor allem die Offensive. 17,3 Punkte im Schnitt sind richtig mies, wenn man bedenkt, dass diese Statistik auch noch durch Punkte in der Garbage Time hochgetrieben wird, liest sich das noch schlechter. Auch das Power Ranking des Sideline Reporter (welches eine Effizienz pro Versuch berechnet und nicht rein nach Punkten oder yards geht) setzt die Buccs-Offense auf den vorletzten Platz. Was ist da los? Das Hauptproblem liegt in Tampa auf der wichtigsten Position: Quarterback. Josh McCown spielte zu Saisonbeginn wie eben der Spieler, der jahrelang als Backup durch die Liga tingeln musste und nicht wie in seinem letzten Jahr in Chicago. Er wurde dann bereits nach zwei Spielen auf die Bank gesetzt. Mike Glennon durfte übernehmen – und machte es auch nicht viel besser. Nach sechs Spielen durfte McCown dann wieder ran. Die Bilanz beider zusammen: Die zweitmeisten Interceptions der Liga. So gewinnt man natürlich keine Spiele.
Dass angesichts dieser Probleme auf Quarterback 2 Receiver eine 1.000-yards-Saison geschafft haben verwundert da schon etwas, zeigt aber auch gleichzeitig, dass es nicht wirklich an den Passfängern lag. Rookie Mike Evans war mit 1.052 yards und 12 (!!!) TDs herrausragend und bekam als Belohnung eine Nominierung für die Wahl zum „Offensive Rookie of the year). Vincent Jackson schaffte im gesetzteren Receiver-Alter von 31 Jahren ebenfalls 1.002 yards (+ 2TDs). Die Waffen wären also da. Wer nicht da war, war Running Back Doug Martin. Wie schon 2013 fehlte er die halbe Saison verletzt und konnte somit seinen „Chefs“ wenig entlastendes Laufspiel bieten.
Somit konnte eine durchschnittliche Defense mit dem Superstar Gerald McCoy (der aber auch 3 Spiele fehlte) auch nicht viel retten. Die Talente Adrian Clayborn (nur ein Spiel, dann verletzt) und DaQuan Bowers (immerhin 11 mal gespielt) brachten weiterhin kaum Impact bzw. wurden wie Safety Marc Barron während der Saison weggetradet. Und wenn dann die eigene Offense dem Gegner viel Zeit und Raum ermöglicht, bekommt man eben Probleme. Dafür liest sich die defensive Bilanz garnicht so übel.
Was muss getan werden:
Wenn ich jetzt ewig lang von Offensiv-Problemen schreibe, ist die Schlussfolgerung eigentlich logisch. Man hat Cap Space und man hat den #1 Overall-Draftpick. Man hat also Handlungsspielraum. Von den beiden enttäuschenden Quarterbacks sollte Josh McCown seinen Hut nehmen. Erstens ist er mit Mitte 30 im Herbst seiner Karriere, zweitens macht er so auf einen Schlag 5,2 Mio $ Cap Space frei. Der Nachfolger auf dieser Position sollte am College zu finden sein. Marcus Mariota oder Jameis Winston stehen als vielversprechende Prospects bereit. Wenn man dann einen Teil des Cap Spaces in die O-Line und Defense steckt und in einer auf dieser Position scheinbar sehr gut und tief besetzten Draft-Klasse noch ein, zwei junge Running Backs findet, die den verletzungsanfälligen Doug Martin unterstützen bzw. schlimmstenfalls ersetzen, kann man aus dieser Horror-Saison noch das beste herausziehen. Aus meiner Laien-Sicht könnte auch O-Liner Logan Mankins ein Opfer der Cuts oder ein Trade-Objekt werden. Für den tradete man während der Saison mit New England, soll aber nur bedingt zufrieden gewesen sein. Mankins zählt 7 Mio. $ gegen die Cap und würde keine Dead Money kosten.
Wie gesagt: Das Grundgerüst ist bei weitem nicht so katastrophal, wie es die Saisonbilanz anzeigt. In Tampa kann sehr schnell sehr viel gutes passieren und in einer momentan eher schwach besetzten NFC South kommt man auch mit einer negativen Bilanz in die Playoffs. Nur war diese Prognose in den letzten beiden Jahren ähnlich… Was folgte, ist bekannt…
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Das ist schon einmal eine sehr anschaulicher und gut lesbarer Einstieg in den Saisonrückblick. Dieser macht Lust auf mehr! [daumihoch]
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Teil 2: Tennessee Titans (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/ten.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 2-14
Offense: .......... Pass: 7,3 y/a (#14), Rush: 4,1 y/a (#24), Score: 15,9 p/g (#30)
Defense: .......... Pass: 7,3 y/a (#18), Rush: 4,3 y/a (#19), Score: 27,4 p/g (#29)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 1-5
Turnover: ......... Diff. -10 (#27) Giveaways 26 (#21 geteilt) Takeaways: 29 (#29)
Power-Ranking: .... gesamt: #26; Offense: #29; Defense: #18
Salary-Cap: ....... 42.785.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Tennessee Titans ein Team, welches irgendwie immer wie das Mauerblümchen daher kommt. (…) Wenn man sich die Titans jetzt aber anschaut, findet man möglicherweise etwas Potential - so richtig sexy ist das aber noch nicht. Offensiv steht Quarterback Jake Locker in seinem vierten Jahr nach mittelmäßigen Leistungen und einigen Verletzungen vor einer Hopp-oder-Top-Saison. Mit Rookie Zach Mettenberger steht ein Ersatzmann bereit, von dem ich zwar aus dem College kommend nicht sehr viel hielt, der aber in der Vorbereitung richtig gut aussah. [blin] Die ordentliche Offensive Line wurde mit Free Agent Michael Oher (The Blind Side) und dem Rookie-Talent Tayler Lewan verstärkt. Mit Running Back Bishop Sankey wurde ein junger Mann gedraftet, der einiges Talent mitbringt. Als Passfänger kenn ich dann allerdings nur noch den Drittjahresprofi Kendall Wright, der nach ner guten Rookie Saison und einer +1000-Saison 2013 kommt. Noch weniger sind mir allerdings die Defensivspieler der Titans ein Begriff. Und auch die Experten sehen Tennessees Verteidigung als absolute Schwachstelle. Deshalb wäre es evtl. garnicht so überraschend, wenn sich eines der größten Bodensatz-Teams der letzten Jahre [Jacksonville] in dieser Saison vor Tennessee platzieren würde.
So war es dann:
Wieder mal die undankbare Aufgabe, irgendetwas über Tennessee heraus zu finden. Die Titans wurden regelmäßig abgeschossen. Die Titans kassierten die drittmeisten Punkte in der NFL und haben die zweitschlechteste Punkte-Gegenpunkte-Differenz (-184). Die Defensive war trotz dieser Zahlen sogar noch der bessere Mannschaftsteil, zumindest wird der Front Seven um Jurrel Casey eine ganz anständige Leistung bescheinigt. Aber offensiv… Herrje…
Das Ganze geht auch hier mit den Quarterbacks los. Wenn Jake Locker gespielt hat, soll er ganz solide ausgesehen haben. Da Locker aber auch im vierten Jahr bei Tennessee wieder lange verletzt ausfiel, haben die Titans immer noch das Problem, seine Leistungsstärke nicht richtig einschätzen zu können. Das Einzige, was man eben weiß: Er ist verletzungsanfällig. 3 Starts zu Saisonbeginn, dann Blessuren, dann wieder auf Feld, dann wochenlang richtig verletzt. Um so einen Mann kann man keine Franchise bauen. Das geht auch mit seinem Ersatz, dem Clipboard-Jesus Charlie Whitehurst nicht. Whitehurst kam zunächst für 4 Spiele als Starter zum Einsatz, wurde dann für Rookie Zach Mettenberger gebenched um dann zum Saisonende wieder zu übernehmen. Und wenn man den Beobachtern glaubt (denn oft habe ich die Titans in dieser Saison nicht spielen sehen) soll Mettenberger sogar am besten ausgesehen haben.
Im Supporting Cast fehlen den Titans halt Spieler, die eine Offense auch mal mitreißen. Rookie Running Back Bishop Sankey spielte solide, bekam allerdings auch weniger als 10x pro Spiel den Ball. Kein Wunder, wenn man immer früh zurückliegt. Die Receiver haben alle mittelmäßige Stats. Keiner ragt heraus, keinen kann man als „go-to-guy“ bezeichnen. Nicht gut ausgesehen hat ebenfalls die vorher als gut eingeschätzte O-Line. Rookie Tayler Lewan wurde am Anfang noch verbraten, verbesserte sich aber über den Saisonverlauf. Veteran Michael Oher dagegen soll eher ein Fremdkörper gewesen sein. Das führte dann zu insgesamt 50 zugelassenen QB-Sacks – der fünftschlechteste Wert der Liga.
Chaos auf Quarterback, mittelmäßige Receiver, wenig Running Game, dass zudem noch von einem Rookie getragen wird und eine löchrige O-Line. Das ist das Rezept für eine miese Offense.
Was muss getan werden:
Immerhin… Das Team spielte nicht nur zweitklassig, es wurde auch nicht besser bezahlt. So haben die Titans viel Spielraum, in der Free Agency vielleicht den einen oder anderen Spieler mit etwas Geld nach Nashville zu locken. In Arizona könnte evtl. Receiver Larry Fitzgerald vor dem Aus stehen, der auch in etwas höherem alter immer noch besser ist, als alles, was die Titans auf der Position haben. Als Team mit dem #2-Draftpick hätte man dann ebenfalls noch die Chance auf einen der schon angesprochenen Top-Quarterback-Prospects. Die Position muss definitiv angegangen werden. Danach müssen die Titans dann im Draft immer „best player available“ gehen. Denn Bedarf ist in allen Mannschaftsteilen. Vielleicht holt man sich in der Free Agency auch einen QB-Veteranen und tradet danach seinen #2-Draftpick für zusätzliche Picks. Tennessee braucht alles, was es kriegen kann.
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Teil 3: Jacksonville Jaguars (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/jax.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 3-13
Offense: .......... Pass: 6,2 y/a (#31), Rush: 4,5 y/a (# 6), Score: 15,6 p/g (#32)
Defense: .......... Pass: 7,7 y/a (#26), Rush: 4,1 y/a (#12), Score: 25,8 p/g (#26)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 2-4
Turnover: ......... Diff. -6 (#25) Giveaways 26 (#21 geteilt) Takeaways: 20 (#24)
Power-Ranking: .... gesamt: #31; Offense: #32; Defense: #20
Salary-Cap: ....... 61.460.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Letztes Jahr hätte mich eine 0-16 Saison der Jacksonville Jaguars nicht wirklich überrascht. (…) 2014 liest sich der sich immer noch im Umbau befindende Kader schon etwas besser. Das beginnt mit dem 2014er #3 Draftpicke, Quarterback Blake Bortles, (…), gilt es aber als sehr wahrscheinlich, dass Bortles irgendwann im Saisonverlauf übernehmen wird. Zur Unterstützung stehen den Werfern neben dem verlässlichen Cecil Shorts zwei 2014er Zweitrunden-Draftpicks mit Marquise Lee und Allen Robinson zur Verfügung. (…) Ace Sanders und der Drogen-Knalltüte Justin Blackmonn noch suspendiert (…) Passfänger-Unit richtig viel Potential hätte. (…) leicht verbesserte (wenn auch nicht richtig guten) Offensive Line und einem recht ordentlichen Laufspiel mit Toby Gerhard und (…) Denard Robinson+ Rookie Storm Johnson. Die Frage nach der Defensive kann allerdings noch nicht beantwortet werden. (…) auch hier gilt: verbessert muss noch nicht gut sein. "Verbessert" könnte in dieser Saison aber zu einigen Siegen mehr reichen. Jacksonville befindet sich noch immer im Umbruch. Potential ist aber da!
Und so kam es:
Jacksonville hat durchaus Potential, der Umbruch dauert aber noch mindestens eine Saison. Die Mannschaft ist blutjung, viele Rookies bekommen richtig viel Spielzeit und das sieht man eben auch auf dem Platz. Das geht dann mit Quarterback Blake Bortles los. Wie erwartet kam er bereits nach drei Saisonspielen rein, was wohl ein bisschen zu früh war. Seine Statistik liest sich allerdings schlechter als die Leistung, die man optisch beobachten konnte. Natürlich waren da viele Rookie-Fehler, dass Bortles ein extrem ungeschliffener Diamant ist und eher ein mittelfristiges Projekt darstellt- das wusste man. 17 Interceptions sind für nen Rookie nicht außergewöhnlich viel, was Effizienz-Statistiken angeht, sind die Jags im Passspiel natürlich unterirdisch. Aber wie gesagt: der Eye-Test sieht das garnicht so übel. Wenn ich mich erinnere, wie arge Probleme die Jags meinen Dolphins in London bereitet haben… Dieses Spiel hat Jacksonville durch eigene Fehler (Strafen, Turnover, etc.) mehr hergeschenkt, als dass Miami es gewann. Und gerade gegen das Passspiel fand eine (zu diesem Zeitpunkt) der besseren Defensiven der Liga damals gegen die Jaguars kaum ein Mittel.
Dass die Effizienz-Stats und allgemeinen Zahlen dann trotzdem so übel aussehen liegt auch mit daran, dass die O-Line ein absoluter Torso war. 71 (!!!) Quarterback-Sacks ließ man zu, war in dieser Statistik damit natürlich Letzter in der NFL und hat dabei in dieser Kategorie einen gigantischen „Vorsprung“ von 13 Sacks zum nächstschlechteren Team. Ein junger Quarterback macht natürlich eher Fehler, wenn er ständig Angst davor hat, bei jedem Passspielzug in den Boden gerammt zu werden. Einzig der #2 Draftpick aus dem Jahr 2013 – Luke Joeckel – scheint sich dort nach anfänglichen Problemen zu einem „Building Block“ entwickelt zu haben.
Mehr dieser Building Blocks finden sich dagegenim Receiver-Korps. Wie schon in der Vorschau erwähnt, ist da richtig viel Potential vorhanden und dieses wurde auch ganz gut genutzt. Mit Allen Robinson ist sogar jemand dabei, dem viele eine Entwickklung zum Nr.1-Receiver des Teams zutrauen. Cecil Shorts spielte verlässlich und dann gibt es ja noch Allen Hurns – einen ungedrafteten Rookie, der vor allem zu Saisonbeginn richtig gut Yards machte. Der hoch eingeschätzte Marquise Lee hatte ein paar Verletzungsprobleme und muss sich dagegen noch entwickeln. Gegen Ende der Saison war auch Ace Sanders wieder da. Ob allerdings der ehemalige Hoffnungsträger Justin Blackmon jemals wieder in der NFL zu sehen sein wird – das steht in den Sternen.
Positiv war auch die Entwicklung des Laufspiels, was vor allem an Denard Robinson liegt. Der Mann ist ein absoluter Athlet, pfeilschnell und auch als Passfänger eine valide Waffe. Wenig dagegen war von Veteran Toby Gerhardt zu sehen. Dagegen konnte QB Blake Bortles ebenfalls das eine oder andere Mal losrennen.
Die Defense ist sowohl nach totalen Zahlen als auch nach Effizienzstats eine unauffällige, eher mittelmäßige Einheit. Wenn die Offense natürlich ständig Turnover und Sacks abgibt, bietet man dem Gegner natürlich eine Einladung zum Punkten. Das treibt die Gegenpunkte-Bilanz natürlich in den Keller. Nicht hilfreich war zudem die Verletzung von Paul Posluczny.
Was muss passieren?
Wie schon erwähnt: Die Haupt-Baustelle ist die Offensive Line. Man hat in den letzten Jahren schon einen Erstrunden-Draftpick auf der Quarterback-Position (Blaine Gabbert) verbraten, weil man ihm keinen Schutz bieten konnte. Man sollte aufpassen, dass mit Blake Bortles das nicht auch passiert. Wenn der Junge etwas mehr Zeit zum werfen und Lesen von Defenses bekommt, kann er sich entwickeln. Ansonsten ist er in zwei Jahren verbrannt. Zur Verstärkung stehen den Jaguars Stand heute 60 (!!!) Mio $ an Cap Space zur Verfügung, das ist Platz für fast ein halbes Football-Team oder eben für einige Top-Leute. Dazu der #3-Draftpick, aus dem ich evtl. per Trade auch noch etwas Potential heraushandeln würde (oder das versuchen würde). Mit so viel Geld und hohen Picks kann man diese Baustelle gut angehen. Und hat danach sogar noch Spielraum, um in die Defense zu investieren. Diese Offseason dürfte für di Jags sehr interessant werden.
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Teil 4: Oakland Raiders (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/oak.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 3-13
Offense: .......... Pass: 5,5 y/a (#32), Rush: 3,7 y/a (#27), Score: 15,8 p/g (#31)
Defense: .......... Pass: 7,4 y/a (#16), Rush: 4,0 y/a (# 8), Score: 28,3 p/g (#32)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 2-5
Turnover: ......... Diff. -15 (#32) Giveaways 29 (#26 geteilt) Takeaways: 14 (#30)
Power-Ranking: .... gesamt: #32; Offense: #30; Defense: #28
Salary-Cap: ....... 59.285.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Dann kam die Offseason und Aokland fiel wieder zurück in alte Chaos Tage. Obwohl man viel Gehalts-Spielraum hatte (…), verlor man einige seiner besten Spieler... , am Ende musste Oakland teures Geld in eher umstrittene Altstars wie Justin Tuck oder Charles Woodson stecken um nicht zu billig für die NFL zu sein. Auf Quarterback erneuerte man sich komplett, holte den letzte Saison in Houston böse eingebrochenen Matt Schaub als Starter. Es gilt aber als sicher, dass Schaub nur so lange starten soll, bis sich der 2014er Zweitrundenpick Derek Carr an die NFL gewöhnt hat. (…) Receiver, mit denen er arbeiten könnte, seh ich nicht wirklich. Immerhin gibt es mit dem - auch nicht mehr taufrischen - Running Back Duo Darren McFadden und dem aus Jacksonville geholten Maurice Jones-Drew einen ordentlichen one-two-punch im Laufspiel. Dieses wird hinter einer Offensive Line stattfinden, die nicht ganz so mies sein soll. Und der diesjährige Draft gilt mit den Jungs aus den ersten 3 Runden - Passrusher Khalil Mack, Quarterback Derek Carr, O-Liner Gabe Jackson - als sehr gelungen und auch mit den Picks der hinteren Runden als interessant.
Und so kam es
Von den Zahlen her eine furchtbare Saison.Die zweitwenigsten Punkte erzielt, die meisten kassiert. Die schlechteste Passoffense der Liga, die höchste Punktedifferenz (-199). Das muss doch einfach schlecht sein. Aber so schlimm, wie sich die Zahlen lesen und wie man es vor der Saison befürchtet hatte, war es gar nicht.
Quarterback Derek Carr wurde sofort ins kalte Wasser geschmissen und schwamm schon recht ordentlich. 3.200 yards, 22 TD-Pässe, nur 12 Interceptions sind für einen Zweitrundenrookie ganz gut. Noch besser werden die Zahlen, wenn man bedenkt, zu wem er da werfen soll. Oder hat schon jemand die Namen der besten Receiver - Andre Homes und James Jones - gehört? Mir geht es nicht so. Geholfen hat Carr eine Offensive Line, die mit 28 Sacks die sechst-wenigsten der Liga zugelassen hat. Das passte also. Das Laufspiel wurde von Darren McFadden getragen, der nicht ganz so oft verletzt war wie sonst. Unterstützung kam von Latavius Murray, fast die komplette Saison ausgefallen ist hingegen Neuzugang Maurice Jones-Drew.
Die Defense spielte trotz der meisten kassierten Punkte wohl recht ordentlich. Vor allem Khalil Macks Stern soll in Oakland aufgegangen sein, er gilt als heißester Anwärter auf den „Defensive Rookie oft he Year“-Preis. Auch die Secondary um Charles Woodsen soll – trotz ihres hohen Alters – keine schlechte Saison gespielt haben.
Gerade zu Saisonende war man sich überall einig, dass Oakland sich verbessert habe. Nimmt man zusätzlich mit in die Erwägung, dass Oakland den schwersten Schedule der Liga gespielt hat, kann man die Saison schon als Erfolg ansehen. Vor allem, weil nach zehn Auftaktniederlagen eine sieglose Saison drohte.
Was muss passieren
Zunächst gilt es erst einmal die Trainerfrage zu klären. Nach dem komplett verpatzten Saisonstart wurde Dennis Allen bereits gefeuert und Tony Sparano übernahm. Danach waren eben auch die Verbesserungen zu erkennen, allerdings ist Sparano in den letzten Jahren auch schon als Headcoach in Miami und Offensive Coordinator bei den Jets tätig gewesen – mit mäßigem Erfolg. Daher gilt er nicht als Wunschkandidat der Raiders. Und General-Manager Reggie McKinzey gilt seit der letzten Offseason ebenfalls als angezählt.
Wer auch immer den Umbruch der Raiders weiterführen sollte, muss das vorhandene Geld und die Draftpicks vor allem in Unterstützung für den jungen Quarterback stecken. O-Line ist nie verkehrt – aber Carr braucht vor allem Receiver. Daneben muss auch die Defensive verjüngt werden. Letztes Jahr draftete man das erste Mal seit Ewigkeiten richtig gut. Daran gilt es anzuknüpfen.
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Teil 5: Rasenballsport Washington (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/wsh.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 4-12
Offense: .......... Pass: 8,2 y/a (# 4), Rush: 4,2 y/a (#14), Score: 18,8 p/g (#26)
Defense: .......... Pass: 8,2 y/a (#31), Rush: 4,1 y/a (#13), Score: 27,4 p/g (#29)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 3-3
Turnover: ......... Diff. -12 (#29) Giveaways 31 (#29 geteilt) Takeaways: 19 (#25)
Power-Ranking: .... gesamt: #25; Offense: #13; Defense: #30
Salary-Cap: ....... 15.158.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Verdammt mies sahen 2013 die Washingtoner Footballer aus, die vom Divisionssieger zum zweitschlechtesten NFL-Team mutierten. Das sollte sich in diesem Jahr wieder ausgleichen. Allein dass die Quarterback-Hoffnung Robert Griffin III (RGIII) wieder komplett fit ist, sollte die Qualität steigern, neben dem schon verlässlichen Receiver Pierre Garcon hat Washington auch noch die Diva DeSean Jackson aus Phillie geholt. Das Laufspiel um den noch jungen Alfred Morris galt letzte Saison schon als mindestens überdurchschnittlich, muss diese Saison aber hinter einer dezimierten Offenssive Line laufen. Die Frage bleibt bestehen, ob die in allen Mannschaftsteilen unterirdische Defense sich verbessern kann, wobei auch hier gilt, dass viel Raum noch schlechter zu werden eigentlich nicht da ist. Unterm Strich reicht das wohl immer noch nicht, um Playoff-Kandidat zu sein. Aber eine so grandios verkackte Saison wie 2013 sollte es auch nicht geben.
Und so kam es
Die Saison wurde erneut grandios verkackt. Mit dem Unterschied, dass ein Sieg mehr gelang aber neben dem Feld noch mehr Chaos herrschte. Auf die ganze Namensdiskussion will ich gar nicht mehr eingehen. Aber wenn ich an das Quarterback-Chaos denke. Hilfe…
Es ging damit los, dass einige ehemalige öffentlich verkündeten, dass Backup Kirk Cousins die viel bessere Wahl als Robert Griffin III (RGIII) wäre. Dann verletzt sich dieser Griffin mal wieder, Cousins darf übernehmen und feiert Interceptions-Orgien, sodass der Trainerstab sogar dem dritten Mann Colt McCoy eine Chance gibt. Der holt immerhin den Wohlfühl-Sieg der Saison – beim damals dominierenden Team aus Dallas – dazu noch in seinem Heimatstaat, zeigt im weiteren Saisonverlauf dann aber, dass er als Backup verlässlich ist, ein Football Team aber nicht über eine Saison führen sollte. Jetzt ist RGIII wieder fit, übernimmt und spielt grandios schlecht. Dazu kommt es zum Streit mit Coach Jay Gruden, alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Cousins wieder spielt und RG III nach der Saison entlassen oder getradet wird. Doch Cousins verletzt sich auch, beendet sie Saison als Starter und spielt dabei garnicht so schlecht. Da Washingtons Besitzer Daniel Snyder sehr gut mit RGIII kann (was beim Team natürlich auch skeptisch gesehen wird), munkelt man nun, dass Coach Gruden nach nur einer Saison auf der Abschussliste steht. Was für ein Chaos.
Dabei hat Gruden Washington offensiv garnicht so schlecht aufgestellt, Immerhin hatte er keinen First-Round-Draftpick zur Verfügung und einen Kader übernommen, der finanziell in den Vorjahren noch Restriktionen unterworfen war. Dafür sehen die Zahlen nicht wie die eines 4-12-Teams aus. Die viertmeisten Passyards, die 14.meisten Rushyards. Die Receiver Jackson und Garcon waren gut, Running BackAlfred Morris erlief wieder über 1.000 yards. Aber was nutzt das, wenn man ständig den Ball verliert (die viertmeisten Interceptions) und deine O-Line mit 58 die zweitmeisten Sacks der Liga abgibt. Über die Defense reden wir da noch nicht mal. Die war nämlich schlechter als befürchtet, obwohl das ja fast nicht mehr ging. Et voila… Die nächste Saison in der Mülltonne.
Was muss passieren
Zunächst mal müssen sich Trainer und Quarterback-Diva zusammen raufen. Wenn Washington Gruden nach nur einem Jahr entlässt, dürfte die Coach Suche für die Hauptstädter nicht leicht werden. Dazu hat man so viel in Griffin investiert, dass ein Trade nicht wirklich Gegenwert bringt. RGIII ist aber talentiert genug, um bei einem anderen Team zu glänzen.
Danach muss die Defense endlich umgebaut werden und das schließt wohl auch den Defensive Coordinator ein. Man hat zum ersten Mal seit Jahren wieder etwas Cap Space, man hat das erste Mal seit Jahren wieder einen Erstrunden-Draftpick. Wenn defensive Stellschrauben gestellt werden (vielleicht kann man mal nach Carolina schauen, wie die das gepackt haben), könnte man sich die O-Line nochmal anschauen. Und dann muss man endlich einen Weg finden, die Diskussion um den Teamnamen aus den Medien zu bekommen. Egal, ob man sich umbenennt oder nicht – der Umgang der Chefetage mit den Anschuldigungen ist einfach nur dilettantisch.
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Teil 6: New York Jets (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/nyj.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 4-12
Offense: .......... Pass: 6,4 y/a (#30), Rush: 4,5 y/a (# 8), Score: 17,7 p/g (#28)
Defense: .......... Pass: 7,5 y/a (#21), Rush: 3,8 y/a (# 6), Score: 25,1 p/g (#24)
One-Score-Games: .. 9, Bilanz: 3-6 (ein OT-Loss)
Turnover: ......... Diff. -11 (#29) Giveaways 21 (#20) Takeaways: 13 (#31 geteilt)
Power-Ranking: .... gesamt: #24; Offense: #26; Defense: #23
Salary-Cap: ....... 49.160.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Hauptgrund für die gute Saison [2013] war die starke Defensive. (…) Die Fragezeichen stehen auf der offensiven Seite des Balles. Dort streiten mit Geno Smith ein noch rohes Entwicklungsprojekt und mit Michael Vick ein verletzungsanfälliger Altstar-Neuzugang um den Quarterback-Posten. Geniale Passer sind beide nicht. Als Receiver holte man aus Denver Eric Decker, der aber auch erst mal zeigen muss, wie gut er ist, wenn er die Bälle nicht von Peyton Manning zugeworfen bekommt und als Nr.1 Receiver jede Woche vom Nr.1 Cornerback des Gegners gedeckt wird. Viel verspricht man sich auch von Rookie-Tight End Jace Amaro, der aber die Umgewöhnung auf NFL-Niveau erst noch schaffen muss.
Wie gesagt: Grundsätzlich sieht die Jets Lage viel besser aus, als der (vor der Saison) katastrophale Scherbenhaufen 2013. Aber die 8-8 Bilanz letzte Saison war so grandios und teilweise auch glücklich, dass da eigentlich eine Verbesserung gar nicht drin sein kann.
Und so kam es
Die prognostizierte Regression zur Mitte schlug voll zu. Die Jets scheinen ein besseres Team zu sein, als ihr Record aussagt. Aber in diesem Jahr wurden halt von 9 engen Spielen 6 verloren. Deshalb stehen unter dem Strich eben nur 4 Siege. Und deshalb ist Rex Ryan jetzt nicht mehr Headcoach und auch General Manager John Idzik durfte gleich mit seine Koffer packen.
Wenn man sich die Zahlen so anschaut und nochmal durchliest, was man vor der Saison so verzapft hat, kann man feststellen, dass keine Prognose wohl so gut eingetroffen ist, wie die für die Jets. Die Defensive war wieder ordentlich (das kann Rex Ryan wirklich), gegen den Lauf sogar sehr gut. Die Offensive litt hingegen vor allem unter einem völlig unterdurchschnittlichen Passpiel. Obwohl während der Saison mit Percy Harvin noch eine weitere Waffe von Meister Seattle geholt wurde, konnte man mit diesen Quarterbacks nichts rausholen. Das Laufspiel war solide, auch ohne die großen Star-Runningbacks.
Defensiv konnte man vor allem gegen den Lauf dicht machen, was natürlich vor allem an einer Monster D-Line um Sheldon Richardson und Muhammad Wilkerson liegt. Da schlüpfte kaum mal ein Runner durch. Der Passrush steht mit 46 Sacks ebenfalls in der Spitzengruppe der NFL. Andererseits muss man in der Secondary sicher noch einiges tun. Da wurden die Spiele verloren. Und eben in der Offense, die ihren Deffensiv-Kollegen recht oft ein kurzes Feld übergeben musste und nicht wirklich für viele Erholungspausen an der Seitenlinie sorgt.
