Schon bei den ersten Spielen 1896 sind die Schwimmer dabei - und das gleich mit vier Wettbewerben, obwohl sie international noch nicht organisiert sind. Auf dem Wettkampf-Programm im offenen Meer in der Bucht von Piräus bei maximal 16 Grad Wassertemperatur stehen Kraulschwimmen über 100 m, 500 m und 1.200 m sowie das "Matrosenschwimmen" über 100 m. Die anderen Disziplinen wie Rücken (1900), Brust (1908) und Schmetterling (1956) kommen im Laufe der Jahre hinzu. Frauen sind seit 1912 startberechtigt.
Im Laufe der Jahrzehnte hat es im Schwimmsport teilweise gravierende Änderungen gegeben. Neue Wendetechniken, neue Stilarten und der Einsatz von High-Tech-Anzügen sorgen für Leistungssprünge. Großen Anteil an der Weiterentwicklung haben auch die Schwimmstätten. 1896 in Athen wird noch in der offenen See geschwommen, 1924 in Paris bietet ein extra angefertigtes Schwimmstadion bislang unbekannte Möglichkeiten. In diesem Schwimmbecken werden auch erstmals die Bahnen durch spezielle Leinen voneinander getrennt. In Vergessenheit gerät das Schwimmen außerhalb des Beckens jedoch nicht. Die Langstrecken-Athleten tragen ihre Wettkämpfe weiterhin in offenen Gewässern aus. Seit 2008 sind die 10 km Teil des olympischen Programms. Im Rückenschwimmen (1936) und beim Kraulen (1960er Jahre) sorgt die Einführung der "Saltowende" für ein deutlich höheres Tempo. Die Brustschwimmer legen die Regeln zunehmend flexibel aus und führen am Ende der Bahn beide Hände über Wasser. Der Weltverband reagiert und beschließt 1953, aus dieser veränderten Form eine neue Schwimmart zu benennen - das Delfin- oder auch Schmetterlingsschwimmen.
Nicht nur die Schwimmtechnik ändert sich, auch die Bekleidung spielt zunehmend eine wichtige Rolle. Die Hersteller investieren hohe Summen in die Weiterentwicklung. Mit dem ursprünglichen Schwimmen in Badehose und Badeanzug hat das Profischwimmen im 21. Jahrhundert nichts mehr gemein. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 fallen die Weltrekorde im Dutzend. Danach verabschiedet der Weltverband neue Regeln, die das "Wettrüsten" der Textilhersteller und somit die Leistungsexplosion bei den Athleten eindämmen sollen.
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Wasserspringen
Wasserspringen hat eine lange olympische Tradition. Seit 1904 ist die Sportart fester Bestandteil der Sommerspiele. Seinen Ursprung als Wettkampfsport hat das Wasserspringen in Deutschland und Schweden. Bereits 1886 werden in Deutschland die ersten nationalen Meisterschaften ausgetragen. Das Turmspringen aus zehn Metern Höhe ist seit 1904 olympische Disziplin, Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett werden vier Jahre später ins Programm aufgenommen. Frauen springen erstmals 1912 um Medaillen. Seit 2000 werden auch im Synchronspringen Olympiasieger gekürt.
1988 in Seoul sorgt Wasserspringer Greg Louganis für einen unvergessenen Olympia-Moment, als er in der Qualifikation mit dem Hinterkopf ans Drei-Meter-Brett schlägt und sich dabei eine klaffende Wunde zuzieht. Trotzdem startet er im Finale und gewinnt Gold. Auch vom Zehn-Meter-Turm triumphiert Louganis. Schon vier Jahre zuvor war ihm in Los Angeles das Double gelungen. Damit ist er der erfolgreichste Wasserspringer der Olympia-Geschichte.
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Wasserball
Über die genaue Entstehungsgeschichte des Wasserballs gibt es unterschiedliche Angaben. Klar ist, dass sich der Sport bereits in den 1870er Jahren in England entwickelt. Zunächst ist Wasserball mehr eine Rauferei unter Wasser, nicht selten gehen Athleten bei den heftigen Zweikämpfen k.o. Strengere Regeln sorgen Ende des Jahrhunderts für einen ruhigeren Ablauf der Partien. Wasserball ist 1900 in Paris die erste Mannschaftssportart, in der ein Olympiasieger gekürt wird. Großbritannien holt Gold. Das Vereinigte Königreich gewinnt auch die folgenden drei Turniere. 1928 holt Deutschland seinen bislang einzigen Olympiasieg. Gleichzeitig startet die Erfolgsserie der Ungarn. Bis 1980 holen die Magyaren immer Edelmetall. 2000 bis 2008 gelingt Ungarn sogar der Titel-Hattrick.
Auch am legendärsten Spiel der Wasserball-Geschichte sind die Ungarn beteiligt. Die Partie gegen die Sowjetunion 1956 geht als das "Blutspiel von Melbourne" in die Geschichte ein. Unmittelbar vor dem Aufeinandertreffen haben Sowjettruppen den Aufstand gegen das kommunistische Regime in Budapest blutig niedergeschlagen. Die Atmosphäre in der Halle ist aufgeheizt, die meisten Zuschauer unterstützen die Ungarn. Im Wasser wird mit allen erlaubten und vielen unerlaubten Mitteln gekämpft. Beim Stand von 4:0 für Ungarn wird Ervin Zador von seinem sowjetischen Gegenspieler mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Das Bild des blutenden ungarischen Stars geht um die Welt. Die Partie wird kurz vor dem Ende abgebrochen, die Polizei muss aufgebrachte Zuschauer zurückdrängen. Ungarn entscheidet später das Finale gegen Jugoslawien für sich und holt Gold. Viele ungarische Akteure kehren nach den Spielen nicht in ihre Heimat zurück.
