Verletzte und Festnahmen
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http://www.op-online.de/sport/kickers-offenbach/verletzte-festnahmen-1245167.htmlOffenbach (app) ‐ Gleich zu Beginn des Spiels erschallten die „Dynamo-Dynamo-Rufe“ auch von den Rängen hinter dem Tor. Etwa 300 Dresdner Fans hatten - vermutlich im Internet - Sitzplatzkarten für die Südost-Tribüne und die Stehplätze darunter erstanden.
Massenauflauf der Polizei vor dem Dresdner Block. Etwa 1200 Dynamo-Fans waren auf der Stehtribüne und 300 auf der Südosttribüne.
Rund 1200 Fans der Sachsen feuerten ihr Team zudem von der Waldemar-Klein-Tribüne aus dem Block in Richtung Leonhard-Eißnert-Park an. Kurz vor dem 0:1 strömten wie bereits vor dem Anpfiff 80 Fans der Kickers aus Block 2 in Richtung Südosttribüne - der Höhepunkt der Scharmützel während des Spiels im Stadion.
Bis die Einsätzkräfte der Polizei vor Ort waren, flogen die Fäuste. Mit Sicherheit drei bis vier Minuten - gefühlt aber eine halbe Ewigkeit. Polizeisprecher Henry Faltin widerspricht: „Auch wenn einem das lang vorkommt, unsere Einheiten waren relativ flott. Die Trennung der Fan gruppen war schnell hergestellt.“ Dennoch ergriffen viele Zuschauer die Flucht, gingen noch vor der Pause heim.
Dynamo-Fans stürmen nicht das Spielfeld
Brenzlig erschien die Situation auch in der zweite Hälfte, als man annehmen musste, dass die Dresdner nach dem Abpfiff - und dem Einzug in die Relegation - das Spielfeld stürmen wollen. Viele saßen auf den Zäunen zum Spielfeld hin. Polizei und Ordnergruppen standen fast bis auf dem Rasen vor dem Block, um das gegebenenfalls zu verhindern.
Polizeidirektor Peter Liebeck redete über Lautsprecher - in Absprache mit Dresdner Kollegen - auf die Fans in scharfem Ton ein. „Gehen sie von den Zäunen herunter, zwingen sie uns nicht, Gewalt anzuwenden“, sagte er. Runtergeklettert sind die Dresdner nicht, den Platz haben sie aber auch nicht gestürmt.
„Glimpflich abgelaufen“
Über Lautsprecher bekamen sie auch die Zusage, dass Polizei und Ordner die Dynamo-Profis zum Abklatschen an den Zaun lassen. Während die Dresdner nach dem Abpfiff im Stadion feierten, verließen die Offenbacher zügig den Bieberer Berg.
Faltin meldete insgesamt 26 Festnahmen (10 Mal wird ein Verfahren eröffnet, 16 Mal war Ausnüchtern nötig) und 31 Verletzte. Dresdner Fans wollten vor dem Spiel eine Kontrollstelle im Eißnert-Park durchbrechen, um schneller ins Stadion zu kommen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Allein da war das Rote Kreuz 14 Mal gefordert. „Trotz Festnahmen und Verletzungen - nach unserem Eindruck ist das angesichts der Konstellation und der Baustelle Stadion glimpflich abgelaufen“, sagte Faltin.