Was muss passieren
Positiv: Die Ära, in der man am Ende der Saison massiv Leistungsträger entlassen musste, um unter die Salary Cap zu kommen, ist vorbei. Ryan und Idzik hinterlassen bei den Jets zumindest auf diesem Feld keine verbrannte Erde. Mit knapp 50 Mio $ hat man den vierthöchsten Spielraum aller NFL-Teams. Und kann somit sofort die Baustellen angehen. Und zwar in dieser Reihenfolge: Quarterback, Secondary, Receiver, Offensive Line, Running Back. Quarterback ist sicherlich die kniffligste Baustelle, weil man trotz aller finanziellen Ressourcen eben einen Franchise-QB mal nicht eben von der Straße holt. Man wird sicher versuchen, einen Backup der Marke Ryan Fitzpatrick, Matt Moore oder Chad Henne zu bekommen. Alle wären eine Verbesserung, verglichen mit Geno Smith. Die Jets haben den 6.Draftpick. Vielleicht fällt ja auch einer der beiden Collegehoffnungen auf dieser Position bis an diese Position bzw. könnte man es schaffen hochzutraden, wobei ich in einem Umbruch-Team wie den Jets keine Picks abgeben würde. Michael Vick wird in diesem Team sicher keine Zukunft haben. Ob Percy Harvin diese hat, muss man abwarten. Man würde durch eine Entlassung nicht nur 10 Mio $ an Gehalt sparen, sondern auch einen Viertrundenpick behalten (Seattle bekam beim Trade für Harvin mit den Jets als Ausgleich einen Sechstrundenpick. Wenn Harvin nächstes Jahr noch im Jets-Roster sein sollte, wird daraus aber ein Viertrundenpick).
Auf den neuen Trainer Todd Bowles wartet einiges an Arbeit. Die Jets haben erneut einen Trainer mit Defensiv-Backround (letzte Saison Def. Coordinator in Arizona), der aber auf der Baustelle Secondary schon einige Erfahrungen gesammelt hat(u.a. als Secondary Coach in Miami und Philadelphia). Offensiv ist allerdings Coordinator Marty Mornhinweg immer noch da und gilt als angezählt. Da könnte noch etwas passieren. Auf jeden Fall wird die Entwicklung der Jets spannend sein.
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Teil 7: Chicago Bears (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/chi.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 5-11
Offense: .......... Pass: 6,6 y/a (#29), Rush: 4,1 y/a (#19), Score: 19,9 p/g (#23)
Defense: .......... Pass: 8,1 y/a (#30), Rush: 4,3 y/a (#22), Score: 25,1 p/g (#24)
One-Score-Games: .. 8, Bilanz: 4-4
Turnover: ......... Diff. -5 (#24 geteilt) Giveaways 29 (#26) Takeaways: 20 (#24)
Power-Ranking: .... gesamt: #27; Offense: #17; Defense: #31
Salary-Cap: ....... 27.503.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Die Konkurrenz [für Green Bay]sollte noch stärker sein, als letzte Saison. Und da sind vor allem die Chicago Bears zu nennen. Schon letzte Saison scheiterten die Bears erst im entscheidenden letzten Spiel in Green Bay - hauptsächlich weil ihre Defensive diese Bezeichnung nicht verdient hatte. Völlig untypisch für diese sich traditionell über Defensive definierende Franchise. Man hat gehandelt. Die Mitte sollen die beiden Rookies Ego Ferguson und Will Sutton dicht machen. (…) Aber hey, schlechter als 2013 kann es einfach nicht mehr werden.
Völlig untypisch für Chicago ist, dass die Offensive das Prunkstück der Mannschaft darstellt. Hinter einer Offensive Line der Marke ordentlich bis stark steht mit QB Jay Cutler fast schon der schwächste Part. Cutler ist ein guter Quarterback, dem allerdings eine gewisse Verletzungsanfälligkeit und von Zeit zu Zeit der Hang zur Leichtsinnigkeit auf dem Feld nachgesagt wird. (…)Und deshalb darf er jetzt weiterhin Pässe zu einem Receiver-Duo werfen, welches nicht nur nach Körpergröße aus der NFL heraussticht. Brandon Marshall (letzte Saison über 1.200 yards und 12 TDs) und ( South Carolina Baby [wub]) Alshon Jefferey (1.400 yards und 7 TDs). Mit Santonio Holes von den Jets kam ein Receiver hinzu, der als Nr. 3 fast schon verschenkt ist. Ein solch gutes Receiver-Korps hat maximal noch Denver. Garniert wird die Offensive durch den sehr starken Running Back Matt Forté, dem der vielversprechende Rookie Kadeem Carey zur Entlastung an die Seite gestellt wurde. Mit dieser Offensive dürfte Chicago normalerweise nicht einmal von einer Schwäche von Green Bay abhängig sein, um in die Playoffs zu kommen. WENN die Defense in diesem Jahr mal ein Bein auf den Boden bekommt, sind die Bears heißer Anwärter auf Spiele im Januar.
Und so kam es:
Es kam völlig anders. Die Bears waren für mich die Enttäuschung der Saison. Schon mit 3-3 relativ durchwachsen gestartet wurde man in den folgenden drei Spielen abgeschossen (gegen Green Bay, New England und Miami) und vergeigte nach zwei Siegen gegen Minnesota und Tampa mal eben die letzten 5 Saisonspiele. Das sind jetzt die reinen Ergebnisse. Die andere Seite war dann die Art und Weise, wie die Bears aufgetreten sind. Und da wurde ihnen sowohl von der Einstellung als auch vom optischen, spielerischen Eindruck nicht wirklich viel Gutes beschert.
Über die Defensive brauchen wir nicht sprechen. Die war zwar immer noch schlecht - aber sah noch viel besser aus (was ja auch nicht schwer war) als 2013. Das Problem war eine anämische Offense, die es in diesem Jahr eben nicht schaffte, die defensiven Schwächen auszugleichen. Was in und um Chicago vor allem an Quarterback Jay Cutler festgemacht wird. Er selbst wird dagegen auch kaum Argumente finden. Seine Receiver Waffen spielten ordentlich. Zwar war sein #1 Receiver Brandon Marshall (721 yards, 8 TDs) lange angeschlagen, aber Alshon Jeffery (über 1.000 yards und 10 TDs) und Tight End Martellus Bennett (916 yards, 6 TDs) sprangen in die Bresche und Running Back Matt Forte erlief nicht nur wieder über 1.000 yards sondern steuerte auch als Passfänger nochmal 800 yards und 4 TDs bei. Seine Offensive Line schaffte es recht ordentlich, ihn zu schützen, steht mit 41 zugelassenen Sacks im Mittelfeld der Liga. Jetzt sollte man nicht den Fehler machen und diese Zahlen zu hoch hängen. Aber sie zeigen zumindest eines: Jay Cutler hatte Waffen und genügend Unterstützung. Der Einbruch der Offensivleistung der Bears korreliert ziemlich eng mit der richtig miesen Saison ihres Spielmachers.
Was muss passieren:
Es sollte eigentlich ein kompletter Neuanfang bei diesem Team erfolgen. Wenn ein Mitfavorit auf die Playoffs so dermaßen abschmiert, ist das selten ein Ausreißer nach unten. Headcoach Marc Trestman + der General Manager wurden bereits entlassen. Die Neubesetzung des Headcoach-Posten macht mich dann allerdings etwas stutzig. Denn vor ein paar Tagen heuerte John Fox, gerade erst frisch in Denver gefeuert, in der Windy City an. Ein Trainerveteran, der aber irgendwie nicht für Neuanfang steht. Vielmehr scheint es, dass er geholt wurde, um Jay Cutler seine letzte Chance zu bieten. Cutlers komplettes 2015er Gehalt ist garantiert, was bedeutet, er kann praktisch nicht wirklich entlassen werden, weil seine Cap-Number bei Entlassung höher wäre als wenn er spielen würde. Aufgrund dieser hohen finanziellen Belastung wird man ihn auch nicht traden können. Deshalb wird in der Offense auf den Schlüsselpositionen erst einmal wenig Bewegung sein. Die ist auch 2015 eher wieder in der Defense nötig. Die Free Agency und der Draft sollten extrem defensivlastig sein. Mit Ausnahme des Rookie-Cornerback Kyle Fuller, der eine glänzende erste Saison spielte, besteht auf jeder Position Handlungsbedarf. Sollte man diese Baustelle erstmal halbwegs schließen können, muss man dann hoffen, dass der Quarterback wieder auf Linie gebracht werden kann. Dann könnte es für die Bears doch wieder etwas schneller nach oben gehen. Denn offensives Talent ist zweifellos immer noch vorhanden.
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Teil 8: Atlanta Falcons (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/atl.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 6-10
Offense: .......... Pass: 7,5 y/a (# 8), Rush: 4,0 y/a (#21), Score: 23,8 p/g (#12)
Defense: .......... Pass: 8,2 y/a (#32), Rush: 4,2 y/a (#16), Score: 26,1 p/g (#27)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 2-4 (ein OT-Win)
Turnover: ......... Diff. 5 (#11 g.) Giveaways 23 (#13 g.) Takeaways: 28 (# 6 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #29; Offense: #16; Defense: #32
Salary-Cap: ....... 23.534.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Härtester Konkurrent der Saints dürften 2014 die Atlanta Falcons sein. Jenes Team, was 2012 die beste Bilanz der Liga einfuhr um dann 2013 komplett abzuschmieren. Hauptgrund dafür war ein unfassbares Verletzungspech, welches u.a. beim Star-Receiver Duo Roddy White und Julio Jones zuschlug. Beide sind in diesem Jahr wieder fit, dafür hat Hall-of-Fame-Tight End Tony Gonzales seine NFL-Karriere beendet. Sollten White und Jones diese Saison gesund bleiben, muss die Lücke, die Gonzales hinterlässt, nicht so groß sein. Da Atlanta aber jahrelang seine Kadertiefe vernachlässigte um für die "erste 11" Top-Stars zu holen, würden Verletzungen dieses Team erneut wieder sehr hart treffen. Wenigstens hat man dem unumstrittenen Franchise-Quarterback Matt Ryan in diesem Jahr etwas besseren Schutz zur Seite gestellt. Die katastrophale Offensive Line der Falcons wurde mit Jon Asamoah und dem #6-Draftpick Jake Matthews signifikant verbessert. Verbessert wurde durch die Bank weg auch die Defensive - mit einer Einschränkung: Keiner weiß, wie das Team Druck auf den gegnerischen Quarterback machen will...
Und so kam es:
Zumindest hatte ich Recht, dass die Falcons der härteste Playoff-Konkurrent der Saints waren. Bis zum Saisonende kämpfte man um die Playoffs mit, kickte New Orleans mit einem Sieg am vorletzten Spieltag aus dem Rennen – nur um dann vor eigenem Publikum grandios mit 34:3 von den Carolina Panthers verprügelt zu werden und den Playoff-Platz noch zu verlieren. Die zweite enttäuschende Saison in Folge, kostete dann Head Coach Mike Smith seinen Job. General Manager Thomas Dimitroff darf hingegen (vorerst) noch bleiben und das Team für die neue Saison neu aufstellen. Was danach passiert, ist jedoch noch nicht sicher, nicht ausgeschlossen ist, dass auch er danach noch seinen Koffer packen darf.
In der Offensive besteht da - wie erwartet - eigentlich wenig Handlungsbedarf, wenn man mal die Kadertiefe und evtl. die O-Line außen vor lässt. Quarterback Matt Ryan lieferte erneut konstant und zuverlässig ab (4.700 yards, 28 TDs, 14 INTs) am liebsten zum wieder mal grandiosen Receiver Julio Jones, der in nur 15 Spielen grandiose Statistiken lieferte, Pässe für knapp 1.600 yards und 6 TDs fing. Nur ein NFL-Receiver hat pro Spiel bessere Zahlen (und der kommt im nächsten Beitrag). Sein Kollege Roddy White plagte sich zwar mit diversen kleinen Verletzungen, sorgte in 14 Spielen aber immerhin auch für 921 yards und 7 TDs. Und Devin Hester erlebte als Receiver einen zweiten Frühling und brach zudem in dieser Saison den Karriere Rekord für Return-TDs von Deion Sanders. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stabilisierte sich die Offensive Line und ließ während der Saison nur 31 Sacks zu. Das Laufspiel war immer noch akzeptabel, große Stats kann man bei einem passlastigen Team, welches zudem immer schnell in Rückstand gerät, allerdings kaum erwarten.
Auf der defensiven Seite des Balles gingen dann die krassen Probleme los. Das schlechteste Defensiv-Team laut Power Ranking und das Team, welches die meisten Passyards pro Spielzug zulässt. Das zeigt ziemlich deutlich, wo die Probleme liegen. Und auch das hatte ich in der Vorschau schon angemerkt: Es fehlt an Leuten, die Druck auf den Quarterback ausüben können. Ganze 22 Sacks gegen gegenerische Spielmacher sind der zweitschlechteste Wert der Liga. Dieser Teil der Defense war letzte Saison ein Problem, er wurde vor der Saison als Problem ausgemacht und er ist auch im Rückblick die große Baustelle der Falcons.
Was muss passieren:
Erwähnte Ich schon, dass Atlanta hauptsächlich Defensiv-Probleme hat? Könnte durchaus schonmal angesprochen worden sein. Was macht man da? Man holt den Mann, der in den letzten beiden Jahren die beste Defense der Liga koordinierte. Dan Quinn, aktuell noch Defensive Coordinator bei den Seahawks wird neuer Head Coach der Falcons. Was allerdings wenig Sinn macht: Auch der Offensive Coordinator ist neu. Kyle Shannahan kommt aus Cleveland. Dagegen darf Defensive Coordnator Mike Nolan seinen Job behalten. Naja…
Atlanta hat 23 Mio $ an Cap Space. Das klingt zunächst mal nicht so schlecht. Allerdings wird man einen Teil davon in die Vertragsverlängerung von Julio Jones investieren müssen. Jones‘ Rookie-Vertrag läuft aus, für Jones hatte man 2011 diverse Draftpicks abgegeben, weil man in ihm das letzte fehlende Puzzle-Stück zum Super Bowl sah (und einmal stand man ja auch knapp davor). Jetzt will der Mann natürlich bezahlt werden und spielte zufällig eine grandiose Saison. Natürlich wird man in den ersten Jahren eine Cap-freundliche Lösung mit viel Signing Bonus finden. Das würde die hohe Cap-Belastung erstmal in die Zukunft verschieben. Denn in der Gegenwart muss man nahezu jeden Dollar und jeden Draftpick in den Passrush stecken.
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Teil 9: New York Giants
Bilanz ............ 6-10
Offense: .......... Pass: 7,4 y/a (#12), Rush: 3,6 y/a (#30), Score: 23,8 p/g (#13)
Defense: .......... Pass: 8,1 y/a (#29), Rush: 4,9 y/a (#32), Score: 25,0 p/g (#22)
One-Score-Games: .. 4, Bilanz: 0-4
Turnover: ......... Diff. -3 (#20) Giveaways 28 (#25) Takeaways: 25 (#13 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #20; Offense: #15; Defense: #21
Salary-Cap: ....... 16.226.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Playoff-Hoffnungen hab ich eigentlich auch nicht für die New York Giants. Quarterback Eli Manning spielte dort gerade die wohl schlechteste Saison seiner Karriere und wird trotz einer zwei Super Bowl Titel mittlerweile nur noch als durchschnittlicher Quarterback angesehen. Er ist jetzt wieder mit seinem letzten Super Bowl Sieg- Receiver Duo Mario Manningham/ Victor Cruz vereint, allerdings hat sich Manningham schon wieder auf die Verletztenliste verabschiedet. Ersetzt werden soll er durch Rookie Odell Beckham, Jr. und auch bei Ruben Randle besteht Hoffnung, dass er Manning unterstützen kann. Defensiv waren die Giants letztes Jahr nicht schlecht. Sie verloren zwar einige Spieler, holten aber auch ganz guten Ersatz (u.a. das Superbowl-Cornerback-Duo Dominique Rogers-Cromartie und Walter Thurmond aus Denver und Seattle). Die Defense wird den Riesen schon nicht zu viele Spiele kosten. Ich habe aber Manning in der Preseason mehrere Male spielen sehen. Und auch, wenn man Vorbereitungsspiele nicht zu hoch hängen sollte- das sah doch verdammt schlecht aus.
Und so kam es:
Man sollte Vorbereitungsspiele wirklich nicht so hoch hängen. Ja, noch die ersten beiden Saisonspiele - die beide verloren gingen - sahen die Giants offensiv doch sehr schlecht aus. Aber das relativiert sich im Nachhinein doch etwas, wenn man bdenkt, dass die ersten beiden Gegner Detroit und Arizona waren. Danach wurde es offensiv besser, weil a) Eli Manning sich doch klar steigerte und b) ein Rookie Receiver auftauchte, der neben diversen akrobatischen Highlight-Catches auch noch atemberaubende Zahlen lieferte: Odell Beckham jr.. Nur 12 Spiele benötigte er für seine 1.305 receiving yards, fing darüber hinaus noch 12 TDs für die Giants und stellte seine erfahrenen und auch erfolgreich Kollegen mal sowas von in den Schatten. Zusätzlich steht er als Neuling an der Spitze in der Kategorie yards/Spiel. Die Receiver-Klasse im Draft 2014 war sowieso die stärkste aller Zeiten - und er ragt aus dieser Klasse noch mal heraus. Als Nr.2-Receiver etablierte sich Rueben Randle mit knapp 1.000 receiving yards. Danach kam lange erstmal wenig. Einzig Tight End Larry Donnell war noch eine verlässliche Unterstützung für Eli Manning. Das „Super-Bowl-Duo“ spielte hingegen keine Rolle, kam verletzungsbedingt nur zum Saisonstart (Victor Cruz, sechs Saisonspiele) oder garnicht (Mario Manningham) zum Einsatz. Das Laufspiel krankte hingegen etwas, wurde zu großen Teilen von Rookie Andre Williams (721 yards, 7 TDs getragen. Dieser steigerte sich gerade zum Saisonende hin. Auf den Skill Positions sieht es also garnicht so verkehrt bei „Big Blue“ aus. Wenn man bedenkt, dass die bisher aufgezählten Spieler alle Rookies, Zweitjahresprofis und ein Profi im dritten Jahr sind, ist das noch zusätzlich aufbauend.
Nicht aufbauend war die defensive Leistung der Giants. Gut, wenn ich in einer Division spiele, in der die Running Backs DeMarco Murray (Dallas) LeSean McCoy (Phillie) und Alfred Morris spielen, liegt die Vermutung nahe, dass man gegen den Lauf nicht besonderst stark sein wird. Dass man aber auch die viermeisten Passyards zulässt - trotz namhafter Besetzung im Passrush und Secondary - ist schon etwas verwunderlich. Immerhin bleibt aus deutscher Sicht ein kleines Leckerli aus dieser Giants-Saison: Markus Kuhn schaffte durch einen Fumble Return den ersten Touschdown eines deutschen Spielers in der NFL.
Was muss passieren:
Zunächst einmal haben die Besitzer wieder einmal Ruhe bewahrt und an Trainer Tom Coughlin festgehalten, auch wenn unter ihm in den zwei Jahren nach dem letzten Super Bowl Sieg keine Playoff-Quali mehr geschafft wurde. Der Kader scheint eigentlich nicht so schlecht besetzt. Aber 6 Siege sind dafür natürlich eine erschreckend schlechte Ausbeute. Coughlin steht im Ruf, nicht viel in der Free Agency herumzuspielen und seine Teams über den Draft zu bauen. Dort haben es ihm vor allem Passrusher angetan. Von dieser „Taktik“ ist er schon letztes Jahr abgegangen. Dass muss er auch in diesem Jahr tun. Man muss die Mitte dicht machen, gegen den Lauf besser werden. Vor allem in dieser laufstarken NFC East. Wenn dann noch Verstärkung für die O-Line abfällt und man Eli Manning vielleicht noch eine weitere Receiver-Waffe gibt, könnte es schon 2015 wieder recht gut in New York aussehen. Vorausgesetzt Eli spielt mindestens eine Saison wie 2014. Und nicht wie 2013.
Odell Beckham Jr.:
https://www.youtube.com/watch?v=LbT4NMC1ZKA
https://www.youtube.com/watch?v=aKBIJOEhyAs
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Teil 10: St. Louis Rams (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/stl.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 6-10
Offense: .......... Pass: 7,2 y/a (#16), Rush: 4,1 y/a (#17), Score: 20,3 p/g (#21)
Defense: .......... Pass: 7,6 y/a (#24), Rush: 4,2 y/a (#15), Score: 22,1 p/g (#16)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 3-4
Turnover: ......... Diff. -2 (#19) Giveaways 27 (#24) Takeaways: 25 (#13 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #28; Offense: #27; Defense: #22
Salary-Cap: ....... - 656.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Und weil es mit den Klasse-Teams noch nicht genug ist, kommen jetzt auch noch die St. Louis Rams. Ja - St. Louis klingt nicht nach großem Football. Aber wenn ich mir dieses Team ansehe... Neben dem blutjungen Receiver Tavon Austin wird nach seiner 4-Spiele-Sperre Steadman Bailey ein lohnendes Passfänger-Ziel sein. Das Running Game ist nicht spektakulär aber ordentlich besetzt und muss auch nicht außergewöhnlich sein. Dank einer monströsen Offensive Line, die im Draft noch mal mit dem #2 Pick, dem blutjungen Rohdiamanten Greg Robinson verstärkt wurde, werden sich genügend Räume ergeben, in die der Running Back vorstoßen kann. Auf der anderen Seite der Schützengräben, der Defensive Line, muss man aufpassen, dass man angesichts der Namen nicht sofort ne Erektion bekommt. Zu den Superstars Michael Brockers, Chris Long und vor allem dem Passrush-Monster Robert Quinn kam mit dem zweiten Erstrundenpick des Drafts 2014 auch noch Rookie Aaron Donald hinzu, ein Bengel, nach dem sich viele Teams die Finger leckten (siehe meine Beiträge zum Draft in diesem Thread). Wenn man die alte Regel zu Rate zieht, nach der Football Spiele an den Lines entschieden werden, kann man die Rams nur beglückwünschen.
Trotzdem scheint die Saison schon gelaufen. Denn eine Position habe ich bisher noch nicht erwähnt: Quarterback. Der aufgrund seines Monster-Rookie-Vertrages eh schon umstrittene Sam Bradford hat sich in den Preseason-Games das Kreuzband gerissen und verabschiedet sich damit für die komplette Saison. (…) Wie soll [der Backup-Quarterback) da gegen den schwersten Schedule der Liga (u.a. 2x Seahawks, Niners, Cardinals + Denver + Kansas City + San Diego + Phillie + Atlanta) bestehen. Geduld ist das Zauberwort, welches in St. Louis in diesem Jahr groß geschrieben werden sollte.
Und so kam es:
Eigentlich kam es so wie erwartet. Die Rams waren kein schlechtes Football-Team. So ziemlich alle Statistiken deuten auf klares NFL-Mittelmaß hin. Diese Statistiken wurden aber gegen den schwersten Schedule der Liga erspielt. Diese Statistiken wurden mit den Backup-Quarterbacks erspielt. Diese Statistiken schließen u.a. Siege gegen Denver, Seattle und San Francisco sowie Shutout Siege gegen andere schlechte Teams wie Oakland (52:0) und Washington (24:0) ein. Die Rams sind eigentlich kein Team, was in den Top Ten des Draftes stehen sollte.
Auf Quarterback sah die #3 Austin Davis sogar besser aus als die #2 Shaun Hill. Beide werden keine große Zukunft bei den Rams oder in der NFL (zumindest als Starter) haben. Bei diesen Problemen auf der Spielmacher-Position können Receiver natürlich wenig glänzen. Am besten sahen dann auch nicht die in der Vorschau benannten talentierten jungen Passfänger Steadman Bailey und Tavon Austin aus sondern Kenny Britt und Jarrett Cook. Auf Running Back wurde dem Auburn-Rookie Tre Mason zwar nicht viel zugetraut und zu Saisonstart hatte er auch Probleme (Hallo? Rookie!) Aber er steigerte sich immer mehr und führt die teaminterne Rush-Liste mit 765 yards und 6 TDs an. Ordentlich für nen Neuling. Auch der diesjährige #2-Draftpick, Offensive Tackle Greg Robinson hatte noch ein paar Eingewöhnungsschwierigkeiten. Aber dass der Mann ein noch zu schleifender Diamant war, wusste man. Auch defensiv war das eine grundsolide bis ordentliche Saison in St.Louis. OK- die monstermäßigen Sack-Zahlen von 2013 hat man nicht mehr hingelegt, aber Sacks sind auch ne sehr volatile Statistik. Druck auf die gegnerischen Quarterbacks war auf jeden Fall nicht das Problem.
Was muss passieren:
Head Coach Jim Fisher galt ebenfalls als umstritten, wurde aber gehalten. Er muss bis zum Saisonende auf jeden Fall noch ein, zwei Personalentscheidungen treffen. Denn die Rams sind das erste Team in dieser Vorstellungsreihe, das für 2015 bereits über dem prognostizierten Salary Cap liegt. Nicht viel, aber immerhin möchte man den Kader ja auch verbessern und braucht auch für die Verpflichtung seiner Draft-Klasse noch Budget. Da muss man mit Großverdienern sprechen.
Das wird vor allem Offensive Tackle Jake Long treffen. Long ist ein ehemaliger #1 Draftpick, den meine Dolphins aber aus Gesundheitsgründen 2013 nach 4 Jahren ziehen ließen. Auch in St. Louis kämpft er mit Verletzungsproblemen. Keine guten Karten, wenn man 10,5 Mio $ des Salary Cap belegt und eine Entlassung dem Team 8 Mio $ bringen würde. Danach muss man dann mit Quarerback Sam Bradford reden. Ja, die Rams haben keinen weiteren Quarterback an der Hand aber Bradford zählt knapp 17 Mio $ gegen das Cap und konnte seinen 2010er #1-Draftstatus noch nie richtig beweisen, weil auch er ständig verletzt ist. Man weiß nach 5 Jahren immer noch nicht, wie gut Bradford wirklich ist. Man muss den Vertrag, der eh nach dieser Saison ausläuft, einfach umstrukturieren. St. Louis kann es sich nicht leisten, weit überdurschschnittlich für eine Position zu bezahlen, obwohl der Spieler so viele Fragezeichen mit sich bringt.
Vor allem, weil man das Geld für Verbesserungen auf den Skill Positions in der Offensive (vor allem Receiver) benötigt und auch seine defensive Secondary noch verstärken sollte. Das wird - cap bedingt - hauptsächlich über den Draft geschehen müssen, wo St. Louis aber momentan nur 5 Picks hat. Keine leichte Aufgabe in einer Division, in der auch nächstes Jahr schwere Konkurrenz wartet.
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Sooo… Wie angekündigt, werde ich jetzt von der normalen Reihenfolge minimal abweichen. Das Team, welches jetzt kommt, wäre eigentlich erst an #12 dran. Weil ich für dieses Team aber durchaus leichte Sympathien hege, überspringe ich die Minnesota Vikings einfach (weil ich’s kann) und mache weiter mit:
Teil 11: Cleveland Browns (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/cle.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 7-9
Offense: .......... Pass: 7,3 y/a (#13), Rush: 3,6 y/a (#28), Score: 18,7 p/g (#27)
Defense: .......... Pass: 6,4 y/a (# 5), Rush: 4,5 y/a (#28), Score: 21,1 p/g (# 9)
One-Score-Games: .. 8, Bilanz: 4-4
Turnover: ......... Diff. 6 (# 9 g.) Giveaways 23 (#13 g.) Takeaways: 29 (#4 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #17; Offense: #24; Defense: # 7
Salary-Cap: ....... 49.369.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Die Cleveland Browns aka das neue Team um Johnny Football! Wer den Namen Johnny Manziell bisher noch nicht mitbekommen hat, interessiert sich wohl einfach nicht für Football. Der schillernde texanische College-Quarterback-Star, der in den letzten Jahren am College sowohl durch spektakuläres Spiel als auch durch Party-Eskapaden neben dem Feld für Schagzeilen sorgte, ist wohl der am meisten diskutierteste Spieler der NFL-freien Zeit(…)
… die [Headcoach] Kandidaten zogen es vor, unter diesem Management lieber nicht die Chance als Headcoach in der NFL zu ergreifen. Kurz nachdem Lombardi dann endlich doch jemanden gefunden hatte, durfte er selbst gehen. Alles keine guten Bedingungen, um erfolgreich Football zu spielen.
Erfolg erwartet aber auch keiner von den Browns. Denn neben dem ganzen Chaos neben dem Feld, bietet auch das Personal auf dem Feld wenig Anlass zur Freude. Die Running Backs sind bis auf den soliden Ben Tate, der aus Houston kam, nahezu alles Rookies, dem Receiver Korps fehlt mit Josh Gordon der statistisch beste NFL-Receiver der Vorsaison aufgrund einer Drogensperre, im Draft wurde kein Pick in diese Skill-Positionen investiert. Wo sollen die Punkte herkommen, zumal man den von mir verehrten Quarterback Connor Shaw erstmal nur in der Practice-Squad behalten hat. (…) Defensiv hingegen sieht das schon recht ordentlich aus, man verlor zwar Safety Ward nach Denver, holte mit Donte Whitner aus San Francisco Ersatz. Dann warb man Arizona Linebacker Carlos Dansby ab und stellte dem guten Corneback Joe Haden den Erstrunden-Draft Justin Gilbert zur Seite, einen Spieler, für den man hoc-tradete und den man zunächst vor Johnny Manziell auswählte. Defensiv also kein schlechtes Team. Aber viele Punkte muss man nicht erwarten.
Und so kam es:
2/3 der Saison waren die Browns die absolute Wohlfühlstory der NFL - und das, ohne dass man Johnny Manziel als Quarterback spielen ließ. Nach 9 Spielen standen die Browns mit einer 6-3 Bilanz an der Spitze der bärenstarken AFC North, die Spiele waren unterhaltsam und völlig überraschend spielte der Cleveland-Boy Brian Hoyer einen sehr guten Part als Quarterback. Leider ging die Saison noch weiter und von den letzten 7 Saisonspielen verloren die Browns ganze 6. Dazu schien Hoyer von den gegnerischen Defenses ausgeguckt und lieferte ein paar schlechte Spiele ab. Also wurde doch der Schritt gewagt. Johnny Manziel wurde am drittletzten Spieltag ins kalte Wasser geworfen - und ertrank dort kläglich. Das Spiel ging 0:30 aus, das ganze Team versagte zwar, aber natürlich wurde das an Johnny Football festgemacht. Im nächsten Spiel verletzte er sich dann in Hälfte eins - und schon war der ganze Johnny-Football-Hype erstmal wieder vorbei. Immerhin: Da auch Hoyer verletzt war, kam für mich nun der schönste Teil der Saison: Connor Shaw wurde aus der Practice Squad zum Starting Quarterback befördert, und obwohl die Browns weiterhin ein Torso blieben und nur noch ein Schatten der Leistungen des Saisonstarts bildeten, sah er im Spiel gegen Baltimore mehr als ordentlich aus.
