Bogensport und Olympische Spiele - eine Geschichte für sich. Erstmals fliegen die Pfeile bei den Sommerspielen in Paris 1900. Auch 1904, 1908 und 1920 dürfen die Bogenschützen antreten. Danach verschwindet der Sport bis 1972 aus dem olympischen Programm. Gründe lassen sich nur vermuten: Einerseits fehlen einheitliche Regeln, andererseits ist der Bogen für viele immer noch mehr ein historisches als ein modernes Sportgerät. Seit der Wiederaufnahme ins olympische Programm kämpfen auch die Frauen um Medaillen.Als Sportart bildet sich Bogenschießen im 16. und 17. Jahrhundert in England heraus. 1844 werden die ersten britischen Meisterschaften ausgetragen. 1931 rufen Finnland, Frankreich, Norwegen, Polen und Schweden den internationalen Bogenschützen-Verband FITA (Fédération Internationale de Tir à l'Arc) ins Leben. Im selben Jahr finden auch die ersten Weltmeisterschaften statt. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München werden die Regeln der FITA offiziell anerkannt und die sogenannte "FITA-Runde" zum Standard bei internationalen Wettkämpfen. Die Athleten schießen jeweils 36 Pfeile aus Entfernungen von 90, 70, 50 und 30 Metern (Herren) sowie aus 60, 50 und 30 Metern (Frauen) auf die Zielscheiben.In Deutschland finden anfangs nur wenige Individualisten Freude am Bogenschießen. Der erste deutsche Club, die "Hamburger Bogenschützengilde", wird 1930 aus der Taufe gehoben. Die Mitgliedsverbände der FITA haben überwiegend ihre eigenen Dachorganisationen. Die deutschen Bogenschützen jedoch gehören - neben allen anderen Schießsportdisziplinen - zum 1951 gegründeten Deutschen Schützenbund (DSB). Das Bogenschießen ist seit 1958 als offizielle Disziplin im DSB anerkannt. Zweite große Dachorganisation ist der Deutsche Bogensport-Verband. An internationalen Wettkämpfen des Weltverbandes FITA können jedoch nur Mitglieder des DSB teilnehmen, da sich der Deutsche Bogensport-Verband der FITA nicht angeschlossen hat.