Blatter: Kein Olympia wegen Hoeneß
Sepp Blatter macht Bayern-Präsident Uli Hoeneß dafür verantwortlich, dass München nicht die Olympischen Winterspiele 2018 bekommen hat.
"Uli Hoeneß und Co. haben im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika derart gelästert, dass es kaum mehr zu steigern war", sagte FIFA-Präsident Sepp Blatter, der auch IOC-Mitglied ist, dem "kicker":
"Im Fall München hatte Issa Hayatou, der Präsident des afrikanischen Fußballverbandes CAF, vor der Vergabe in Durban ganz klar zu Franz Beckenbauer gesagt: 'Du kannst auf keine einzige afrikanische Stimme zählen für die Olympischen Spiele in München. Die Art und Weise, wie ihr versucht hattet, die afrikanische WM kaputt zu machen, haben wir nicht vergessen.' So kam es. Ohne die zwölf afrikanischen Stimmen kriegt man keine Olympischen Spiele."
Bei der Abstimmung über die Winterspiele 2018 im Juli hatte sich das südkoreanische Pyeongchang deutlich gegen München und das französische Annecy durchgesetzt.
Hoeneß hatte die Vergabe der WM 2010 an Südafrika unter anderem "als eine der größten Fehlentscheidungen" von Blatter bezeichnet: "Ich war nie ein großer Freund einer WM in Südafrika oder überhaupt auf dem afrikanischen Kontinent, solange Sicherheitsaspekte nicht zu hundert Prozent geklärt sind."
Blatters Aussagen könnten aber auch eine Retourkutsche auf die Kritik von Seiten des FC Bayern an seiner umstrittenen Amtsführung sein. Hoeneß hatte zuletzt erklärt, er wolle "die Missstände im Weltfußball nun permanent öffentlich thematisieren", FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hatte Blater mit einem Aal verglichen, "den man nie zu fassen bekommt".
Blatters Antwort darauf: "Das berührt mich nicht. Bei persönlichen Begegnungen haben wir ein gutes Verhältnis. Ist Rummenigge in München, kommt wieder etwas."
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