Viel zum Arbeiten hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Wide Receiver Josh Gordon war nach fünf absolvierten Spielen (und einer auf zehn Spiele verkürzten Sperre zum Saisonstart) gerade erneut suspendiert worden. Die übrigen Crew an No-Name-Receivern (die bis dahin durch die Bank weg eine überraschend gute Saison spielten) ging schon auf dem Zahnfleisch und auch die über weite Strecken der Saison sehr starke O-Line (Vor allem Rookie Joel Bitonio übertraf alle Erwartungen), zeigte weiterhin Auflösungserscheinungen. Einzig die Defensive zeigte sich weiterhin in der gewohnt (und erwartet) bestechenden Form, auch wenn der Erstrunden Draftpick, Cornerback Justin Gilbert durchaus noch Steigerungspotential hat und man gegen den Lauf ebenfalls noch Spielraum sieht.
Wie geht es weiter:
Zunächst einmal, gilt es die Quarterback-Baustelle weite zu bearbeiten. Johnny Manziel hat noch nichts gezeigt, was andeuten könnte, dass er die Zukunft der Browns ist. Brian Hoyer ist Free Agent und die Browns müssen entscheiden, ob und zu welchen Konditionen man ihn behalten möchte. Dann wird eine Entscheidung über Josh Gordon fallen müssen. Will man wirklich weiterhin einen (und wenn er noch so gut und dabei noch günstig ist) Receiver im Team haben, der ständig am Rande der Sperre steht. Nicht hilfreich ist es zudem, dass Offensive Coordinator Kyle Shannahan, der aus wenig Material viel herausgeholt hat, die Franchise verlässt.
Trotzdem gilt es, das Team, welches unterm Strich ja immer noch eine erfolgreiche Saison gespielt hat, an den richtigen Stellen zu verstärken. Man braucht Receiver/Tight Ends und man könnte auch einen guten Running Back gebrauchen. Die Draft-Klasse gibt zumindest auf der Running-Back-Position einiges her. Defensiv könnte man sich auf den Linebacker- und Defensive Tackle Positionen verstärken, gegen den Lauf hatte man in dieser Saison arge Schwächen.
Die Browns haben (Stand heute) 10 Draftpicks, darunter 2 Erstrunden-Picks. Die Browns haben knapp 50 Mio $ Cap Space für Verstärkungen in der Free Agency. Das Grundgerüst des Teams ist aber jung und schaut talentiert aus. Die Frage ist nur: Kann Cleveland etwas aus den guten Möglichkeiten machen. Oder bleiben sie weiterhin das sympathische Loser-Team ohne Aussicht auf Besserung.
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Teil 12: Minnesota Vikings (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/min.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 7-9
Offense: .......... Pass: 6,9 y/a (#25), Rush: 4,4 y/a (#11), Score: 20,3 p/g (#20)
Defense: .......... Pass: 7,1 y/a (#14), Rush: 4,3 y/a (#24), Score: 21,4 p/g (#11)
One-Score-Games: .. 9, Bilanz: 4-5
Turnover: ......... Diff. -1 (#18) Giveaways 20 (# 6 g.) Takeaways: 19 (#25 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #22; Offense: #28; Defense: #13
Salary-Cap: ....... 16.556.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Es bleiben die Minnesota Vikings übrig. Ein Team, welches in den letzten Jahren komplett vom besten Running Back der Liga - Adrian Petersen - abhängig war. Auch deshalb, weil man in den letzten 3 Jahren auf Quarterback Christian Ponder baute und dafür nicht belohnt wurde. Ponder ist zwar noch auf dem Roster, ist aber nur noch Nr. 3 hinter dem vorläufigen Starter Matt Cassel und dem frisch vom College gedrafteten und hoch eingeschätzten Teddy Bridgewater. Nach den Eindrücken in den Testspielen dürften sich einige Teams ärgern, dass sie ihn bis auf #32 durchrutschen ließen. Die Vikings geben ihm trotzdem Zeit und lassen ihn sich erst mal als Ersatzmann die raue NFL-Luft gewöhnen.
Sollte Bridgewater - von von nicht wenige ausgehen - im Saisonverlauf zum Starting-Quarterback gemacht werden, stehen ihm mit Greg Jennings, Cordarelle Pattersen un Kyle Rudolph auf jeden Fall ordentliche Pass-Ziele zur Verfügung. Geschützt wird er von einer brauchbaren O-Line, die zudem mit den jungen Spielern Matt Kalil und David Yankey auch noch Entwicklungspotential besitzt. Ebenfalls noch jung aber sehr schwer einzuschätzen ist die Defensive der Vikings. Spieler wie Shariff FLoyd, der diesjährige Erstrundenpick Anthony Barr oder Cornerback Xavier Rhodes kenne ich von den Namen her zwar als gute College Spieler, aber die NFL-Karriere hab ich nicht weiter verfolgt. Mit Captain Munnerlyn hat man sich aus Carolina zusätzliche Verstärkung für die Secondary geholt. Dieser Teil sollte auch der beste Teil der Defensive sein - nicht unwichtig in einer Division in der Aaron Rodger, Marshall/ Jefferey oder Calvin Johnson spielen.
Normalerweise dürfte Minnesota besser sein als 2013. Die Playoffs kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
Und so kam es:
Die Story des Jahres war natürlich so vor der Saison nicht abzusehen. Star Running-Back Adrian Petersen wurde nach einem Spiel mit Bezahlung suspendiert, die Gründe sind unappetitlich und bekannt. Sportlich gab es so natürlich die Auswirkung, dass die Vikings fast komplett auf den besten NFL-Spieler auf dieser Position verzichten mussten, auf den zudem nahezu das komplette System ausgerichtet war. Selbstverständlich ein unglaublicher Nachteil. Denn nach drei Spielen wurde der erwartete Wechsel auf Quarterback vollzogen und Rookie Teddy Bridgewater zum Starter befördert wurde. Ihm hätte ein Petersen, bei dem der Gegner bei jedem Spielzug einen Lauf erwarten muss, sicher mehr als hilfreich gewesen. Trotzdem war Bridgewater der beste Rookie-Quarterback der abgelaufenen Saison, die Pass-Statistiken des Teams werden durch die beiden anderen Quarterbacks auf jeden Fall runtergezogen.
Hilfreich war auf jeden Fall die solide bis gute O-Line, die allerdings in der Mitte noch etwas Hilfe gebrauchen könnte.Im Passspiel hatten die Vikings zwar statistisch keinen herausragenden Receiver, aber die Arbeitslast wurde ziemlich genau auf vier, fünf Passfänger verteilt. Aus dieser Gruppe ragt Veteran Greg Jennings (742 yards, 6 TDs) zwar noch ein bisschen heraus, aber gleich danach wurden sowohl Jarius Wright, Charles Johnson, Cordarelle Pattersen und Matt Asiata nahezu gleich oft angespielt und trugen zwischen 300 und 600 yards zum Team-Ergebnis bei. Was im Falle von Cordarelle Pattersen allerdings etwas erstaunt, vom reinen Talent her müsste man ihn auf jeden Fall mehr einsetzen und auch öfter anspielen. Beides haben die Vikings-Coaches 2014 nicht getan. Man munkelt etwas von Spannungen.
Und das Laufspiel? Auch das wurde aufgeteilt und zwar zu großen Teilen auf zwei No-Names: den schon angesprochenen Drittjahresprofi Matt Asiata und den Rookie Jerrick McKinnon. Keiner von den beiden ist Adrian Petersen, aber zusammen erliefen beide immerhin auch 1.100 yards und 7 TDs und schlossen so zumindest teilweise die große Lücke, die Petersen hinterlassen hat.
Defensiv gehörte man 2014 bereits zu den überdurchschnittlichen Teams. Auch hier müsste die Mitte der D-Line evtl. noch etwas nachgebessert werden, der Gegner konnte gegen Minnesota noch zu gut laufen. Aber grundsätzlich ist die Defensive eine solide Einheit, auf der man aufbauen kann. Die elftwenigsten Punkte und die siebtwenigsten Passyards der NFL kassiert - das passt schon. Auch wenn die Passyards-Statistik natürlich etwas geschönt ist, weil der Gegner gegen die Vikings eben öfter mal läuft.
Wie geht es weiter:
Mit 16 Mio $ Cap Space sind jetzt riesige Bomben in der Free Agency nicht drin. Das kann sich aber recht schnell ändern. Die drei teuersten Spieler der Vikings - Petersen, Jennings und Linebacker Chad Greenway - verbrauchen zusammen 35,2 Mio $ Cap Space, also nahezu ein Viertel des Team-Budgets. Ob die Vikings Petersen überhaupt halten wollen, steht eh nicht fest, wenn man dann berechnet, dass eine Entlassung mal eben auf einen Schlag 13 Mio $ Cap Space frei macht, stehen die Anzeigen doch klar auf Trennung. Greg Jennings wird man halten wollen, aber wohl kaum zu diesem Konditionen (11 Mio $ Gehalt, 5 Mio $ Ersparnis). Und Greenway hat seine besten Tage ebenfalls hinter sich, eine Entlassung würde das Teambudget um weitere 7 Mio $ entlasten.
Geld, welches die Vikings entweder für die Saison darauf sparen könnten oder in der Free Agency gleich in Spieler für die Secondary bzw. die Mitte beider Lines stecken könnten. Einen (oder zwei) Running Backs sollte man ebenfalls ins Auge nehmen, aber dafür bietet der Draft in diesem Jahr ein absolutes Selbstbedienungs-Schlaraffenland, auch noch in den Runden 2-5. Und wenn dann noch Jennings zu neuen Konditionen gehalten und ein weiteres Receiver-Ziel für Teddy Brisgewater gefunden werden kann könnte der Skandal um Adrian Petersen der Startschuss für eine Renaissance der Minnesota Vikings gewesen sein. Angesichts der Umbrüche war eine 7-9 Saison 2014 bereits außergewöhnlich. Jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu machen. Den in dieser Saison sehr gelobtem Coaching Staff um Headcoch Mike Zimmer und Offensivie Coordiantor Norv Turner wird auf jeden Fall zugetraut, diesen Schritt mit dieser Traditions-Franchise zu gehen.
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Teil 13: New Orleans Saints (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/no.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 7-9
Offense: .......... Pass: 7,5 y/a (# 9), Rush: 4,5 y/a (# 9), Score: 25,1 p/g (# 9)
Defense: .......... Pass: 7,7 y/a (#25), Rush: 4,8 y/a (#31), Score: 26,5 p/g (#28)
One-Score-Games: .. 8, Bilanz: 3-5 (1 OT Win, 2 OT Loss
Turnover: ......... Diff. -13 (#31) Giveaways 30 (#28) Takeaways: 17 (#28)
Power-Ranking: .... gesamt: #13; Offense: # 9; Defense: #27
Salary-Cap: ....... - 23.151.000 $ cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Als ziemlich sicherer Divisionssieg-Kandidat gehen die New Orleans Saints in die Saison. Es wird auch Zeit. Denn Quarterback Drew Brees gilt als Top-3-QB der Liga, wird aber auch nicht jünger. Deshalb haben die Saints auch alle Ressourcen in diesen Kader gesteckt und befinden sich im sogenannten Win-Now-Modus. Das Zeitfenster für solche Hauruck-Aktionen ist erfahrungsgemäß ein sehr schmales. Für Brees gilt Ähnliches wie für Aaron Rodgers in Green Bay: Ein solcher Superstar-Werfer kommt auch mit weniger guten Receivern aus. Anders als Rodgers hat Brees aber mit Tight End Jimmy Graham, den Receivern Marques Golston dem Knallkopp Kenny Stills und dem Rookie-Talent Brandon Cooks auch ordentliche Waffen. Zumal sich der ehemalige Alabama Star-Running Back Marc Ingram vom potentiellen Bust zum soliden Spieler entwickelt hat, der neben dem Laufspiel auch ein paar Bälle fangen kann.
Defensiv vollzog der 2013 neu zu den Saints gestoßene Defensive Coordinator Rob Ryan einen absoluten Turnaround und machte die Saints-Defense zu einer der besten der NFL. Diese eh schon gut besetzte Unit wurde mit dem Safety/ Cornerback Jairus Byrd aus Buffalo noch mal verstärkt (…). Im Draft hat man für genügend junges Blut gesorgt, mit Vinnie Sunseri und Stanley Jean-Baptiste stehen in de Secondary zwei Spieler, auf die man achten sollte. Und als wäre das alles noch nicht genug, hat es mit Kasim Edebali der fünfte deutsche Spieler in die NFL gschafft. Ungedrafted ergatterte er einen Vertrag bei den Saints, setzte sich im Training und des Testspielen durch, schaffte so die letzten Cuts und steht somit im Kader eines NFL-Teams. Herzlichen Glückwunsch!
Und so kam es:
Ich hatte das Prädikat „Enttäuschung der Saison“ ja bereits nach Chicago vergeben, die Saints kommen aber gleich danach. Ein sehr guter (und sehr teurer) Kader spielte nahezu das komplette Jahr unter seinen Möglichkeiten, stand zeitweise trotzdem an der Spitze der NFC South und verpasste trotzdem in dieser ergebnismäßig schwachen Division die Playoff-Quali.
Hauptgrund war die unerwartet grottige Defensive. Den in der Preview beschriebenen Turnaround unter Coordinator Rob Ryan in 2013 legten die Saints nun umgekehrt hin. Nicht gut gegen den Pass, das zweitschlechteste Team gegen den Lauf, mit die meisten Punkte zugelassen. Nichts funktionierte so richtig, die teuren Defensiv Superstars wie Neuzugang Jairus Bird enttäuschten und waren dann verletzt. Immerhin konnte Kasim Edebali seinen Platz behaupten und im Spiel gegen Green Bay noch zwei Sacks für seine Statistik einsammeln.
Aber auch offensiv war weniger los als man es von Drew Brees & Co gewohnt war. Brees schmiss zwar immer noch für die meisten Passyards (fast 5.000) und 33 TDs, streute aber auch immer wieder Interceptions und für ihn völlig unerwartete ungenaue Würfe ein. Über zu wenig Schutz seiner O-Line (nur 30 Sacks) und fehlende Unterstützung seiner Receiver braucht er sich da nicht zu beschweren, auch wenn Marques Golston und Jimmy Grham auch schon bessere Jahre hatten. Und auch Running Back Marc Ingram zeigte sich in einer eh passlastigen Offense sowohl als Laufspiel-Option (964 yards, 9 TDs) als auch als Passfänger als guter Mitspieler. Nicht, dass ich jetzt Brees zum schlechten Spieler machen möchte oder ihm grundsätzlich eine schlechte Saison andichten möchte. Aber an das, was er in den Vorjahren gezeigt hat, kam auch er nicht ran, dafür gab es wesentlich mehr Fehler.
Wie geht es weiter:
Die Saints haben in den letzten Jahren alles auf die Karte Drew Brees gesetzt, d.h. sie haben viel Geld in den Kader gepumpt und Verträge so gestaltet, dass sie viel Cap Space in die Zukunft verschieben. Man muss halt die letzten Karrierejahre des Star-Quarterbacks nutzen. Das hat 2014 nicht geklappt. Und jetzt hat man nicht nur ein enttäuschende Saison hinter sich, sondern schleppt auch noch ein Cap-Defizit von 23 Mio $ in die neue Saison. Das bedeutet: Bis zum offiziellen Start der 2015er Saison müssen noch Leute entlassen, bzw. deren Verträge neu strukturiert werden. Dabei ist es nicht mit ein paar mittelmäßigen Spielern getan… Man muss an die Superstars ran. Das Problem: Durch die ganze Umstrukturiererei der letzten Jahre, schleppen viele der Superstars massiv Dead Money mit, man spart also maximal einen Teil der Summe mit der die Superstars wie Brees, Galette, Graham, u.s.w. in der Bilanz (http://overthecap.com/salary-cap/new-orleans-saints/) stehen.
Allein Drew Brees steht mit 25 Mio $ auf der Gehaltsliste. Man muss an ihn ran und ist darauf angewiesen, dass er - um seine letzte Chance auf einen Titel wissend - möglicherweise auf Geld verzichtet oder zumindest seinen Vertrag umstrukturiert (so wie das Tom Brady schon zwei Mal getan hat). Bei anderen Spielern wird man komplett die Notbremse ziehen müssen. Leistungsträger wie Marc Ingram wird man nicht wieder verpflichten können. Niemand weiß, wie der Kader 2015 aussehen wird, also kennt man auch die größten Baustellen für die neue Saison nicht. Auch wenn natürlich an der Verbesserung der defensiven Performance überhaupt kein Weg vorbei führt.
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Imhos Frisur ist aber heute nicht so der Hit. [blin]
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Danke für den Tipp. Ist geändert.
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Teil 14: Carolina Panthers (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/car.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 7-8-1
Offense: .......... Pass: 7,0 y/a (#22), Rush: 4,3 y/a (#13), Score: 21,2 p/g (#19)
Defense: .......... Pass: 7,0 y/a (#12), Rush: 4,5 y/a (#27), Score: 23,4 p/g (#21)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 4-2-1 (1 OT Tie)
Turnover: ......... Diff. +3 (#13) Giveaways 23 (#13 g.) Takeaways: 26 (#10)
Power-Ranking: .... gesamt: #16; Offense: #23; Defense: #6
Salary-Cap: ....... 11.891.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Ich freu mich über diesen vergangenen Erfolg einfach noch ein bisschen weiter. Denn 2014 ist eine Wiederholung [des Divisionstitel] nahezu utopisch.
Die Panthers durchleben in dieser Saison das, was man in der NFL als Cap-Hölle bezeichnet. "Dank" haarsträubender Verträge, mit denen das Vorgänger-Management so manchen Spieler beschenkte, musste man viele Leistungsträger abgeben. Da das Entlassen der krassesten Fälle zu allem Überfluss in dieser Saison teurer wäre, als die Spieler zu behalten, hat man diese Luxus-Spieler immer noch auf dem Roster. Also musste man bei der Kader-Planung 2014 viele Tritte in die Eier einstecken. Das geht damit los, dass man die letztjährigen Receiver Nr. 1, 2 und 3 ziehen lassen musste, darunter mit Steve Smith eine Panthers Legende. Mit Captain Munnerlyn verabschiedete sich der beste Cornerback des Teams Richtung Minnesota. Und als wäre das noch nicht genug, trat der langjährige Left Tackle Jordan Gross zurück und hinterlässt eine große Lücke in der Offensive Line.
Viel ist nicht mehr da, mit dem der 2011er #1-Draftpick, Quarterback Cam Newton in seinem 4. Jahr in Carolina arbeiten könnte. Zumal sich Newton in der Saisonpause einer Fußoperation unterziehen musste und dadurch über weite Strecken der Vorbereitung fehlte. Wenn er aber sieht, wer in Zukunft seine Pässe fangen soll, wird er es evtl. bereuen, nicht noch länger auszufallen. Verlässlichste Waffe dürfte immerhin der Tight End Greg Olson sein, dann kommt mit dem Rookie-Receiver Kelvin Benjamin noch ein Spieler mit Potential - aber er ist eben nur ein Rookie. Wenn der nächstbessere Mann ein Name wie Jericho Cotchery ist, den man in Pittsburgh gern ziehen ließ, dann darf man nicht viel erwarten.
Der Einwand, die Panthers wären eher ein Lauf-Team, ist berechtigt. Aber 1.) werden die teuren Altstars DeAngelo Williams und der verletzungsanfällige Jonathan Steward nicht jünger und bauten schon in den letzten Jahren ab. Ob der schnelle aber schmächtige Kenyon Barner der Mann ist, dem man die Arbeitslast in einer so laufintensiven Offensive geben will... Ich zweifle. Dazu kommt , dass der laufstärkste QB der Liga Cam Newton angeschlagen ist und man nicht weiß, wie gut die noch sehr junge O-Line das Laufspiel unterstützen kann.
Wäre da nicht die zweitbeste Defensive der 2013er NFL-Saison würde man Carolina noch weniger zutrauen. Wobei so richtig stark nur die Front Seven ist und auch 2014 für so viel Druck sorgen muss, dass die suspekte Secondary etwas leistet. Diese Front Seven wird dirigiert von Middle-Linebacker Luke Kuechly, der in seine dritte NFL-Saison geht und in den Vorjahren die Titel "Defensive Rookie of the year" (2012) und "Defensive Player of the year" (2013) abstaubte. Kuechly ist ein Tackle-Monster im Laufspiel, kann als Passrusher durch die Mitte ebenfalls Druck machen (2 Sacks 2013) und holt auch die ein oder andere Interception aus der Luft bzw. wehrt Pässe ab. Sollte er jetzt seine Schwächen in der Manndeckung noch abstellen, würde ich ihn als perfekten Verteidiger bezeichnen. Vor ihm steht eine Defensive Line, in der DE Greg Hardy im Passrush letzte Saison 15 Sacks einsammelte, in der die blutjungen (jeweils zweite NFL-Saison) Kawann Short und Star Lotulelei die Mitte dicht machen und auch als Passrusher zu gebrauchen sind, und in der mit Rookie Defensive End Kony Ealy schon der nächste potentielle Super-Verteidiger bereit steht. Sollte Carolina in dieser Saison ein paar Spiele gewinnen, dann NUR, weil diese Unit so außergewöhnlich besetzt ist.
Und so kam es:
Wieder mal daneben gelegen, wieder mal gefreut. Wobei das „daneben gelegen“ relativ ist. Die 7-9-1 Bilanz ist schon besser als erwartet, dass diese Bilanz reicht um in die Playoffs zu kommen, damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Aber hey - Carolina ist das letzte NFC-South Team, welches hier auftaucht und das reicht dann eben für die Postseason.
Schon zu Saisonbeginn rieb man sich die Augen. Die Panthers holten zwei Siege gegen die damals hoch eingeschätzten Buccaneers und Lions. Den ersten mit Backup-Quarterback Derek Anderson. Dann kam der Einbruch. Aus den nächsten 8 Spielen wurde ein Sieg und ein Remis geholt, die Offense Line präsentierte sich als erwartet brüchig, ein nicht fitter Cam Newton musste sein Laufspiel einschränken und als wären diese ganzen (vorher erwarteten) Probleme nicht schon genug, spielte auch die gefürchtete Defensive nur noch wie ein Torso, kassierte in dieser Saisonphase durchschnittlich 31 Punkte pro Spiel (in den zwei Siegen zu Saisonbeginn und den vier am Ende waren es nur 10,6). Es reichte am Ende dann, weil alle diese Probleme auf einmal in den Griff zu bekommen waren, Cam Newton zwar noch einmal aufgrund eines Autounfalls aussetzen musste aber letzten Ende fit genug zum Laufen war und eben die Defensive am Ende nicht mehr viel zuließ.
Auf die einzelnen Mannschaftsteile runtergebrochen, gibt es trotzdem viele Baustellen. Wie schon erwartet, waren Tight End Greg Olson und Rookie-Receiver Kelvin Benjamin die einzigen vernünftigen Passziele für ihre Quarterbacks. Wobei letzterer noch den ein oder anderen Ball zu viel fallen ließ (aber hey: Rookie!). Danach kam nicht mehr viel. Auf Running Back überzeugte zum Saisonende eher Jonathan Steward während sich dieses Jahr DeAngelo Williams auf die Verletztenliste verabschiedete. Und defensiv krankte man vor allem daran, dass Greg Hardy einer der Spieler war, die wegen häuslicher Gewalt die Saison pausieren mussten. Irgendwann konnte man das aber auch kompensieren. Erstaunlich die schlechten Zahlen gegen den Lauf. Bei DER D-Line und einem Tackle Monster wie Luke Kuechly dahinter nur die #28 gegen den Lauf - das gibt einem schon Rätsel auf.
Wie geht es weiter:
Positiv ist, dass die Panthers in diesem Jahr nicht zwangsläufig Leistungsträger entlassen müssen, um etwas Spielraum in der Free Agency zu haben. Negativ ist, dass aber auch durch die Entlassung von teureren Spielern auch kaum Spielraum geschaffen werden kann, vor allem das Running Back Duo Williams/Steward frisst für NFL-Verhältnisse relativ viel vom Budget. Auch Cam Newton wird in diesem Jahr ordentlich verdienen, die Panthers haben seine Rookie-Option gezogen. Es wird aber erwartet, dass über einen neuen Vertrag (mit Signing Bonus und längerer Laufzeit) da noch einmal etwas Platz geschaffen werden kann.
Platz, den die Panthers (wie schon vor der Saison) für folgende Positionen benötigen: Offensive Line, Receiver, Secondary. Ich möchte Cam Newton auch mal eine Saison mit richtig guten Passfänger-Waffen sehen, beschützt von einer O-Line, die so spielt wie zu Saisonende. Newton geht in sein fünftes NFL-Jahr, hat seine Hater, die den ehemaligen #1-Draftpick 2011 schon vorher als Bust verspottet haben, zwar schon widerlegt, muss aber den Schritt zum unumstrittenen Franchise-Quarterback noch machen. Defensiv sieht es weiterhin recht ordentlich aus, auch wenn man im nächsten Frühjahr dann den Rookie-Vertrag von Luke Kuechly teuer verlängern müsste. Hier würde aber (wie schon seit Jahren) Verstärkung bei den Cornerbacks und auf Safety wirklich gut tun. Man benötigt ja auch nur mittelprächtige Leute, angesichts eines starken eigenen Passrushs. Aber auch diese mittelprächtigen Leute wären immer noch besser, als das, was die Panthers momentan auf dieser Position haben.
Dass man seine Problemzonen budgetbedingt im Draft angehen muss, ist klar. Das ist es natürlich wenig hilfreich, dass man durch den Sieg am letzten Spieltag und in der ersten Playoff-Runde von Draftposition 11 auf 25 abgerutscht ist. Aber die Panthers werden es verschmerzen. Unterm Strich dieser Saison steht der zweite NFC-South-Titel und Einzug in die Divisionals in Folge. Eine Serie, die man gern ausbauen darf.
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Teil 15: Miami Dolphins (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/mia.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 8-8
Offense: .......... Pass: 6,8 y/a (#26), Rush: 4,7 y/a (# 2), Score: 24,3 p/g (#11)
Defense: .......... Pass: 7,0 y/a (#13), Rush: 4,3 y/a (#21), Score: 23,3 p/g (#20)
One-Score-Games: .. 5, Bilanz: 2-3
Turnover: ......... Diff. +2 (#14) Giveaways 23 (#13 g.) Takeaways: 25 (#13 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: # 6; Offense: # 8; Defense: #15
Salary-Cap: ....... 1.682.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
wenn man sieht, dass die eigene Gurkentruppe aus ihren garnicht so schlechten Möglichkeiten macht. Letzte Saison hätte ein Sieg aus den letzten zwei Spielen gegen die Bills und Jets gereicht, um den Miami Dolphins trotz aller Querelen im Verein in die Playoffs zu bringen. Es passte dann zur Saison, dass der nötige Sieg natürlich nicht mehr gelang. Vorher hatte man sich einen der größten Mobbing-Skandale der NFL geleistet in deren Folge durch Abgänge und Sperren aus der eh schon nicht so dollen Offensive Line ein absoluter Torso wurde. Resultat der ganzen Geschichte war, dass der noch junge Quarterback Ryan Tannehill gefühlt nach mehr Spielzügen auf dem Boden lag, als das er Pässe an den Mann brachte. Die Dolphins beendeten die Saison dann mit einer Rekordzahl von kassierten Quarterback-Sacks.
Wie gesagt, die Truppe ist garnicht so schlecht. Die Receiver um den megateuren Mike Wallace, den verlässlichen Arbeiter Brian Hartline, die Nr.3 Brandon Gibson und den vielversprechenden Rookie Jarvis Landry sind sicher eine schlechte Einheit. Als neuer Running Back wurde Knowshon Moreno aus Denver geholt, von dem ich mir aber maximal Entlastung für die anderen Running Backs erhoffe. Die Offensive Line kann garnicht mehr schlechter werden und wurde nominell mit dem Left Tackle Brandon Albert aus Kansas City sehr gut verstärkt, dazu kommt der Erstrunden-Draftpick Ja'Wuan James auf rechts und Samson Satele und der Rookie Billie Turner sind sicher keine Superstars aber immer noch besser als alles, was nach dem Mobbing Skandal letzte Saison noch über war. Center Mike Pouncey war eh der beste Lineman 2013, hinter seiner Gesundheit standen aber die ganze Offseason Fragezeichen.
Defensiv liest man überall große Namen, die aber letzte Saison teilweise enttäuscht haben. Das betrifft vor allem die beiden eingekauften Linebacker Ellerbe und Wheeler, die nach gutem Saisonstart dann doch enttäuschten. Der Passrush ist vor allem mit Cameron Wake ordentlich besetzt, die ehemals als Schwachpunkt eingeschätzte Secondary hat mit Cornerback Brent Grimes einen der wenigen nicht enttäuschenden Spieler der letzten Saison. Das geht alles. Da ist etwas drin. Aber ob das Deppen-Gen nicht wieder durchschlägt? Erschwerend kommt der nicht gerade einfach Schedule mit Spielen gegen die AFC West hinzu. New England wird diesen Schedule wegstecken! Ob die Dolphins das schaffen? Zweifel sind bei den Fins eh immer angebracht.
Und so kam es:
Grundsätzlich kann man aus der Saison doch so einiges Positives ziehen, zumal die Dolphins – anders als 2013 – dieses Mal nicht der Big Spender in der Free Agency waren. Allerdings bleibt unterm Strich, dass man erneut gute Playoff-Chancen in den letzten 3 Saisonspielen verdaddelte. Dass man ordentlich bis gut spielte, von vielen für die starke Defense und stark verbesserte Offense gefeiert wurde aber diese Eindrücke (zumindest defensiv) am Ende doch noch etwas runter zog. Dass man viel Verletzungspech hatte und dieses besser als erwartet kaschierte. Und dass man bei vielen jetzt schon als Sleeper für 2015 gilt – aber hey: ES SIND EBEN IMMER NOCH DIE DOLPHINS! Eben jene Dolphins, die gegen New England gewinnen, Green Bay und Denver am Rande der Niederlage haben, sich aber auch von den Bills, Chiefs oder Ravens verprügeln lassen um dann zum Saisonende mal wieder gegen die Jets zu verlieren. HASS!
Der genauere Blick auf die verbesserte Offense geht mit der O-Line los. Alle in der Vorschau beschriebenen Spieler waren Verstärkungen. Brandon Albert machte bis zu seinem Kreuzbandriss Mitte der Saison die linke Seite gut dicht. Ja’Wuan James galt als Draft-Reach war auf der rechten Seite viel besser als erwartet, musste dann als Left Tackle Ersatz nach der Verletzung von Albert aber doch etwas Lehrgeld zahlen. Samson Satele war als Center so gut, dass der etatmäßige Center, Mike Pouncey sehr gut als Guard eingesetzt werden konnte. Die Line kann man zwar immer noch verbessern, aber nach der Katastrophensaison 2013 war das doch ein starker Fortschritt.
