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AutorThema: Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest  (Gelesen 173 mal)

Offline ranch

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Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« am: 20. April 2011, 16:39:54 »
Ferencvaros vs Vasas
NB1 (1. Ungarische Liga)
Budapest, Albert Florian Stadion, 4572 Zuschauer
0:1 (0:0)
Freitag, 15.04.2011, 19.00 Uhr.

Ich bin faul. Nur Bildscher. Wenn einer was bestimmtes wissen will, kann er ja in dem Thread ne Frage stellen.

























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Offline Schwabenpfeil

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #1 am: 20. April 2011, 16:42:25 »
Schöne Bildsche!

Ferencvaros vs Vasas 0:1 (0:0)
4572 Zuschauer

Ferencvaros hat da auch schon bessere Zeiten erlebt... [schääm]

Offline Matti

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #2 am: 20. April 2011, 17:05:34 »

ey so einen Campingtisch haben wir glaube auch noch in der Laube stehen  [kicher]

Was hat die lecker Kirsche da verkauft?
Der Gipfel des Wahnsinns ist es, auf Veränderungen zu hoffen, ohne etwas zu verändern. (A. Einstein)

Offline ranch

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #3 am: 20. April 2011, 17:08:37 »

ey so einen Campingtisch haben wir glaube auch noch in der Laube stehen  [kicher]

Was hat die lecker Kirsche da verkauft?

Sonnenblumenkerne und irgendwelche komischen Chips.
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Offline Matti

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #4 am: 20. April 2011, 17:15:43 »
Wie war die Stimmung?

Die Gäste sehen so "gesittet" aus, also eher wie vorwiegend normale Leute als vermeintliche Ultras.
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Offline ranch

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #5 am: 20. April 2011, 17:20:51 »
Wie war die Stimmung?

Die Gäste sehen so "gesittet" aus, also eher wie vorwiegend normale Leute als vermeintliche Ultras.

Die Fradi-Kurva hat durchgesungen, 90 Minuten, trotz erbärmlichem Gekicke und kaum Torchancen, sehr ultralike, die komplette Kurve.

Von Vasas kam sehr wenig, nach ihrem Siegtreffer eine Viertelstunde vor Schluss war es natürlich etwas ausgelassener.
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Offline ranch

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #6 am: 21. April 2011, 12:27:19 »
Jetzt doch noch Text. Viel Vergnügen.


In der ungarischen Liga NB1, der höchsten Spielklasse steht das Spiel Ferencvaros gegen Vasas bevor. Ein Derby. Eines von vielen Derbies in Budapest, schließlich tummeln sich in der ungarischen Hauptstadt außerdem noch MTK, Honved und Ujpest.

Die U-Bahn fährt direktemang zum Stadion, in der B-Ebene lungern Fradi-Fans in um ein paar üble Spelunken rum. Bier, Schnaps, Gesänge – wie bei uns.
Wie daheim, nur unter der Erde anstatt vorm Country Kitchen am Waldstadion.


Zum Ausgang raus, und Zack!, das Albert Florian Stadion, benannt, nach Florian Albert, legendärer Nationalspieler, Eruopas Fußballer des Jahres von 1967 und Goalgetter von Ferencvaros, liegt vor uns.
Das reine Fußballstadion bietet Platz für 18100 sitzende Zuschauer. Zwar soll es angeblich renoviert worden sein oder werden und eigentlich bereits dieses Jahr ein Fassungsvermögen von 25000 haben.
Aber momentan versprüht es noch sozialistischen Elendscharme.
Immerhin: Die der Fradi-Kurve gegenüberliegende Seite bietet ein architektonisches Alleinstellungsmerkmal, das ich so noch nicht gesehen habe.

Also, umgeschaut nach den Ticketschaltern, die sich schießschartenartig in den Tribünenaußenwänden befinden. „Zwei mal Kategorie A, Sektor 1, bitte.“
Eine einfache Bitte, vorgetragen auf Englisch und Deutsch. Die Antwort rief Wut, Trauer, Betroffenheit und leichte Panik hervor. Zum Erwerb benötige man eine Fancard. Und die gibt’s im Fradi-Shop. Aber der hat jetzt geschlossen. Schluck, stöhn, ächz.
Komisch allerdings, wir hatten einen vor drei Minuten geöffneten fradi-Shop gesehen.
Also um die Ecke, vorbei an Sonnenblumenkernen- und Bierverkäufern vorbei, ein Löwenbräu auf die insolventen Giesinger in den Schlund verfrachtet und in die recht kurze Schlange eingereiht.
Ein freundlicher, aber strenger Bodyguard ließ die Leute nur grüppchenweise herein.

Endlich drin der nächste Schock. Fancard, kein Problem. Kostet nix. Einfach dieses Formular ausfüllen, Foto machen lassen, Karte erhalten, Ticket kaufen. Jedoch: Personalausweisnummer bitte eintragen.
Hatten wir natürlich nicht dabei, Weihohwei. Der nette Fradi-Security-Typ zeigte allerdings Stil und Einsatz: „I call the boss, wait.“
Und siehe da: Formular ausgefüllt, geschisse uff die Ausweisnummer und den Perso, Foddo geschosse – und wir hielten unsere Legitimation für die Karten in der Hand.
Dann auch rasch Karten für die Gegentribüne, Sitzplatz je knapp zehn Euro für freie Platzwahl auf der Tribüne.

