am 12.5.40 da war noch nichts mit jahrelanges Metzeln und Morden.
Die Machtübernahme war übrigens '33, wenn Du Dich erinnern kannst.
Unglaublich, das Unwissenheit immer wieder zu Diskussionen führt.
Um Dynamo gegen SGE geht es hier tatsächlich schon längst nicht mehr
![... [blin]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/blink.gif)
Da mich weder mit dem einen noch dem anderen Verein sehr viel verbindet habe ich mich bislang da ganz rausgehalten. Zumal ich zuletzt ohnehin fast gar nichts hier geschrieben habe.
Aber die oben genanten Zeilen kann ich einfach nicht so stehen lassen.
Es gibt ein Problem mit Militär- und Militärtechnikgeschichte: Sie ist häufig so fasziniert von technischen Details dass sie die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge oft nur am Rande wahrnimmt. Im Prinzip sind viele Militärhistoriker Nerds. Sie können die Flugzeugtypen oder Panzerversionen bis in Details beschreiben, Kriegsschiffe anhand von Silhouetten erkennen und wenn sie auch noch technisch begabt sind, dann basteln sie in einer Scheune an einem originalen Panzerkampfwagen IV. (Kein Scheiss, hab ich mir nicht ausgedacht.)
Und bei all der Verliebtheit in Details wie etwa tragfähige Bombenlast, Reichweite oder Bordbewaffnung gehen dann andere Zusammenhänge verloren. Als einer der sich vom Vorwurf der Unwissenheit in technischen wie politischen Zusammenhängen nicht angesprochen fühlt bleibt mir um so mehr beinahe die Luft weg wenn ich lese, es habe in den sieben Jahren zwischen der Machtergreifung der Nazis und dem ersten Flächenangriff auf eine deutsche Stadt durch allierte (konkret britische) Bomber kein Metzeln und Morden gegeben. Dies kann ich unmöglich akzeptieren, egal in welchem Zusammenhang!
Das Morden der Nazis begann lang vor der Machtergreifung und wurde ab dieser institutionalisiert. Wenn man sich eher dafür interessiert ob eine JU 88 überhaupt eine nennenswerte Bombenlast tragen konnte, dann mag dies nebensächlich erscheinen. Die ermordeten Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden, Gewerkschaftler oder Schwerstbehinderten starben vielfach durch Handarbeit. Der technische, industrielle Massenmord der Kriegsjahre kam erst eben mit diesem Krieg.
Zwischen einem Massenmord oder einem Kriegsverbrechen zu unterscheiden ist für mich reine Semantik. Denn Auschwitz und Monte Cassino gehören in einen Zusammenhang. Jeder Sieg der deutschen Wehrmacht ermöglichte den Zugriff auf die Menschen in den eroberten Ländern. Man kann das Kampfgeschehen an den Fronten und das Morden im Hinterland nicht voneinander trennen, das eine ist die Voraussetzung für das andere.
Die Abwehrkämpfe der Wehrmacht wie der anderen Waffengattungen mögen militärgeschichtlich ehrliche Anerkennung finden. Aber sie verlängerten jenen Massenmord der 1933 in den Folterkellern der SA-Quartiere nicht erst begonnen hat.
Auch meine Heimatstadt hat ihr historisches Gesicht nahezu eingebüßt. Auch sie ist durch Krieg und Nachkriegszeit hässlich geworden. Aber die Ursache darin sehe ich in dem Terror der für die ganze Zeit der Naziherrschaft über Deutschland und weite Teile Europas der ganze Kern der Machtausübung eben dieser Nazis gewesen ist. Ursache und Wirkung nicht zu verkennen hat nichts mit angeblicher "P.C." zu tun. Es ist eine Frage der Aufrichtigkeit.
Kurz zu den Transpis oder Gesängen: Um zu provozieren muss an Tabus gerührt werden, sonst ist es keine. Da Provokationen mit Blick auf Herkunft und Familie ("Pfälzer Inzuchtpack, auch hier im Stammtisch sehr beliebt) sich eher totgelaufen haben nimmt man eben die anderen Punkte bei denen man weiß, wenn man dort draufdrückt tut es weh. Ob nun "Dönerverkäufer", "Juden" oder "Bomber Harris", es
soll treffen. Und wenn ich hier lese, dass die Randerscheinungen eines einzelnen Spieles alles sportliche Geschehen in der 2. Liga seither auch hier komplett an den Rand gedrängt hat, dann geht die Provokation auf. Dann wurden exakt jene Tasten gedrückt, welche die erwarteten Töne erzeugen.