Ein Fortschritt, der vor allem für Quarterback Ryan Tannehill hilfreich war, der nach durchwachsenem Saisonstart durchaus zeigte, dass er für die Dolphins ein Franchise QB sein kann, das erste Mal in einer Saison für über 4000 yards warf, dazu noch Karriere-Rekorde für TD-Pässe (27), Interceptions (nur 12) aufstellte, und dessen Athletik bei vielen Option-Laufspielzügen wiederentdeckt wurde. Die meisten Pässe warf er dabei auf Mike Wallace, der damit auch die Receiver-Liste anführt (862 yards, 10 TDs), aber seinen fetten Vertrag immer noch nicht rechtfertigen konnte. Zumal er in diesem Jahr vom Rookie-Receiver Jarvis Landry (758 yards, 5 TDs) schon ein bisschen in den Schatten gestellt wurde, obwohl dieser leider erst in der zweiten Saisonhälfte angemessen häufig ins Passspiel eingebunden wurde und trotzdem am Ende der Saison die meisten Pässe fing. Leider ging das etwas zu Lasten von Brian Hartline, der zwar zwei Jahre lang mit Tannehill bestens harmonierte, in dieser Saison aber weniger angespielt wurde und dessen Zahlen dementsprechend zurück gingen. Die Dolphins waren (und das wertet die Passstatistiken noch mal auf) 2014 eher ein lauforientiertes Team, nach Effizienz-Stats sogar das zweitbeste der NFL. Und das, obwohl Neuzugang Knowshon Moreno sich bereits nach drei Spielen mit Kreuzbandriss auf die Verletztenliste verabschiedete. Aber Dank des Breakout-Jahres von Lamar Miller, der für über 1.000 yards und 9 TDs rannte und der schon erwähnten wiederentdeckten Laufstärke von Tannehill konnte man in dieser Statistik richtig gut zulegen.
Defensiv gehörte man ¾ der Saison ebenfalls zum Besten, was die NFL zu bieten hat, auch wenn den Dolphins dann im letzten Saisonabschnitt scheinbar die Luft auszugehen schien. Unterm Strich steht aber trotzdem eine starke Saison, in der Miami mit Cornerback Brent Grimes und Defensive End Cameron Wake wieder zwei Spieler in den Pro Bowl schicken konnte. Einzig gegen den Lauf hat man sich eindeutig verschlechtert, da muss und wird man definitiv etwas tun.
Wie geht es weiter:
Wie gesagt: Das Team ist nicht schlecht. Aber trotz des guten Kaders und teilweise sehr guten Leistungen hat man erneut die Playoffs verpasst. Die teuren Verträge aus der Offseason 2013 fallen jetzt richtig ins Gewicht. Also muss man handeln. Zumal man nur deswegen nicht über der Salary Cap liegt, weil man aus den Vorjahren etwas Budget mit in die 2015er Saison mitnehmen kann (Cap Rollover).
Die Linebecker-Position war eh schon als Schwachstelle ausgemacht. Da wird man Danell Ellerbe ziemlich sicher entlassen und so 4,2 Mio $ Capspace sparen. Dann muss man an die Receiver ran. Mike Wallace ist völlig überbezahlt und bringt dem Team nich soooo viel, als dass man nicht die Reißleine ziehen könnte. Er wäre gut beraten, den Vertrag neu zu strukturieren. Gleiches gilt für Brian Hartline, so leid es mir um diese sympathische Arbeitsbiene tut. Aber ein Cap-Hit von über 7 Mio $ für einen dritten Receiver ist einfach zu viel.
Die Dolphins sind in keiner schlechten Lage. Sie sind aber immer noch kein Team ohne Baustellen. Die Laufverteidigung braucht frisches Blut. Die O-Line ist bei weitem noch keine Einheit, die man außer Acht lassen sollte. Und die defensiven Leistungsträger werden ebenfalls nicht jünger. Natürlich wird man kein großer Player in der Free Agency sein und seinen Bedarf eher im Draft decken wollen. Aber man sollte jetzt schon anfangen zu sparen. Ryan Tannehill spielt 2015 das letzte Jahr seines Rookie-Vertrages und wird – bei gleicher Leistungsentwicklung ab 2016 wie ein „richtiger“ NFL-Quarterback bezahlt werden müssen. Dafür gilt es bereits in diesem Jahr die Weichen zu stellen. Und dabei den Spagat zu schaffen, dass 2015 endlich einmal wieder nicht nach der Regular Season Schluss für die Dolphins ist. Das Talent ist definitiv vorhanden. ABER ES SIND HALT DIE DOLPHINS!
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Teil 16: San Francisco 49ers (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/sf.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 8-8
Offense: .......... Pass: 7,0 y/a (#23), Rush: 4,6 y/a (# 4), Score: 19,1 p/g (#25)
Defense: .......... Pass: 6,8 y/a (# 9), Rush: 4,0 y/a (#11), Score: 21,3 p/g (#10)
One-Score-Games: .. 9, Bilanz: 6-3 (1 OT Loss, 1OT Win)
Turnover: ......... Diff. +7 (# 6 g.) Giveaways 22 (#11 g.) Takeaways: 29 (# 4 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #19; Offense: #25; Defense: # 5
Salary-Cap: ....... - 2.659.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Nicht ganz so hoch gehandelt werden die San Francisco 49ers in dieser Saison, wobei ich mich frage, was die Leute so skeptisch macht. Nach anfänglichen Problemen hat Quarterback Colin Kaepernick eine richtig starke Saison gespielt, seine Passwaffen um Michael Crabtree, Anquan Boldin oder Rookie Bruce Ellington ([wub] South Carolina Baby!!!) oder Tight End Vernon Davis sind immer noch vorzüglich, die Offense Line gilt als mit das Beste, was die NFL zu bieten hat. Und obwohl man jedes Jahr einen Eindruck von Running Back Frank Gore erwartet, trägt er das laufspiellastige 49ers Offensivspiel immer noch. Gut, auf der defensiven Seite des Balles gibt es nach der üblen Verletzung von Navorro Bowman aus dem Conference Final gegen Seattle und der Suspendierung von Aldon Smith sicher ein paar Fragezeichen. Aber die Niners sind immer noch ein klarer Playoff-Kandidat mit der Option auf mehr.
Und so kam es:
Die 49ers kann ich locker in meine Reihe der Enttäuschungen 2014 mit Chicago und New Orleans gleichsetzen. Es gibt wohl kein Team, bei welchem in der letzten Saison so viel Unruhe herrschte, wie bei den 49ers. Schon vor der Saison galt Jim Harbaugh, der erfolgreichste 49ers-Trainer seit den 90ern als angezählt. Ein Trainer, der in seinen ersten drei Jahren diese Franchise 2x ins Conference Final und 1x in den Super Bowl führte. Spieler konnten über ihre Berater öffentlich Kritik äußern, das Front Office der 49ers stand nicht hinter ihm und so kam am Ende, was kommen musste. Harbaugh hatte die Schnauze voll und „flüchtete“ zurück zum College Football - an seine Alma Mater nach Michigan. Dazu gab es die Skandale um Aldon Smith, der zunächst seine 9-Spiele-sperre absitzen musste, zum Saisonende aber wieder mit Alkoholeskapaden Aufmerksamkeit zog. Und um Ray McDonald, der zunächst in mehere häusliche Gewaltdelikte verwickelt war um dann am Ende der Saison Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung gegenüber zu stehen. Nicht skandalös sondern leider nur traurig ist dagegen das Karriere-Ende von Marcus Lattimore, der nach 1 ½ Jahren Kampf als Profi seinen College-Verletzungen Tribut zollen musste und seine Karriere beendete, ohne jemals ein NFL-Spiel absolviert zu haben.
Das ganze viel dann in eine Zeit, in der Quarterback Colin Kaepernick seine erste große Krise als NFL-Spieler durchlebte. Seine Stärke, die gefürchteten Läufe aus der Read-Option-Offense blitzten zwar noch das ein oder andere Mal auf, die Gegner konnten sich aber in seinem 4. NFL-Jahr langsam darauf einstellen. Dazu kam eine vorher so nie gesehene Ungenauigkeit bei Pässen, die im Zusammenspiel mit seinen auch enttäuschenden Receivern (mit Ausnahme von Anquan Boldin) die 49ers-Offensive lahm legte. Dazu kam eine ungewohnte Löchrigkeit in der O-Line, die mit 52 Sacks die viertmeisten der Liga erlaubte. Da konnte auch das Laufspiel nicht mehr sehr viel retten. Frank Gore legte mal wieder eine 1.000+ yards-Saison hin und Rookie Carlos Hyde wurde zwar eher sporadisch eingesetzt, viele Beobachter hätten von ihm aber gern mehr Einsätze gesehen und sehen in ihm die Zukunft der Franchise.
Angesichts der Skandale und Verletzungssorgen (Navarro Bowman) spielte die Defensive eine grandiose Saison und hielt die 49ers in vielen Spielen (9 enge Spiele, 6 davon gewonnen) am Leben. Vor allem Rookie Chris Borland überraschte alle, war gleich von Beginn an der Anker auf der Linebacker-Position, führt die Tackle-Liste seines Teams an und gilt als einer der wenigen Lichtblicke der 49ers Saison.
Wie geht es weiter:
Alle Zeichen stehen auf ein Übergangs- bzw. Neuaufbaujahr bei den 49ers. Das geht mit dem Trainerstab los. Neuer Headcoach ist Jim Tomsula, ein Mann, über den die europäischen Kommentatoren feuchte Augen bekommen, der aber in Amerika ein unbeschriebenes Blatt ist. Dort weiß man eben nichts von den Leistungen in der eingestellten NFL Europe. Die Beförderung vom Offensive-Line Coach zum Headcoach brachte aber auch Probleme. Defensive Coordiantor Vic Fangio, der 4 Jahre in Folge eine Top5-Defense baute, hatte sich wohl Hoffnungen auf die Beförderung gemacht und schmiss nach der Verpflichtung vom Tomsula das Handtuch.
Der neue Head Coach übernimmt viele Baustellen und keine gute Cap-Situation. Zunächst mal muss man überhaupt erst mal bis zum Start der neuen Saison unter die Cap-Obergrenze kommen. Dann muss man entscheiden, was mit Frank Gore passieren soll. Der ist Free Agent, ist für einen Running Back in einem kritischen Alter, war letzte Saison aber immer noch Leistungsträger. Da man kein Geld für eine weitere Verpflichtung hat, stehen die Zeichen auf Abschied. Das stehen sie auch bei Michael Crabtree. Der Mann ist ebenfalls Free Agent, bringt Unruhe in den Kader und spielte kein gutes Jahr. Dazu laufen die Verträge von weiteren Stammspielern wie Guard Mike Iupati oder den Cornerbacks Perrish Cox und Chris Culliver aus.
All diese Spieler sind aber im Budget 2015 noch garnicht eingerechnet - und trotzdem müssen die 49ers noch sparen. Und da wird es wohl Aldon Smith treffen. Seine Entlassung bringt über 9 Mio $ Cap Space, er kostet kein Dead Money und er wandelt immer an einer Sperre. Receiver Steve Johnson könnte zusätzlich seine Koffer macken müssen, 6 Mio $ sind für einen #3 Receiver viel Geld, vor allem bei einem Team, dass sparen muss. An Colin Kaepernick wird man sich hingegen noch nicht heranwagen. Allerdings war seine Vertragsverlängerung letzte Saison so teamfreundlich strukturiert, dass er sich noch einmal so eine Saison nicht erlauben darf.
Jetzt hab ich bisher nur von Spielern geschrieben, die man evtl. verlieren wird bzw. entlassen muss. Noch nichts zu den Needs des Teams. Die sind da. Man braucht in der O-Line und im Receiver Korps Verstärkung, vor allem, wenn dort die Free Agents nicht wieder verpflichtet werden können. Man muss evtl. in der Secondary neu aufbauen. Der Passrush war letzte Saison für 49ers Verhältnisse ein laues Lüftchen. Leider stehen dafür nicht mehr so abartig viele Draftpicks wie 2014 zur Verfügung.
Innerhalb eines Jahres haben die 49ers:
a) sportlich abgebaut
b) eine problematische Cap-Situation aufgebaut und
c) den Vorteil der vielen Draft-Picks 2014 (12 Stück!!!) nicht wirklich genutzt
d) ein komplettes Chaos in der Franchise verursacht
Die Aussage, dass wohl eine schwierige Saison 2015 bevorsteht, sollte wohl nicht verwundern.
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Teil 17: Houston Texans (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/hou.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 9-7
Offense: .......... Pass: 7,1 y/a (#17), Rush: 3,9 y/a (#23), Score: 23,3 p/g (#14)
Defense: .......... Pass: 6,7 y/a (# 7), Rush: 4,0 y/a (#10), Score: 19,2 p/g (# 7)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 3-3 (1 OT Loss)
Turnover: ......... Diff. +12 (# 2 g.) Giveaways 22 (#11 g.) Takeaways: 34 (# 1)
Power-Ranking: .... gesamt: #14; Offense: #19; Defense: # 9
Salary-Cap: ....... 10.515.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Denn die Houston Texans wären eigentlich dafür gemacht, den Colts Feuer zu machen. Ihren grandiosen Einbruch 2013 (von 12-4-Bilanz und Divisisionssieg zu 2-14 und der schlechtesten Bilanz aller NFL-Teams) könnten die Texaner fast wieder komplett umkehren. Und der Hauptgrund dafür ist eine Defensive, von der die Gegner-Quarterbacks in diese Saison wohl schon vor den Spielen schlecht träumen werden. Prunkstück dieser Defensive ist der Passrush. Nachdem Houston mit JJ Watt den wohl schon besten Defensivspieler der NFL auf die Jagd nach gegnerischen QBs schicken durfte, draftete man sich mit dem Jahrhunderttalent Jadeveon Clowney gleich noch einen weiteren grandiosen Passrusher. Dazu kommen mit Brian Cushing ein Superstar-Linebacker zurück, der 2013 verletzt ausfiel und dem hochgehandelte Louis Nix III (der im diesjährigen Draft sensationell bis in die dritte Runde fiel, wo Houston dann zugriff) zwei weitere potentielle Superstars. Da stört es nicht ganz so, dass die Secondary etwas abfällt. Mit dem oftmals übermotivierten und immer an der persönlichen Strafe vorbeischrammenden Safety D.J. Swearinger steht dort aber auch ein Spieler, dem der Durchbruch zum Superstar zugetraut wird.
In der Offensive stehen der recht geile One-Two-Punch Running Back Arian Foster und Receiver Andre Johnson wieder fit zur Verfügung und bekommt mit dem blutjungen Receiver DeAndre Hopkins und Rookie-Running Back Alfred Blue interessante Unterstützung. Die eh schon gut besetzte Offensive Line erhält mit dem 2014er Zweitrundenpick Xavier Su'a-Filo weitere Unterstützung und galt schon letzte Saison nicht als Baustelle. Houston scheint nur eine Position vom - greifen wir mal hoch - Super Bowl-Kandidaten entfernt. Leider eine sehr wichtige Position: Quarterback. (...) Dann holte man Ryan Fitzpatrick. Im besten Fall ein mittelmäßiger Starter.(…) am Ende des Drafts noch mal mit Tom Savage einen Mann holte, der im besten Fall noch viel Schliff benötigt. Und kurz vor Saisonbeginn verpflichtete man Ryan Mallet.
Und so kam es:
Houston war einen Quarterback entfernt, die Playoffs zu erreichen. Auf diese Formel kann man es wohl wirklich runterbrechen. Ryan Fitzpatrick war zu Saisonstart solide, kostete das Team keine Spiele, gewann aber auch keine zusätzlichen Spiele. Ryan Mallett wurde Mitte der Saison reingeworfen, brachte aber (erwartungsgemäß) wenig Impact. Nach seiner Verletzung probierte man es mal mit Tom Savage, der für mich nie ein NFL-fertiger QB war und auch nichts gezeigt hat, was mich jetzt zu ner anderen Meinung bringt. Zum Schluss holte man sogar den Local Hero Case Keenum zurück, jenen Mann der am College in Houston fast alle NCAA-Rekorde brach, dem aber in der NFL maximal eine Backup-Rolle zugetraut wird.
Alle diese Quarterbacks hätten ein schönes Leben haben können. Ihre O-Line ließ die viertwenigsten Sacks der Liga zu, neben dem Altstar-Receiver Andre Johnson (936 yards, 3 TDs) blühte Zweitjahresprofi DeAndre Hopkins (1.210 yards, 6 TDs) auf dieser Position auf. Durch das Laufspiel kam durch einen Arian Foster im zweiten Frühling (1.246, 8 TDs) und durch Rookie Alfred Blue (528 yards, 2 TDs) im Totalen ordentlich Entlastung, auch wenn die yards pro Lauf (mit Ausnahme von Foster) eher im unteren Mittelfeld der Liga anzusiedeln sind.
Und dann die Defensive. Eine Defense namens JJ Watt. Der Mann ist nicht menschlich. Der Mann ist keine Maschine, zumindest keine die von Menschen gebaut wurde, denn dazu reicht das technische Verständnis der Menschheit nicht aus. Der Mann gilt eher als achte Plage, über die Welt gebracht um gegnerische Quarterbacks mit Demut zu strafen. 20,5 Sacks, 15 weiter Tackle for Loss, 5 Forced Fumbles, eine Interception, 10 Abgefäschte Pässe, 2 Returns für TDs - und weil Defense auf die Dauer wohl einfach zu langweilig ist, wurde er in der Offense noch ein paar Mal als Tight End aufgestellt und fing dabei mal eben noch 3 TDs! Natürlich bleibt neben einem solchen Spieler wenig Licht für weitere Teamkameraden, trotzdem kann man auch dem Rest der Unit ordentliche Leistungen attestieren. Vor allem das Safety-Gespann Kendrick Lewis/ DJ Swearinger harmonierte sehr gut. Die Nr.7 gegen den Pass, die Nr.10 gegen den Lauf, die siebtwenigsten Punkte, die neunte Platzierung im defensiven Power Ranking und dazu noch die meisten Turnover beim Gegner verursacht. Man kann schon sagen, dass das kein schlechter Arbeitsnachweis für eine Defensive ist. Das Einzige, was die Stimmung in der Defense etwas runterzieht ist der Knorpelschaden + Mikrofraktur-OP beim #1 Draftpick Jadeveon Clowney. Dem größten Talent der letzten Jahr droht schon jetzt die Invalidität.
Wie geht es weiter:
Houston hat sich innerhalb eines Jahres vom schlechtesten Team der Liga zu einer Mannschaft entwickelt, die knapp an den Playoffs vorbeigeschrammt ist. Natürlich waren die Texans nie in der Region „Schlechtester Kader der Liga“. Aber der Kader war auch nicht so groß anders als der, der 2013 nur zwei Siege holte. Es bleibt dabei: Zum großen Glück fehlt ein „richtiger“ Franchise Quarterback. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Die Draft-Klasse gilt abseits der beiden großen Kandidaten Winston und Mariota als eher durchwachsen und in der NFL laufen potentielle Franchise-QBs auch nicht wirklich als Free Agents rum. Und 10,5 Mio $ Cap Space sind auch nicht der finanzielle Spielraum, den man für einen Top-Mann bräuchte. Das heißt, dass einer der diesjährigen Kandidaten einen Sprung machen muss (wobei Keenum und Mallett noch gar keine Verträge für 2015 haben). Fitzpatrick ist der wahrscheinlichste Kandidat, Tom Savage dagegen… Naja… Vielleicht schafft man es ja einen Mann wie Brian Hoyer nach Houston zu holen. Who knows.
Ansonsten ist das Team auf nahezu jeder Position solide bis gut besetzt, könnte evtl. noch etwas Tiefe und Verstärkung auf den defensiven Positionen in der Mitte (Defensive Tackle und Middle Linebacker) gegen den Lauf gebrauchen. Und etwas frisches Blut auf den Cornerback-Positionen, wo der beste Spieler Jonathan Joseph auch schon 30 Jahre alt ist. Aber grundsätzlich sind die Texans ein Team, mit dem man rechnen darf - vor allem in der AFC South mit Jacksonville und Tennessee.
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Teil 18: San Diego Chargers (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/sd.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 9-7
Offense: .......... Pass: 7,5 y/a (#10), Rush: 3,4 y/a (#31), Score: 21,8 p/g (#17)
Defense: .......... Pass: 6,9 y/a (#10), Rush: 4,5 y/a (#29), Score: 21,8 p/g (#13)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 5-2 (1 OT Win)
Turnover: ......... Diff. -5 (#22 g.) Giveaways 23 (#13 g.) Takeaways: 18 (#27)
Power-Ranking: .... gesamt: #21; Offense: #12; Defense: #26
Salary-Cap: ....... 25.382.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Mit diesem Playoff-Einzug und sogar einem Sieg in der Wild Card Runde beendeten die San Diego Chargers die letzte Saison sehr erfolgreich. Ein erfolg, dem vor allem einer revitalisierten Offense und dem zweiten Frühling von Quarterback Philipp Rivers zugeschrieben werden muss., die eine unterirdische Defense durchschleppte. Und trotz einiger Transfers in der Offseason, trotz der Rückkehr verletzter Spieler wie Melvin Ingram oder des Entwicklungspotentials, die junge Bengels wie Manti Te'o noch haben... So richtig überzeugend liest sich das immer noch nicht...
Muss also die Offense wieder ran. Wie gesagt, 2014 war außergewöhnlich gut. Da stehen Rivers mit der 2013er Entdeckung, Wide Receiver Keenan Allen und Tight End Ladarius Green durchaus wieder respaktable Passfänger zur Verfügung. Da wurde der starke Running Back Danny Woodhead durch die Verpflichtung von Donald Brown aus Indianapolis entlastet. In der Offensive Line hingegen gilt nur der letztjährige Rookie-Tackle DJ Fluker als Top-Mann, alle anderen bringen Fragezeichen mit sich, was aber nicht heißt, dass diese Line kein Potential hat. Auf jeden Fall steht den Chargers gegen einen harten Schedule eine schwere Saison bevor, in der es schwer wird die nach 2013 gestiegenen Erwartungen mit einem erneuten Playoff-Einzug zu bestätigen. "Schwierig" bedeutet in diesem Fall aber nicht "unwahrscheinlich" oder "unmöglich" sondern eben nur schwierig...
Und so kam es:
6 Spiele sahen die Chargers wie ein Super-Bowl Contender aus, sechs Spiele, die allerdings (mit Ausnahme des Sieges gegen Seattle) gegen relativ schwache Konkurrenz bestritten wurden. Die Niederlage gegen Kansas City gab dann aber den Startschuss zu einer Krise, die mit der 0:38 Blamage gegen Miami ihren Tiefpunkt sah und in deren Verlauf man nur noch einen Sieg gegen ein Team mit höheren Ambitionen (Baltimore) holte. Was war passiert?
Zunächst mal ein unfassbares Verletzungspech. Die Offensive Line setzte teilweise schon Backup-Tight Ends ein, um Quarterback Philipp Rivers ein bisschen Schutz zu bieten. Auf Running Back verabschiedeten sich Danny Woodhead und Donald Brown recht schnell auf die Verletztenliste, obwohl man in Brandon Oliver einen recht ordentlichen Ersatz fand. Aber mit durchschnittlich 3,4 yards pro Versuch bot man unterm Strich nur die zweitschlechteste Lauf-Offense der Liga an. Da San Diego natürlich eher passorientiert ist, fiel das zwar nicht so extrem ins Gewicht, aber mit einer zerpflückten Offensive Line und ohne Laufoption wird logischerweise auch das Passing Game schwieriger. Rivers managte das zwar noch ordentlich, verteilte an insgesamt vier Passfänger (Malcom Floyd, Keenan Allen, Eddie Royal und Antonio Gates) recht gleichmäßig zwischen 770 und 860 yards – am Ende reichte aber in der starken 2014er AFC eine 9-7 Bilanz nicht für die Playoffs.
Dort wäre die Defensive der Chargers wohl auch übel zerlegt worden. Gegen den Pass noch ganz anständig konnte man die Läufer des Gegners nur selten stoppen. Auch hier kann man viel Verletzungspech als Ausrede gelten lassen, trotzdem war die Defense schon vor der Saison als Schwachstelle ausgemacht und bleibt auch für 2015 eine Großbaustelle.
Wie geht es weiter:
Die Situation der Chargers ist nicht wirklich leicht, irgendwie ist das ein Team, das komplett von seinem Quarterback lebt und bei dem sich ansonsten viele Baustellen auftun. 2015 ist zudem die letzte Saison, in der Rivers unter Vertrag steht. Da böte sich definitiv eine Umstrukturierung seines Vertrages an, um von den über 17 Mio Cap Space, die er momentan besetzt, etwas freizumachen. Die 25 Mio $ Raum, die man momentan inne hat, sollte man schon in ordentliche Verstärkungen in nahezu alle defensiven Teile des Teams sowie in die Offensive Line stecken. Zumal Rivers auch nicht mehr der Jüngste ist, momentan aber der einzige Unterschied der Chargers zwischen einem Team mit Playoff-Ambitionen und einem Kellerteam zu sein scheint.
Die Veträge von Donald Brown und Eddie Royal laufen aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass man beide hält. Bei der (schon oft erwähnten) guten Draft-Klasse an Running Backs, wird man diese Position eher relativ capschonend über den Draft angehen. Die Topverdiener des Teams sind alles Leistungsträger, die aber alle wie Rivers im letzten Jahr ihres Vertrages bei den Chargers spielen (u.a. Cornerback Eric Weddle, Tight End Floyd, Linebacker Jarret Johnson oder Passrusher Corey Liuget). Da wird man viel Verhandlungspotential haben oder versuchen, den ein oder anderen Spieler zu traden. Um dann den freigewordenen Cap Space oder mögliche erhandelte Draft Picks komplett in die Defense zu stecken. Und somit das sich langsam schließende Karrierfenster von Rivers noch nutzen zu können.
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Teil 19: Kansas City Chiefs (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/kc.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 9-7
Offense: .......... Pass: 7,0 y/a (#24), Rush: 4,6 y/a (# 5), Score: 22,1 p/g (#16)
Defense: .......... Pass: 6,4 y/a (# 3), Rush: 4,7 y/a (#30), Score: 17,6 p/g (# 2)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 2-5
Turnover: ......... Diff. -4 (#21) Giveaways 17 (# 4 g.) Takeaways: 13 (#31 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #12; Offense: #14; Defense: #8
Salary-Cap: ....... – 2.316.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Eher unwahrscheinlich ist es, dass die Kansas City Chiefs die Liga nochmal so rocken wie 2013, als sie zunächst von einem unanständig einfachen Spielplan profitierten, die ersten neun Saisonspiele gewannen nur um dann gegen ordentliche Gegner 5 der letzten 7 Spiele zu verlieren und dann in den Playoffs gegen die Colts eine 28-Punkte-Führung noch aus der Hand zu geben. Und eigentlich wird erwartet, dass 2014 eher so wie das Ende der 2013er Saison läuft. Quarterback Alex Smith bekam zwar einen neuen, nicht gerade gering dotierten Vertrag, gilt aber eher als Game Manager, der in erster Linie Fehler vermeiden soll. Dafür geht man im Passpiel wenig Risiko, wirft eher kurz und setzt sowieso eher auf das Laufspiel um den grandiosen Running Back Jamaal Charles. Wenn der sich aber mal verletzten sollte... Siehe Playoffs gegen die Colts. Dazu muss man sehen, ob die Offensive Line nach dem Abgang von Brandon Albert nach Miami, nicht an Klasse verloren hat. Weniger Sorgen muss man sich um die Defense machen. Die war 2013 stark und sieht 2014 ähnlich gut aus. Aber wie gesagt... Man spielt 2014 einen wesentlichen schwereren Schedule als 2013. 2013 wurde man vom schlechtesten NFL-Team 2012 zum Playoff-Teilnehmer auf. Wenn es so nicht weiter geht, wäre das einfach nur normal und die Korrektur eines Ausreißers nach oben.
Und so kam es:
Wenig Überraschendes an dieser Front. Die Chiefs waren kein schlechtes Team. Die Chiefs waren defensiv ordentlich. Die Chiefs spielten offensiv bieder und konservativ. Das reichte dann wieder zu 9 Siegen, inkl. etwas Pech in knappen Spielen. Aber für die Playoffs war es in einer stärkeren AFC zu wenig.
Die Offensive wird weiterhin durch das Laufspiel getragen. Jamaal Charles legte die nächste 1.000+ yards Saison hin, erlief zudem 9 TDs und fing noch 5 TD-Pässe. Unterstützung erhielt er durch Rookie Knile Davis, der nochmal 460 yards, 6 TD-Runs und einen gefangenen TD beisteuerte. Wenn aber der Gegner das Chiefs-Laufspiel mal stoppen konnte, sah es weniger rosig aus. Quarterback Alex Smith blieb der grundsolide Mann, der dich keine Spiele kostet, der aber auch kaum die Kohlen für dich aus dem Feuer holt. Zudem fehlte völlig das tiefe Element. Ganze 43 Mal wurde der Ball für mehr als 20 yards gepasst, allein 15 dieser Spielzüge gingen auf Tight End Travis Kelce, der auch die Liste der Passfänger mit 862 yards und 5 TDs anführt. Überhaupt: 3 der 5 häufigsten und effektivsten Passziele waren Tight Ends und Running Backs. Und so beendete Kansas City die Saison mit einer skurilen Statistik: Keinem Wide Receiver des Teams gelang es, auch nur einen TD zu fangen.
Da braucht es schon eine ordentliche Defensive, und die hatten die Chiefs. Mit zwei Ausnahmen: Turnover beim Gegner zu provozieren ging garnicht (geteilter letzter Rang in dieser Statistik) und gegen den Lauf taten sich ungewohnte Lücken auf. Dagegen spielte man gegen das gegnerische Passpiel grandios auf, vor allem weil der Passrush den Gegner immer wieder unter Druck setzen konnte. So haben die Chiefs den NFL-Sack-Leader 2014 mit dem Outside LinebackerJustin Houston (22 Sacks) in ihren Reihen, unterstützt von Outside Linebacker Tamba Hali und Defensive Tackle Dontari Poe. Auch die Secondary der Chiefs hielt, ausbaufähig ist allerdings die Anzahl der abgefangenen Interceptions. Ganze 6 Stück gelangen in 2014 – NFL-Minusrekord.
