Ich nehme mal den gestrigen Nachmittag als Anlass, diesen Thread wieder nach oben zu bringen.
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Gestern Nachmittag allerbestes Wetter, aber der Kurzen will nicht aus dem Bett. Die besorgte Mama bleibt natürlich zu Hause, der Kleine könnte ja krank sein. So bekam ich unverhofft "frei" und nutzte die Gelegenheit gleich mal um die wenigen Kilometerchen von Bochum nach Dortmund zu fahren um mich dort in den Hansablock zu stellen.
Dank einiger Nachrichten von Mayk (Danke
![.... [daumihoch]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/xyxthumbs.gif)
) war ich ja bislang ganz gut informiert, wie sich "unser" Julian Jakobs in Rostock so eingelebt und ins Team gespielt hat. Gestern konnte ich ihn dann mal selbst im ungewohnten Trikot spielen sehen.
Es war einfach nur interessant für mich, einen derart vertrauten Spieler erneut zu sehen. Die Laufwege, die Körpersprache, all das habe ich immer wieder gesehen. Und nun eben auf einmal eine ganze Liga höher, bei einem Team aus dem oberen Tabellendrittel.
Ganz bewusst schreib ich hier nicht "bei einem Aufstiegskandidaten". Denn trotz des Sieges, ich fand den Fußball der Rostocker alles andere als aufstiegswürdig. Die Defensivarbeit gefiel mir ganz gut, insbesondere Denis Weidlich fand ich auffällig. Gutes Stellungsspiel, gute Kopfbälle, zweikampfsicher.
Das Spiel nach vorn wirkte mir bei Hansa ein wenig zu sehr auf Zufall aufgebaut, ich war erstaunt, so oft eine Spieleröffnung mit langen Bällen zu sehen. Immerhin wurde kurz vor der Pause der Siegtreffer gegen eine in diesem Moment ganz schlecht gestellte BVB-Abwehr erzielt. Eigentlich darf so ein Tor in einer höheren Liga nicht fallen, aber es werden eben im Fußball überall Fehler gemacht.
Das Heimteam fand ich eher enttäuschend. Ballsicher waren sie schon, keine Frage, aber wenig konsequent, wenig zielstrebig. Es erstaunt mich nicht so sehr, dass die im Abstiegskampf stehen. Wahrscheinlich werden sie am Ende doch wieder die Liga halten, aber wirklich gut fand ich den Fußball des BVB nicht. Da gefiel mir, obwohl sie eine Liga tiefer spielen, etwa die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach besser. Wobei mir natürlich bewusst ist, dass dies nur Momentaufnahmen sind.
Mehr als 4000 Zuschauer waren in der "Roten Erde", der Großteil davon natürlich Hansafans. Deren Support gefiel mir recht gut, er war im Grunde durchgängig im ganzen Spiel präsent, viel bekanntes Liedgut, es konnte jeder mitmachen. Auf Dortmunder Seite gab es einen Block, in dem über das gesamte Spiel hinweg gesungen und Fahnen geschwenkt wurden. Immerhin hat man dort eine Amaszene, anderswo ist sowas ganz einfach nicht vorhanden, wovon ich mich am Tag zuvor ja auch bei unserem Spiel in Leverkusen gegen deren Zweite überzeugen konnte. (Ein ganz fades Spiel mit einem dazu passenden 0:0).
Wie wohl bei Rostockspielen üblich waren Polizei und Ordner im Übermaß anwesend. Ob es nötig war? Ich hatte eher den Eindruck eines sehr entspannten Nachmittags, aber allein der Name "Hansa Rostock" ist vielleicht ja schon eine Einladung für Erlebnisorientierte. Und solang Hansa "die Gegner schlagen, die Wessis jagen" im Liedgut integriert hat, wird sich an deren Ruf wohl auch nicht viel ändern.
P.S.: Der Kurze war anschliessend putzmunter. Vorher war er einfach nur müde gewesen. Für mich genau passend ...
