Verein wird mit Sanktionen auf Vorkommnisse im Rahmen des Spiels gegen den 1. FC Saarbrücken reagieren
Vertreter der Jenaer Polizei und des FC Carl Zeiss Jena sowie des Thüringer Innenministeriums, der Bundespolizei, der Jenaer Fanbetreuung und des Fanprojektes Jena erörterten heute Vormittag die Vorfälle am vergangenen Mittwochabend im Rahmen des Drittligapunktspiels des FC Carl Zeiss Jena gegen den 1. FC Saarbücken.
In einer sehr offenen und konstruktiven Atmosphäre wurde zunächst detailliert über den Ablauf der Geschehnisse im und außerhalb des Stadions informiert. Der gegenseitigen Information folgten eine Analyse der im Vorfeld unternommenen Sicherheitsmaßnahmen und eine Diskussion über abzuleitende zukünftige, zusätzliche Maßnahmen von Sicherheitskräften und Verein.
Die Beteiligten der heutigen Runde schätzten ein, dass im Rahmen des Einsatzes von Polizei, gewerblichen und vereinseigenen Ordnern umsichtig und entschlossen gehandelt wurde. Die Jenaer Polizei lobte insbesondere das Wirken der gewerblichen und vereinseigenen Ordner im Stadioninnenraum. Das bestehende und seit Jahren umgesetzte Sicherheitskonzept wurde als nach wie vor fundiert und ausreichend eingeschätzt, soll jedoch zeitnah um ein Reaktionskonzept bei unvorhergesehenen Ereignissen erweitert werden.
Das Spiel des FC Carl Zeiss Jena gegen den 1. FC Saarbrücken wurde von den Beteiligten im Vorfeld als eines ohne erhöhtes Sicherheitsrisiko bewertet. Allerdings habe das sportliche Geschehen auf dem Spielfeld nicht unerheblich zu einer Reaktion und Eskalation beigetragen, die so und in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar war.
Dennoch wurden Maßnahmen besprochen, an deren Umsetzung intensiv gearbeitet wird. Dazu zählt u.a. die in Jena generelle vorherrschende Problematik der An- und Zufahrtssituation. Der bisherige Zustand, dass sowohl den Heim- als auch Gästefans für die An- und Abreise nur eine Zuwegung zur Verfügung steht, wird nach wie vor als Sicherheitsnadelöhr gesehen. Hier sind bereits konkrete Lösungsansätze des Stadioneigentümers Kommunale Immobilien Jena (KIJ) angeschoben worden. Ebenso ist zukünftig eine Ausleuchtung des Stadionvorplatzes angedacht, die nicht nur die Straftatprävention sondern auch die Strafverfolgung erheblich erleichtern würde. Darüber hinaus soll die als gut bewertete Kommunikation zwischen Verein, Einsatzleitung und Fanbetreuung noch intensiver werden, in dem direkt nach jedem Heimspiel eine Auswertungsrunde stattfinden wird. Außerdem soll nicht zuletzt wegen der Baumaßnahmen im Stadiongelände vor Stadionöffnung eine nochmalige Stadionabnahme das Vermeiden sicherheitsrelevanter Störfaktoren gewährleisten.
Gleichzeitig wünschen sich Verein und Polizei einen noch engeren Kontakt zu den Verantwortlichen des DFB, die vor Ort die Spiele beobachten, um hier schon im Vorfeld Dinge abzuklären und auch im Rahmen von Ermittlungen der Sportgerichtsbarkeit sofort fundierte Informationen auszutauschen.
Alle Teilnehmer der heutigen Runde waren sich einig, dass man nach den Vorfällen des vergangenen Mittwochs nicht zur Tagesordnung übergehen könne. Hier wurden in absolut nicht tolerierbarer Art und Weise klar und deutlich Grenzen überschritten. Insofern sind die Erweiterungen sicherheitsrelevanter Maßnahmen und Konzepte das Eine -die Verfolgung und Bestrafung auffällig gewordener Gewalttäter das Andere.
Hierzu wird die Polizei dem FC Carl Zeiss Jena vorhandenes und heute bereits teilweise vorgestelltes Videomaterial aufbereiten und zur Verfügung stellen, um das Verhalten Einzelner konkret bis hin zum Stadionverbot zu sanktionieren.
Über die Ergebnisse dieser Auswertungen und über Art und Umfang ausgesprochener Sanktionen wird der FC Carl Zeiss Jena die Öffentlichkeit zeitnah informieren.