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AutorThema: Tour de France 2010  (Gelesen 5783 mal)

Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #45 am: 08. Juli 2010, 14:52:53 »
5. Etappe Épernay - Montargis

Auch heute scheint wenig Spektakuläres auf dem Programm zu stehen. Kurz nach dem Start hat sich eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet. In dieser befinden sich Julien El Fares (Cofidis), Jürgen van de Walle (Quick Step) und der spanische Straßenmeister Jose Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne). Knapp 7 Minuten betrug der Vorsprung. Die Führung im Hauptfeld hat sofort  HTC Columbia übernommen. Das hat den Rückstand des Pelotons auf momentan 4 Minuten schrumpfen lassen.

Alles läuft auf einen Massensprint hinaus. Bei HTC Columbia gibt man sich siegessicher, dass Cavendish noch in dieser Woche (sprich heute oder morgen) eine Etappe gewinnen wird. Let's wait and see...
« Letzte Änderung: 08. Juli 2010, 14:57:14 von Imho »
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #46 am: 08. Juli 2010, 17:11:29 »
Wenn das Peloton die Ausreißergruppe einholen sollte, wird das heute Maßarbeit... 10km vor dem Ziel sind es 40 Sekunden Vorsprung...
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #47 am: 08. Juli 2010, 17:16:07 »
Jetzt geht Gutierrez allein weiter... 6,5 km vor dem Ziel mit 20 Sekunden Vorsprung... Er ist ein guter Zeitfahrer...

Edit: 2,5 km dauerte dieses letzte Aufbäumen. 4km vor dem Ziel ist der letzte Ausreißer eingeholt...
« Letzte Änderung: 08. Juli 2010, 17:19:22 von Imho »
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #48 am: 08. Juli 2010, 17:29:02 »
Ergebnis 5. Etappe Épernay - Montargis

Die Arbeit von HTC Columbia hat sich gelohnt. Mark Cavendish hat die Etappe überlegen im Sprint gewonnen. Die gestern geschlagenen waren heute die schnellsten. Auf Platz 2 landete Gerald Ciolek, der seinen zahlreichen zweiten und dritten Plätzen einen weiteren hinzufügt aber weiterhin auf seinen ersten Etappensieg warten muss. Auf Platz 3 landete erneut Edward Boisson Hagen, sein zweiter Podiumsplatz nach dem guten Ergebnis gestern.

Aus deutscher Sicht ist heute noch Tony Martin zu beachten, der den Antritt von Gutierrez kontern musste und das Feld an ihn herangefahren hat. Dabei hat er in der Verfolgungsarbeit wirklich viel Arbeit geleistet.
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #49 am: 09. Juli 2010, 13:11:26 »
6. Etappe Montargis - Gueugnon

Und weiter geht's. Heute steht die mit 227 km längste Etappe der gesamten Tour an. Deshalb läuft diese Etappe auch schon seit einer guten Stunde. Die obligatorische Spitzengruppe hat sich bereits formiert - und ich sage mal, dass die armen Schweine mir wirklich leid tun. Schließlich haben sich nur 3 Fahrer darin formiert, die jetzt wahrscheinlich mindestens 200km allein im Wind fahren dürfen. Zu diesen Borstentieren gehört mit Sebastian Lang auch ein deutscher Fahrer, der für die belgische Equipe Omega Pharma - Lotto fährt. Ein guter Zeitfahrer und damit ein idealer Mann für eine solche Aureißergruppe. Seine beiden Begleiter sind der Baske Ruben Perez Moreno vom Team Euskatel, das schon gestern für diese Mannschaft ungewohnt angriffslustig war und der Franzode Mathieu Perget von spanischen Team Caisse D'Epargne.

Heute ist die letzte Chance der Sprinter bevor es morgen in die Alpen geht. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese Spitzengruppe durchkommt. Trotzdem Bonne Chance den Dreien !

