FC Karl-Marx-Stadt - Die Größten der Welt 1:1Auch in KMS konnte man sich mit nem Knalleffekt verabschieden. Nicht auf dem Platz. Da gabs ne halbe Stunde müdes Gekicke, dann zogen die schon bis dahin besseren Himmelblauen ein bisschen das Tempo an und kamen nach einem Freistoß zur hochverdienten 1:0 Führung. Auch danach spielte hauptsächlich der FCK, ließ noch einige Chancen aus und lie uns nie wirklich ins Spiel kommen. Zeitweise waren bei uns ganz gute Ansätze zu erkennen, allerdings fehlte dann beim dritten, vierten Pass regelmäßig die Genauigkeit. Als ich mich schon damit abgefunden hatte, dass meine "Bei-Bus-Auswärtsfahten-seit-6-Jahren-ungeschlagen" - Serie reißt, doch noch aus dem Nichts ein Kontertor durch Vujanovic. Alles in allem auf dem Platz eher weniger spektakulär...
Schon etwas besseres gabs von den Rängen zu berichten. Chemnitz mit ner kreativen Choreo (für nächstes Jahr: Helden gesucht!) bei dem diverse Superhelden (Asterix, Superman, Barnie Gumble durch ein Tor gingen und auf der anderen Seite im himmelblauen Trikot wieder erschienen. Dazu lief Hero von Bonnie Tyler. Ob man das Ganze vom Stadionsprecher ankündigen lassen muss (auch in Verbindung mit der Musik) ist sicher Geschmackssache, allerdings trotzdem ne nette Aktion. Danach mühten sich jeweils 150-200 Mann auf beiden Seiten um die Mannschaften auch akkustisch zu unterstützen. In dem kleinen, schicken Stadion an der Gellertstr. kam sogar etwas von drüben an, hauptsächlich Oldschool Sachen aber öfters schon recht laut. Leider ließ nach spätestens 30 Minuten die Puste etwas nach, auf unserer Seite gabs in Hälfte 2 garnichts mehr, während sich bei den Hellblauen immerhin noch ein kleiner Haufen um gute Stimmung bemühte. Dazu brannte es in mehreren FCK-Blöcken ganz nett, zudem wurde im FCM-Block eine vor dem Spiel im Stadion gezogene Zaunfahne dem Tode übergeben.
Diese Aktion veranlasste Team Green/Black dazu ebenfalls für einen für sich selbst unterhaltsamen Saisonabschluss zu sorgen. Dass man in den Block reinkommt und die Fahne birgt ist wohl klar. Blöderweise wollte man garnicht mehr aus dem Block raus. Im Gegenteil: Unmutsbekundungen über die Polizeipräsenz wurde vier, fünf, sechs Mal mit ANGRIFFEN der staatlich anerkannten Schlägertruppe beantwortet. Immer schön rauf, ordentlich Pfeffer rein, auch wenn niemand auch nur im entferntesten wirklich an den Leuten dran war. Nach dem Spiel sahs im Block aus wie im Lazarett- aberall lagen Leute mit brennenden Augen (jede Altersgruppe von ca. 10-12 bis etwas 40-50 war vertreten). Obwohl die anwesenden Clubfans noch damit beschäftigt waren, ihre Verletzten zu versorgen, wurde 10 Minuten nach Abpfiff der Block geräumt, natürlich nicht ohne dabei auf Knüppel und Spray zu verzichten. Vor dem Stadion dann das gleiche Bild, beispielsweise konnte ich beobachten, dass einer der Drecksbullen einer Frau, die mit weit ausgebreiteten Armen ihre Jungs besänftigen wollte, kurz davor war, aus nicht mal nem halben Meter Entfernung noch mal ne Ladung zu geben. Gottseidank schritt einer seine anscheinend vernünftigeren Kollegen ein. Danach gabs noch viel Geschubse und Gedränge der Schnittlauchabordnung, mussten sich Busfahrer ihren Weg zu den Bussen fast freikämpfen um nicht mit zum Bahnhof transportiert zu werden. Dreckiges Schergenpack !