Wie geht es weiter:
Auch die Chiefs sind in der unangenehmen Situation, zunächst erstmal die Stellschrauben so zu drehen, das man bis zu Saisonbeginn unter die Gehaltsobergrenze kommt. Diese Situation ist zusätzlich etwas tricky, weil in der momentanen Liste sogar noch zwei Namen fehlen: Der oben schon gelobte Sack-Leader Justin Houston und der Tackle Leader der Chiefs Josh Mauga - zwei Anker der starken Defense also. Beide sind Unrestricted Free Agents und ob beide nächste Saison noch in Kansas City spielen ist äußerst unsicher.
Auf jeden Fall werden die Chiefs viele Verträge ihrer Top-Verdiener umstrukturieren müssen und bei so manchem leider auch um den klaren Cut nicht herum kommen. Das Problem: Jede dieser Entlassungen würde nur noch zusätzliche Baustellen aufreißen. Receiver Dwayne Bowe z.B. ist jetzt nicht der absolute Superstar aber immer noch der verlässlichste der Receiver. Er soll nächste Saison 11 Mio verdienen, würde bei einer Entlassung aber 9 Mio an Dead Money anschreiben – sprich inkl. Verteilten Handgeld würde man gerade mal 5 Mio $ sparen – und braucht dann auch noch nen Ersatz. Mit einer Entlassung von Jamaal Charles oder Tamba Hali würde man mehr sparen – aber das sind Spieler, die ich als Coach nicht wirklich abgeben will. Genausowenig wie die Cornerbacks Eric Berry und Sean Smith, wobei Berry letztes Jahr nur 6 Spiele gemacht hat. Fast das ganze Jahr verletzt waren auch die Linebacker/Defensive Ends Derrick Johnson und Mike DeVito. Eine Entlassung der beiden würde knapp 10 Mio Raum im Budget freiräumen. Aber auch dieser Cap Space ist kein Pfund in der Free Agency (und die Draftpicks müssen ja auch noch verpflichtet werden). Schon garnicht, wenn man einen Justin Houston wieder bekommen möchte.
Kansas City muss seine Needs im Draft angehen. Die da wärem: O-Line, Receiver, D-Line (Laufverteidigung). Daran führt kein Weg vorbei. Aber ob man an Draft-Position 18 da noch Spieler bekommt, die einem sofort weiter helfen ist auch nicht sicher. Die Saison 2015 sollte für die Chiefs – Stand heute - nicht leichter werden.
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Teil 20: Buffalo Bills (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/buf.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 9-7
Offense: .......... Pass: 6,7 y/a (#28), Rush: 3,7 y/a (#26), Score: 21,4 p/g (#18)
Defense: .......... Pass: 6,4 y/a (# 4), Rush: 4,1 y/a (#14), Score: 18,1 p/g (# 4)
One-Score-Games: .. 9, Bilanz: 5-4
Turnover: ......... Diff. 7 (# 6 g.) Giveaways 23 (#13 g.) Takeaways: 30 (# 3)
Power-Ranking: .... gesamt: #10; Offense: #21; Defense: #1
Salary-Cap: ....... 24.174.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Bleiben noch die Buffalo Bills, von denen ich 2013 ja nichts zu berichten wusste. Ich bemüh mich mal, dieses Jahr mehr beizutragen. Die Quarterback-Situation ist dort immer noch nicht die beste, Zweitjahreprofi EJ Manuel muss seine NFL-Tauglichkeit erst noch beweisen. Zur Unterstützung drafteten die Bills mit Sammy Watkins eines der größten Receiver-Talente der letzten Jahre und bezahlten dafür mit vielen zukünftigen Draftrechten einen hohen Preis. Dazu wurde Mike Williams aus Tampa gekauft. Vielleicht kann der ehemalige Olympia-Weitspringer Marquise Goodwin ein gutes drittes Ziel sein. Das Passpiel könnte allerdings durch die Tatsache erschwert werden, dass sowohl die (noch junge) O-Line Stand heute bestenfall als mittelmäßig gilt und auch durch das Laufspiel nicht viel Unterstützung zu erwarten ist.
Der richtig starke Mannschaftsteil (was ich leidvoll mit den Dolphins gemerkt habe) war 2013 die Defense. Der Passrush in der Defensive Line um Mario Williams, Marcel Dareus und Kyle Williams ist stark genug, den verletzungsbedingten Ausfall von Linebacker Kiko Alonso nicht zu sehr ins Gewicht fallen zu lassen. Dahinter wird in diesem Jahr aber dünn. Mit Jairus Byrd verlor man den besten Mann der Secondary an die Saints. Am ehesten sollte noch der 2013er-Erstrundenpick Stephon Leistungsträger sein, Unterstützung gibts am ehesten noch von Safety Aaron Williams. Unterm Strich liest sich die letzte Saison sehr gute Defense aber schwächer als im Vorjahr. Und das bedeutet, dass auch die Aussichten für das ganze Team - bei ähnlich fragwürdiger Offensive - sich eher nicht verbessert haben.
Und so kam es:
Die Saison der Bills brachte am Ende mehr Siege als 2013. Das ist schon mal positiv. Ansonsten kann ich auch hier nicht wirklich viel Überraschendes feststellen. Am ehesten noch, dass man Spitzenteams wie Green Bay, Detroit und New England (für die es aber um nichts mehr ging) schlagen konnte, was wohl die wenigsten den Bills zugetraut hätten. Die Defense war gut, die Offense… määääh…
Und das, obwohl man mit Kyle Orton einen Quarterback aus dem Ruhestand holte, der das Team auf dieser Position noch aufwertete. E.J. Manual , Zweitjahresprofi und Erstrunden-Draftpick enttäuschte in den ersten Spielen und wurde schon ziemlich früh auf die Bank verbannt. Viel hatten die beiden Quarterbacks auch nicht, mit dem sie arbeiten konnten. Rookie Sammy Watkins erfüllte die Erwartungen, wenn dein Nr.1-Receiver aber dein bestes Pferd im Stall ist und demenstprechend auch die Top-Cornerbacks des Gegners auf sich zieht, ist das kein gutes Zeichen. Trotzdem musste man immer wieder den Pass auspacken – denn das Laufspiel war mit durchschnittlich nur 3,7 yards/Versuch noch schlechter. So richtig überzeugend war eigentlich nur die Offensive Line, in der zudem noch einige junge Kerls Jungs stehen, die mit ihren Rookie-Verträgen spielen – also noch entwicklungsfähig und dazu recht günstig sind.
Also musste die Defense Buffalo in den meisten Spielen halten und - auch wenig überraschend - tat das auch mehr als ordentlich. Die viertwenigsten Punkte, die viertbeste Passdefense, nach Power-Ranking die beste Defense der NFL – das kann sich schon sehen lassen. Dazu noch mit 54 die meisten Sacks der Liga eingesammelt. Die Defense Line um die Herren Mario Williams (15 Sacks), Marcel Daraeus (10,5 Sacks, Jerry Hughes (9,5 Sacks) oder Kyle Williams (5,5 Sacks) terrorisierte die Quarterbacks des Gegners, dahinter räumte Rookie-Linebacker Preston Brown (109 Tackles) mit seinen Kollegen Nigel Graham und Corey Spikes fast alles ab, was durchkam, Dass die Statistiken in der Laufverteidigung nur Mittelmaß sind, liegt dann auch eher an den Gegnern: 2x New England, Miami, NY Jets + Denver + Kansas City + Green Bay.
Wie geht es weiter:
Völlig überraschend trat Headcoch Doug Marone zurück, bzw. machte er von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch. Was dann folgte, war ein klarer Fall von „verpokert“. Denn Marone fand irgendwie keinen neuen Cheftrainer-Posten und heuerte somit als Assistent in Jacksonville an. So kurios diese Geschichte auch ist, es kotzt mich als Dolphins Fan noch mehr an, wer dann sein Nachfolger wurde. Denn die Bills schnappten sich den frisch von den Jets gefeuerten Rex Ryan. Ein Defensivgenie wie Ryan mit diesem Defense-Potential… Die Dolphins brauchen nächstes Jahr garnicht nach Buffalo reisen.
Egal… Ryan übernimmt ein Team, welches defensivstark ist, dem aber die guten Skill-Player in der Offense fehlen, und dessen beste Quarterback-Option ein junger, viel kritisierter Mann ohne viel Spielpraxis ist. Also exakt, wie bei den Jets. Eine Baustelle, die man über die Free Agency angehen muss. Denn Buffalo fehlt im Draft 2015 aufgrund des Trades für Sammy Watkins im letzten Draft der Ersrundenpick.
Budget ist bei einer traditionell eher konservativ wirtschaftenden Franchise wie Buffalo da. Durch den Rücktritt von Kyle Orton werden auf einen Schlag weitere 5,5 Mio $ Cap Space frei. O-Liner Kraig Urbik ist ein Kandidat für eine Entlassung und macht weitere 3 Mio $ frei. Ein Top-Receiver und eine Quarterback-Kandidat der Marke Brian Hoyer sollte dafür locker zu bekommen sein man dürfte immer noch genügend Geld haben, um die rechte Seite der O-Line zu verstärken. Dazu ein, zwei Running Backs aus dieser auf dieser Position sehr gut besetzten Draft-Klasse. Das könnte schon für den nächsten Schritt reichen. Wenn man dann das grandiose Potential in der Defense dazu nimmt und mit einer entwicklungsfähigen und jungen O-Line kombiniert… Mir schwant Übles!
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Ich denke, da die Saison nun vorbei ist, gehören diese Zeilen eher in den Rückblicks-Thread.
Superbowl-Nachtrag mit einem Tag Abstand (und ein paar Stunden Schlaf)
Es rumort immer noch. Dieses unfassbare Ende hängt noch in den Knochen. Den Erzrivalen feiern zu sehen, schmerzt immer noch immens. Und noch mehr tut es weh, die nächsten Worte der Einleitung zu schreiben (und deswegen werde ich auch das Schriftbild etwas anpassen):
Die New England Patriots unter Bill Belicheck sind die größte Dynastie in der Geschichte des Football. Größer als die Steelers der 70er, die 49ers der 80er oder die Cowboys der 90er. Die Teams der Patriots waren über die Jahre hinweg mit Sicherheit nicht immer besser, als die der eben erwähnten Mannschaften. Aber das unterstreicht meine Aussage nur noch. Denn die Patriots haben mit einem oftmals schlechteren Team ihre Erfolge geholt. Sie haben ihre Erfolge in Zeiten der Salary Cap und einer nahezu unbegrenzten Free Agency gefeiert. Sie haben zehn Jahre nach ihrer erfolgreichsten Zeit wieder zugeschlagen und waren dazwischen immer ein Titelkandidat. Die heutigen NFL-Regeln sind (mit Absicht) nicht dafür gemacht, jahrelange Dominanz einer Mannschaft zu ermöglichen. Die Pats haben das geschafft. Es tut weh, diese Zeilen zu schreiben und ich fürchte, ich werde gleich duschen müssen. Aber die Patriots der letzten 15 Jahre sind die beste Franchise in der Geschichte der NFL. [schweigg]
Warum haben die Patriots den Super Bowl gewonnen?
Nachdem ich - meine Antipathie gegen diese Franchise mal zähneknirrschend unterdrückend - diese Lobhudelei vom Stapel gelassen habe, kann ich zu meinem Fazit des Super Bowls kommen: Die Patriots gewannen dieses Spiel, weil sie das glücklichere von zwei großen Teams waren. weil in den entscheidenden Momenten die Würfel in Ihre Richtung gefallen sind. Und weil der Gegner am Ende einen unverzeihlichen Fehler machte. Die Patriots sind ein verdienter Super Bowl Sieger und waren in dieser Saison (zumindest ab Spieltag 5) das dominanteste Team der Liga. Sie haben den Titel *grummel* verdient. [tobb] Sie hatten vielleicht das Glück, was man braucht und was man sich auch erarbeiten muss. Aber das Glück war halt da:
- Die mitentscheidenden Verletzungen schlugen im Super Bowl ausschließlich auf Seahawks Seite zu. Cornerback Jeremy Lane brach sie nach seiner Interception die Hand. Der Ersatzmann Tharold Simon konnte das nicht nur nicht kompensieren - seine Gegenspieler waren im Verlauf des Spiels dann die Lieblings-Passziele von Tom Brady. Diese Defensiv-„Probleme“ hatten die Seahawks dann bis zum dritten Viertel abgestellt, hatten mit ihrem Passrush (und gegen den Lauf sowieso) die Kontrolle übernommen. Dann verletzt sich mit Cliff Avril einer der wichtigsten Spieler an der Offensive Line…
- Die Refs… In jedem NFL-Spiel dieser Saison wird kleinlichst genau auf Pass Interference und Defensive Holding geachtet. Außer im wichtigsten Spiel des Jahres. Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass die Patriots dort unfair vorgegangen wären. Vor allem Brandon Browner spielte so diszipliniert wie von niemandem erwartet. Aber diese eine Szene im vierten Viertel, nachdem New England gerade auf 3 Punkte herangekommen war, geht mit immer noch nicht aus dem Kopp. Der kurze Pass kommt ca. an der Seattle 30-yard Line auf Lynch. Der Gegenspieler rutscht weg , schnappt sich im Fallen Lynch’s Fuß und bringt ihn zu Fall, bevor er den Ball erreichen kann. Für mich das Lehrbeispiel für Pass Interference. Das Feld war offen und es wäre eben Marshawn Lynch gewesen. Die Pfeife der Refs bleibt stumm… Die Schieries haben den Super Bowl grundsätzlich sehr gut gepfiffen. Aber in diesem Fall könnte der Nicht-Call mitentscheidend gewesen sein. Vor allem, weil es der dritte Versuch von Seattle war und die Seahawks danach den Drive hätten weiterführen können.
- Die Interception… Anders als ich im Football-Thread schrieb, hatten die Seahawks nur noch ein Timeout und nicht zwei. Aber das ändert nichts daran, dass der Call mit DIESEM Pass-Play dämlich war. Mit einem Tag Abstand gestehe ich den Coaches und Coordinators sogar zu, dass ein Pass Sinn gemacht hat. Damit hat niemand gerechnet, damit war die Überraschung riesig und wenn der Ball nicht gefangen wird, ist die Zeit angehalten. Aber dann muss der Pass dahin kommen, wo möglichst wenig Gegner stehen. An die Auslinien… In die Ecken der Endzone. Dahin, wo nur die Receiver den Ball fangen können und kein Gegner hinkommt. Nicht in die Mitte, wo drei Gegenspieler stehen. Wilson hatte Zeit. Der Überraschungseffekt hatte gegriffen und kein Passrusher war in seiner Nähe. Es wäre genügend Zeit gewesen, vorher einen Spielzug zu callen, bei dem ein Receiver an die Auslinie geht. Es wäre Zeit für eine vorherige Playaction gewesen. Und da lass ich die erfolgversprechenste Alternative – ein kurzer Lauf für einen yard von einem Tier als Runningback mal noch außen vor. Es gab nichts davon. Ein Passplay war grundsätzlich ok. Dieser spezielle Spielzug selbst war jedoch hochriskant und unnötig.
Edit: Nochmal die Situation als Standbild:
(https://pbs.twimg.com/media/B8z0jLiIYAMCtkV.jpg)
New England hat diesen Super Bowl nicht wegen Glück, den Refs oder wegen der Dummheit des Gegners gewonnen. Die Pats haben sich den Sieg redlich verdient. Sie haben in der Offense immer wieder auf die kurzen Pässe zurückgegriffen, die jeder vor dem Spiel vermutet hat. Sie haben die Ineffektivität ihres Laufspieles überwunden. Sie haben die beiden Interceptions von Brady überwunden. Sie haben diszipliniert ihr Spiel gespielt und das durchgezogen, obwohl der Gegner bei jedem Spielzug wissen musste, was kommt. Sie haben gegen die beste Defense der Liga 28 Punkte gemacht. Sie haben einen 10-Punkte-Rückstand aufgeholt. Sie mussten diesen abartigen Catch von Jermaine Kearse kurz vor Schluss verkraften und sind nicht auseinander gebrochen. Sie sind über die Saison gesehen der verdiente Sieger und waren am Sonntag definitiv auch nicht die schlechtere Mannschaft. Aber in einem Aufeinandertreffen zweier so großer Teams wie diesen, entscheiden die Kleinigkeiten. Und diese Würfel fielen am Ende alle für New England. Es wird den Patriots egal sein und in einer Woche redet da niemand mehr von. Der Titel sei Ihnen auch gegön… Nein, das bring ich nicht fertig. Aber am Ende waren sie das glücklichere von zwei sehr starken Teams. Diese Aussage möge man mir zugestehen. Und ich schwöre, dass ich das nicht abwertend meine oder den Sieg der Patriots damit runterreden möchte. Denn ohne eine Portion Glück kann man in diesem Sport, in dem so viele Faktoren den Erfolg beeinflussen, sowieso nicht gewinnen. Deshalb noch mal Glückwunsch [schweigg] und F… The Patriots. [winkk]
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So, mit der nächsten Vorstellung hätten wir die Nicht-Playoff-Teams abgeschlossen:
Teil 21: Philadelphia Eagles (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/phi.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 10-6
Offense: .......... Pass: 7,4 y/a (#11), Rush: 4,2 y/a (#15), Score: 29,6 p/g (# 3)
Defense: .......... Pass: 7,8 y/a (#27), Rush: 3,7 y/a (# 5), Score: 25,0 p/g (#22)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 4-3
Turnover: ......... Diff. -8 (#26 g.) Giveaways 36 (#32 g.) Takeaways: 28 (# 6 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #18; Offense: #11; Defense: #17
Salary-Cap: ....... 18.954.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Es ist schon kein Zufall, dass die NFC-West die letzte Division der NFC ist. die in dieser Vorschau rankommt. Gilt diese Division doch als durch die Bank im besten Fall mittelmäßig. Die einzige Mannschaft, die mal nen Lauf bekommt, greift am Ende den Playoff-Platz ab. Letztes Jahr gelang das den Philadelphia Eagles und normalerweise sollte sich daran auch in diesem Jahr nichts ändern, stechen sie doch etwas aus dem allgegenwärtigen Mittelmaß heraus. Dazu haben sie einen Headcoach, bei dem die Football-Statistiker, die Taktiker und die kühlen Analytiker feuchte Träume bekommen. Chip Kelly geht in sein zweites Jahr als Eagles-Coach, hat aber schon gezeigt, dass der Ruf als kreativer und innovativer Football-Maniac, den er sich am College in Oregon erwarb, sich auch in der NFL bestätigt. Wenn er dann einen jungen Quarterback wie Nick Foles hat, der wie im letzten Jahr abartig fehlerfrei (nur eine Interception in der ganzen Saison, abnormal niedrige 0,5% Interception-Quote) spielt und daneben mit LeSean McCoy einen Running Back der Marke Superstar besitzt, macht es das Coachen schon leichter. Fragezeichen stehen hinter dem Receiving Korps, der egozentrische Superstar DeSean Jackson wurde abgegeben und die jetzigen Receiver gelten als talentiert aber eben noch unbewiesen oder sie haben lange verletzt gefehlt. Das könnte den Eagles vielleicht etwas Kopfzerbrechen bereiten. Die letztes Jahr durchschnittliche Defense gilt dagegen als verbessert. Und mit etwas besserem Durchschnitt ist man eben in der NFC East der Titelkandidat.
Und so kam es:
Die Eagles stachen tatsächlich aus dem Mittelmaß heraus. Sie holten 10 Siege und verpassten - so wie im letzten Jahr die Cardinals - trotzdem die Playoffs. Sie holten die drittmeisten Punkte der NFL gaben aber gegen gegnerische Quarterbacks und Receiver massiv yards und Punkte ab. Der zwei Hauptgründe: ein abartiges Verletzungspech und die meisten kassierten Turnover der Liga. Die Verletztenmisere ging los mit Quarterback Nick Foles, der sich im achten Saisonspiel das Schlüsselbein brach und für den Rest der Saison ausfiel. Bis dahin spielte er solide, auch wenn er seine abartigen Zahlen aus dem Vorjahr nicht halten konnte (schon 10 Interceptions. Es übernahm Marc sanchez, der seine Sache erstaunlich gut machte (der Marc Sanchez aus den letzten beiden Jets-Jahren hängt bei vielen noch in den Köpfen) aber eben auch nicht den Unterschied ausmacht. Das ganze gepaart mit einem immensen Verletzungspech in der Offensive Line riss die Saison der Eagles runter.
Dabei scheint es auf den übrigen Positionen der Offense zu stimmen. Nach behäbigen Saisonstart war LeSean McCoy trotz zusammengebrochener Offensive Line wieder die verlässliche Laufwaffe (1.319 yards, 5 TDs. Den Abgang von Receiver DeSean Jackson nach Washington konnte man kompensieren, weil Jeremy Maclin (1.318 receiving-yards, 10 TDs) als #1-Receiver einsprang und von Rookie Jordan Matthews (872 yards, 8 TDs) dabei grandios unterstützt wurde. Mit Tight End Zach Ertz und Riley Cooper standen zusätzliche verlässliche Passziele zur Verfügung. Es passte offensiv also, was vor allem Coach-Genie Chip Kelly zugeschrieben wird. Die sechstmeisten passyards der Liga, die elftmeisten yards pro Versuch im Passpiel - das sind keine schlechten Zahlen, angesichts der Probleme auf der Quarterback-Position und in der Offensiv Line.
Wenn doch die Defense jemanden stoppen könnte… Vor allem in der Luft wurden die Eagles regelmäßig verbraten. Trotz eines ordentlichen Passrushes (die zweitmeisten Sacks der Liga) holten die Gegner bei den Eagles massiv Passyards und Punkte - und das gegen einen Schedule, der (mit Ausnahme von Green Bay und Indianapolis nicht nach gewaltiger Pass-Gewalt schreit). Die Front Seven um die Linemen Fletcher Cox und Bennie Logan (10 TfL) sowie Linebacker Connor Barwin (14,5 Sacks) und Trent Cole (6,5 Sacks), Brandon Graham (5,5 Sacks) und Mychael Kendricks (82 Tackles, 4 Sacks) machte gegen den Lauf dicht und sorgte für Druck auf gegnerische Quarterbacks. Aber irgendwie wurde dann fast alles, was gegnerische Quarterbacks in Richtung Eagles-Secondary schmissen auch von den gegnerischen Receivern gefangen.
Wie geht es weiter:
Zunächst mal wurde Chip Kelley nach der Saison mit mehr Macht ausgestattet und übernimmt zum Headcoach-Posten zusätzlich den des General-Managers gleich mit. Das bedeutet, dass er nun auch den Kader zusammenstellt und budgetiert. Und da stehen gleich einige Entscheidungen an:
Mit knapp 19 Mio $ Cap Space muss man zunächst erst einmal an die Lesitungsträger ran, die jetzt Free Agent werden: Brandon Graham und vor allem Jeremy Maclin. Marc Sanchez hat in dieser Saison gezeigt, dass er mindestens ein brauchbarer Ersatz für Foles ist, über den das endgültige „Urteil“, ob er die Zukunft der Eagles ist, allerdings auch noch nicht gesprochen ist. Seine Wiederverpflichtung wird dann eine Frage des Preises sein. Unter diesem Gesichtspunkten muss man auch die Weiterbeschäftigung von Leuten wie Inside Linebacker DeMeco Ryans sehen, der die halbe Saison ausfiel und dessen Entlassung knapp 7 Mio $ Capspace freischaufelt. Allerdings bin ich da auch ehrlich: bei den Eagles kenne ich die Spieler zu wenig, um Entlassungen aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses vorschlagen zu können.
Die Eagles brauchen vor allem Verstärkungen in der Secondary und evtl. etwas mehr Tiefe in der O-Line. Im Draft dürfen sie erst an #20 wählen - die schlechtest-mögliche Position für ein Team, das die Playoffs verpasst hat. Wenn sie dann noch so nen Murks wie dieses Jahr machen und einen Mann wie Marcus Smith wählen (ein athletisches Monster, welches footballtechnisch aber noch komplett ungeschliffen ist) der in diesem Jahr Null Impact in der Defensive hätte, bekommen sie Probleme. Zumal in der eigenen Division die Cowboys wiedererstarkt und die Giants und Rasenballer aus Washington verbessert sein sollten. In seiner ersten Saison mit voller Kontrolle sieht Chip Kelly in eine ungewisse Zukunft.
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So, es kommen nun die Playoff-Teams... Die besseren Mannschaften also. Wobei man das auch anders sehen kann.Zumindest was das nächste Team angeht:
Teil 22: Cincinnati Bengals
Bilanz ............ 10-5-1
Offense: .......... Pass: 7,1 y/a (#19), Rush: 4,4 y/a (#12), Score: 22,8 p/g (#15)
Defense: .......... Pass: 6,6 y/a (# 6), Rush: 4,2 y/a (#18), Score: 21,5 p/g (#12)
One-Score-Games: .. 4, Bilanz: 3-0-1
Turnover: ......... Diff. 0 (#26 g.) Giveaways 26 (#21 g.) Takeaways: 26 (#10 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #15; Offense: #18; Defense: #11
Salary-Cap: ....... 34.193.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Wobei man [viel Passspiel] im Norden der NFL ja traditionell weniger erwarten muss. Auch der aktuelle AFC North Champion, die Cincinnati Bengals definiert sich eher über Defensive. Offensiv baut man bei den Bengals dann hauptsächlich darauf, dass Receiver AJ Green alles fängt, was Quarterback Andy Dalton in seine Richtung schmeißt. Dalton wurde in der Offseason mit einem gutdotierten Vertrag zum Franchise-Quarterback gemacht, gilt aber für viele als mittelmäßiger Mann und nicht nicht überall unumstritten. Für Green gilt das nicht, der Mann gilt in seinem vierten NFL-Jahr als einer der besten heutigen Passfänger. Als Nr.2-Receiver ist mit dem ebenfalls noch jungen Mohamed Sanu eine gute Unterstützung zur Verfügung, auch Tight End Tyler Eifert ist nicht der schlechteste Passfänger und hat in seiner auch erst zweiten NFL-Saison noch jede Menge Steigerungspotential. Der neue Nr.1 Running Back Giovanni Bernard feierte letzte Saison seinen Durchbruch und kam (als damals noch zweiter Running Back) neben 700 Passyards auch noch zu 500 yards als Passfänger. Mit Rookie Jeremy Hill steht ein ähnlicher Typ Running Back im Kader, der aber vor allem neben dem Platz seine Eskapaden lassen sollte. Übrigens: Als Backup-Quarterback drafteten die Bengals sich AJ McCarron, den erfolgreichsten QB am College, der mit Alabama 3x National Champion wurde, zwei Mal davon war er Starting-Quarterback.
Und so kam es:
Und täglich grüßt das Murmeltier… Die vierte Playoff-Quali in Folge und dann das vierte Jahr in Folge in der Wildcard-Runde raus. Die Bengals haben erneut den nächsten Schritt in den Playoffs nicht geschafft. Davor haben sie eine sehr wechselhafte Saison, in der die Bengals sehr gut aus den Startlöchern kamen, nach der sehr frühen Bye-Week von New England und den Colts verprügelt wurden (+ das Remis gegen Carolina) um sich dann wieder zu fangen nur um dann am Ende der Saison in den letzten drei Spielen zwei Mal gegen Pittsburgh unterzugehen und somit den Divisionstitel zu verspielen.
Ja, man hatte auch etwas Verletzungspech. Vor allem in den Playoffs, als der Spieler ausfiel, ohne den in der Bengals-Offense wenig geht: Wide Receiver AJ Green. Green fiel schon in der Regular Season für 3 Spiele aus und wurde in einem vierten nicht eigensetzt, erfing aber trotzdem wieder Pässe für 1.041 yards und 5 TDs. Sein Receiver Kollege Mohammad Sanu brachte sich mit weiteren 790 yards und 5 TDs ordentlich ein, ist aber kein Nr.1-Receiver der einen Mann wie Green wirklich ersetzen kann (vor allem, wenn er vom #1 Corner des Gegners gedeckt wird). Und sonst sah es an der Pass-Front eher düster aus. Die Running Backs Gio Bernard und Rookie Jeremy Hill konnte man kurz anspielen, die übrigen Receiver und auch Tight End Hoffnung Tyler Eiffert waren nicht wirklich Optionen für QB Andy Dalton. Dessen entwicklung ebenfalls stagniert. In seinem vierten NFL-Jahr spielte Dalton zwar das erste Mal mit einem angemessenen (aber nicht überteuerten) Vertrag, entwickelte sich aber nicht wirklich weiter. Gute Spiele waren dabei, kamen aber hauptsächlich gegen eher schwächere Gegner. Wenn Green nicht spielte, sah auch Dalton nicht sehr gut aus. Und am Ende des Jahres sind knapp 3.400 passing yards, 19 TDs bei 17 Interceptions auch eher Zahlen, die im unteren Mittelfeld liegen (und eigentlich nur von Quarterbacks unterboten werden, die in extrem lauflastigen Teams spielen oder eben nicht die ganze Saison gespielt haben).
Ein eher lauflastiges Team sind die Bengals dann auch geworden. Da Gio Bernard (680 yards, 5 TDs) ebenfalls angeschlagen war, musste der mit Zweifeln in die NFL gewechselte Rookie Jeremy Hill das Laufspiel schultern und erlief in seiner ersten NFL Saison mal eben mit 1.124 yards die achtmeisten aller NFL-Running Backs und teilt sich mit 9 TDs sogar mit 5 weiteren Spielern Rang 3 in dieser Statistik. Und mit 5,1 yards pro Lauf steht er auf Rang 5 der NFL, nur noch überboten von einem einzigen Running Back (und mit Russel Wilson, Colin Kaepernick und Cam Newton drei Running Quarterbacks). Er hielt Cincinnati am Leben, zusammen mit einer soliden Defense, die zwar noch etwas Tiefe und Optimierungspotential besitzt, aber grundsätzlich keine richtig krassen Baustellen hat.
Wie geht es weiter:
Trotz des neuen (wie schon erwähnt finanziell vernünftigen) Vertrages für Andy Dalton und der gezogenen Rookie-5th-year Option für AJ Green (der damit der teuerste Bengals Spieler dieser Saison ist) haben die Bengals Stand heute eine komfortable Cap-Situation. Bis auf Middle Linebacker Rey Maualuga sind nicht wirklich Leute dabei, dessen Weiterverpflichtung die Cap stärker belasten sollten. Es werden mit Sicherheit noch weitere Cuts folgen. Spielraum in der Free Agency ist also da.
