« Antwort #8 am: 05. September 2010, 21:39:25 »
"Tiger Levo" führt VfR zum Derbysieg
(05.09.2010) In einem hart umkämpften Derby gegen den TSV Amicitia Viernheim hat der VfR Mannheim am gestrigen Samstag 3 wichtige Punkte eingefahren. Vor einer erfreulichen Kulisse von 450 Zuschauern im Rhein-Neckar-Stadion hieß es nach 93 spannenden Minuten 2:0 für die Rasenspieler.
VfR-Coach Gernot Jüllich musste im Vorfeld der Partie die komplette Innenverteidigung umstellen. Für die aus privaten Gründen verhinderten Christian Mühlbauer und Victor Oppong rückten die Neuzugänge Andreas Rist und Kristijan Vidakovic in die Mannschaft. Richard Wegmann übernahm die Kapitänsbinde.
Ohne großes Abtasten begann die Partie, der man von Beginn an anmerkte, dass es für beide Teams um einiges geht. Hart geführte Zweikämpfe waren da nicht selten an der Tagesordnung. Auch wenn die Hausherren die Partie wie erwartet dominierten, die Viernheimer blieben bei Kontern stets brandgefährlich. So in der 26. Minute als die Gäste die erste echte Chance des Spiels hatten - und was für eine! Timo Endres war klasse freigespielt worden, hatte Levent Cetin schon umkurvt, doch der VfR-Schlussmann krallte sich wie ein Tiger die Kugel doch noch von Endres' Fuß und verhinderte den sicher geglaubten Rückstand.
Danach sorgte auch der VfR endlich für die ersten Höhepunkte, wenn zunächst auch mit freundlicher Unterstützung der Gäste. Bei einem Rückpass zeigte sich TSV-Torhüter Dirk Weckbach etwas zu leichtsinnig, ließ den Ball immer weiter auf das eigene Tor zurollen und konnte schließlich gerade noch so zur Ecke klären, bevor das Leder die Torlinie überschritten hätte (30.).
Die erste Halbzeit ging in die entscheidende Phase und wurde vor allem durch einen Mann geprägt: Bartosz Franke. Der VfR-Stürmer versuchte sein Glück zuerst mit zwei Distanzschüssen (31. / 33.) und beim dritten Anlauf war es dann soweit. Der pfeilschnelle Nelson Nsowah hatte in seiner unnachahmlichen Art den Ball über rechts klasse in die Mitte gebracht und Franke bugsierte in "Gerd-Müller-Manier" die Kugel im Liegen ins Viernheimer Gehäuse (37.). Ein Treffer zum richtigen Zeitpunkt, denn so ging es auch in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff des nicht immer souveränen Schiedsrichters Andreas Weichert nahm die Begegnung einen ähnlichen Verlauf wie in Hälfte eins. Der VfR wollte das Spiel machen, zeigte sich aber immer wieder anfällig bei Gegenstößen der Gäste, bei denen vor allem Ballverteiler Ioannis Babas herausragte.
Nach Bartosz Frankes Möglichkeit zum 2:0, bei der er aus 15 Metern den Kasten knapp verfehlte, zog sich der VfR immer mehr zurück. Vor allem das passive Verhalten der Mannheimer im Mittelfeld ermöglichte den Südhessen dieses immer wieder schnell zu überbrücken. In der 60. Minute ereignete sich dann eine Situation, die bei den Zuschauern ein Deja-vu-Erlebnis hervorrufen sollte. Diesmal war es Robin Hadameck der plötzlich freistehend vor Levent Cetin auftauchte und eigentlich schon an diesem vorbei war, doch erneut war es "Tiger Levo" der im Nachfassen den Ball wieder unter Kontrolle brachte - einfach unglaublich.
Gernot Jüllich reagierte nun. Innerhalb von 9 Minuten nahm er alle drei Auswechslungsmöglichkeiten in Anspruch und es sollte sich auszahlen. Die Stabilität kehrte zurück ins VfR-Spiel und in der 76. Minute fiel dann auch die Vorentscheidung. Talha Demirhan hatte den auf der halbrechten Seite gut postierten Nelson Nsowah gesehen, seine Flanke hätte genauer nicht sein können, Nsowah fackelte nicht lange und hämmerte die Kugel volley ins kurze Eck - das 2:0!
Doch eine kritische Situation galt es für die Blau-Weiß-Roten dann doch noch zu überstehen. Als Andreas Rist Viernheims Stürmer Ermin Melunovic im Sechzehner zu Fall brachte, trat dieser selbst zum Strafstoß an. Doch auch der ehemalige Profi bekam heute das Können des überragenden Levent Cetin zu spüren. Den gar nicht mal so unplatziert geschossenen Elfmeter hielt "Levo" mit einem Hechtsprung in die rechte Torwartecke und hielt so seinen Kasten sauber (83.). Der einzige negative Höhepunkt der Partie folgte dann wenig später, als Ex-Rasenspieler Yasar Acik mit einem überflüssigen Frustfoul an dem gerade wieder genesenen Tobias Laudenklos mit der Ampelkarte vom Platz flog.
Am Ergebnis änderte sich jedoch nichts mehr. Der VfR hatte sich - auch mit etwas Glück -zurück in die Erfolgsspur gebracht und sieht nun mit großer Vorfreude dem Pokal-Achtelfinale gegen die SpVgg Neckarelz entgegen. Die Partie gegen den aktuellen Oberligasiebten findet am kommenden Mittwoch um 19 Uhr im Rhein-Neckar-Stadion statt.
Statistik zum Spiel
VfR Mannheim - TSV Amicitia Viernheim 2:0 (1:0)
Aufstellung VfR
Cetin - Rist - Wegmann - Vidakovic - Bayram - Schneckenberger - Kocak - Jüllich (75. Demirhan) - Monetta (71. Erdogdu) - Nsowah - Franke (66. Laudenklos)
Aufstellung TSV Amicitia
Weckbach - Hoppe (74. Scheidel) - Sam - Haas - Leitz - Katins - Hadameck - Acik - Babas - Endres (69. Dutt) - Melunovic (86. Staudter)
Tore
1:0 Franke (37.)
2:0 Nsowah (76.)
Besondere Vorkommnisse
Cetin (VfR) hält Foulelfmeter von Melunovic (TSV Amicitia, 83.)
Gelb-Rote Karte: Acik (TSV Amicitia, 84.)
Schiedsrichter
Andreas Weichert (Heppenheim)
Zuschauer
450
Bilder unter
www.mediatempel.eu
« Letzte Änderung: 05. September 2010, 22:56:37 von Vf-oreve-R »

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