Edit: Der Abstand der Spitzengruppe beträgt übrigens knappe 8 Minuten zum Zeitpunkt der ersten Sprintwertung bei Kilometer 45.
« Letzte Änderung: 09. Juli 2010, 13:21:45 von Imho »
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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #50 am: 09. Juli 2010, 17:32:46 »
10km vor dem Ziel wurde auch dieser Fluchtversuch zerschlagen. Wieder mal schade. Jetzt steht einem erneuten Massensprint nichts im Wege.
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #51 am: 09. Juli 2010, 18:04:30 »
Ergebnis 6. Etappe Montargis - Gueugnon

Und wieder setzte sich Cav durch - diesmal noch überlegener als gestern. Auf Platz 2 landete Tyler Farrar aus dem Garmin-Team, Rang 3 blieb für Alessandro Petachi vom Lampre-Team, der damit Thor Hushovd im Kampf ums grüne Trikot schön auf die Pelle rückt. Dieser landete auf Rang 10 - noch hinter dem Südafrikaner Rober Hunter, der mit angebrochenem Handgelenk diesen Sprint mitfuhr. Auch der Altmeister McEwen rückte Dank seines vierten Platzes dicht auf.

Aus deutscher Sicht durfte man wieder auf Gerald Ciolek schauen, der im Massensprint Fünfter wurde. Ebenso erwähnenswert die Leistung von Sebastian Lang, der in der Spitzengruppe 200 km im Wind fuhr, ebenso wie Bert Grabsch, der hinten für HTC Columbia den Großteil der Nachführarbeit machte und damit Konstantsin Sivtsov heute aus dem Wind nahm, der die letzten beiden Etappen durchgeknüppelt hat.

Morgen steht zumindest für diese beiden Helfer wohl eher eine ruhigere Etappe an. Die erste Alpenetappe mit einer Fast-Bergankunft in der Station de Rousse (nach der letzten Bergwertung der 2.Kategorie noch 3 km Weg). Am Sonntag dann die Bergankunft in Morzine (1.Kategorie). Ich bin gespannt, ob Cancellara sein gelbes Trikot morgen noch einmal verteidigen kann. Vor Contador und Armstrong könnte er bleiben - aber vielleicht reicht es ja endlich mal für Cadel Evans wenigstens einen Tag in Gelb zu fahren.
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Offline Old HFC

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #52 am: 11. Juli 2010, 18:15:58 »
Demütigung für Armstrong, als ihm viele Fahrer schon wieder vom Ziel abwärts zur Unterkunft entgegen kamen, während er noch dem Ziel entgegenkeuchte. Ist Fuentes im Urlaub?
« Letzte Änderung: 11. Juli 2010, 18:19:50 von Old HFC »
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #53 am: 12. Juli 2010, 13:48:32 »
Demütigung für Armstrong, als ihm viele Fahrer schon wieder vom Ziel abwärts zur Unterkunft entgegen kamen, während er noch dem Ziel entgegenkeuchte. Ist Fuentes im Urlaub?

Armstrong war nie bei Fuentes sondern bei Dottore Ferrari...

Zusammenfassung 7.Etappe Tournus - Station des Rousses

Eine wirklich schöne Überführungsetappe in die Alpen mit einem überraschenden Sieger Sylvain Chavanel, der noch überraschender noch einmal das Maillot Jaune übernehmen durfte. So ist Radsport attraktiv. Dass die letzten beiden Berge der zweiten Kategorie keine wirkliche Selektion im Favoritenkreis herbeiführen konnten, war abzusehen. Umso schöner dann dieses umkämpfte Etappenende mit dem Sieg für den kämpferischen Franzosen aus dem Team Quickstep. Überhaupt ist dieses Team bisher (imho) der Gewinner der Tour. Gestern gelang nicht nur der Etappensieg, man konnte auch Jerome Pineau in der Fluchtgruppe platzieren, der in dieser ordentlich  Bergpunkte sammeln konnte. 2 Etappensiege, 2 Tage in Gelb, mindestens Tage im Bergtrikot - keine schlechte Ausbeute für eine Equipe, die nach dem Ausfall von Tom Boonen die komplette Tourtaktik umschmeißen musste. [respekt]

