Ich muß sagen, Löws (bzw. damals Klinmann) Entscheiungenden mögen im ersten Blick manchmal rätselfrei sein, dennoch haben sie sich aus irgendeinem Grund meistens bewährt. Z.B. dass Odonkor gegen Polen eingewechselt wurde. Oder die 4-2-3-1 Taktik gegen Portugal bei der EM und in Rußland. Man kann davon ausgehen, dass der Bundestrainer den maximalen Erfolg will, an welchem er auch bemessen wird. Außerdem ist das Scouting der Deutschen um Siegentaler hervorragend und die Taktik meistens auch. Vermeintliche Überraschungen, sind gar nicht mehr so überraschend, wenn man sich diese in ihrem gesamten taktischen Konzept betrachtet. Der akutelle Trainerstab lädt nicht die 11 besten Spieler ein, sondern die, die für ihre Taktik am besten passen.
Dass Frings aussortiert wurde, kann ich nachvollziehen, da im Mittelfeld enorm viel geackert und gerannt werden muß und aus dem DM reicht nicht ab und zu mal ein 30 m Schuß, da müssen schon kluge, schnell Pässe nach vorne kommen. Frings ist ein Routinier, aber im System Löw ist halt kein Platz dafür. Ein Rolfes ist mindestens gleich gut, nur eben jünge rund noch steigerungsfähig. Ballack, Klose reichen als Leader. Außerdem lebt die Deutsche Mannschaft vom Teamgeist. Und Frings macht einfach zu schnell die Klappe auf, und polarisiert und spaltet damit. Das funktioniert in der Löw-Philosophie nicht.
Cacau, Träsch, Hitzlsperger, Huth sind in der Tat fragwürdig. Aber bei diesem Meeting geht es ja auch darum, sich einen Überblick zu verschaffen. Sie sind nicht für den Kader nominiert, der ja viel kleiner werden wird. Von daher muß man sich auch fragen, ob Hummels, Badstuber, Castro, selbst wenn sie eingeladen wären, was ich auch begrüßt hätte, wirklich eine realisitische Chance hätten, in den WM-Kader zu kommen? Dieser beträgt nur 22 Mann.