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Synchronschwimmen
Von 1948 bis 1968 ist Synchronschwimmen Demonstrationssportart bei den Olympischen Spielen. 1984 in Los Angeles werden erstmals olympische Medaillen an Synchronschwimmer vergeben. Die Disziplinen heißen damals Solo und Duett. 1996 in Atlanta gibt es ausschließlich den Gruppenwettbewerb - Solo und Duett gehören nicht mehr zum Programm. In Sydney 2000 ist Synchronschwimmen mit den Wettbewerben Duett und Gruppe vertreten. Seit 2008 stehen Entscheidungen im Duett und in der Mannschaft an.
Erste Abbildungen der Sportart werden in Griechenland gefunden und stammen etwa aus dem Jahr 880 v. Chr.. Ende des 19. Jahrhunderts steigen Schauspieler ins Wasser und zeigen dort ihre Tanzdarbietungen - die Geburtsstunde des Wasserballetts. In Berlin gibt es 1891 den ersten Wasserballett-Wettkampf. Zu diesem Zeitpunkt ist der Sport noch den Männern vorbehalten. Das soll sich allerdings ändern. Um die Jahrhundertwende existieren in Europa bereits verschiedene Wasserballett-Gruppen nur mit weiblichen Mitgliedern - zum Beispiel in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Als in den 1920er Jahren in Kanada die ersten Provinzmeisterschaften stattfinden, sind dort schon ausschließlich Frauen am Start. "Wassershows" forcierten die Entwicklung des Wasserballetts.
So kurios es klingt: Machten die Männer in Sachen Synchronschwimmen seinerzeit den Anfang, so ist für sie bei Olympischen Spielen kein Platz. Bill May gilt Anfang der 2000er Jahre als bester Synchronschwimmer der USA und macht sich Hoffnungen auf einen Start im Duett mit Kristina Lum. Doch der Schwimm-Weltverband FINA untersagt Mays Start bei den Spielen 2004 in Athen - weil dieser ein Mann ist.
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Die deutschen Wasserratten
Frauen
Annika Bruhn, 4 x 200 m Freistil Staffel
Silke Lippok, 200 m Freistil , 4 x 200 m Freistil Staffel , 4 x 100 m Freistil Staffel
Angela Maurer, 10 km Freiwasser
Jenny Mensing, 200 m Rücken , 100 m Rücken , 4 x 100 m Lagen Staffel
Theresa Michalak, 4 x 200 m Freistil Staffel , 200 m Lagen
Sarah Poewe, 100 m Brust
Caroline Ruhnau, 100 m Brust , 4 x 100 m Lagen Staffel
Daniela Schreiber, 4 x 200 m Freistil Staffel , 100 m Freistil , 4 x 100 m Freistil Staffel
Britta Steffen, 100 m Freistil , 4 x 100 m Lagen Staffel , 4 x 100 m Freistil Staffel , 50 m Freistil
Lisa Vitting, 4 x 100 m Freistil Staffel
Alexandra Wenk, 4 x 100 m Lagen Staffel
Katja Dieckow, Kunstspringen (3 m)
Maria Kurjo, Turmspringen (10 m)
Christin Steuer, Synchronspringen (10 m)
Nora Subschinski, Turmspringen (10 m) und Kunstspringen (3 m)
Männer
Robin Backhaus, 4 x 200 m Freistil Staffel
Paul Biedermann, 200 m Freistil , 400 m Freistil , 4 x 200 m Freistil Staffel
Dimitri Colupaev, 4 x 200 m Freistil Staffel
Steffen Deibler, 100 m Schmetterling , 4 x 100 m Lagen Staffel
Markus Deibler, 4 x 100 m Freistil Staffel , 200 m Lagen
Marco di Carli, 4 x 100 m Freistil Staffel , 4 x 100 m Lagen Staffel
Hendrik Feldwehr, 4 x 100 m Lagen Staffel , 100 m Brust
Christoph Fildebrandt, 4 x 100 m Freistil Staffel
Jan-Philipp Glania, 4 x 100 m Lagen Staffel , 100 m Rücken , 200 m Rücken
Philip Heintz, 200 m Lagen
Marco Koch, 200 m Brust
Yannick Lebherz, 400 m Lagen , 200 m Rücken
Thomas Lurz, 10 km Freiwasser
Helge Meeuw, 100 m Rücken
Clemens Rapp, 200 m Freistil , 4 x 200 m Freistil Staffel
Benjamin Starke, 4 x 100 m Freistil Staffel , 100 m Schmetterling
Christian vom Lehn, 200 m Brust , 4 x 100 m Lagen Staffel , 100 m Brust
Tim Wallburger, 4 x 200 m Freistil Staffel
Andrea Waschburger, 10 km Freiwasser
Stephan Feck, Kunstspringen (3 m)
Patrick Hausding, Kunstspringen (3m), Turmspringen (10m) und Turmspringen Synchron (10m)
Sascha Klein, Turmspringen (10m) und Turmspringen Synchron (10m)
Martin Wolfram, Turmspringen (10 m)