Aus deutscher Sicht war diese Etappe deshalb bemerkenswert, weil sich in der zunächst entstandenen Fluchtgruppe gleich zwei prominente landsleute befanden - Christian Knees und Danilo Hondo. Leider ohne den gewünschten Erfolg, da das Bbox-Bouygues Telecom Team im Hauptfeld mächtig Damf machte, nur um dann den Angriff von Chavanel zu verpennen. So konnte Knees seine ordentlichen Kletterfähigkeiten zum Etappenende  nicht mehr in die Waagschale werfen und fiel dann, nachdem die Gruppe eingeholt wurde, dem Tempo des Pelotons zum Opfer. Leider verpasste es auch Andreas Klöden, sich in eine gute Ausgangsposition in der Gesamtwertung zu sichern, indem er völlig dehydriert am Schlußanstieg zurückfiel. Trinken vergessen... naja. Besser machte es Linus Gerdemann, der mit dem Feld der Favoriten ins Ziel rollte. [hooch] An dieser Stelle sollte man auch Grischa Niermann endlich mal erwähnen, der heute als Edel-Domestike für Denis Menchov und Robert Gesink wieder gute Arbeit leistete. Enttäuscht bin ich dagegen von Tony Martin. Ich gehöre bei weitem nciht zu denen, die hinter jedem halbwegs abständigen deutschen Fahrer einen neuen Tour-Sieger sehen. Aber 20 Minuten Rückstand nach zwei Anstiegen der Kategorie 2 sollten nicht wirklich der Anspruch ddes Jungen sein.

Platzierungen der deutschen Fahrer (in Klammern Platzierung Gesamtklassement):

 12 Linus GERDEMANN........Milram        á  1'47'' ( 33.)
 50 Andréas KLÖDEN.........Radio Shack      4'00'' ( 35.)
 61 Grischa NIERMANN.......Rabobank         6'04'' ( 46.)
 69 Christian KNEES........Milram          10'02'' ( 52.)
 70 Johannes FRÖHLINGER....Milram          10'02'' ( 65.)
 73 Fabian WEGMANN.........Milram          10'02'' ( 68.)
 87 Jens VOIGT.............Saxo Bank       14'12'' (138.)
 95 Danilo HONDO...........Lampre          14'12'' ( 70.)
108 Sebastian LANG.........Omega-Lotto     19'14'' (133.)
115 Tony MARTIN............HTC Columbia    19'14'' ( 76.)
150 Bert GRABSCH...........HTC Columbia    22'17'' (168.)
162 Gerald CIOLEK..........Milram          22'17'' (141.)
176 Marcus BURGHARDT.......BMC             22'17'' (154.)
184 Roger KLUGE............Milram          22'17'' (173.)
185 Andreas KLIER..........Cervelo         22'17'' (179.)



Tourwertungen
Gelbes Trikot:  Sylvain Chavanel
Grünes Trikot:  Thor Hushovd
Bergtrikot: Jerome Pineau
Weißes Trikot: Andy Schleck
Teamwertung: Astana
« Letzte Änderung: 12. Juli 2010, 14:17:03 von Imho »
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Offline Imho

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Antw:Tour de France 2010
« Antwort #54 am: 12. Juli 2010, 14:14:10 »
Zusammenfassung 8.Etappe Station des Rousses - Morzine-Avoriaz

Da war sie also, die erste Bergankunft mit mindesten Kategorie 1, das erste Kräftemessen der Favoriten und der erste, der sich von seinen Tourträumen verabschieden darf. Zusätzlich der erste Tour-Etappensieg in der Karriere des Andy Schleck. [hooch] Dzu erste Anzeichen, wie übrige Favoriten drauf sind. Und endlich wieder ein Maillot Jaune für Cadel Evans, auch wenn ers leider ziemlich sicher nicht nach Paris tragen wird.

Aus deutscher Sicht hat sich Andreas Klöden wieder etwas gefangen, konnte aber bei der letzten Tempoverschärfung nach Morzine nicht mehr ganz mithalten. Ihm wird weiterhin die Helferrolle in seinem Team bleiben - jetzt nicht für Armstrong sondern für Leipheimer. Vielleicht darf er auch mal auf eigene Faust um nen Etappensieg kämpfen (Contador wird's sicher freuen). Leider konnte auch Linus Gerdemann schon nicht mehr bis zum Schlußanstieg mithalten, Landete abgeschlagen mit über 22 Minuten Rückstand im Feld der Geschlagenen. Auch Tony Martin brach mit über 24 Minuten Rückstand wieder früh weg. Deshalb kann man noch einmal seinen [respekt] an Grischa Niermann zollen, der als Helfer mit einem guten Abstand (6 Minuten) locker ins Ziel kam.

