Seit Oktober 2012 hat hier keiner mehr was reingeschrieben! Muss man dringend mal ändern!
Der Anlass dazu bot sich am vergangenen Freitag: Das Spitzenspiel zwischen der Viktoria aus Köln und unseren Sportfreunden aus Siegen.
Das Ergebnis von 5:2 für die Sportfreunde wird inzwischen wahrscheinlich bekannt sein. Daher schreibe ich mal eher über das Drumherum:
Nach langer Zeit setzten sich mal wieder drei Busse mit SFS-Fans gemeinsam in Bewegung um die Fans zum Sportpark Höhenberg zu bringen. Hinzu kamen etliche PKW-Fahrer und die gar nicht kleine Gemeinde von SFS-Fans im Raum Köln-Bonn, traditionell ein Schwerpunkt für Studien- und Arbeitsplätze. So waren es dann doch mindestens 3oo SFS-Fans, welche sich im Gästeblock des Sportparks Höhenberg eingefunden hatten.
Im letzten Jahr waren es ungefähr doppelt so viele, das lag aber daran, dass wir an jenem Abend den Aufstieg festmachen konnten und dies auch bravourös erledigten. Die Stimmung des Aufstiegsabends samt dem genehmigten Platzsturm sind für viele jüngere SFS-Fans einer der wenigen Höhepunkte seit sie ihren Verein begleiten. Denn seit der Zweitligasaison vor nunmehr sieben Jahren gab es nicht mehr so viel um sich zu freuen ...
Um so wichtiger und schöner der letzte Freitag in Köln! Diesmal unter Flutlicht, zwar ohne ein Tribünendach über uns, dafür aber mit einem sehr engagierten, sehr leidenschaftlichen Support. Das Spiel trug den Rest zu dem Abend bei. Auf dem Platz jede Menge Aggressivität, zwei Mannschaften die sich leidenschaftlich bekämpften. Wobei man den Begriff "Mannschaft" bei der Viktoria nur eingeschränkt gebrauchen kann!
Kein Zweifel: Viktoria Köln hat herausragende Einzelspieler. Jeder einzelne von ihnen ist ein Guter, aber man konnte den Grund, warum die eingeplante Meisterschaft in diesem Jahr verpasst wird, deutlich erkennen: Diese Spieler funktionieren nicht als Team!
Unsere Mannschaft hatte einen Glanztag erwischt, spielte hochmotiviert und wie aus einem Guss. Es mag dazu beitragen, dass auch manch einem Spieler bewusst ist, dass diese schöne Zeit begrenzt ist. Denn die Truppe wird voraussichtlich in dieser Konstellation keinen Bestand haben.
Angefangen hat es bei unserem Torwart, Raphael Koczor. Sein neuer Verein? Viktoria Köln! Zuvor musste er sich etliches anhören und -sehen, denn der Wechsel, ausgerechnet zu jenem Verein, den er zuvor noch als "Scheiß Söldnertruppe" bezeichnet hatte, wurde hier ganz und gar nicht einfach so hingenommen. Eigentlich hätte Koczor an jenem Abend nicht spielen sollen, doch eine schwere Verletzung seines jungen Nachfolgers Yannik Dauth im letzten Spiel erforderte doch seinen Einsatz. Er löste seine Aufgabe professionell, was man von ihm zuvor nicht immer schreiben konnte ...
Immerhin hat die Viktoria eine seit langem vakante Rolle besetzt: Wir haben wieder einen Rivalen, einen "Hassverein". Die Jugendlichen haben zu Eintracht Trier keinen Bezug mehr, wir spielen seit Jahren in getrennten Ligen, wie soll man da eine Rivalität aufrechterhalten? Der "Bonzenclub" aus Köln erfüllt dagegen die Rolle des Feindbildes perfekt, daher ist die Motivation schon lange vor dem Spiel so groß gewesen wie zuvor lang nicht mehr.
Während unsere Besucherzahlen bei Heimspielen regelrecht ins Bodenlose fallen und wir zuletzt nicht einmal mehr mit eingerechneten Dauer- und Sponsorenkarten auf eine vierstellige Zahl kamen, mobilisiert der Name "Viktoria Köln" ungeahnte Reserven. Dies habe ich übrigens bei mir selbst klar festgestellt: Es ist lange her, dass ich vor einem Spiel den ganzen Tag in einem Zustand höchster Anspannung gewesen bin und selbst das Mittagessen ausfallen liess! Auf der Fahrt zum Spiel habe ich kein Bier angerührt, es war wie vor einer wichtigen Prüfung. Gegen alle können wir verlieren, aber nicht gegen die!
Dabei muss ich gerechterweise eines schreiben: Viktoria war ein guter Gastgeber! Eine Choreo, welche zuvor mehrfach von anderen Vereinen abgelehnt wurde, genehmigten sie ohne Probleme. Die Zusammenarbeit vor Ort lief hervorragend, der Ordnungsdienst war einer der besten, welche wir zuletzt erlebt haben. Im Gegenzug wurde sämtliches Pyromaterial zu Hause gelassen. Eigentlich hätte es an dem Abend sicher gebrannt, doch das war eine Gegenleistung für das Entgegenkommen vor dem Spiel. Im Gegensatz zu anderen Vereinen hatte Viktoria die Begegnung nicht einmal zu einem Risikospiel erklärt!
Der Abend steigerte sich, zum Schluß waren alle SFS-Fans regelrecht ekstatisch. Die Siege gegen Fortuna Köln und RWE wurden nicht annähernd so abgefeiert. Und als dann bei der Abfahrt auf einmal Steine und Äste aus dem Dunkel gegen unseren Bus flogen, war klar, dass diese Rivalität auch im kommenden Jahr Bestand haben wird ...
Forza SFS!
![... [roweis]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/smilie_schal4.gif)