Diesen Spielraum sollten die Bengals vor allem für Verstärkungen und mehr Tiefe auf den Receive-Positionen nutzen. Diesen Part haben sie letzte Saison - im besten Receiver-Draft aller Zeiten – sträflich vernachlässigt. An Draft-Position 21 dürften in dieser Saison die Top-Leute wie Amari Cooper oder Kevin White bereits weg sein, Dorial Green-Beckham könnte aufgrund diverser Verfehlungen bis dahin fallen. Riskieren die Bengals diese Verpflichtung in Runde 1? Justin Hardy wäre ein weiterer Kandidat, den man Ende der ersten Runde vielleicht etwas früh nehmen könnte. So richtig risikolos wären beide Picks nicht, deshalb sollten die Bengals auf dieser Position vielleicht schon in der Free Agency etwas versuchen. Und im Draft dann vielleicht mehr Tiefe für die Offensive Line (ja immer wieder O-Line) oder frisches Blut für die Defense suchen. Receiver ist und bleibt aber Stand heute der größte Need. Da muss etwas passieren. Die AFC North war diese Saison bärenstark und auf dem Spielplan nächste Saison stehen zusätzlich die AFC West und die NFC West… Also Seattle, Arizona, Denver, KC, San Diego, die 49ers… Achja und Buffalo auswärts und die Texans. Das ist heftig. Mit noch so einer unkonstanten Saison werden sich die Bengals keine Sorgen über ein Playoff-Aus in der Wildcard-Runde machen müssen. Weil sie diese zum ersten Mal mit Andy Dalton nicht erreichen werden.
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Teil 23: Baltimore Ravens (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/bal.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 10-6
Offense: .......... Pass: 7,2 y/a (#15), Rush: 4,5 y/a (# 7), Score: 25,6 p/g (# 8)
Defense: .......... Pass: 7,3 y/a (#17), Rush: 3,6 y/a (# 3), Score: 18,9 p/g (# 6)
One-Score-Games: .. 7, Bilanz: 3-4
Turnover: ......... Diff. +2 (#14 g.) Giveaways 20 (# 6 g.) Takeaways: 22 (#22)
Power-Ranking: .... gesamt: #9; Offense: #10; Defense: #10
Salary-Cap: ....... 3.262.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Komischerweise ist wie 2013 auch dieses Jahr das letzte Team in der Vorschau der abgelöste Champion von 2013 - die Baltimore Ravens. Nachdem diese letzte Saison den großen Umbruch einleiten mussten, trotzdem aber nur knapp an den Playoffs vorbeischrammten, könnte man diese Saison wieder dabei sein. Vor allem, wenn man die Garantie der erfolgreichen Jahre - logischerweise die Defensive - wieder auf Kurs bekommen hat. In der Line stehen mit Haloti Ngata und Brandon Williams starke Lückenreißer und Lauf-Stopper, dahinter standen mit den Linebackern Courtney Upshaw, Daryl Smith und Terelle Suggs schon gute Leute, mit dem Alabama-Star C.J. Moseley könnte man sich dazu den nächsten Ray Lewis gedraftet haben. Dazu hätte man noch Elvis Dumerville und Arthur Brown als Linebacker. Das passt, die Secondary ist ebenfalls kein Ding.
Schon eher ein "Ding" könnte die Offensive sein. quarterback Joe Flacco konnte natürlich den Monster-Vertrag, den er 2013 nach dem Superbowl bekam nicht rechtfertigen, das war aber auch nicht wirklich zu erwarten. Unterm Strich verdient Flacco aber auch "nur" das Geld, welches Franchise-QBs bekommen. Nun gut... Nicht helfen wird Flacco auch in diesem Jahr das eher mittelmäßige Receiver-Korps, aus dem der aus Carolina geholte Altstar Steve Smith heraussticht aber der Mann ist 35 Jahre alt. Auf Running Back muss man die ersten beiden Spiele auf Ray Rice verzichten, der unfreiwillig in dieser Offseason eine Diskussion ausgelöst hatte. Rice hatte nichts besseres vor, als in einem Hotel-Fahrstuhl nach einem Streit seine damalige Verlobte (und jetzige Frau [schweigg]) KO zu schlagen und sie wie ein erlegtes Tier aus dem Fahrstuhl zu schleppen. (…) Trotzdem erwarte ich, dass die Ravens dieses Jahr ein ernsthafter Konkurent für die Bengals sein könnten.
Und so kam es:
Auch wenn die Ravens bis zum Ende um die Playoffs zittern mussten (und den Einzug dann erst in einem ziemlich zurechtgewürgten letzten Spiel gegen die Browns klar machen konnten), gab es doch wenig überraschendes in der Saison. Mit einer Ausnahme: Wie groß waren die Befürchtungen, dass ohne den frauenschlagenden Running Back Ray Rice kein Laufspiel mehr stattfinden könnte. Das war am Ende kein Problem. Justin Forsett erlief 1.266 yards und 9 TDs, mit 5,6 yards/Versuch ist er sogar der beste Running Back der Liga. Damit trug er einen großen Teil der Ravens-Offense und verschaffte seinem Quarterback Joe Flacco auch den Freiraum, um das Passpiel solide durchzuziehen. Denn dort findet sich durchaus Verbesserungspotential. Die beiden Smith-Receiver Steve Smith Sr. und Torrey Smith waren respektable Ziele und teilten sich die Arbeit ganz gut. Der eine (Steve) sorgte für den größten Raumgewinn (1.065 yards, 6 TDs), der andere (Torrey) war fürs Punkten zuständig (767 yards, 11 TDs). Was dann reicht, damit Joe Flacco wieder grundsolide Zahlen in der Regular Season fabrizierte. Die er dann in den Playoffs wieder locker überbot und gegen Pittsburgh und New England groß aufspielte. Anders als vor zwei Jahren kam dann aber leider die spielentscheidende Interception zwei Minuten vor dem Ende gegen New England und das unglückliche Playoff-Aus. Groß spielte auch die Offensive Line der Ravens in dieser Saison auf. Viele Lücken für Forsett freigeblockt, die zweitwenigsten Sacks der Liga zugelassen (hinter Denver, die in dieser einen Statistik brutal von Peyton Mannings Übersicht und Erfahrung profitieren) –-das liest sich grandios.
Grandios liest sich auch die defensive Statistik. Im Passrush zerstörten der wieder genesene Elvis Dumerville (17 Sacks) und Terrell Suggs (12 Sacks) ihre Gegner, auf den Linebacker-Positionen stand das Alabama-Duo Courtney Upshaw und CJ Moseley. Von Moseley schrieb ich (mal selbst auf die Schulter klopf), er könnte der nächste Ray Lewis bei den Ravens werden. Er hat sich in seinem Rookie Jahr sofort zu einem der vielseitigsten Defensivspieler der Liga entwickelt, hatte von Anfang an einen vergleichbaren Impact wie Luke Kuechly in Carolina. Er ist mit 133 Tackles der Leader der Ravens, sammelte als Nicht-Passrusher 3 Sacks und 5 Tackle for Loss ein, fing dazu noch 2 Interceptions, wehrte 5 Pässe ab, forcierte einen Fumble und sammelte einen weiteren ein. Der Mann spielte sein erstes Jahr in der NFL!!! Die Ravens pickten ihn im Draft unfassbar tief (für dieses Talent) an #17 in der ersten Runde. Herzlichen Glückwunsch. Über die übrige Defensive könnte man sich sicher noch Stunden auslassen… Aber ich will vielleicht nur noch mal Haloti Ngata erwähnen, dessen Wichtigkeit man vor allen in den Spielen gesehen hat, in denen er gesperrt war. Der Mann ist ein Monster in der Mitte der Defensive Line.
Wie geht es weiter:
Die Ravens haben - ungewöhnlich für diese eher konservativ wirtschaftende Franchise - für 2015 einen sehr geringen Gehalts-Spielraum. Sie bräuchten aber Luft, um mindestens zwei ihrer wichtigsten Free Agents wieder zu verpflichten: Justin Forsett, Torey Smith, Linebacker Pernell McPhee und Kicker Justin Tucker. Mc Phee wird man wohl ziehen lassen müssen, das Angebot auf dieser Position ist im Ravens Kader aber auch gut. Forsett und Smith sollte man aber auf jeden Fall halten. Gerade auf der Receiver-Position ist immer noch Verbesserungsbedarf, da darf man keinen Leistungsträger wie Smith abgeben, zumal Namensvetter stve Smith zu Beginn der neuen Saison bereits 36 Jahre alt sein wird. Justin Forsett könnte dagegen relativ günstig zu halten sein. Running Backs haben momentan nicht die stärkste Verhandlungsposition, Forsett wird 30 Jahre alt und (ja ich schreib das jetzt noch mal) der Draft ist mit Running Back-Talent in diesem Jahr überladen! Bei Tight End Owen Daniels wird man eine Entscheidung treffen müssen. Er ersetzte den Starter Dennis Pitta, der sich im dritten Saisonspiel verletzte sehr gut, ist aber auch schon 32 Jahre alt. Problematisch ist zudem, dass Pitta gerade erst vor der Saison seinen Vertrag verlängert hat und bei der gegenwärtigen Cap-Situation nicht schmerzfrei gecutted werden kann.
Es wird noch einige Cuts in der Offseason geben. Man wird versuchen, die Verträge der Topverdiener- alles Leistungsträger (!!!) zu restrukturieren. Am teuersten Vertrag – dem von Joe Flacco – kann man hingegen nicht sehr viel tun. Das macht den Ravens schon in dieser Offseason zu schaffen – nächstes Jahr wird’s noch mal härter!
Neben der Receiver-Position gilt die Cornerback-Position als verbesserungswürdig. Wenn man mit diesem Passrush-Potential trotzdem so viel Raumverlust gegen den gegnerischen Pass hat, stimmt etwas nicht. Aufgrund der Cap-Situation werden die Ravens in der Free Agency nicht sehr aktiv sein können (maximal ein paar ihrer Leistungsträger resignen können). Also muss man für Verstärkungen in Richtung Draft schauen - eine Taktik, die man in Baltimore eh schon immer verfolgt und in den meisten Jahren sehr erfolgreich umgesetzt hat.
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Teil 24: Pittsburgh Steelers (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/pit.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 11-5
Offense: .......... Pass: 8,2 y/a (# 3), Rush: 4,1 y/a (#16), Score: 27,3 p/g (# 7)
Defense: .......... Pass: 7,8 y/a (#28), Rush: 4,4 y/a (#25), Score: 23,0 p/g (#18)
One-Score-Games: .. 9, Bilanz: 6-3
Turnover: ......... Diff. 0 (#14 g.) Giveaways 21 (#10) Takeaways: 21 (#23)
Power-Ranking: .... gesamt: #7; Offense: #3; Defense: #29
Salary-Cap: ....... - 1.488.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Als Anwärter für die Playoffs gilt auch in diesem jahr für viele wieder der Rekord-Super-Bowl-Sieger: die Pittsburgh Steelers. Wie schon letzte Saison seh ich das wieder anders. Die Steelers stecken imho immer noch im Umbruch. Ben Roethlisberger als Quarterback ist weiter gesetzt, bei den Receivern verlor man mit Emanuel Sanders einen weiteren guten Mann und hat nun mit Antonio Brown imho nur noch eine respektable Waffe. Als Running Back holte man dem letztjährigen Rookie La'Veon Bell mit LaGarette Blount aus New England Unterstützung. Blöd nur, wenn die beiden sich so gut verstehen, dass sie nach dem Training gemeinsam mit Drogen erwischt werden und nun eben auch gemeinsam vor ner Sperre stehen. [schweigg] Auf der defensiven Seite ist man von altehrwürdigen "Steel Curtain"-Zeiten allerdings weit entfernt. Der altersmäßige Umbruch ist dort bereits vollzogen, nahezu alle Hoffnungsträger sind Rookies oder haben maximal zwei Jahre Profierfahrung. Definitiv ein Risiko.
Und so kam es:
Ja, ich habe mich geirrt. Also nicht komplett - das Umbruchsteam hat man durchaus noch erkannt. Aber die Steelers gewannen halt ihre Spiele. Sie zogen mehrheitlich die knappen Dinger und sie waren da, als es drauf ankam. Und dabei zeigte sich auch: Ein Defensiv-Team sind die Steelers schon lange nicht mehr. Nur drei Mal kassierten die Steelers in dieser Saison weniger als 20 Punkte – gegen die Bengals, die Jaguars und die Panthers (Hmm… alles drei Raubkatzen-Teams). Immer fing man sich so zwischen 20 und 35 Punkte. Wenn dann die eigene Offense an Ihr Leistungsvermögen herankam, war alles gut und man hatte realistische Siegchancen. Wenn das mal nicht klappte, hatten die Steelers selten eine Chance.
Und man muss es sagen: Vom reinen Output her war die Steelers-Offense awesome. Quarterback Ben Roethlisberger schmiss für 4.952 yards so viele yards wie noch nie in seiner Karriere und führt damit (zusammen mit Drew Brees) die NFL Quarterback-Rangliste in dieser Kategorie an. Ebenfalls an Nr.1 in der NFL steht sein Lieblings-Passziel Antonio Brown (1.986 yards, 13 TDs), während sein bester Running Back Le’Veon Bell „nur“ zweitbester Running Back der Liga war, seinen 1.361 yards und 8 TDs aber immerhin noch 854 Receiving-yards und 3 TD-Fänge hinzufügte. Kein QB/RB/WR-Trio war in dieser Saison besser. Als Passfänger zeichneten sich ebenfalls Tight End Heath Miller, Receiver Markus Wheaton und Rookie-Receiver Martavis Bryant aus, während im Laufspiel spätestens nach der Entlassung von LaGarette Blount Bell Alleinunterhalter blieb. Das ganz hinter einer Offensive Line, die zwar nicht mies war, aber auch nicht zur Creme der NFL gehört.
Defensiv hingegen… Was soll man da schreiben… Das war nichts!
Die Alleinunterhalterrolle von Le’Veon Bell im Laufspiel brach den Steelers dann auch im Wildcard-Game gegen die Ravens das Genick. Ohne den verletzten Running Back konnte Pittsburgh zwar noch eine Halbzeit mithalten… Danach brachen offensiv und defensiv alle Dämme.
Wie geht es weiter:
Der Umbruch in der Defensive wird weitergehen und geht zunächst einmal mit einem Urgestein los: Defensive Coordinator Dick LeBeau trat nach gefühlt 100 Jahren als Steelers-Coach zurück. Da Pittsburgh sogar noch Spieler entlassen muss, um unter die Cap-Obergrenze zu kommen, wird es weitere schmerzhafte Einschnitte geben. Die Spatzen pfeiffen es bereits von den Dächern, dass Steelers-Legende Troy Polamalu dem Rotstift zum Opfer fallen wird, 3,5 Mio an zusätzlichen Cap-Space können die Steelers wirklich gut gebrauchen. Auch auf die Wiederverpflichtung der Legenden Ike Taylor und James Harrison wird Pittsburgh aus finanziellen Gründen wohl verzichten müssen. Auf Cameron Heyward – mit 7,5 Sacks Teamleader der Steelers könnte man eigentlich nicht verzichten – seine Entlassung würde aber (abgesehen von Ben Roethlisberger) den meisten finanziellen Spielraum frei machen.
Die Steelers werden im Draft rigoros auf Defensive gehen. Sie brauchen auf allen Positionen Verstärkung. Sie können es sich leisten, immer den best defensive player available zu draften. Denn für eine Franchise, die als „Steel Curtain“ in die NFL-Geschichte einging, war der Defensiv-Auftritt in dieser Saison einfach nur beschämend.
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Teil 25: Detroit Lions (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/det.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 11-5
Offense: .......... Pass: 7,1 y/a (#18), Rush: 3,6 y/a (#29), Score: 20,1 p/g (#22)
Defense: .......... Pass: 6,8 y/a (# 8), Rush: 3,2 y/a (# 1), Score: 17,6 p/g (# 3)
One-Score-Games: .. 8, Bilanz: 6-2
Turnover: ......... Diff. +7 (#6 g.) Giveaways 20 (#6 g.) Takeaways: 27 (# 8 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #11; Offense: #20; Defense: #4
Salary-Cap: ....... 15,283.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison: [/u]
[Ein Playoff-Anwärter] hätten die Detroit Lions schon im letzten Jahr sein sollen, aber völlig Lions-typisch gaben sie ihre exzellente Ausgangsposition aus der Hand. (…)Trotz eines stark besetzten Kaders, bleibt Detroit ständig hinter den Erwartungen zurück. Dieses Jahr muss man angesichts der divisionsinternen Konkurrenz diese Erwartungen aber vielleicht etwas zurückschrauben. Ist das sogar deren Chance? Zuzuschlagen, wenn keiner viel erwartet (wie 2012, als man in die Playoffs rutschte)? Auch das wäre Lions typisch.
In der Offensive dreht sich alles um den besten Receiver der Gegenwart: "Megatron" Calvin Johnson. Zu ihm erübrigt sich jedes weitere Wort. Wer diesen Namen nicht kennt: googelt ihn. Punkt. Ihm wurde als Unterstützung Golden Tate aus Seattle geholt. Die Pässe werden von Quarterback Matt Stafford zugeworfen. Ein mordsmäßiger Werfer, der schon eine 5000-yards-Saison in der Statistik stehen hat, der aber mit einem "schlampigen Genie"-Image wie Arsch auf Eimer zu den Lions passt. Unterstützung durch das Laufspiel ist durch Running Back Reggie Bush(…), auch gegeben. Und mit dem Rookie-Tight End Eric Ebron steht eine weitere vielversprechende Passfänger-Waffe zur Verfügung.
In der Defensive baut man darauf, dass der Passrush um die beiden Bad Boys Ndamukong Suh und Nick Fairley + den Ghanaer Ziggy Ansah und den frisch von Alabama gedrafteten CJ Mosley so viel Druck auf den Quarterback macht, um die sehr suspekte Secondary so sehr zu entlasten, dass sie dem Gegner nicht zu viel Pass-Erfolg schenken können. Gespannt sein darf man auch auf den Rookie-Linebacker Kyle Van Noy von der mormonischen Brigham-Young-University. Gegen den Lauf ist die Kombo Suh/Ansah/Fairley (sofern dieser gesund bleibt) eh keine schlechte Wahl. Unterm Strich steht das Fazit, dass Detroit wieder eines der interessantesten Teams der Saison sein dürfte. Aber das war auch schon in den letzten 3 Jahren so. Es wäre auf jeden Fall schon ein Erfolg, wenn man die Undisziplinertheiten der letzten Jahre abstellen könnte. Der neue Trainerstab ist da gefordert.
Und so kam es:
Checkliste meiner Vorhersagen:
- In die Playoffs kommen, obwohl es wenige erwarten: check
- Matt Stafford = schlampiges Genie: check
- Golden Tate entlastet Megatron: check
- Viel Druck im Passrush: check
- gegen den Lauf eh schon super: megacheck
- Disziplin: check mit Sternchen
Als ob es nur diese Disziplin gebraucht hätte, die der neue Trainer Jim Caldwell in den Kader brachte... Das Talent war schon in den letzten beiden Jahren da. Jetzt zahlte es sich aus. Die Lions spielten eine grandiose Saison, machten früh den Playoff-Einzug klar, gewannen dabei viele enge Spiele sehr freakig und müssen am Ende sportlich nur mit den Schönheitsflecken des verpassten NFC North-Titel (im letzten Spiel bei den Packers) und des bitteren Playoff-Aus gegen Dallas (keine Flagge-doch Flagge-keine Flagge) leben. Aber ob man deshalb diese Saison runterziehen sollte? Ich denke nicht…
Wenn man überlegt, dass die Siege (so freakig sie z.B. gegen Atlanta oder Miami auch waren) ohne den lange verletzten Receiver Calvin Johnson und ohne den ebenfalls schnell ausgefallenen vorherigen #1 Running Back Reggie Bush geholt worden, wird die Bilanz noch mal aufgewertet. Nur gut, dass mit Goldon Tate (1.331 gefangene yards, 4 TDs) und Running Back Joique Bell (860 run-yards, 7TDs) ordentlicher Ersatz bereit stand. Megatron hatte am Ende der Saison trotz Verletzungspause wieder eine 1.000+ yards Saison und 8 TD-Catches, sein Fehlen wirkte sich aber definitiv aus. Vor allem auf die Statistiken von Quarterback Matt Stafford der statistisch die schlechteste Saison seit 4 Jahren spielte (am Ende aber immer noch für über 4.200 yards passte). Dass sind jetzt aber lediglich die totalen, individuellen Zahlen einzelner Spieler. Gepunktet wurde damit weniger, effizient war man damit auch nicht unbedingt… In keiner offensiven Kategorie stehen die Lions auch nur in der ersten Hälfte der NFL-Rankings.
In allen defensiven Rankings nehmen die Lions dagegen Spitzenplätze ein. Die unumstritten beste Defense gegen den Lauf, die drittwenigsten kassierten Gegenpunkte, nach Power-Ranking defensiv die 4. Jim Caldwell - so sehr ihn so mancher wegen seines extrem konservativen Offensivstils auch hassen mag - hat die Lions Defense diszipliniert und ihr pures Talent in Leistung auf dem Platz umgesetzt. In seinem letzten Vertragsjahr spielte vor allem Ndamakong Suh grandios auf, so sehr, dass die Lions nun für seinen Verbleib bis an die finanzielle Schmerzgrenze gehen wollen. In seinem Schatten entwickelte sich vor allem Ezekiel Ansah zum absoluten Leistungsträger, auch Nick Fairley gefiel, wenn er spielte, was verletzungsbedingt erneut nur die halbe Saison geschah. Und in der Secondary hatte Cornerback Glover Quinn mit 7 Interceptions grandiose Zahlen, Darius Slay mit 2 INTs und 17 abgewehrten Pässen ebenso, währen Safety James Ihedigbo ebenfalls auf sich aufmerksam machte und am Ende die Secondary garnicht so suspekt war, wie befürchtet. Angesichts dieses grandiosen Passrushes und dem kompletten Wegfall des gegnerischen Laufspieles spielt es sich als Secondary natürlich auch leichter.
Wie geht es weiter:
Die beiden Monster Defensive Tackles Suh und Fairley sind wie erwähnt nun Free Agents und zumindest Suh wird einen Mega Vertrag verlangen (den er auch vorher schon hatte, sein Rookie Vertrag wurde eben noch vor der Deckelung der Rookie Gehälter abgeschlossen). Mit George Johnson ist ein weiterer Baustein der Defensive noch vertragslos. Auf diesem Gebiet steht einiges an Arbeit für die Lions an.
Fakt ist: Es wird nicht ohne mindestens einen oder zwei Abgänge in der Defensive funktionieren. So gut die Lions-Defense auch war - sie hat nun eben ihren Preis. Eine gute Franchise kompensiert solche Abgänge mit guten Neuzugängen in der Draft. Und da stehen die Lions jetzt vor einer Herausforderung. Denn die Talente des letzten Drafts , vor allem in den ersten Runden - Eric Ebron oder Kyle van Noy - waren bisher nicht wirklich die Verstärkungen für den Lions-Kader. Der neue Trainerstab hat im ersten Jahr ausgemistet und für Ruhe gesorgt. Jetzt muss der nächste Schritt folgen. Einen talentierten und auf vielen Positionen gut besetzten Kader zu halten und trotz einiger struktureller Probleme zu verstärken. Good Luck Lions.
P.S. Der in der Vorschau beschriebene CJ Mosley ist natürlich nicht der Linebacker von Alabama, der gerade ein grandioses Rookie Jahr in Baltimore hatte. Es handelt sich um einen Veteran im zehnten NFL Jahr. Ich hatte wahrscheinlich einfach auf den Kader geschaut und mir war der Name aufgefallen. Absolutes Mea Culpa... Andererseits... Ich lobe mich jetzt einfach, weil mir der Name ein Begriff war. Wer kennt hierzulande schon College Football-Spieler (außer die Jungs von www.derdraft.de und weitere Football-Nerds). Da kann man über solche groben Fehler schonmal drüber wegschauen. [dummdidum] So... Genug Selbstbeweihräucherung. Mir tut der Fehler wirklich leid.
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Teil 26 Arizona Cardinals (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/ari.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 11-5
Offense: .......... Pass: 7,0 y/a (#21), Rush: 3,3 y/a (#32), Score: 19,4 p/g (#24)
Defense: .......... Pass: 7,6 y/a (#22), Rush: 4,4 y/a (#26), Score: 18,7 p/g (# 5)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 5-1
Turnover: ......... Diff. +8 (#5) Giveaways 17 (#4 g.) Takeaways: 25 (#13 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #23; Offense: #22; Defense: #24
Salary-Cap: ....... -10,144.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Überraschend erspielten sich die Arizona Cardinals letzte Saison eine 10-6 Siegbilanz und scheiterten damit knapp an den Playoffs. Und wenn man sich den offensiven Kader für 2014 anschaut, ist man auf jeden Fall geneigt zu sagen, dass es dieses Jahr klappen könnte. Quarterback Carson Palmer erlebte nach einigen verschenkten Jahren in Cincinnati und Oakland letzte Saison in der Wüste eine Wiederauferstehung, gilt aber als Kandidat für einen Einbruch in 2014. Worauf er sich verlassen kann ist ein Receiver-Korps, dass neben dem zukünftigen Hall-of-Famer Larry Fitzgerald und dem hoffnungsvollen Jungstar Michael Floyd unter anderem mit Ted Ginn Jr. aus Carolina verstärkt wurde. Die Schwachstelle Offensive Line wurde mit dem Free Agent Jared Veldheer der erstaunlich günstig aus Oakland geholt werden konnte verstärkt, außerdem kehrt der 2013 Erstrunden-Draftpick Jonathan Cooper zurück, nachdem er fast die komplette letzte Saison verletzungsbedingt fehlte. Wie gesagt, das liest sich richtig gut. Etwas bluten musste man in der Defensive (eigentlich der stärkere Mannschaftsteil 2013), wo sich Carlos Dansby Richtung Cleveland verabschiedete. Allerdings stehen mit dem erfahrenen John Abraham als Passrusher und dem blutjungen Kevin Minter immer noch gute Leute in der Front Seven. Die Secondary hat mit dem LSU-7er-Duo Patrick Petersen, der nach 3 NFL-Jahren zu den 4 besten Cornerbacks gezählt wird und dem auf Kurs gebrachten Honey Badger Tyrann Tyrann Mathieu als Safety/ Cornerback dort richtig gute Leute. Der von den Giants verpflichtete Antonio Cromartie macht die Secondary auch nicht schlechter. Wie schon gesagt: Der Kader klingt richtig sexy und bei alle dieser Lobhudelei frage ich mich so langsam, warum dieses Team so in Frage gestellt wird. Die Fragezeichen sind, ob QB Palmer seine Leistung bestätigen kann, ob die Defense stabil (wenn auch nicht so monstermäßig wie 2013) bleibt und ob man sich gegen diesen knüppelharten Schedule durchsetzen kann.
Und so kam es:
Die Cardinals geben den Mathletikern, den Statistik-Freaks, den Effizienz-Fetischisten einfach nur Rätsel auf.Offensiv mittelmäßig bis schlecht, defensiv (rein statistisch) viel schlechter als erwartet. Dicke Verletzungssorgen, vor allem auf der Quarterback-Position. Aber trotzdem lange Zeit das beste Team der NFL, das erste Team, welches die Playoffs sicherstellen konnte und vor allem in engen Situationen kaum zu bezwingen. Warum? Weil trotz aller Statistiken, trotz aller Wahrscheinlichkeitsrechnungen und trotz aller Effizienz-Gebote die Basics eben immer noch lauten: Spiel diszipliniert, vermeide Strafen, tackle ordentlich, vermeide Turnover. Das haben die Cardinals 2015 getan. Damit haben sie gegen brutal schweren Gegner die fünftwenigsten Punkte der Liga kassiert. Und das hat ihnen - nach der Enttäuschung im Vorjahr am Ende immerhin die Playoffs beschert. Trotz aller Verletzungssorgen.
Vier Quarterbacks setzten die Cardinals 2015 ein. Carson Palmer verletzte sich früh, kam dann wieder und fiel erneut bis zum Saisonende aus. Mit Backup Drew Stanton fühlten sich die Cardinals schon sehr sicher und der Leistungsabfall war auch gering. Doch auch Stanton verletzte sich vier Spieltage vor Schluss. Ryan Lindley holte zwar noch den einen nötigen Sieg für die Playoff-Quali, man sah aber, dass er nicht umsonst maximal die #3 ist. Und Rookie Logan Thomas wurde dazwischen mal kurz getestet, es wundert aber wenig, dass das nur schiefgehen konnte.
Die ständigen Wechsel auf der wichtigsten Position zogen natürlich auch die Statistiken der in der Vorschau erwähnten Receiver und da auch vom Running Game wenig Unterstützung kam (auch RB Andre Ellington schleppte sich angeschlagen durch die Saison), gewann Arizona seine Spiele selten schön. Aber sie siegten halt.
Defensiv stach zunächst Calais Campbell mit richtig starker Leistung heraus - bis auch er die Saison verletzungsbedingt zu früh beendete. Nose Tackle Dan Williams machte in der Mitte eigentlich ganz gut dicht und die Secondary war zwar nicht die vor der Saison befürchtete „No-Fly-Zone“ aber war jetzt auch nicht so schlecht, wie es die Statistiken sagen. Grundsätzlich kann man die Defense in die Kategorie „Bend-but-not-break“ einordnen. Wenn dann noch das ein oder andere Turnover gelingt und so mancher Drive des Gegners auf diese Art gestoppt werden kann, erlaubt man nicht viele Punkte. Und darauf kommt’s am Ende ja dann wohl an.
In den Playoffs reichte es dann aber nicht mehr. Die Kombination aus biederer Offensiv-Power, eines durch Verletzungen ausgedünnten Kaders und einem Gegner in bestechender Defensiv-Form ließ die Cardinals recht chancenlos ausscheiden.
Wie geht es weiter:
In der Offseason könnte es zum Abgang eines der prägendsten Spieler der letzten Cardinals-Jahre kommen: Larry Fitzgerald. Die Cardinals haben massive Cap-Probleme und Fitzgerald steht nächste Saison mit 23 Mio $ in der Bilanz. Zuviel für einen Receiver, auch für einen Helden wie Fitzgerald. Dazu stehen mit Antonio Cormartie und John Abraham zwei Spieler ohne Vertrag da, die die Cardinals wohl gern behalten würden. Aber wie bei diesen Budget-Problemen?
Die Cardinals brauchen Hilfe in der Offensive Line, in der Defense gegen den Lauf, auf den Skill Positions in der Offense. Die Cardinals benötigen mehr Tiefe im Kader. Dafür haben sie kaum Spielraum unter der Salary Cap und relativ späte Draft Picks. Keine guten Voraussetzungen um nach zwei sehr erfolgreichen Jahren auch nur das erreichte Niveau zu halten.
