Schattenhaushalt könnte man es nennen, trifft es aber nicht wirklich. Klar kann ein (zeitlicher) Verzicht auf Löhne und Gehälter die zu erbringende Bürgschaft beeinflussen. Man hat dieselben (also bereits früher geplanten) Einnahmen, aber weniger Ausgaben, so dass man unterm Strich ein besseres Ergebnis vorweisen kann. Dass dies nur eine Milchmädchenrechnung ist, weiß jeder, aber kurzfristig hilft es zumindest gegenüber der DFL glaubhaft zu machen, dass man es schaffen könnte.
Dass das eine Farce ist, wird sich spätestens zum Ende der Saison herausstellen, wenn einerseits die Spieler ihre gestundeten Gehälter einfordern (möglicherweise jedoch nie erhalten) und zum anderen die Lizenzunterlagen für die neue Saison eingereicht werden müssen und dann die gestundeten Beträge wieder "auf der Matte" stehen.
Unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlungsschwierigkeiten in Jena las man ja von diversen Aktivitäten, die helfen sollten. Auch ich sah nach, ob ich einen Platz in dem "virtuellen Stadion" erwerben könnte. Ging nicht, weil die Aktion wohl erst Mitte Januar angeleiert werden kann. Ein herber Verlust für diejenigen, die sich da Hoffnungen machen, es doch noch bis zum 15.1. zu schaffen. Einen Stehplatz zu kaufen und das Ganze dann auch noch kurz und schmerzlos online machen zu können, ist für viele kein Problem. Eine Jahreskarte oder ein VIP-Paket, Trikots u.ä. brauche ich nicht in meinem Schrank. Von daher wurde auf Grund von hausgemachten Schwierigkeiten eine große Chance vertan.
Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich Jena aus der Schlinge befreien kann. Man wird jetzt vielleicht noch wegen der lfd. Saison beide Augen bei der DFL zudrücken; für die neue Saison sehe ich dagegen schwarz. Ich drücke trotzdem die Daumen, weil ich weiß, wie man sich fühlt, wenn der eigene Verein von so einem Scheiß betroffen ist.