Danke an den Taxifahrer für den Bericht!
MSV Duisburg - FSV Frankfurt 5 : 0 
Das war er also noch nicht – der erhoffte Start einer furiosen Aufholjagd in der Rückrunde. Gnadenlos schlecht und fast chancenlos gingen wir bei keineswegs berauschend spielenden Duisburgern unter. Lediglich eine Phase in der 1. Halbzeit stimmte uns hoffnungsvoll. Da hatten wir sogar eine Torchance. Genauso miserabel wie unsere Mannschaft (mit gefühlten 10 Coulibalys auf dem Feld) agierte Schiedsrichter Marco Fritz. Dessen unrühmlicher, aber höchst unterhaltsamer Höhepunkt war einen Ball, der von der Latte 1,3 m ins Feld sprang als Tor zu werten. Es ist davon auszugehen, dass er so schnell kein Zweitligaspiel mehr leiten wird. Jetzt weiter auf ihn einzuhacken, wäre unfair denn der ist jetzt eh der Depp der Liga und damit genug gestraft. Außerdem hätten wir auch mit einem vernünftigen Referee nix geholt.
Unser Bus setzte sich um kurz nach 9 Uhr morgens in Bewegung, nachdem wir wie üblich auf die Verspäteten warten mussten. Leider nur zu 2/3 besetzt. Als ob die Leute geahnt hätten, was auf sie zu kam. Aber im Bus erst mal Sekt und Bier vom Fass als Neujahrsbegrüßung. Gute Stimmung! Aber leider war es vorerst der letzte SB`79 Bus, da wir bei einer so schwachen Auslastung keinen eigenen Bus kostendeckend betreiben können. Bis die Nachfrage wieder größer wird, werden wir zunächst mit dem Bus des FSV fahren. Der wird vom Verein subventioniert und kostet nur 10 Euro pro Nase. Erfreulich ist die Tatsache, dass bei uns trotz doppeltem Fahrpreis mehr Leute mitgefahren sind als im Vereinsbus. Unserer Klientel ist unser Bus eben schon ein paar Euro wert. Vielen Dank auch an die, die über den Fahrpreis hinweg noch etwas dazu gegeben haben. Aber auf Dauer reicht es nicht – die Mannschaft spielt uns nicht nur die Südtribüne, sondern auch noch den Bus leer.

Nachdem wir uns mit der freundlichen Fahrerin geeinigt hatten, die Toilette auch ohne Wasserspülung benutzen zu können (es war wegen Frostgefahr kein Wasser eingefüllt worden), lief auch das Flensburger wieder in den gewohnten Mengen. Vorher war doch eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. Zu groß war die Furcht vor dem unangenehmen Gefühl Wasser lassen zu müssen und dafür keine Möglichkeit vorzufinden.
Für die Rückfahrt hatten wir die neue Stephan Weidner DVD im Gepäck. Das Soloprogramm kommt saugeil. Sogar den Zweiflern zu Beginn gefiel das Werk dann am Ende auch. Normalerweise gehören auch die Onkelz zum musikalischen Standardprogramm auf unseren Reisen, aber nach dem Ding von Kevin Russell auf der A66 hatten da nicht wenige keinen Bock drauf. Aber auch ohne Heilige Lieder kam die Mucke im Bus prima.
Trotz der winterlichen Straßenverhältnisse kamen wir so überpünktlich in Duisburg an, dass wir noch einige Bierchen am Bus zwitschern konnten, denn im Gästebereich gibt’s keinen Alk zu kaufen. Der andere Nachteil an der Wedau ist, dass es keine Möglichkeiten gibt Zaunfahnen aufzuhängen. Wir konnten unsere SB`79 Fahne lediglich in Oberrang auf den Sitzen auslegen. Nicht mal am Wellenbrecher war es uns möglich, man ist sehr vorsichtig in Duisburg.
Aber ansonsten ist das Stadion natürlich klasse. Absolut stimmungsfreundlich mit der nicht allzu hohen Rundumüberdachung. Sogar wir mit unseren 100 Leuten konnten uns akustisch ein paar mal in Szene setzen. Aber der Aderlass in unserer Szene nach den vielen Stadionverboten macht sich schon bemerkbar. Aber alles Jammern hilft nicht, da muss halt der Rest sein Bestes geben. Und auswärts klappt das erstaunlicherweise besser als zu hause. Was nicht nur an unserem Stadion liegt…

Dazu gibt es noch zu vermelden, dass wir künftig keinen Capo auf dem Zaun haben werden. Einerseits gibt es keine Ultras mehr bei uns im Block, andererseits brauchen wir bei den wenigen Leuten momentan keinen Vortänzer. Sollte sich das wieder ändern, denken wir natürlich wieder über einen Megafonmann nach. Diese Entscheidung haben wir gemeinsam mit der Senseless Crew getroffen und damit steht das erst einmal so geschrieben. Der Support soll jetzt wieder aus dem Block heraus kommen und jeder kann sich da einbringen.
Nachdem es 0:3 stand, sind die ersten schon an den Bus gelaufen. Nach jedem Gegentreffer wurden es mehr. Da gab es wenigstens was anständiges zu bechern und man hat sich so einiges erspart. Wer dennoch so masochistisch war und bis zum Schluss ausgeharrt hatte, konnte dann das kurioseste Tor der Bundesligageschichte miterleben. Da es der Treffer zum 0:5 war, regte sich von uns auch niemand so recht darüber auf.
10.107 Zuschauer. Die Duisburger Kohorte im Mittelteil der Hintertortribüne machte dauernd Dampf und schaffte es oft, dass auch die benachbarten Fans ordentlich mit supporteten. Da kamen hin und wieder schon ein paar ordentliche Dezibel zusammen. Aber es ist ja fast überall wo wir spielen im Heimblock Partylaune (einzige Ausnahmen: Oberhausen und Koblenz).