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AutorThema: MV greift Hymnen-Verweigerer an  (Gelesen 1016 mal)

Offline Letterman

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MV greift Hymnen-Verweigerer an
« am: 20. Juli 2012, 00:07:50 »

MV greift Hymnen-Verweigerer an

Ehrenpräsident Gerhard Mayer-Vorfelder vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) will die Intonation der Nationalhymne für Nationalspieler vor Länderspielen von Bundestrainer Joachim Löw zur Pflicht gemacht und Verweigerer aus der DFB-Auswahl ausgeschlossen sehen.

"Der Bundestrainer muss die Singpflicht durchsetzen. Notfalls in einem Vier-Augen-Gespräch. Er sagt immer, er könne sie nicht zwingen. Ich sage aber: Klar kann man die Spieler zwingen. Wenn sich einer der Spieler dann immer noch beharrlich weigert, dann wird er eben nicht mehr eingeladen. Und wenn Löw einem seiner Spieler sagt, dass er singen muss, weil er sonst nicht mehr nominiert wird, dann wird er ganz schnell springen", sagte "MV" der "Bild".

Drei Wochen nach dem EM-Halbfinalaus der deutschen Elf in Warschau gegen Italien ärgerte sich der frühere DFB-Chef noch immer über die Außendarstellung des DFB-Teams bei den obligatorischen Nationalhymnen: "Die Italiener haben mit Inbrunst mitgesungen - und auch mit der gleichen Leidenschaft für ihr Land gespielt. Und wir? Das sah fast schon beschämend aus."

Mayer-Vorfelder sieht in der Herkunft von Spielern wie den türkischstämmigen Mesut Özil oder den aus Tunesien stammenden Sami Khedira, die ihr Schweigen mit Respekt vor ihren Heimatländern begründen, keinen Anlass für Ausnahmen.

"Das glaubt doch kein Mensch, dass Khedira nicht mitsingt, weil er so einen großen Respekt vor Tunesien hat. Der Migrationshintergrund ist für mich keine ausreichende Begründung, stumm zu bleiben. Ich kann nicht für die DFB-Auswahl auflaufen und alle Vorteile einstreichen wollen, dann aber so tun, als wäre ich nur ein halber Deutscher."

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Offline mike_sv98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #1 am: 20. Juli 2012, 08:57:50 »
Großartig!  [bete]

Könnte genau so auch in der Titanic stehen...

da hat Mayer-Dornfelder wieder mal viel zu tief ins Rotweinglas geschaut...
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Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #2 am: 20. Juli 2012, 09:36:02 »
Also ob Spieler singen sollten oder nicht, ist sicher ein Thema, das man differenziert betrachten muss.
Aber der Stolz darauf, das Trikot der Nationalmannschaft überstreifen zu dürfen und somit das eigene Land zu vertreten, äußert sich nunmal auch in solchen Gesten.
Beim Halbfinale konnte man beim Abspielen der Hymnen spüren, wer das Spiel gewinnen wird. Wenn 2 Teams von der Qualität her in etwa gleichauf sind, dann kann dieses Herzblut eben auch den Unterschied ausmachen.
Und gerade die Nationalmannschaft wird doch gerne als Beispiel für funktionierende Integration dargestellt. Wäre es da nicht auch ein Zeichen z.B. eines Özils, die Hymne mitzusingen? Solange man einen Spieler mit Migrationshintergrund daran erkennt, dass er nicht mitsingt, und einen ohne diesen Migrationshintergrund daran, dass er mitsingt, solange ist das für mich ein Indiz dafür, dass es da einfach doch noch Unterschiede in Sachen Identifikation mit dem Land gibt. Wer für Deutschland aufläuft, sollte in diesem Moment nicht im Hinterkopf haben, dass er durch ein etwaiges Mitsingen der Hymne seine Wurzeln in Tunesien, der Türkei oder Polen verletzt (was er dadurch faktisch ja auch nicht tut).
Aber ein Zwang wie von MV hilft da eben auch nichts - es wäre wünschenswert, wenn dies von den Spielern selber käme.

Offline mike_sv98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #3 am: 20. Juli 2012, 10:00:42 »
Ich halte das, vorsichtig ausgedrückt, für Schwachsinn.

Warum gewinnen die Spanier eigentlich alles? Die haben noch nicht mal einen Text und ein Land, das völlig zerissen ist. Da müssten die Katalanen eine andere Hymne singen als die Basken und Andalusier.

Glaubt wirklich irgendwer, dass jemand besser oder schlechter Fußball spielt wenn er ein altes Lied laut mit singt? Und dann auch noch eine getragene Melodie? Vielleicht liegts ja an der ART der Liedes? Die Italiener und Franzosen haben schmetternde Hymnen die in den Krieg ziehen und im Blut waten. Unsere ist dagegen etwas öde. Also Hymne ändern! Dann gewinnen wir wieder Titel!
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Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #4 am: 20. Juli 2012, 10:09:18 »
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 10:14:30 von Schwabenpfeil »

Offline mike_sv98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #5 am: 20. Juli 2012, 10:40:05 »
In dem Spiel hatten sie die Hosen voll - kein Zweifel. Aber ich glaube nicht, dass das am Mitsingen der Hymne lag... Da hatte Jogi seinen Anteil und auch unsere Länderspielbilanz gegen Italien, die ununterbrochen aufbereitet wurde...

