FSV Frankfurt - SpVgg. Greuther Fürth 0 : 5
Wir ham die Schnauze voll!!
Das war der bisherige Tiefpunkt. Eine völlig überforderte FSV-Mannschaft geht sang- und klanglos im eigenen Stadion mit 0:5 unter. So bewerben wir uns direkt für ein Mandat in der 3. Liga. Das ist kein Zweitligafußball, das ist Unvermögen pur. Diese Truppe ist auf dem besten Weg sich auch noch die allerletzten Sympathien bei den wenigen treuen Zuschauern zu verspielen. Was da im Sommer so alles verpflichtet wurde, kann alles wieder auf Reisigs Resterampe und nach Möglichkeit bis zum 31. Januar verkauft werden.
Offiziell waren 3.050 Zuschauer im Stadion. Ca. 150 aus Fürth, die haben während des ganzen Spiels supportet und ständig die Schwenkfahnen im Einsatz. Der Block sah dadurch und durch die vielen Fahnen an den Wellenbrechern für die Größenordnung gut aus. Lediglich die Zaunfahnen dürften mal ein Update erfahren, denn die Banner von den Fürther Freunden hingen schon vor über 20 Jahren am Zaun des altehrwürdigen Ronhofs. ;-)

Block N
Zu Spielbeginn war dann auf der Südtribüne reges Treiben. Überraschend, denn falls es in Vergessenheit geraten sein sollte, wir sind die Woche zuvor bereits in Duisburg mit 0:5 unter die Räder gekommen.
Also, wie gesagt, es waren relativ viele Leute im Block – auch junge Fans. Und bis zum 0:2 haben wir wirklich alles gegeben und ganz gut Stimmung gemacht.
Es hat sich auch mit den Bornheimer Falken eine neue Gruppe gebildet, die immer mitsingen und auch Gesang anstimmen. Gute Sache, allerdings ist uns etwas unklar, wie die auf ihren Namen gekommen sind.
Falken.....

....und der Seeadler!
Nach den zwei Gegentreffern, die wir wieder mustergültig vorbereitet haben, wuchs der Unmut im Block zusehends. Es musste nun etwas geschehen – so kann das einfach nicht weitergehen, dass die Mannschaft so eine Scheiße baut und wir noch munter dazu weitersingen.

Blick von "draußen". Im Hintergrund sind die Fädder zu erahnen.
Es reifte der Gedanke zur Halbzeit das Stadion zu verlassen und das Spiel von außen, auf der Freitreppe der Gegentribüne, durch den Zaun zu verfolgen. Nach dem Pausenpfiff wurden also umgehend die Zaunfahnen abgehängt und cirka 60 Leute verließen die Südtribüne. Von besagtem Platz aus haben wir dann richtig Gas gegeben. Die gesamte 2. Halbzeit wurde gesungen und da die Freitreppe überdacht ist, kam das richtig laut rüber. Neben reichlich Unmutsäußerungen wurde aber auch richtig supportet und Stimmung gemacht. Bei der Polizei herrschte rasch hektische Betriebsamkeit. Es wurde telefoniert, gefilmt und aufmarschiert.
Mit jedem Gegentor wuchs unser Eck und es waren zum Schluss über 100 Leute. Nach dem 0:4 und dem 0:5 flüchteten wir uns dann in Sarkasmus und Ironie. Neben „Oh, wie ist das schön“ wurde noch die Humba gemacht. Was bleibt uns sonst noch übrig?

Protest auf der Freitreppe neben der Südkurve
Es war eine absolut notwendige Protestaktion, die von den Medien dankbar aufgegriffen wurde. Da sie zudem verbal nie ausfallend oder gar gewalttätig war, erhielten wir dafür viel Zustimmung.
Wir erfuhren nach dem Spiel, das die Polizei allen Ernstes vor hatte die Freitreppe (angeblich Fluchtweg – aber nicht abgesperrt) zu räumen und das im letzten Moment verhindert wurde. Man muss kein Prophet sein, um festzustellen, dass dies einen bitteren Eklat gegeben hätte und man muss sich allen Ernstes fragen, was die Cops da wohl geritten hat. Mit Sicherheit wären wir nicht freiwillig gegangen…

Wiiir sind Bornheim!
Nach dem Spiel blieb ebenfalls alles ruhig und auf der Haupttribüne saß ein gewichtiger Mann wie in Trance. Bernd Reisig. Bei all den vielen Verdiensten, die er sich um unseren Verein erworben hat – die elf Figuren auf dem Platz sind seine Mannschaft. Und er weiß es!

HINSETZEN!