Noch eine Meinung:
Manfred Schneider war Vorstandsvorsitzender des Bayerkonzerns bis 2002. Unter seiner Führung wurden der Fußball GmbH die Ressourcen zur Verfügung gestellt, die gebraucht wurden, um ganz oben mitzumischen. Damals war das erklärte Ziel, Deutscher Meister zu werden. Kurt Vossen, damaliger Leiter der Fußballabteilung des Bayer Konzerns und Gründer der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, Rainer Calmund, Jürgen von Einem, damaliger Sportbeauftragter der Bayer AG, waren sich nach dem Champions-League Finale darüber einig, dass man die Mannschaft zusammenhalten und mit Kaka sogar noch verstärken wolle.
Leider gab es genau in dieser Zeit den Wechsel an der Konzernspitze und Manfred Schneider wurde von Werner Wenning als Vorstandsvorsitzender des Bayerkonzerns abgelöst. Man entschied sich bezüglich der Fußball GmbH für einen neuen Weg, den Holzhäuser mit seinem Zitat „Wir können auch mit viel weniger Geld nicht Deutscher Meister werden“, kurz und knapp zusammenfasste. Diejenigen, die den neuen, weniger kostenintensiven Kurs einschlugen, haben heute das Sagen im Gesellschafterausschuss der Fußball GmbH und gehen mit dieser Vereinspolitik offensichtlich konform mit der jetzigen Konzernspitze.
Alles steht und fällt in dieser Hinsicht mit der Konzernpolitik. Anders ausgedrückt, hätten wir an der Konzernspitze jemanden wie Manfred Schneider, wäre Tuchel bei uns neuer Trainer, natürlich mit den entsprechenden wirtschaftlichen Voraussetzungen und bei uns würde wirklich wieder die Post abgehen. Es ist alles eine Frage der Philosophie des Konzerns und man kann es gut oder schlecht finden.
Meiner nicht maßgebenden Meinung nach schlug der Bayerkonzern für ihre Tochter nach dem verlorenen Champions-League Finale den falschen Weg ein, weil Bayer 04 Leverkusen eben nicht der klassische Traditionsverein mit dem großem Fanpotential ist.
Finanzkräftige Sponsoren, volles Stadion, super Stimmung, Ausrüster, die einen Namen haben – das alles hätte man in unserem Falle nur, wenn man sportlich in der 1. Reihe steht, wie damals 2002.