Und wie gesagt, Musik kann wirken - aber dann muß es auch entsprechend aufputschend sein. Da hilft unsere Hymne mE nicht wirklich.
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 10:42:46 von mike_sv98 »
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Offline ranch

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #6 am: 20. Juli 2012, 10:40:38 »
Und wie verhält sich das mit Oliver Kahn, der nie mitsang?
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Offline mike_sv98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #7 am: 20. Juli 2012, 10:44:38 »
Um nochmal auf MV zurück zu kommen:

Zitat
dann aber so tun, als wäre ich nur ein halber Deutscher.

Ich bin offenbar auch ein halber Deutscher - ich singe auch nicht mit. Ich stehe noch nicht mal auf!!111Elf
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Offline badman

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #8 am: 20. Juli 2012, 10:47:39 »
IIRC führte Oliver Kahn in einem Interview einmal Folgendes zur Begründung an, warum er bei der Nationalhymne nicht mitsingt:

Mit mangelndem Nationalbewusstsein oder mangelnder Identifikation mit dem (bundesrepublikanischen) Staat habe dies überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil: Er fühle sich sehr wohl mit Deutschland verbunden.

Jedoch: Sekunden vor einem WM-Spiel die Nationalhymne zu singen, störe ihn massiv in seiner Konzentration. Ihm gingen dann lauter Dinge durch den Kopf – von der 1848er Revolution bis zur 1989er “Wende” – die er dort in diesem Moment einfach nicht gebrauchen könne.

Es singen nicht:
Beckenbauer, Maier, Schwarzenbeck, Grabowski, Hölzenbein, Bonhof, Overath, Vogts, Breitner, Müller, Hoeneß.
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Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #9 am: 20. Juli 2012, 10:50:04 »
Und wie verhält sich das mit Oliver Kahn, der nie mitsang?

Genauso blöd wie bei all den anderen auch, die nicht mitsingen oder -sangen (wie hier im Video z.B. Bode oder Frings).  [noplan]



Ich finde das einfach unangebracht und beneide die Italiener, Griechen, Engländer oder wen auch immer um diese Inbrunst beim Singen der Hymne (während unser Auftritt bei der Hymne irgendwie "stoffelig" aussieht).

Ich fands z.B. immer klasse, wie Cacau mitgesungen hat (und das sage ich nicht durch die VfB-Brille)!

Klar, jeder konzentriert sich anders auf ein Spiel, aber als Anhänger der Nationalmannschaft möchte zumindest ich gerne sehen, dass die Jungs singen.
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 11:08:47 von Schwabenpfeil »

Offline Blau-Weiß

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #10 am: 20. Juli 2012, 10:52:08 »
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.
"Linker Fußball ist generös und nur dem Publikum verpflichtet. Er ist aufrichtig, stellt nicht das Resultat über alles."
César Luis Menotti

Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #11 am: 20. Juli 2012, 11:00:11 »
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Offline Roger

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #12 am: 20. Juli 2012, 11:02:50 »
Darf ich kurz einwerfen, dass ich der Ansicht bin, dass nationale Hymnen bei Sportwettkämpfen nichts verloren haben? Ja? Danke.  [nik]

Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #13 am: 20. Juli 2012, 11:11:49 »
Darf ich kurz einwerfen, dass ich der Ansicht bin, dass nationale Hymnen bei Sportwettkämpfen nichts verloren haben? Ja? Danke.  [nik]

Haben denn Nationalitäten überhaupt was bei Sportwettkämpfen verloren?
Dann lasst uns doch Europameisterschaften und Weltmeisterschaften abschaffen...

Offline Blau-Weiß

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #14 am: 20. Juli 2012, 11:14:02 »
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
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Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Vielleicht solltest du dein Schwarz Weiß Denken mal etwas überprüfen.

Ich bin linker, finde, wie von dir erwähnt "linken Fußball gut" und bin (auch wenn das für dich ein Widerspruch zu sein scheint) sehr heimatverbunden und würde, auch wenn du es mir absprichst, sicher so manchen deiner angeblich konservativen Werte unterschreiben.
Das Singen einer Hymne ist aber kein Wert, weder ein konservativer noch irgendein anderer.
Auch ich habe das Thema so gelesen, dass es hier "schlichtweg um das Singen der Hymne" geht- keine Sorge. Aber auch wenn ich mich als deutscher fühle, muss ich es noch lange nicht gutheißen, den Text eines Franzosenhassers und Antisemiten aufzusagen, der mir, von welchen Altvorderen auch immer, als Hymne zugedacht wurde.
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