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Teil 27: Indianapolis Colts (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/ind.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 11-5
Offense: .......... Pass: 7,7,6 y/a (# 7), Rush: 3,9 y/a (#25), Score: 28,6 p/g (# 6)
Defense: .......... Pass: 7,2 y/a (#16), Rush: 4,3 y/a (#23), Score: 23,1 p/g (#19)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 4-2
Turnover: ......... Diff. -5 (#22) Giveaways 31 (#29 g.) Takeaways: 26 (#10 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #4; Offense: #7; Defense: #14
Salary-Cap: ....... 32.762.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Vorletzter Teil der NFL-Vorschau und wir sind in der wohl schwächsten Division der Liga angelangt. Eine Division, die letzte Saison von den Indianapolis Colts gewonnen wurde. Eigentlich ja den "Andrew Luck Colts". Der #1-Draftpick von 2012 ist als Quarterback quasi das komplette Offensiv-Programm in Indiana. Nach nur zwei NFL-Jahren gilt er als Top-5-Quarterback in der Liga, als Mann mit Eiswasser in seinen Venen, der seine Mannschaft immer wieder zu Comeback-Siegen (siehe Playoff-Sieg letzte Saison gegen Kansas City) führt, in engen Spielen nervenstark durchgreift (Ich las etws von einer 17-3 Bilanz in seiner NFL-Zeit in Spielen mit maximal 8 Punkten Unterschied) und neben seinen Pass-Stärken auch noch sehr gut zu Fuß ist. Seine Leistungen sind noch außergewöhnlicher, weil sein offensiver Supporting Cast nicht wirklich als Elite bezeichnet werden kann. Running Back Trent Richardson wurde als Unterstützung schon während der letzten Saison für einen Erstrundendraftpick aus Cleveland geholt und enttäuschte dann grandios. Der Mann, der für ihn einsprang - Donald Brown - wechselte nach San Diego. Die Passfänger lesen sich mit Reggie Wayne, T.Y. Hilton und dem von den Giants geholten Hakkem Nicks erstmal nicht schlecht. Allerdings gelten Wayne und Nicks als sehr verletzungsanfällig. Die Line ist vor allem auf den beiden Tackle-Positionen ganz ordentlich besetzt, auf Guard und Center stehen aber Fragezeichen. Und auch defensiv gibts Probleme: der beste Sack-Sammler der Liga - Robert Mathis - ist erstmal die halbe Saison gesperrt, weil auch er ganz gern mal zur nicht ganz legalen Räucherware greift. Jetzt muss Björn Werner, deutscher Erstrundendraftpick aus 2013, der letzte Saison auch verletzungsbedingt nur durchwachsen spielte, seine Klasse zeigen. Der restliche Defensivkader ist größtenteil unbekannt und besteht hauptsächlich aus mittelmäßigen Free Agent Einkäufen. Draften war auch schwierig, die Colts hatten weder einen Erst- noch einen Drittrundenpick. Das alles kann in einer so schwachen Division immer noch zum Sieg reichen. Man sollte sich aber nicht zu sicher sein.
Und so kam es:
Vorneweg: Die Colts gewannen ihre schwache Division (in der aber u.a. die Texans schon ein erntzunehmender Gegner waren) auch deshalbt, weil sie mit ner glatten 6-0 aus den Divisionsspielen rausgingen. Die Colts qualifizierten sich auch im dritten Jahr unter Andrew Luck für die Playoffs, schafften es dort Dank eines Sieges in Denver sogar nochmal ein Stück weiter bis ins AFC Final. 2012- Wildcard Runde, 2013 Divisionals, 2014 Championship Game… Wenn die Reihe so weitergeht stünde 2015 dann der Super Bowl an… Realistisch? Das man sich wieder einmal von den Patriots auseinandernehmen lies, legt diese Vermutung eigentlich nicht nahe. Aber so ganz ohne Charme ist dieser Gedanke nicht.
Denn Quarterback Andrew Luck - in seinen ersten beiden NFL-Jahren schon mit Rekordzahlen für Neulinge, hat rein statistisch den nächsten Schritt gemacht. 4.761 passing yards, 40 TD-Pässe bei 16 Interceptions. Auf den Beinen ebenfalls mit guten Plays und guter Übersicht. Luck kann - vorausgesetzt er bleibt gesund - der größte Quarterback der NFL-Geschichte werden. Ja- er hat noch Luft nach oben. Er schmeißt immer noch den ein oder anderen hochriskanten Pass zuviel. Ja, er trennt sich teilweise immer noch zu spät vom Ball und riskiert den Sack (oder zumindest den Hit), anstatt den Ball einfach wegzuwerfen. Aber ernsthaft… Das sind für einen QB im dritten NFL-Jahr eher Luxus-Probleme.
Die Leistung von Luck wird noch mal aufgewertet, wenn man den Supporting Cast sieht, mit dem Luck in der Offensive arbeiten darf. Und da spreche ich noch nicht mal von den Ballfängern, Die Receiver TY Hilton (1.345 yards, 7 TDs) und der schon leicht angegraute Reggie Wayne waren verlässlich bis stark, Tight End Coby Fleener hat im dritten Jahr statistisch (774 yards, 8 TDs) den nächsten Schritt nach vorn gemacht und auch sein Tight End Kollege Dwayne Allen eine starke Saison gespielt. Das geht schon. Was nur bedingt ging, war die Offensive Line. Die kollabierte für meinen Geschmack viel zu schnell. Was sich auf das Laufspiel fast noch mehr auswirkte, als auf die Passing Offense (was ich auch wieder Luck zuschreiben würde). Running Back Trent Richardson steht zu Recht in der Kritik und gilt nach seiner 3. NFL Saison als Bust. Aber wenn man immer schon 2 yards hinter der Line of Scrimmage den ersten Tackler der gegnerischen Defense an sich kleben hat, macht man eben nicht viele yards. Die Colts reagierten. Sie liefen nur noch selten. Sie schmissen über 40 mal pro Spiel den Ball. Der Gegner wusste, dass mit 2/3 Wahrscheinlichkeit ein Pass-Play kommt. Trotzdem konnten die Colts ihren Raumgewinn machen. Andrew Luck-Effekt? Aber sowas von!
Zumal die Defense auch zwischen ordentlichen Spielen und grottenschlechten Spielen hin- und herwechselte. Vor allem im Passrush konnte man selten den gegnerischen Quarterback angemessen unter Druck setzen. Das Fehlen von Robert Mathis (erst gesperrt, dann verletzt) wirkte sich massiv aus. Und schadete auch den anderen Passrushern wie Björn Werner, auf die sich gegnerische Blocker jetzt natürlich noch mehr konzentrieren konnten. In der Secondary spielten Cornerback Vontae Davis und Safety Mike Adams richtig stark. Aber insgesamt gilt die Defense als Baustelle.
Wie geht es weiter:
Nach drei Jahren darf Andrew Luck seinen Rookie-Vertrag neu verhandeln und die Colts sollten alles daran setzen, diese Personalie so schnell wie möglich zu klären. Er ist momentan der Unterschied zwischen einem Top10 NFL- Team und einem Team, was in den Top10 des Drafts pickt. Sollte es zu einem neuen Vertrag kommen, würde das sicher einen Teil des momentan ordentlichen Cap-Space auffressen. Aber Elite-Quarterbacks kosten nun einmal Geld. Und ob man es nach der nächsten Saison auf einen Bieter-Wettstreit mit anderen Teams ankommen lassen will… Wohl eher nicht. Zusätzlichen Cap-Space (5,5 Mio $) dürfte man durch die Entlassung des enttäuschenden Safety Greg Toler frei machen, auch die D-Liner Arthur Jones und Ricky Jean-Francois sollten sich bei ihren Cap-Hits ihrer H´Jobs nicht allzu sicher sein.
Auf der Free Agent Liste stehen u.a. Safety Mike Adams, Receiver Hakeem Nicks und Receiver-Legende Reggie Wayne. Adams wiederzuverpflichten klingt erstmal wie ein No-Brainer, allerdings ist er auch schon 33 Jahre alt, Nicks ist absoluter Wackelkandidat, Wayne nicht mehr der Jüngste. Der Preis muss bei den beiden einfach stimmen.
Und dann muss man an die Baustellen ran. Offensive Line. Bis auf Left Tackle Anthony Constanzo und den erstaunlich guten Rookie-Guard Jack Mewhort gibt es auf allen Positionen der Line Handlungsbedarf. Auf der Right Tackle Position wurde vor der Saison relativ teuer Gosder Cherilus aus Detroit[/b] geholt und hat bisher enttäuscht. Sein Vertrag wird ihm allerdings wohl ein weitere Jahr in Indy bescheren, um sich zu beweisen. Aber Handlungsbedarf besteht auf dieser Position Stand heute definitiv. Genauso wie auf Running Back. Trent Richardson wird sein letztes Vertragsjahr ausspielen, Backup Ahmad Bradshaw ist Free Agent, wirkte zwar besser als Richardson aber sah auch nicht wie eine Langzeit-Lösung auf dieser Position aus. Ein klarer Need, der über den Draft angegangen werden muss.
Ansonsten brauchen die Colts defensiv nahezu auf jeder Position Verstärkung. Mehr Passrush, Upgrades in der Mitte der Line, Verstärkungen auf der Safety-Position und mehr Tiefe bei den Cornerbacks. Zu viele Needs, um alle im Draft anzugehen. Zu viele Needs (und dann eben auch zu wenig Geld) um in der Free Agency viele (teure) Verstärkungen zu holen. Was dann unterm Strich auch bedeutet, dass man wohl 2015 den nächsten Schritt (Super Bowl) wohl eher nicht machen wird, schon garnicht bei der Konkurrenz-Situation in der AFC. Aber hey… Immerhin hat man Andrew Luck. Anything is possible with that guy!
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Teil 28: Dallas Cowboys (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/dal.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 12-4
Offense: .......... Pass: 8,4 y/a (# 1), Rush: 4,6 y/a (# 3), Score: 29,2 p/g (# 5)
Defense: .......... Pass: 7,5 y/a (#20), Rush: 4,2 y/a (#16), Score: 22,0 p/g (#15)
One-Score-Games: .. 5, Bilanz: 4-1 (ein OT Win, ein OT-Loss)
Turnover: ......... Diff. +6 (# 9 g.) Giveaways 25 (#20) Takeaways: 31 (# 2)
Power-Ranking: .... gesamt: #8; Offense: #6; Defense: #25
Salary-Cap: ....... 7.396.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Nach eigener Selbswahrnehmung ist Americas Team, die Dallas Cowboys auch immer Titelkandidat. Trotzdem schafften sie es in den letzten Jahren mit verblüffender Konstanz immer zu mittelmäßigen 8-8 Bilanzen, zum zweiten Platz in der Division und meistens wurde der Staffelsieg exakt am letzten Spieltag vermasselt. Es kann sein, dass ihnen das dieses Jahr nicht passiert. Denn die Playoff-Chancen sind in diesem Jahr eher geringer. Jerry Jones sei Dank. Denn der Besitzer / General Manager der Cowboys hat in den letzten Jahren eine Cap Hölle, schlimmer noch als in Carolina, verursacht, die es den Cowboys nicht nur schwierig machte, ihre vertragslosen Leistungsträger zu verlängern, sondern auch die Enttlassung von Leistungsträgern und Teamlegenden nötig werden ließen.
Dabei haben die Cowboys eine durchaus playoffreife Offensive. Auch wenn Quarterback Tony Romo einer der am meisten verhöhnten Spieler der NFL ist, er gehört zu den Besseren seines Faches und erspielt richtig gute Statistiken. Leider bleiben bei ihm auch die Ballverluste und Interceptions im Hinterkopf, die er regelmäßig in wichtigen Spielen bzw. im letzten Viertel von Spielen bringt. Geschützt wird Romo von einer der besten Offensive Lines der NFL, die mit Rookie Zach Martin nochmal veredelt wurde (was hab ich beim Draft gekotzt, dass Miami den nicht bekam). Mit dem extrovertierten Superstar Receiver Dez Bryant oder Tight End Jason Witton passen auch die Anspielstationen. Aber diese Passoffensive könnte noch so genial sein (genial ist sie nicht, sie ist aber gut), wenn eine Defensive im letzten Viertel keinen Gegner mehr aufhalten kann. Und wenn diese Defense dann mit DeMarcus Ware auch noch ihren besten Spieler abgeben muss, oder wenn sich der frisch gedraftete Rookie Demarcus Lawrence schon vor der Saison verletzt abmelden muss, spricht nicht viel dafür, dass sich das ändert. Deshalb gilt Dallas eher als Team, welches sich nach unten orientieren muss, als als Sleeper mit Playoff-Hoffnungen.
Und so kam es:
Voll vorbei. Kaum ein Team überraschte 2014 so sehr, wie die Dallas Cowboys. Es ging los, wie letzte Saison - mit einer Niederlage gegen San Francisco, in der Tony Romo viele Fehler machte. Doch dann kam eine Serie knapper Siege, gekrönt von einem Upset-Win beim Meister in Seattle. Auf einmal war Dallas ein Team, welches man ernst nehmen musste. Ein Team, welches bei weitem nicht perfekt war (was die unnötige Heimniederlage gegen Washington zeigte), aber welches am Ende die kurze Schwächephase der Eagles ausnutzte um mit einer nie erwarteten 12-4 Bilanz in die Playoffs zu rutschen, dort nach Mega-Rückstand (und einer Schieri-Kontroverse) noch die Lions rauskegelte um eine Runde später trotz Mega-Vorsprung (und einer Schieri-Kontroverse) in Green Bay zu scheitern. Unterm Strich eine unerwartet grandiose Cowboys Saison mit bitterem Ende.
Was weniger überraschend kam: Basis des Erfolges war eine Offensive Line, hinter der ich wahrscheinlich sogar noch ein paar gute Plays hinbekommen hätte. Die Tackles Doug Free und Tyron Smith, Rookie-Guard Zach Martin und Center Trevis Frederick gehören zur absoluten Elite ihres Faches. Sie ermöglichten Quarterback Tony Romo unendlich viel Zeit zum Werfen, sie machten aus Running Back DeMarco Murray den Runner mit den meisten Rushing yards (1.845 + 13 TDs), sie dominierte ihre Gegner. Das fanden vor allem die Passempfänger recht nett, aus denen (wie erwartet) Receiver Dez Bryant (1.320 yards und 16!!! TDs) und Tight End-Legende Jason Witten herausragten. Und das obwohl die Cowboys 2014 abartig oft auf‘s Laufspiel setzten und viele Beobachter den Eindruck hatten, DeMarco Murray wurde in seinem letzten Vertragsjahr völlig verbrannt. Ganze 392 Mal erhielt er den Ball (unfucking-fassbare 25 Mal pro Spiel), 80 Mal mehr als der nächst“fleißigste“ Running Back LeSean McCoy (Egales) und mehr als 100 Mal mehr als die Top-Running Backs aus so lauflastigen Teams wie Seattle (Marshawn Lynch) und Pittsburgh (Le’Veon Bell). Dazu kommen noch 64 Anspiele (52 Catches) bei Pässen. Murray wurde durchschnittlich 28 Mal pro Spiel direkt ins Offensivspiel eingebunden. Nach einer solchen Saison liegst du normalerweise im Streckverband. Die Fokussierung auf das Laufspiel (und die grandiose O-Line) brachte den Cowboys aber riesige Freiheiten im Passpiel. Freiheiten, die Tony Romo dazu nutze, nach die meisten yards/Wurf aller NFL-Quarterbacks zu holen. Dass es über die komplette Saison insgesamt nur zu 3.705 passing yards gereicht hat, hat dann mit einigen Verletzungsausfällen und eben der run-first-Orientierung des Spiels zu tun.
Das alles hätte den Cowboys nicht ganz so viel genutzt, wenn die Defense immer noch so unfassbar mies gwesen wäre, wie 2013. Aber wie ich in der Midseason-„Analyse“ schon schrieb: Defensive Coordinator Rod Marinelli hat trotz namhafter Defense-Abgänge und einiger Verletzungsprobleme eine Defense geformt, die statistisch mittelmäßig daherkommt, die Turnover provozierte und die auf diese Art für ihre Verhältnisse relativ wenig Punkte kassierte. Die Cornerbacks Orlando Scandrick und Sterling Moore bekommen dabei sogar richtig gute Bewertungen, die Defensive Tackles Henry Melton und Tyrone Crawford ebenso und der kurz vor Saisonbeginn geholte Linebacker Rolando McClain sorgte ebenfalls dafür, dass die Cowboys nicht mehr so einfach überrant werden konnten, wie 2013. Als Rookie-Linebacker DeMarcus Lawrence dann kurz vor Saisonende endlich fit war, zeigte er ebenso, dass er den Zweitrundendraftpick (und einen abgegebenen Drittrundenpick) wert war. Natürlich war das keine Elite-Defense oder auch nur eine gute. Aber eine durchschnittliche (wenn vielleicht auch unteres Mittelfeld) Defense, die schon ganz gute Ansätze zeigte ist auf jeden Fall besser als alles, was Dallas in den Jahren zuvor hatte.
Wie geht es weiter:
Positiv für die Cowboys ist: So ein Cap-Chaos wie Anfang 2014 herrscht in diesem Jahr nicht. Negativ ist: So richtig viel Cap-Spielraum hat man wieder nicht. Und richtig negativ ist: Dez Bryant und DeMarco Murray sind nach der abgelaufenen Saison Free Agents. Und die Weiterverpflichtung wird teuer. Bryant will man auf jeden Fall halten, auch wenn man (Verhandlungstaktik???) schon mal ein paar Worte in seine Richtung wegen seines Party-Lebensstils geäußert hat. Auch Murray will man halten und wird sich einigen müssen. Running Backs haben momentan weniger gute Karten bei Verhandlungen. Das könnte den Cowboys in die Karten spielen. Vor allem weil die grandiose letzte Saison - so unglaublich das auch klingt - auch die Position von Murray eher verschlechtert. Denn trotz der grandiosen Zahlen haben die Cowboys ihn letzte Saison fast zu Tode geritten. Ob er diese Zahlen noch lange so halten kann, ist eher unwahrscheinlich. Und wenn man dann bedenkt, dass in diesem Jahr Tackle Doug Free ebenfalls Free Agent wird und in den kommenden Jahren jede Saison der Vertrag eines der Puzzleteile in der Offensive Line ausläuft, wird man es sich nicht leisten können, jetzt für einen Running Back die ganz große Kohle auszupacken.
Zumal die Baustellen in der Defense ja noch da sind. Die Cornerbacks brauchen Tiefe (selbst wenn der ehemalige #6 Draftpick Morris Claiborn wiederkommt, der die gesamte Saison ausfiel), viele sind der Meinung, dass die gute Leistung der diesjährigen Cornerbacks eher „overachieving“ war. Man benötigt mehr Druck von seinem Passrush (28 Sacks waren die fünftwenigsten der Liga). Die Defense Line braucht mehr Qualität und hat relativ viele Free Agents in ihren Reihen. Das alles über den Draft anzugehen (in dem die Cowboys ja nun etwas niedriger dran sind, als in den Vorjahren) wird nicht funktionieren.
Deshalb wird man noch harte Entscheidungen treffen müssen. Und (mal wieder) an den Vertrag von Tony Romo ranmüssen. Wie letztes Jahr, als Romo bereits 12,5 Mio $ seines Gehaltes in einen Prorated Signing Bonus umwandelte und somit zwar 10 Mio $ Cap Space schaffte, dafür aber seine zukünftige Dead Money Number (also den Betrag, mit dem er weiter in der Bilanz steht, sofern er seinen Vertrag nicht erfüllt oder erfüllen darf) in die Höhe schnellen ließ. Romo ist allerdings 34 Jahre alt und hat massive Rückenprobleme. Wie viele Jahre gibt man ihm da noch realistisch? Vielleicht maximal 3? Nach momentanem Stand kosten eine Entlassung vor der Saison 2017 die Cowboys immer noch 10 Mio $, vor der Saison 2018 „nur noch 2,5 Mio $. Wenn man jetzt z.B. weitere 12,5 Mio $ seines 2015er Gehalts als Prorated Signing Bonus auf die restlichen 5 Jahre Vertragslaufzeit umlegt, würden diese Zahlen auf 17,5 Mio $ Dead Money (in 2017) oder 7,5 Mio Dead Money (2018) klettern. Für einen Spieler, der dann nicht mehr für die Cowboys spielen würde. Over the Cap (http://overthecap.com/looking-restructuring-tony-romos-contract/) hat vor ein paar Wochen eine Rechnung aufgemacht, wie man den Vertrag am besten umstrukturieren sollte. Die nachhaltigste Lösung brächte so gerade einmal 5 Mio zusätzlichen Spielraum…
Was definitiv zu wenig ist um Murray, Bryant und Free zu behalten und gleichzeitig noch die Defense zu verbessern. Von der Verpflichtung der kommenden Draft-Klasse ganz zu schweigen. Das Problem ist aber: Was nach Romo kommt, weiß auch niemand. Nur mit ihm haben die Cowboys zunächst mal eine realistische Chance auf die Playoffs - aber als Alleinunterhalter schafft er‘s auch nicht (siehe die Jahre vor dieser Saison). Wenn die Cowboys also im Win-Now Modus sind, schieben sie seine komplette Cap-Belastung in die Zukunft - und bauen dann in der Saison nach seinem Karriereende erstmal komplett neu auf. Dieses Denken hat aber in den letzten Jahren schon zu den Cap-Problemen der Gegenwart geführt. Wie lange kann man sich das noch leisten?
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Teil 29: Denver Broncos (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/den.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 12-4
Offense: .......... Pass: 7,9 y/a (# 5), Rush: 4,0 y/a (#20), Score: 30,1 p/g (# 2)
Defense: .......... Pass: 6,0 y/a (# 1), Rush: 3,7 y/a (# 4), Score: 22,1 p/g (#16)
One-Score-Games: .. 5, Bilanz: 4-1 (ein OT-Loss)
Turnover: ......... Diff. 5 (#11 g.) Giveaways 20 (# 6 g.) Takeaways: 25 (#13 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #1; Offense: #1; Defense: #3
Salary-Cap: ....... 26.044.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Da bricht ein Team in einer Saison nahezu jeden wichtigen Offensivrekord (meiste Passyards, meiste Pass-Touchdowns, meiste Punkte) und trotzdem wird fast jeder die Saison der Denver Broncos mit der epochalen Niederlage im Super Bowl gegen Seattle verbinden. Die Welt ist manchmal ungerecht. Und der Weg zurück in den Super Bowl lang und steinig.
Trotzdem führt auch 2014 wieder kein Weg an den Broncos vorbei. Quarterback Peyton Manning ist auch mit 38 Jahren immer noch einer der Top3 Spielmacher der Liga. Sein letztjähriges Receiving Korps mit den Receivern Wes Welker, Damaryus Thomas, und den Tight Ends Julius Thomas und Jacob Tamme verlor zwar Eric Decker nach New York, ersetzte ihn mit Emmanuel Sanders aus Pittsburgh mindestens ebenbürtig und holte sich mit Rookie Cody Latimer zusätzliches frisches Blut auf dieser Position. Dazu kann Running Back Montee Ball ebenfalls gut Bälle fangen, im Laufspiel fand ich Ball schon letztes Jahr stärker als den Knowshon Moreno, den die Broncos nach Miami ziehen ließen. Bei so viel Potential auf den Skill-Positionen und dem QB-Genie Manning muss die O-Line noch nicht mal super sein. Sie ist aber bei weitem nicht schlecht (wenn Manny Ramirez nicht zu früh den Ball snappt [schweigg]). Da lässt sich sogar verschmerzen, dass Eric Decker Wes Welker die ersten vier Spiele wegen Amphetamin-Konsum gesperrt ist.
Das Hauptaugenmerk hat Denver auf die Verstärkung der Defense gelegt...Und wow... Die Namen lesen sich nicht übel. In der Defensive Line wurde der Passrush mit der Dallas-Legende DeMarcus Ware ergänzt. Daneben spielen mit dem 150-kg-Monster Terrance Knighton und dem 145-kg-Mann Sylvester Williams zwei Tiere, die für ihre Monstermaße aber erstaunlich beweglich sind. Und daneben ist Derek Wolfe zwar nicht der große Name aber ein verlässlicher vierter Mann in dieser Linie. Eine Linie, die in punkto Passrush massive Verstärkung von Linebacker Von Miller bekommt (sofern der sich nicht das Kreuzband reißt oder die halbe Saison wegen Kiffen gesperrt wird). Und die Secondary hat man, nach der Lehrstunde der Seahawks im Super Bowl, reagiert und einerseits Cornerback Antonio Rodgers-Cromartie durch Aquib Talib besser ersetzt und andererseits Safety T.J. Ward aus Cleveland geholt. Mit Rookie Bradley Roby kommt noch frisches Blut hinzu. Unterm Strich sollte sich die Defensive verbessert haben. Das einzige, was gegen die Broncos spricht ist der heftige Spielplan. Dazu werden die beiden schwersten Spiele gegen Seattle und New England (schon wieder!!!) auswärts ausgetragen, was den Broncos einen schlechteren Playoff-Setzplatz bescheren könnte. Aber - katastrophales Verletzungspech mal außen vor gelassen - der Playoffeinzug selbst sollte außerhalb jeder Diskussion stehen.
Und so kam es:
Erstaunlich wie sich die Jahre doch gleichen. Eine gute Saison - nicht so großartig wie 2013 aber trotzdem gut - wurde gespielt, es wurden Verletzungen wichtiger Spieler überwunden, man gewann frühzeitig die eigene Division… Und trotzdem steht am Ende das Spiel in den Divisionals gegen die Colts, in dem garnichts gelang, in dem Peyton Manning verletzt spielte und enttäuschte und das am Ende John Fox seinen Kopf kostete.
Das ist eine vertretbare Entscheidung. Der Kader der Broncos liest sich wie ein Allstar-Team (siehe Saisonvorschau). Über Quarterback Peyton Manning braucht man nicht viele Worte verlieren. Trotz einer Saison mit schwererem Spielplan, trotz einer Verletzung (gerissener Quadrizeps) und limitierter Pass-Spielzüge seit Beginn Dezember passte er immer noch für 4.727 yards und 39 TDs und ließ sich am seltensten sacken (17 Mal). Mit Receiver Emmanuel Sanders bekam er ein neues Passziel hinzu, dass vor allem in der ersten Saisonhälfte Mannings Lieblingsziel war und am Ende Pässe für 1.404 yards und 9 TDs fing. Demaryius Thomas lieferte wie gewohnt, fing Pässe für 1.619 yards und 11 TDs und in der Red Zone war Tight End Julius Thomas der gwohnte Vollstrecker (12 TD-Catches 489 yards). Einzig Wes Welker enttäuschte grandios, war zu Saisonbeginn noch gesperrt und fand dann keine Bindung ans Spiel. Im Laufspiel war die größte Rolle eigentlich für Montee Ball vorgesehen, doch der verletzte sich schnell. Der Ersatz war dann nicht Ronnie Hillman sondern der ungedraftete Zweitjahresprofi C.J Anderson, der erst in der zweiten Saisonhälfte eingesetzt wurde, in dieser Zeit 777 seiner 849 yards und alle 8 TDs erlief und am Ende sogar im Pro Bowl landete. Sein Schnitt von 4,7 yards pro Laufversuch bringt ihn ebenfalls in die Top Ten der NFL-Running Backs.
Defensiv gibt es auch wenig zu meckern, die Stars lieferten ab. Der Passrush um Von Miller (16 Sacks[/b] und Demarcus Ware war stark, insgesamt 41 Sacks für die Defense sind ein guter Wert. Gegen gegnerische Passer lies man die wenigsten yards pro Versuch der gesamten Liga zu. Terrance Knighton, Van Miller und Brandon Marshall machten gegen den Lauf grandios dicht. Die Secondary hielt ebenfalls mit Aquib Talib, Chris Harris Jr. Und T.J. Ward wurden drei Spieler der Broncos Secondary sogar in erster Instanz in den Pro Bowl gewählt (dazu aus der Defense noch Ware und Miller). Für diese Zahlen und für diese Starbesetzung ließen die Broncos aber außergewöhnlich viele Punkte zu. Und das kann ich mir ehrlich gesagt schlecht erklären
Achja nochmal zum Thema Allstar-Mannschaft und Pro Bowl. Neben den 5 Defense-Pro Bowlern wurden aus der Offense weitere 4 Spieler in erster Instanz in selbigen gewöhlt: Manning, O-Liner Ryan Clady Demaryius und Julius Thomas 4 Offense-Spieler und nach den ersten Absagen noch Emmanuel Sanders und wie erwähnt C.J. Andersen. 11 Starter des Team - also 50% des Teams stehen am Ende im Pro Bowl. Trotzdem gilt die Saison nicht als Erfolg. Genau deshalb ist die Trennung vom Coach für mich nachvollziehbar.
Wie geht es weiter:
Der neue Trainer heißt Gary Kubiak, letzte Saison Off. Coordinator in Baltimore und davor Head Coach in Houston, wo er zunächst ein Championship-Kaliber-Team formte, in seiner letzte Saison aber grandios abstürzte. Das wäre jetzt nicht meine erste Wahl gewesen, aber ich hab von dem Sport auch wenig Ahnung.
Welche Personalien geht man in einem Team voller Allstars an, in dem nur Zwei Spieler (http://espn.go.com/espn/feature/story/_/id/12179331/how-many-players-away-super-bowl-team) schlechte Bewertungen von PFF bekommen haben (und selbst Pro Bowler nur eine durchschnittliche Bewertung bekommen haben)? Man kümmert sich erst einmal um seine Free Agents. Als da wären: Demaryius Thomas, Alpha-Tier-Reciever. Brandon Marshall – Leading Tackler des Teams. Terrance Knighton - das Tier auf Defensive Tackle. Die Tight Ends Julius Thomas und Jacob Tamme. Und dazu noch Wes Welker. Aber ob man den nach dieser Saison noch will? Und in der Offensive Line sind zwei Starter, Will Montgomery und Orlando Franklin ebenfalls ohne Vertrag.
25 Mio Cap Space sind dafür relativ wenig. Man hat relativ wenig Möglichkeiten, durch klare Cuts von Spielern die teuer sind aber underachieven viel Spielraum zu schaffen. Man könnte Mannings Vertrag neu strukturieren - aber Manning ist wahrscheinlich nur noch einen Super Bowl vom Karriere-Ende entfernt. Andererseits: Was nach Manning kommt ist zunächst erstmal nicht wichtig.
Baustellen ergeben sich eigentlich nur aus den Positionen, wo die Free Agents auftauchen. Einen der beiden O-Liner wird man gehen lassen und im Draft frisches Blut holen. Die beiden Thomas’es stehen ganz oben auf der Resign-Prioritäten-Liste, was dann aber die Tür für Wes Welker zumacht. Mit Cody Lattimer hätte man einen jungen Ersatzmann, aber in Mannings letzten Jahren sollte man definitv nicht an den Pass-Zielen knausern. Dazu sollte man sich in der guten Running-Back-Draftklasse ebenfalls bedienen.