Das Spiel: Ein Jammer. Eine Katastrophe. Ein Desaster. Ein Gebolze. Meine Herren, da war die schöne SGE gegen St. Pauli ein Raketenspiel dagegen. Vom Niveau stelle ich mir so etwa mittelmäßige Dritte Liga vor. Oder ähnlich.

Viel gibt es nicht zu erzählen zu dem Gehacke: Ferencvaros, vor dem Spiel immerhin Tabellenzweiter mit allerdings 12 Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Videoton Szekesfehevar agierte weitgehend hilflos gegen den im hinteren Mittelfeld platzierten und durchaus abstiegsbedrohten Lokalrivalen.
Mal ein Kopfball nach einer Ecke, ein Pass in die Spitze, der aufs erbärmlichste verstolpert wurde – das war es auch schon.
Die Gäste hatten die etwas klarere Spielanlage, was sie aber auch nicht vor Mondbällen, Fehlpässen, Ausrutschern und etlichen Schienbeinrunden bewahrte.
Jedoch erspielten sie sich zumindest zwei große Chancen, die, klarer Fall, jämmerlich vergeben wurden.

Halbzeit: Sonnenblumenkerne kauende und Bier trinkende Menschen auf den Rängen plauderten sicher nicht über den Kick, da gab es nicht viel zu reden drüber, ein Mantel des Schweigens wäre angebracht gewesen. Verstanden habe ich nichts, ich spreche kein Ungarisch, überdies wurde aus den altersschwachen Lautsprechern ein fieser 80er Jahre Instrumentalmetal gepustet.
Infernalischer Lärm, der beinahe durchgehend schreiende Kommunikaten erforderte.

Zeit, das Publikum näher zu beobachten: Hoher Lonsdale-Anteil, Thor Steinar Pullis, sehr kurzhaarige Menschen in Freizeitanzügen und Jogginghosen, wenig Kinder und Frauen.
Fradi-Fans gelten als mindestens stark rechtslastig geprägt in ihrer Mehrheit , und wenn man irgendwo Menschen sah, die Klischees versammeln in ihrem Aussehen, dann im Albert Florian Stadion.

Die Kurve der Fradi-Fans machte derweil Pause vom Dauerbetrieb. Irgendwann muss man ja auch mal Luft holen, Bier trinken, aufs Klo gehen.
Zuvor war 45minütiges Am-Stück Singen angesagt. Wenn mir hier noch mal einer erzählt, dass ihn das Singen ohne Reaktion auf das Geschehen auf dem Spielfeld nervt, den verweise ich lächelnd auf die Fradi-Kurve. Wenig überraschend waren so 75% der Melodien bekannt. Europäisches Ultra-Liedgut, mal mehr, mal gar nicht variiert.

Zweite Halbzeit, und Ferencvaros beginnt ein klein wenig zielstrebiger. Die Folge: Eine Doppelchance, bei der man nicht glauben mag, dass der Ball nicht ins Tor bugsiert wurde.
Ich hätte ihn jedenfalls reingemacht, Anton Hübler oder meine deutlich über siebzig Jahre alte Tante auch. Wahnsinn.
Vielleicht verfiel der Hausherr deshalb wieder in Lethargie und Unfähigkeit. Jedenfalls stand Vasas bald wieder solide hinten drin, der eine oder andere Konter brachte dann auch mal eine halbe Torchance.
Gut zehn Minuten vor Schluss wurden die Gäste für einen Schorsch-Tsavellas-Mondball-Gedächtnis-Freistoß belohnt, den ein Fradi-Spieler ins eigene Tor köpfte (wenn ich recht erinnere).
War das ein Jubel in der Gästekurve: Der ganze Block in Extase. Also etwa 60(!) Leutchen.
Komisch. Kommen aus der selben Stadt, werden folglich keine übermäßig weite Anreise haben, und dann verlieren sich da ein paar Hansels in blau-rot. Vielleicht kann ein Ungarn-Kenner hierzu Auskunft geben.

Das tumbe Anrennen der Grün-Weißen brachte dann letztlich nichts außer ein bis zwei Semi-Chancen ein, dann war Feierabend. Fluchende Heimfans bahnten sich ihren Weg durch die Sonnenblumenkernberge, fröhliche Gästefans feierten mit der Mannschaft gemeinsam den Derbysieg.
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Offline franconia

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #7 am: 21. April 2011, 15:02:56 »
grad mal bekannten gefragt , der ab und zu mal runter hoppt, meint vasas interessiert einfach keine sau - rangwert in der stadt nur auf platz 5, daher einfach keine zuschauer
“Und so viele bengalische Feuer soll’s geben, dass wir in der Nacht Sonnenbrillen brauchen.” - Reinfried Herbst, Skifahrer Team Austria
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Offline Schwabenpfeil

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Antw:Ferencvaros Budapest vs Vasas Budapest
« Antwort #8 am: 21. April 2011, 15:05:11 »
Danke für den Bericht!


Ich denke, dass in Budapest Ferencvaros, Honved, MTK und Ujpest mehr Tradition und daher auch mehr Fans als Vasas haben.
Und der Derby-Charakter dürfte in der ungarischen Hauptstadt auch keinen hinterm Ofen vorlocken. Die gibts da jede Woche.  ;)