Platzierungen und Gesamtstand der deutschen Fahrer

 16 Andréas KLÖDEN.........Radio Shack      1'14'' ( 21.)
 45 Grischa NIERMANN.......Rabobank         6'30'' ( 37.)
 94 Sebastian LANG.........Omega-Lotto     21'32'' (121.)
107 Linus GERDEMANN........Milram          22'04'' ( 56.)
108 Fabian WEGMANN.........Milram          24'11'' ( 82.)
109 Jens VOIGT.............Saxo Bank       24'11'' (132.)
110 Tony MARTIN............HTC Columbia    24'11'' ( 95.)
117 Christian KNEES........Milram          27'49'' ( 79.)
138 Johannes FRÖHLINGER....Milram          27'49'' ( 92.)
148 Danilo HONDO...........Lampre          27'49'' ( 94.)
153 Marcus BURGHARDT.......BMC             30'15'' (158.)
159 Bert GRABSCH...........HTC Columbia    32'34'' (170.)
176 Andreas KLIER..........Cervelo         32'34'' (180.)
184 Gerald CIOLEK..........Milram          32'34'' (155.)
186 Roger KLUGE............Milram          32'52'' (176.)



Tourwertungen
Gelbes Trikot:  Cadel Evans
Grünes Trikot:  Thor Hushovd
Bergtrikot: Jerome Pineau
Weißes Trikot: Andy Schleck
Teamwertung: Rabobank
« Letzte Änderung: 12. Juli 2010, 14:16:04 von Imho »
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Offline Louis98

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« Antwort #55 am: 12. Juli 2010, 18:22:18 »
[respekt] an Grischa Niermann zollen,



 [daumihoch]
Meine Signatur ist beim Umzug des Forums vom Möbelwagen gefallen.

Offline Imho

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« Antwort #56 am: 13. Juli 2010, 12:47:57 »
Gestern war Ruhetag, da kann man vielleicht schon mal ein kleines Zwischenfazit ziehen:

Die Favoriten haben sich bei der einzigen Bergankunft wenig in die Karten gucken lassen. Trotzdem kann man ein paar Sachen schon mal feststellen. Das Astana-Team ist um einiges stärker, als das viele vorher vermutet hätten. Die Tempoarbeit nach Morzine, mit der der zurückgefallene Armstrong weiter distanziert wurde, war schon stark. Das genau umgekehrte gilt für das vorher so in den Himmel gehobene Radio Shack Team. Egal ob Armstrong nur einen schlechten Tag hatte oder generell am Berg nicht mehr mithalten kann - ein Klöden, der am Ende in Morzine eine Minute verliert (und den Tag zuvor noch mal 3 Minuten), ein Brajkovic, der noch vor Armstrong zurückfiel, ein Popovich, der das Tempo nicht mitgehen konnte - nur Leipheimer scheint Normalform zu haben und dürfte jetzt mindestens das Podium anstreben. Dieses - und noch mehr - kann auch Andy Schleck nur als Ziel ausgeben, der sich nach Morzine in sehr guter Form zeigte. Man kann sich auf jeden Fall auf sehr schöne Duelle mit Alberto Contador am Berg freuen. Schleck muss auf den Toursieger des letzten Jahres noch mindestens eine Minute rausfahren, um im abschließenden Zeitfahren noch eine Chance auf Gelb zu haben. So viel dürfte Cadel Evans nicht auf den Spanier verlieren. Mit dem Gelben Trikot steht er zunächst mal ordentlich da, Dank seines ordentlichen Prologs und seiner aufmerksamen Fahrweise auf den Pflastersteinetappen. Ich meine aber, bei ihm am Sonntag wieder Schwächen am Berg gesehen zu haben. Ob er in den Pyrenäen mit Schleck/Contador mithalten kann, bezweifle ich. Die Teams Liquigas und Rabobank haben mit Basso/Kreuziger und Gesink/Menchov jeweils noch zwei Fahrer, die gut im Rennen liegen. Wobei Menchov und Basso nach Morzine nach meinen Beobachtungen wohl fast schon am Limit gefahren sind. Gesink/Kreuziger sahen da besser aus. Gesink benötigt allerdings mehrere Etappen, auf denen er Zeit herausfahren kann - seine Zeitfahrqualitäten sind leider nicht existent. Großes Augenmerk sollte man dagegen auf Samuel Sanchez legen. Der Mann sah bisher sehr frisch aus, hat natürlich auch mit dem Handicap zu kämpfen, kein guter Zeitfahrer zu sein. Auf der heutigen Etappe trau ich ihm viel zu - schließlich sagt man ihm nach, ein noch besserer Abfahrer als Kletterer zu sein. Und nach dem Madeleine gehts heute nochmal 30 km in rasender Abfahrt dem Ziel entgegen.

