Elegant den Bogen zum KSC-Bericht aus der Hinserie durfte schlagen... RK-Reiseleiter Rüü
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Union gegen den KSC, oder 11. gegen 13. der derzeitigen Tabelle. Klingt nach langweiligem Mittelfeldgeplänkel ohne sportlichen Reiz, klingt aber auch nur so. Denn der Sicherheitsabstand zur Abstiegszone ist so fatal dünn, dass beide zwar nicht akut, aber dennoch eben gefährdet sind. Wie solche Spiele enden weiß man ja, und auch ich hatte, auch auf Grund der bisherigen Bilanz gegeneinander, kein gutes Gefühl im Bauch, was einen Sieg anging. Die zuletzt gezeigten Spiele der Unioner gaben auch nicht gerade zu übermäßiger Euphorie Anlass, und so konnte es eigentlich nur kommen wie es kam.
Angefangen hatte der Tag aber erst mal very oll, ich entschied mich nämlich für die Variante S-Bahn, nachdem ich zuletzt immer schön chillig mit der Straßenbahn anreiste. Großer Fehler. Der Bahnhof Ostkreuz ist ja mal ne einzige Katastrophe. Gefühlte 2.000 Leute drängelten sich auf dem gerade mal 5 Meter breiten bahnsteigähnlichen Betonstreifen, was meine Laune trotz des schönen Wetters erst mal sinken ließ. Auch der Servicemitarbeiter am Bahnsteig tat sein übriges, indem er eine eigentlich leichte und freundlich gestellte Frage, ob und wann der nächste Zug nach Potsdam fahren würde, mit Fingerzeig auf den Zielanzeiger und den Worten „Dit sehnse wenns da dranne steht!“ abfertigte. Solchen Leuten müsste man direkt eine in die Fresse hauen! In der Bahn selbst galt es dann den untersten Bodensatz an Hertha-Fans zu ertragen. Ich meine, sollense ruhig kommen und Eintritt zahlen, aber wenn solche Milchgesichter über Randale prahlen und sich freuen, dass „es heute ordentlich knallt“, dann könnte ich nur noch vomitieren. Aber andererseits offenbarte das auch, dass solche Knallköppe nicht nur bei uns, sondern auch anderswo rumrennen. Zum Glück traf ich direkt am Bahnhof Köpenick ein bekanntes Gesicht, so dass man sich über angenehmere Dinge unterhalten konnte.
Ungewohnt früh enterten wir noch weit vor zwölf den Ground. Genug Zeit für meinen Kameraden, seine Purzelchen zu futtern und für mich, mich über die kulinarischen Unarten zu wundern, die bei uns mittlerweile Einzug gehalten haben. Seit wann gibt’s denn bitte Kuchen und „Fingerfood aus Omas Küche“ bei Union?
Ganz erträglich fand ich diesmal unseren Stadionsprecher vor dem Spiel, lautete doch seine Begrüßung diesmal nicht „Hallo Berlin!“ *kotz * sondern „Hallo Unioner!“. In der Halbzeit wurde dieser Eindruck aber wieder zunichte gemacht, durfte doch ein komischer Kauz mit rosanem Schlafanzug auf unserem Rasen doofe Faxen machen. Warum? Wem nützte das? Wer gibt mir diese fünf Minuten meines Lebens wieder? Aber zum sportlichen. Auf zwei Positionen hatte Uwe Neuhaus die Elf gegenüber dem letzten Spiel in Frankfurt geändert. Für Göhlert, dem ein Fehler vor dem 1:2 unterlief, spielte Rauw und für den immer noch glück- und torlosen Mosquera durfte sich Sahin von Beginn an versuchen. Ich persönlich hätte ja lieber wenn dann Schulz für Göhlert gesehen und Bemben auch mal rausgenommen, patzte er doch fies vor dem Ausgleich in der Vorwoche. Und schließlich ist Menz für Bemben allemal ein besserer Ersatz als Rauw es für Göhlert war. Was war der Bernd am Samstag schlecht! Aus einer insgesamt nicht guten Unionmannschaft tat er sich noch merkbar negativ hervor.
Das Spiel war an sich sehr arm an Highlights. Zwei davon bekamen die 12.670 Zuschauer gleich in der ersten Viertelstunde serviert, als erst Mattuschka einen zweifelhaften Handelfmeter zur Führung verwandelte und Karlsruhe wenig später durch Fink ausglich. Aus Abseitsposition, wie sich später heraus stellen sollte. Schrecksekunde noch Mitte der ersten Halbzeit, als Iashvili genau, aber auch h a a r g e n a u in die Nahtstelle der Innenverteidigung wieder auf Fink passte, der aber nicht an den Ball kam, weil Jan Glinker ihn ihm wegschnappen konnte. Zur zweiten Hälfte kam Gebhardt für Ede, der nur einmal glänzen konnte, als er nach ner halben Stunde wie ne Rakete auf links abging, aber ansonsten spielerisch wieder blass blieb. Union wurde nach der Pause wieder etwas besser, nachdem man nach dem Ausgleich das Heft vollends aus der Hand gab. Aber weder Mattuschka per Freistoß, Benyamina nach Gewusel im Strafraum, noch Peitz, der freistehend den Ball übers Tor drosch, konnten Karlsruhes Torwart Miller überwinden. Auf der Gegenseite wurde Karlsruhe erst wieder gegen Ende aktiver, sie konnten sich auch noch zwei Torchancen erarbeiten, um dann aber glücklicherweise am eigenen Unvermögen zu scheitern.So trennte man sich gerecht mit 1:1. Ich hatte vor dem Spiel übrigens 0:0 getippt...
Stimmungsmäßig war das Spiel durchweg sehr ordentlich, begann es doch fulminant mit einer wirklich sehr superben Choreographie auf der Waldseite, in der dem Bezirk Köpenick und natürlich unserem geliebten Verein gehuldigt wurde. Auch während des Spiels konnte ich keine großen Hänger ausmachen. Die Gästeseite war ab und zu mal lautstark zu vernehmen, wobei es sich aber zumeist um Hertha-Gesänge handelte. Eigentlich armselig. Auch peinlich von Unionseite, auf Schmähgesänge mit Pfiffen oder „Absteiger“-Rufen zu reagieren. Einfach ignorieren, etwas anderes haben wir doch gar nicht nötig. Zumal wir selbst noch nicht... ach ich will es hier nicht beschreien. Die nächsten Gegner haben es nämlich in sich. Kommende Woche geht’s zum unangefochtenen Ligaprimus und danach kommt mit dem FC St. Pauli auch nicht gerade ein Aufbaugegener in die Alte Försterei...
Rüü
Berlin bleibt Rot-Weiss...
Eisern!