Und ein Ersatz für Manning, der jetzt noch von einem der Besten eingelernt werden kann, wäre irgendwann auch mal eine Überlegung wert. Backup Brock Osweiler scheint keine Lösung für die Starter-Position zu sein.
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Teil 30: Green Bay Packers (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/gb.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 12-4
Offense: .......... Pass: 8,3 y/a (# 2), Rush: 4,4 y/a (#10), Score: 30,4 p/g (# 1)
Defense: .......... Pass: 6,9 y/a (#11), Rush: 4,3 y/a (#20), Score: 21,8 p/g (#13)
One-Score-Games: .. 4, Bilanz: 3-1
Turnover: ......... Diff. 14 (# 1) Giveaways 13 (# 1 g.) Takeaways: 27 (# 8 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #3; Offense: #2; Defense: #12
Salary-Cap: ....... 23.722.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Die Green Bay Packers eröffnen am Donnerstag in Seattle die Saison und werden auf Revanche sinnen. (Remember 2012, Ersatz-Schiedsrichter, Katastrophale Fehlentscheidung bei einem Hail Mary TD-Pass in den Schlusssekunden). Die Chancen dafür stehen zwar nicht so gut, die Chancen wieder die eigene Division zu gewinnen sind dafür wie immer da. Das wird auch so bleiben, so lange der für viele beste Quarterback der NFL Aaron Rodgers dort die Offensive dirigiert. Selbst letzte Saison, als er verletzt die halbe Saison fehlte, gelang den Packers noch der schon verloren geglaubte Divisionssieg. Da ist es egal, wer in Green Bay Wide Receiver spielt (und so richtig spektakulär liest sich das Receiver-Korps auch nicht) - der Rodgers macht das schon. ;) Zumal er sich seit letzter Saison Dank des damaligen Rookie-Runnig Back Eddy Lacy auch endlich mal über ein vielversprechendes Laufspiel erfreuen darf. Die Defensive ist mit einigen Stars besetzt, gilt aber immer noch als mittelmäßig, auch wenn neben dem (letzte Saison aber auch verletzten) Superstar Clay Matthews jetzt der zukünftige Hall-of-Famer Julius Peppers aus Chicago geholt wurde. Ansonsten haben die Packers wie immer versucht, ihre Defensive via Draft zu stärken und sich dabei immerhin den vielversprechende Safety Ha Ha Clinton Dix aus Alabama sichern können. Wie gesagt, ein mittelmäßiger offensiver Supporting Cast in der Offensive und eine Defensive, die wenigstens manchmal den Gegner stoppen kann, reicht eigentlich, wenn man Aaron Rodgers hat. WENN man ihn hat...
Denn noch einmal wird Green Bay eine längere Verletzungspause ihres Star-Quarterbacks wie letzte Saison nicht überleben.
Und so kam es:
Aaron Rodgers blieb fit (oder spielte zumindest durch), Aaron Rodgers sagte nach 2 Niederlagen (gegen Seattle und Detroit) in den ersten 3 Spielen: R-E-L-A-X und Aaron Rodgers führte die Packers nach einer schönen Aufholjagd im direkten Duell am letzten Spieltag gegen Detroit die Packers wieder zum Divisionstitel in der NFC North. Das ganze am Ende arg lädiert, mit einem Muskelfaserriss in der Wade, der ihm auch in den Playoffs noch zu schaffen machte. Dort gab es den Comeback Sieg gegen die Cowboys und den Zusammenbruch nach Overtime gegen die Seahawks. Immer wieder Seattle. Die Seahawks entwickeln sich so langsam zum Trauma für Green Bay.
Kein Trauma stellt die Offensive der Packers dar. Die meisten Punkte der NFL, die zweitmeisten Passyards der Liga (pro Versuch) genügend Entlastung im Laufspiel… Da reichten für Rodgers mittelmäßige 4.381 pass-yards und 38 TD-Pässe um ihm den MVP-Titel der Saison zuzugestehen. Mit dieser Ehrung bin ich zwar nicht einverstanden (die Botschaft ist: eine ordentliche bis gute Saison des besten Quarterbacks ist mehr wert als eine grandiose und übermenschliche Saison eines Defense-Spielers), aber dass Rodgers zumindest der beste Quarterback war, wird wohl von kaum jemandem bestritten. Aber jetzt mal weg vom MVP und hin zu seinen Pass-Zielen. Zwei Receiver mit jeweils über 1.000 receiving yards und über 10 TDs muss man als Quarterback schon mal „produzieren“. Jordy Nelson (1.519 yards, 13 TDs) und Randall Cobb (1.287 yards, 12 TDs) nutzten das gute Jahr ihres Chefs um ihre eigenen Stats ordentlich in die Höhe zu treiben und dahinter wartete mit dem 2014er Zweitrundenpick Davante Adams (446 yards, 3 TDs) schon der nächste hoffnungsvolle Receiver auf mehr Arbeit. Und wenn man dann noch einen Running Back wie Eddie Lacy hat, auf den die gegnerischen Verteidiger nicht nur als Laufwaffe (1.139 yard, 9 TDs) auf dem Zettel haben müssen sondern der auch als Passziel (427 yards, 4 TDs) zu gefallen weiß, weiß man, warum die Packers die meisten Punkte der NFL aufs Scoreboard zaubern.
Das kombiniert mit einer - verglichen mit 2013 - stark verbesserten Defense und schon kann man sich in Wisconsin kaum beschweren. Superstar-Linebacker Clay Matthews wechselte sogar zwischen den Inside- und Outside Linebacker Positionen hin und her, um die Packers-Defense neben dem Passrush (11 Sacks) auch im Laufspiel zu verstärken. Der frisch verpflichtete Veteran Julius Peppers erlebte einen späten Frühling und trug (neben seinen 7 Sacks) auch mit 2 Interceptions mit jeweils anschließendem Return zum TD zur Punktebilanz der Packers bei. Und in der Secondary standen mit Casey Hayward dem Tackle Leader Morgan Burnett, dem Rookie-Safety HaHa Clinton Dix und Tramon Williams 4 Leute, auf die man bauen kann. Natürlich kann und muss man diese Defense noch verbessern. Aber verglichen zur Vorsaison war das schon ein großer Sprung.
Wie geht es weiter:
Green Bay ist traditionell eine Frachise, die in der Free Agency nicht mit Geld um sich wirft, dafür aber gut draftet und seine eigenen Talente dann an sich bindet. Das wird jetzt auch mit Rabdall Cobb geschehen müssen. Sein Rookie Vertrag läuft aus und im vierten Jahr spielte er seine beste Saison. Darüber hinaus müssen die Packers bei zwei weiteren Free Agents harte entscheidungen treffen: B.J. Raji, der in dieser Saison verletzungsbedingt nicht spielte, aber vor seiner Verletzung einer der besten Defensive Tackles der Liga war ist vertragslos, ebenso wie Cornerback Tramon Williams. Williams ist schon 32 Jahre alt und verdiente bisher gutes Geld. Sein Pech ist zudem, dass Cornerback Sam Shields auch ncoh auf dem Roster ist. Den verdrängte er zwar 204 auf die Bank, „Dank“ dessen 9 Mio $ Cap Hit (bei gleicher Dead-Money Summe) macht es für die Packers aber keinen Sinn Shields zu feuern. Auch Fullback und Publikumsliebling John Kuuuuuuuuuuuuuhn wird man sicherlich zurück bringen wollen.
Auch Julius Peppers ist ein Kandidat für eine Entlassung, nicht aus Leistungsgründen sonder weil 12 Mio $ Cap Hit für einen 35-Jahre-Passrusher schon eine Hausnummer für die Salary Cap darstellen. Im Gegensatz zu Peppers hat Inside Linebacker AJ Hawk letzte letzte Saison nicht überzeugt und gilt (bei 3,5 Mio $ Cap-Entlastung) als weiterer Entlassungskandidat. Auch Outside Linebacker Mike Neal hat nicht überzeugt.
Es tun sich also mal wieder defensive Baustellen auf, vor allem auf den Linebacker-Positionen. Green Bay spielt eine 3-4 Defense, das heißt der Passrush kommt von diesen Spielern. Und da sollte man Clay Matthews 2015 nicht ständig zwischen den Linebacker-Positionen hin und herwechseln lassen. Wie gesagt: Green Bay baut sich normalerweise über den Draft auf und um, an Position 30 ist es natürlich schwieriger Leute zu finden, die sofort eine Verstärkung sind.
Aber andererseits… Man hat ja Aaron Rodgers. Man hat eine klickende Offense. Und trotz der Prügel, die Head Coach Mike McCarthy nach dem Seattle-Spiel bezogen hat, hat man auch einen guten Trainerstab. Rodgers hat trotz seines 30+ Alters noch einige Jahre im Tank (und hat seine ersten NFL-Jahr als Backup von Brett Favre zudem in Ruge auf der Bank verbracht. So lange er gesund bleibt… Naja… Hiermit schließt sich dann der Kreis wieder.
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Teil 31: Seattle Seahawks (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/sea.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 12-4
Offense: .......... Pass: 7,7 y/a (# 6), Rush: 5,3 y/a (#10), Score: 24,6 p/g (#10)
Defense: .......... Pass: 6,3 y/a (# 2), Rush: 3,4 y/a (# 2), Score: 15,9 p/g (# 1)
One-Score-Games: .. 6, Bilanz: 3-3 (1 OT Win)
Turnover: ......... Diff. +9 (# 4) Giveaways 14 (# 3) Takeaways: 23 (#21)
Power-Ranking: .... gesamt: #2; Offense: #4; Defense: #2
Salary-Cap: ....... 23.045.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Der Super- Bowl Sieger aus Seattle bleibt der Favorit. Man hatte zwar ein paar Querelen in der Offseason (Streik, Beziehungsdramen) und verlor auch ein, zwei Spieler, die man gern gehalten hätte, aber der Kader ist immer noch furchterregend gut besetzt. Das geht los mit dem spottbilligen Quarterback Russell Wilson, der als Dual-Threat sowohl mit dem Arm als auch mit seinen Füßen für Punkte sorgt, das geht weiter mit Beast Mode Running Back Marshawn Lynch und einem Receiving Korps um den wieder genesenen Percy Harvin. Die Offense Line gilt als gut bis sehr gut. Wer den letzten Super Bowl noch in Erinnerung hat, weiß, wozu diese Unit fähig ist. Und da habe ich noch nicht einmal mit dem wirklich starken Mannschaftsteil angefangen - der Defense um die Legion of Boom- Secondary aus der Richard Sherman, Earl Thomas und Cam Chancelor immer noch übrigsind und einem Passrush um Cliff Avril und Michael Bennett, der sich gewaschen hat. Da konnte man sogar den Abgang von Walter Thurmond (Giants) verschmerzen. Das einzige, was mir als Stolperstein einfallen mag, ist die angekündigte härtere Regelauslegung der NFL, die es der überagressiven Passverteidigung der Seahawks etwas schwerer machn könnte. Wenn man sieht, was in den Testspielen alles als Pass Interference und Defensiv-Holding gepfiffen wurde - Da fragt man sich schon, welcher Sport da gespielt wird.
Und so kam es:
Man war so nah. Es schien bereits eingetütet. Man war ein yard entfernt. Ein yard entfernt davon, der erste Super-Bowl Champion zu sein, der seinen Titel verteidigt. Ein yard entfernt, legendär zu werden. Ein yard und einen bescheuerte Playcall… Was soll man nach diesem Super-Bowl-Ende noch schreiben, was noch nicht geschrieben wurde. Was soll man jetzt noch jammern. Die Saison ist vorbei. Und die Saison war trotz einiger Hindernisse wieder erfolgreich, sie war eines Champions würdig. Man verschmerzte einige Abgänge von Leistungsträgern des Vorjahres (u.a. Perca Harvin und Golden Tate. Man überwand zeitweise Verletzungen von wichtigen Spielern wie Cam Chancelor. Man ließ sich vom durchwachsenen Saisonstart (3-3 nach sechs Spieltagen) nicht aus der Ruhe bringen. Man ließ sich nicht davon abschrecken, dass mit Arizona auf einmal ein starker Herausforderer im Kampf um den Divisionstitel da war. Man spielte einfach weiter das was man kann. Power-Running-Game und mobiles QB-Play in der Offense. Und vor allem: Defense, Defense, Defense…
Hachja, die Defense. Trotz schleppendem Saisonstart wieder die wenigsten Punkte und die wenigsten yards zugelassen. In yards/Versuch sowohl gegen den Pass als auch gegen den Lauf die #2. Die Legion of Boom des Vorjahres – Earl Thomas, Richard Sherman, Cam Chancelor dazu Cornerback Jeremy Lane und Byron Maxwell waren trotz Verletzungspech weiterhin eine Klasse für sich. Dazu Cliff Avril und Michael Bennett im Passrush, der zwar ein paar Probleme mehr als 2013 hatte, aber immer noch ordentlich produzierte. Und dahinter Linebacker wie Bobby Wagner, Bruce Irvin oder Malcolm Smith. Alles bekannte Namen, alles Leistungsträger. Eine Defense aus der fast kein Spieler negativ auffällt oder als Baustelle betrachtet werden kann. Das liest sich einfach grandios.
Weniger grandios liest sich die Offense. Russell Wilson steht zwar vor einer Vertragsverlängerung, die ihn zum teuersten Spieler der NFL machen soll, hatte aber ohne anständiges Receiver-Korps (die Abgänge habe ich bereits erwähnt) auch ein paar Probleme den Ball in die Hände eines Passfängers zu bringen. Was angesichts der Lauflastigkeit der Seahawks-Offensive auch nicht immer nötig ist. Marshawn Lynch galt zwar die ganze Saison lang als Kandidat für eine Entlassung nach der Saison, zeigte nach schleppendem Saisonstart aber mit 1306 rushing yards und 13 TDs erneut, dass er noch genügend Benzin im Tank hat. Optional packte Wilson (849 yards, 6 TDs) dann auch die Laufschuhe aus. Das Ganze obwohl der Gegner von den Option-Plays wusste, obwohl er sich auf das Laufspiel konzentrieren konnte und obwohl die Offensive Line (vor allem Rookie Right Tackle Justin Britt) in dieser Saison doch arge Probleme bekam. Die großen Zahlen sind wie erwähnt im Passspiel dann auch nicht zu finden. Der beste Receiver war noch Doug Baldwin mit 825 receiving-yards und 3 TDs, dahinter fällt das alles zum Nächstbesten - Jermaine Kearse (537 yards, 1 TD) - schon etwas ab. Aber Vorsicht. Seattle mag in totalen Zahlen die sechstwenigsten Passyards der Liga haben - runtergerechnet auf den Passversuch steht man in den Top Ten (deshalb gebe ich auch diese relativen Zahlen in den Statistiken an). Das lässt zumindest auf eine gewisse Effektivität im Passspiel schließen.
Wie geht es weiter:
Wie schon geschrieben: Russel Wilson steht vor einer Vertragsverlängerung, die seine spottbilligen Rookie-Konditionen ordentlich boosten soll und die ihn gerüchteweise zum bestbezahltesten Spieler der NFL machen soll. Davon kann man natürlich halten, was man will, aber Fakt ist, dass die Seahawks auf dieser Position einen Mann gefunden haben, der smart spielt, eine multiple Gefahr für gegenerische Defensiven darstellt und der sein Team mit mittelmäßiger O-Line und ohne wirklichen #1-Receiver erneut in den Super Bowl geführt hat. Der Mann hat etwas in der Birne, er sorgt für keine Negativschlagzeilen, ist der Typ Schwiegermutterliebling und spielt auf dem Platz abgeklärt, relativ fehlerarm und selbst nach Rückschlägen verliert er nicht die Nerven, Natürlich ist er nicht der beste NFL-Spieler, der beste NFL-Quarterback oder hat bereits Elite-Status. Aber für die Seahawks ist er vielleicht der wichtigste Baustein der Zukunft. Ob man bereits jetzt einen Monstervertrag aushandeln muss steht natürlich auf einem anderen Blatt. Die Rookie-Option auf ein (relativ günstiges) 5.Jahr kann bei Wilson nicht gezogen werden, da er als Drittrundenpick nicht unter diese Regelung fällt. Nach der nächsten Saison läuft sein Vertrag aus. Man sollte bereits jetzt verlängern und kann es sich auch noch leisten.
Die defensiven Bausteine des Teams sind nahezu alle mit relativ langfristigen Verträgen an die Seahawks gebunden. Aber offensiv hat sich die Baustelle Marshawn Lynch immer noch nicht geschlossen. Nachdem er schon vor dieser Saison ein Cut-Kandidat für 2015 war, halten sich die Gerüchte standhaft, dass die Seahawks ihn noch entlassen oder traden wollen. Was für mich ein Fehler wäre. NOCH trägt Lynch diese Offense, NOCH ist er mit 28 Jahren im ordentlichen Running-Back-Alter, NOCH braucht man ihn. Er würde in dieser Saison 7 Mio $ bekommen und zählt 8,5 Mio $ gegen die Salary Cap. Das sind vertretbare Zahlen, wenn man sieht, was er dafür liefert. Michael Turbin als #2-Running Back hat noch nicht gezeigt, dass er ein wirklicher Ersatz sein kann. Wenn ich die Cap-Nummer runterbringen will, restrukturiere ich den Vertrag. Aber Marshawn Lynch entlassen? No way!
Auch nach der Verlängerung von Wilson sollte eigentlich noch Cap Room für die offensiven Baustellen der Seahawks übrig sein. Zunächst mal sollte man einen wirklichen #1-Receiver finden, der Doug Baldwin entlastet. Jermaine Kearse und Ricardo Lokette sind maximal gute Ergänzungsspieler auf dieser Position und beide Free Agents. Beide wird man nicht behalten. Dazu sollte man die O-Line angehen. 24 Mio Cap Space und eine Verlängerung von Russell Wilson geben Dir nicht unendlichen Spielraum und die Draft-Position #31 nicht viel Planungssicherheit im Draft. Aber Cap-Space könnte man durch die Entlassung von defensiven Rotationsspielern Brandon Mebane (5,5 Mio) oder Tony McDaniel (3 Mio) auch ohne die Entlassung von Marshawn Lynch schaffen.
Die Seahawks waren 2014 auch mit diesen beiden Baustellen gut genug für einen Super Bowl Einzug aufgestellt. Sie wären das auch für den Super Bowl Sieg gewesen. Einen einzigen verdammtes yard und ein dummer Playcall. In einem Spiel , in dem die halbe Defensive verletzt oder angeschlagen war. Aaargh! Aber mit einem richtig guten #1 Receiver und einer besseren O-Line. Das wäre mal wieder furchterregend.
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Der letzte Teil des NFL-Rückblicks ist gekommen. Vielleicht folgen noch ein, zwei Beiträge über bestimmt Sachverhalte/ Stories dieser NFL-Saison. Aber mit den Teams sind wir mit diesem Teil durch:
Teil 32: New England Patriots (http://a.espncdn.com/combiner/i?img=/i/teamlogos/nfl/500/ne.png&w=50&h=50&transparent=true)
Bilanz ............ 12-4
Offense: .......... Pass: 7,0 y/a (#20), Rush: 3,9 y/a (#22), Score: 29,3 p/g (# 4)
Defense: .......... Pass: 7,2 y/a (#15), Rush: 4,0 y/a (# 9), Score: 19,6 p/g (# 8)
One-Score-Games: .. 4, Bilanz: 3-1
Turnover: ......... Diff. +12 (# 2 g.) Giveaways 13 (# 1) Takeaways: 25 (#13 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #5; Offense: #5; Defense: #15
Salary-Cap: ....... -2.480.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison:
Es ist eigentlich jedes Jahr das Gleiche. Man erwartet einen kleinen Einbruch der New England Patriots, man hofft darauf, dass ein Team (naja, eigentlich nur das eigene) konkurrenzfähig wird. Es klappt nicht. Und das könnte so bleiben, so lange das kongeniale Duo Headcoach (und Lord of the Darkness) Bill Belichik und der in die Jahre kommende Quarterback Tom Brady in New England aktiv sind. Da können wie im letzten Jahr fast komplett die Receiver fehlen, da kann sich der halbe Kader auf die Injury List verabschieden... Belichik muss seine Seele verkauft haben (ich sagte ja, Lord of the darkness) um immer nahezu unbeschadet aus solchen Geschichten rauszukommen.
Leider (aus Dolphins-Fansicht) stehen die Vorzeichen 2014 nochmal günstiger als im Vorjahr. Allein schon, weil das Verletztenpech nicht nochmal so zuschlagen sollte. Passziele wie die letztjährigen Rookie-Receiver Dobson und Thipkins, der aus Carolina neuverpflichtete Brandon LaFell sollten sich verbessern und bei möglichen Ausfällen der verletzungsanfälligen Lesitungsträger Rob Gronkowski und Danny Amendola verlässlichere Ersatzleute sein. Julian Edelmann gibt es ja auch noch. Ein Tom Brady, auch wenn er vielleicht nicht mehr der Elitemann von vor drei, vier Jahren ist, braucht nicht viel um zu liefern. Die Offensive Line, die ihn schützen soll, wird - selbst wenn sie sich etwas verschlechtert - immer noch auf einem guten Niveau sein. Die Defense ist in allen Teilen (D-Line, Linebacker, Secondary) mindestens ordentlich besetzt und wenn man sich schon mal freut, dass ein Top Mann wie der (allerdings auch verletzungsanfällige) Cornerback Aquib Talib das Team verlässt, schafft es der Lord of the Darkness einen Tag später diesen Verlust auszugleichen, indem er Darelle Revis nach Boston lockt. SO MACHT DAS KEINEN SPAß!!!
Und so kam es:
Es war so knapp. Die Seahawks hatten New England in der zweiten Hälfte des Super Bowls im Griff und gerieten kurz vor Schluss wieder in Rückstand. Sie pflügten das Feld runter. Die Patriots mussten wieder diesen Freak-Catch hinnehmen, wie in den beiden letzten verlorenen Super Bowls. Seattle stand an der 1yard Linie. Und dann dieser Playcall. Und - um fair zu sein - dieses grandiose Play von Malcolm Butler einem Undrafted Free Agent Rookie. SO MACHT DAS KEINEN SPAß!!!
Das ganze krönt eine Saison, in der die Patriots sehr lahm aus den Startlöchern kamen, in den ersten beiden Spielen 2 Mal böse (von Miami und Kansas City) verhauen wurden, um dann wie verwandelt auf einmal alles (Ausnahme das Spiel in Green Bay) in Grund und Boden zu spielen. In der Bill Belichick auf einmal wieder alle taktischen Kniffe, all seine Football Kompetenz in die Wagschale warf. In der die Patriots keine grandiosen Statistiken aufstellten aber am Ende in der Statistik vorn liegen, auf die es ankommt: Siege. SO MACHT DAS KEINEN SPAß!!!
Das geht los mit Quarterback Tom Brady. Ja - das tiefe Element in seinem Passspiel fehlt ihm mittlerweile völlig, was nur zum Teil an seinem Receiver Korps liegt. Brady ist keine 25 mehr und man sieht das auch. Aber das, was er spielen soll, spielt er immer noch mindestens sehr gut. Und er spielt das gut, obwohl sich jeder Gegner mit ein bisschen taktischem Verständnis darauf einstellen kann. Er wichst die Kurzpässe trotzdem raus und bringt sie an den Mann. Er verteilt diese Pässe relativ gleichmäßig an Tight End Gott Rob Gronkowski, an seinen früheren #3-Receiver Julian Edelman an Neuzugang Brandon LaFell an seine Running Backs und (wenn der mal nicht verletzt ist) an Danny Amendola. Und ganz ernsthaft: Dass in diesem Jahr vor allem Gronkowski gesund blieb, war ein Segen für die Pats und für Brady. Auch wenn mit Belichick als Trainer wahrscheinlich auch ohne ihn der Playoff-Einzug klar gemacht worden wäre. Notfalls stellt man das Passen auch komplett ein und läuft mit dem zurückgeholten LaGarette Blount oder einem aus dem Hut gezauberten ungedrafteten Jonas Gray oder Shane Vereen über Gegner wie Indianapolis einfach drüber. Und das, obwohl die Innenseite der Offense Line als Baustelle gilt und man während der Saison auch noch Logan Mankins ziehen ließ, während man auf den Tackle Positionen mit Sebastian Vollmer (juhu ein Deutscher Super Bowl Champion) und Nate Solder mindestens solide bis gut aufgestellt ist. Die Patriots stehen sowohl bei den Runninng yards pro Versuch als (sowieso) bei den Passing yards pro Versuch im grauen Mittelfeld der Liga. Aber sie machen daraus Punkte. SO MACHT DAS KEINEN SPAß!!!
Auch defensiv steht man vor Rätseln. Trotz ihrer sehr guten bis grandiosen Cornerbacks geben die Patriots viele yards gegen den Pass ab. Trotz eines Revis Island (Darelle Revis) und dem immer an der Penalty wandelnden Brandon Browner und guter Safety Besetzung um Devin McCourty können die Gegner gegen die Patriots ganz gut ihre Pässe anbringen. Liegt das am eher lauen Passrush, der aber mit 40 Sacks trotzdem im oberen Mittelfeld der Liga zu verordnen ist? Auch gegen den Lauf gibt man nicht soo wenig yards ab, wenn der Gegner an der Line erst mal Nose Tackle Vince Wilfork aus dem Spiel nimmt, rutscht der Running Back eben durch, wird dort von den starken Inside Linebackern Jamie Collins und Donta Hightower aber verlässlich getackelt. Auch bei den produzierten Turnovern steht man „nur“ im Mittelfeld der Liga. Aber man gibt trotzdem relativ wenig Punkte ab. SO MACHT DAS KEINEN SPAß!!!
Wie geht es weiter:
Es wäre wirklich despektierlich, zu behaupten, New England hätte sich den Super Bowl Sieg erkauft. Das ist Quatsch. Mit einem Quarterback im Vorruhestands-Alter ist eine (in New England allerdings nicht praktizierte) All-In-Mentalität sogar unter Umständen sinnvoll. Aber New England hat nicht viel Cap-Spielraum gehabt. Und für 2015 steht man in den prognostizierten Ausgaben sogar über der Cap und muss noch handeln.
Und da ist vor allem eine Entscheidung bezüglich Darelle Revis zu fällen. Revis gilt ja nun nicht ohne Grund als Top3 Cornerback der Liga. Revis unterschrieb letzte Saison einen Vertrag, bei dem er „nur“ 12 Mio $ bekam, und 7 Mio $ Cap Space verbrauchte. In diesem Jahr zählt er allerdings 25 (!!!) Mio $ gegen die Cap, würde mit Beginn der neuen Saison im März bereits einen 12 Mio Roster Bonus einstreichen und im Verlauf des Jahres weitere 8 Mio $ Gehalt. Es galt letzte Saison als undenkbar, dass die Patriots für einen Cornerback 25 Mio Cap-Space verbraten. Auch der Spieler möchte gern entlassen werden, um im Alter von 29 Jahren dann bei den Pats (oder woanders) einen längerfristigen Vertrag zu unterzeichnen. Deshalb galt dieser Cap Hit auch als Garantie dafür, dass der Vertrag nur ein Jahr läuft. Umso unfassbarer ist es, dass New England tatsächlich überlegt, im evtl. letzten oder vorletzten Karrierejahr von Brady Revis auch zu diesen Konditionen zu halten.
Trotzdem muss New England teurere Spieler loswerden, um erst einmal unter die Cap zu kommen. Mein erster Kandidat wäre der ständig verletzte Danny Amendola. Der kam vor zwei Jahren als Ersatz für Wes Welker und konnte (auch verletzungsbedingt) nie die Erwartungen erfüllen. Wenn man dann noch Welker aus Denver zurückholen kann (der ist dort Free Agent), wäre auch Ersatz da. Neben Amendola wird es wohl auch einen Patriots-Stammspieler treffen. Bill Belichik hat bereits mehrfach bewiesen, in dieser Hinsicht nicht sehr sentimental zu sein. Jerod Majo war in letzter Zeit immer wieder verletzt und seine Entlassung brächte 4,2 Mio $ Cap Space. Vince Wilfork ist gesetzt aber auch seine Entlassung würde die Cap um über 8 Mio $ entlasten. Brandon Browner steht mit seiner penalty-verursachenden Spielweise immer im Fokus und seine Entlassung würde 5,5 Mio $ bringen. Aber all diese Entlassungen zusammen bringen nicht so viel, als wenn man Revis cutten würde. Kann man das wirklich verantworten? Ja… Bill Belichik kann sowas.
Zumal die Patriots ja auch kein Team ohne Baustellen sind. Die Innenseite der Offensive Line benötigt dringend Verstärkung. Auch die Defensivie Line könnte frisches Blut gebrauchen, auf den Receiver-Positionen täte ein tiefes Element auch nicht schlecht. Aufgrund der momentanen Cap-Situation müsste man sich im Draft bedienen. An #32 natürlich nicht gerade leicht. Aber… Naja… Bill Belichik eben… Der findet auch ohne Geld Verstärkung in der Free Agency. Der hat noch junge Defensivspieler wie Cornerback Alfonso Dennard und Pass Rusher Dominique Easley, die bisher nicht die große Rolle spielten, in der Hinterhand. Und der wird zur Not auch an #32 und nach dem Draft fündig (siehe Malcolm Butler). Daran, dass die Patriots unter seiner Führung irgendwann mal komplett daneben greifen, kann man eigentlich kaum glauben. New England bleibt das böse Imperium und Belichik der Dark Lord. Hoffnung auf Änderung gibt es nicht. Und ganz ehrlich: SO MACHT DAS KEINEN SPAß!!!
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Vielen Dank für diese interessanten und sehr aufwendigen Rückblicke. SO MACHT DAS SPASS. ;)
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Interessant wäre für mich noch, welcher Prozentsatz von Kindern mit bescheuerten Namen es in die NFL schafft? Gefühlt zumindest eine Menge...
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Interessant wäre für mich noch, welcher Prozentsatz von Kindern mit bescheuerten Namen es in die NFL schafft? Gefühlt zumindest eine Menge...
Ich bin jetzt zu wenig ein Kenner afroamerikanischer Kultur und Namensfindung (in den letzten Jahren) um mir darüber ein Urteil zu erlauben. Aber bereits am College (und auch in anderen Sportarten die ich verfolge) sind diese "bescheuerten" Namen bei Schwarzen weit verbreitet. Wann das genau angefangen hat, kann ich nicht genau sagen und wie gesagt... Kann ja auch ne kulturelle Sache sein.