Fehlen natürlich in dieser Auflistung die beiden schillernsten Figuren des Pelotons. Fangen wir mit Alberto Contador an. Im Prolog fand ich's sehr überraschend, dass er von Armstrong geschlagen wurde. Auf den Pavés fuhr er verhältnismäßig gut, auch wenn er von Schleck ne Minute aufgebrummt bekam. Nach Morzine fand ich ihn sehr überzeugend und souverän. Er konterte einige Angriffe seiner Konkurrenten, ging mit, wenn er musste, sah sofort, wenn jemand anderes nachging und konnte sich dann dranhängen. Sehr abgeklärt und konzentriert. Dass er am Ende Schleck  Sekunden wegließ, gibt aber zumindest Hoffnung, dass er zumindest von einem Fahrer noch richtig attackiert werden kann.

Und schlußendlich zum langjährigen Patron der Tour. Lance Armstrong hat sowohl auf den Kopfsteinpflaster-Etappen als auch nach Morzine brutale Rückschläge hinnehmen müssen. Die Gesamtwertung ist für ihn kein Thema mehr, vielleicht hat er Glück und kann sich so noch einen Etappensieg sichern. Allerdings müsste er dann dem Tempo, welches die Favoritenteams am letzten Berg normalerweise fahren zunächst erstmal folgen können und dann nochml in der Lage sein, zu beschleunigen. Kann er das noch? Ich fürchte, seine großen Kämpfe stehen ihm erst nach der Tour bevor. [dummdidum]

« Letzte Änderung: 13. Juli 2010, 12:58:14 von Imho »
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« Antwort #57 am: 13. Juli 2010, 12:57:50 »
9. Etappe Morzine-Avoriaz - Saint-Jean-de-Maurienne

Col de la Colombiere und Col de la Madeleine - da schlackern die Ohren der Radsportfans und die Augen fangen an zu glänzen. Die heutige Alpenetappe dürfte die schwerste dieses Alpenbesuchs werden, auch wenn die Bergankunft fehlt. Dafür geht es vor dem Ziel noch einmal 20 km in rasender Abfahrt Richtung Ziel, gefolgt von 10 leicht ansteigenden Schlußkilometern. Eine Etappe, die wie gemalt für Samuel Sanchez ist - aber bei gerade mal 2 Minuten Rückstand auf Evans, lässt man diesen nattürlich nicht wirklich ziehen.

Ob Sanchez heute etwas schafft, ist sicher auch von der Spitzengruppe abhängig, die sich bereits gebildet hat. In dieser befindet sich nicht nur wieder Jerome Pineau, der Träger des Bergtrikots sondern auch Jens Voigt, Luiz Leon Sanchez und Christoph Moreau. Außerdem befindet sich Damiano Cunego kurz dahinter. Gute Bergfahrer also, die nicht zwangsläufig am Madeleine eingeholt werden müssen. Christoph Moreau hat soeben die Bergwertung am Colombiere gewonnen - wer weiß, ob er da bei seiner letzten Tour nicht noch Ambitionen hat.

Aus dem Hauptfeld gibt es imer wieder Attacken von Radio Shack und auch Astana. Die Evans-Mannschaft muss schon viel arbeiten. Das könnte für ihn am Madeleine natürlich negativ sein. Man wird sehen.
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Offline Imho

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« Antwort #58 am: 13. Juli 2010, 16:15:26 »
Soeben hat Cadel Evans am Col de la Madeleine den Anschluss ans Hauptfeld verloren. Astana macht richtig Dampf. Auch Armstrong hat Probleme, bleibt aber noch dran. die bisherige Überraschung Ryder Hesjedal ist schon längst weggeflogen.

Vorn jetzt ein fetter Angriff. Navarro macht für Contador Tempo und nur Andy Schleck kann folgen. Alle anderen fliegen weg ! Samuel Snachez kommt aber wieder ran.
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Offline Imho

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« Antwort #59 am: 13. Juli 2010, 18:31:30 »
Ergebnis 9. Etappe Morzine-Avoriaz - Saint-Jean-de-Maurienne

Eine sehr schöne Etappe. Vorn eine Ausreißergruppe mit Leuten, die am Berg auch was reißen können. Dann einige Fahrer, die auf diese Ausreißergruppe aufgeschlossen haben. Somit standen Fahrer wie Moreau, L.L.Sanchez und Damiano Cunego gut im Rennen. Und dann der Fehler (zumindest aus meiner Sicht): Sanchez lässt seine zwei Teamkollegen am Madeleine gnadenlos Tempo machen und nimmt seinem Team damit die taktische Möglichkeit, mit mehreren Fahrern über den Berg zu rollen. Zumal einige Fahrer, wie der Träger des Bergtrikots, Jerome Pineau schon vorher zurückgefallen waren. Die dann entstandene kleine Spitzengruppe belauerte sich dann so lange, dass Contador, Schleck und Moreau wieder herankamen und man den Etappensieg nicht mehr unter sich ausmachen konnte. Deshalb holte nicht das starke Caisse D'Epargne Team heute den Etappensieg, sondern Sandy Casar, der in der Spitzengruppe nach der letzten Bergwertung auch die meiste Arbeit machte.

Auch die Favoriten im Gesamtklassement lieferten sich den von vieen nicht erwarteten Kampf. Schade für Cadel Evans, dass er so früh den Anschluss verlor und fast den gesamten Madeleine allein hochfahren musste. Resultat waren 8 Minuten Rückstand am Gipfel. Trotzdem kämpfte er bis zum Schluß, den Abstand so klein wie möglich zu halten, anders als L.A. am Sonntag. [hooch] Der Tempoverschärfung von Astana konnten viele Fahrer nicht standhalten, dem Angriff von Schleck dann nur noch Contador. Auch Samuel Sanchez konnte zunächst noch an die beiden ranfahren, als sich diese gegenseitig belauerten, fiel aber bei jedem Angriff wieder zurück. Irgendwann kämpften die beiden großen Favoriten nicht mehr gegen- sondern miteinander, fuhren auf alle Konkurrenten einen größeren Vorsprung heraus und kamen in der Abfahrt 2km vor dem Ziel sogar noch an die Spitzengruppe heran. [respekt] Dieser Respekt gebührt aber auch Samuel Sanchez, der hinter den beiden Favoriten lange allein fahren musste, allerdings fast 1,5 Minuten Vorsprung auf die nächste Gruppe (Leipheimer, Gesink, Menchov, Radriguez) ins Ziel rettete und somit auf Rang 3 der Gesamtwertung vorrückte. Geschlagen war heute erneut Lance Armstrong, der nochmal 1,5 Minuten später ins Ziel kam, genauso wie Jurgen Van den Brouk und Ivan Basso.

Aus deutscher Sicht gibt es heute leider den ersten Ausfall zu beklagen. Roger Kluge trat nicht zur 9. Etappe an. Der Grund wird nachgeliefert. Johannes Fröhlinger und Jens Voigt waren in der Spitzengruppe, konnten aber am Madeleine nicht folgen und fielen zurück. Jens Voigt leistete danach noch Tempoarbeit für Andy Schleck und kam schließlich zusammen mit Menchov, Gesink und Leipheimer ins Ziel. Andreas Klöden fiel leider wieder etwas ab und kam mit knapp 4 Minuten Rückstand auf die Spitzengruppe ins Ziel.

Erwähnenswert noch, dass sich ursprünglich auch Thor Hushovd in der Spitzengruppe befunden hat. Lohn dieser Arbeit waren 6 Punkte beim ersten Zwischensprint. Zu mehr reichte es deshalb nicht, weil er kurz darauf stürzte und nicht wieder an die Spitzengruppe herankam. Trotzdem wechselten heute 2 Trikots den Träger, das Gelbe und das Bergtrikot.

Tourwertungen
Gelbes Trikot:  Andy Schleck
Grünes Trikot:  Thor Hushovd
Bergtrikot: Anthony Charteau
Weißes Trikot: Andy Schleck
Teamwertung: Caisse D'Epargne
« Letzte Änderung: 13. Juli 2010, 18:33:52 von Imho »
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