So wie beim SV Eintracht Trier 05 startete zu Wochenbeginn auch bei den meisten anderen Südwest-Regionalligisten das Wintervorbereitungstraining. Rund fünf Wochen bleiben jetzt Zeit, um sich auf den Nachholspieltermintag am Fastnachtswochenende einzustimmen. Lesen Sie hier, was es Neues bei den Klubs gibt.
An der Spitze thront die Sportvereinigung 07 Elversberg. Zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf den zweitplatzierten KSV Hessen Kassel. Zudem ist das Team von Trainer Jens Kiefer gleich zwei Partien im Rückstand und kann punktemäßig noch zulegen. Obschon die Saarländer eigentlich fast Jahr für Jahr aufgrund nicht geringer Investitionen zum Favoritenkreis zählen, zeigt sich der Coach einigermaßen überrascht: „Wir wussten, dass wir über eine homogene Mannschaft verfügen. Doch diese starke Entwicklung war nicht absehbar“, sagte er unlängst gegenüber
www.dfb.de – und schob nach: „Aktuell ist es nur eine Momentaufnahme. Wir werden aber alles dafür tun, damit es zum Dauerzustand wird.“ Ihre hohen Ambitionen unterstrichen die Elversberger, indem sie vom fünftplatzierten SV Waldhof Mannheim 07 Mittelfeldspieler Marc Gallego verpflichteten. Der frühere Zweitliga-Profi vom FSV Frankfurt, der als vertragsloser Spieler am 17. September erst zum Traditionsklub vom Alsenweg gestoßen war, geht im weiteren Saisonverlauf für den Tabellenführer an den Start. Gallego besaß zur Winterpause eine vertraglich vereinbarte Ausstiegsklausel. „Wir wussten um die Situation. Ich kann versichern, dass wir alles unternommen haben, ihn zu halten“, gab der Sportliche Leiter des Ex-Bundesligisten, Günter Sebert, über die Homepage der Mannheimer zu verstehen. Um mit den Saarländern mithalten zu können, sei jedoch eine „utopische Summe“ erforderlich gewesen, die die finanziellen Möglichkeiten des Vereins übertroffen hätten. Trainer Reiner Hollich bezeichnet den Weggang Gallegos als „herben Verlust“.
Und noch ein weiterer Spielerwechsel rief einigermaßen großes Aufsehen in der Regionalliga Südwest hervor. SG Sonnenhof Großaspach meldet den Abgang von Angreifer Matthias Morys zum Nordost-Regionalligisten RasenBallsport Leipzig. Bei den Roten Bullen unterschreibt er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Der 25-Jährige war eine der tragenden Säulen im Spiel der Aspacher und in seiner Zeit ein absoluter Leistungsträger. Der Offensivmann kam zu Beginn der Saison 2011/12 in den Fautenhau und trug mit seinen 16 Toren zu einer starken Spielzeit in der Regionalliga Süd bei, die letztlich auf Tabellenplatz zwei endete. Auch in der aktuellen Runde gehörte der Rechtsfuß wieder zu den treffsichersten SG-Spielern und traf elf Mal ins Schwarze. „Für uns ist das natürlich ein großer Verlust, aber wir sehen uns auch weiterhin als Aus- und Weiterbildungsverein. Matthias Morys hat mit seinen starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und wir wünschen ihm jetzt für seine neue Aufgabe viel Erfolg“, so Sportdirektor Joannis Koukoutrigas. An Land ziehen konnte die SG den offensiven Mittelfeldspieler Fabian Weiß, der für ein halbes Jahr von Zweitligist VfR Aalen ausgeliehen wurde. Von Drittligist SpVgg Unterhaching kam derweil Angreifer Manuel Fischer (Zwölf Einsätze /drei Treffer). Der 23-jährige war bereits für den VfB Stuttgart, die TuS Koblenz, Wacker Burghausen und den 1. FC Heidenheim aktiv und kann neben Auftritten in der ersten, zweiten und dritten Liga auch auf internationale Einsätze zurückblicken.
Nach seinem Intermezzo gegen Ende der Hinrunde als Bundesligatrainer ist Frank Kramer zur U23 der TSG Hoffenheim zurück gekehrt. Obwohl er Anfang Dezember die Profis übernommen hatte, verpasste er in seiner Abwesenheit kein Spiel der TSG-Reserve. Das letzte Pflichtspiel der U23 fand Ende November statt, die anschließende Heimpartie zum planmäßigen Rückrundenauftakt gegen Mainz fiel der Witterung zum Opfer. Lange Zeit führte das Team um Kapitän Kai Herdling die Regionalliga-Südwest-Tabelle an, musste aber gegen Ende den vielen Abstellungen und Verletzungen Tribut zollen. Nach zuletzt vier sieglosen Begegnungen – die letzten drei davon ohne eigenen Treffer – rutschten die Hoffenheimer auf Platz drei ab und somit aus den Relegationsrängen. Nach dem Trainingsstart am Montag steht von Donnerstag bis Sonntag gleich eine Teammaßnahme im Schwarzwald an.
Bereits am ersten Januar-Sonntag im neuen Jahr konnte das Team des auf Platz zwei notierten KSV Hessen Kassel Selbstvertrauen tanken. Das eigene Hallenturnier wurde vor knapp 3500 Zuschauern dank eines 6:5 nach Neunmeterschießen gegen Zweitligist SC Paderborn 07 gewonnen. Und in Sachen Nachwuchsförderung hat man bei den Nordhessen in der Winterpause Nägel mit Köpfen gemacht: Der Verein wird ab August mit einem eigenen Kindergarten am Trainingsgelände vertreten sein. „Gerade in diesem Alter werden die motorischen Grundlagen für die spätere Entwicklung gesetzt“, sagt Claus Schäfer. „Wir wollen mit der Einrichtung ein Zeichen in Richtung Sportförderung setzen und so einen weiteren großen Schritt in unserem Nachwuchskonzept gehen“, erklärt der Sportvorstand auf der Website der „Löwen“. .
Ein neues Gesicht präsentiert sich mit Beginn der Wintervorbereitung beim VfR Wormatia Worms. Nach der Trennung von Ronny Borchers hatten die auf Platz zwölf abgesackten Rheinhessen noch im alten Jahr Stefan Emmerling als neuen Übungsleiter verkündet. Der 46-jährige Fußball-Lehrer mit Zweit- und Drittliga-Erfahrung wird auf der Homepage der Wormser als „ein Junge“ aus der näheren Region angepriesen. Stefan Emmerling, zuletzt bei Rot-Weiß Erfurt tätig, kommt aus Heidelberg. „Er war unser absoluter Wunschkandidat, der auch schon in der Dritten Liga gezeigt hat, dass er mit jungen Spielern gut umgehen kann“, so Wormatias stellvertretender Vorsitzender Fritz Bergemann-Gorski.
Genauso wie bei der Wormatia, sitzt auch beim 1. FC Kaiserslautern II ab Februar ein neuer Mann auf der Trainerbank. Konrad Fünfstück kam vom Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg Greuther Fürth in den Sportpark „Rote Teufel“, soll langfristig den im September zu Drittligist Erfurt abgewanderten Alois Schwartz ersetzen und freut sich darauf, eine intakte Mannschaft voller hungriger Talente zu übernehmen. Auch das Ziel, die fünfte Regionalliga-Saison in Folge auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden, scheint zum jetzigen Zeitpunkt durchaus realistisch. Beim Trainingsstart nicht mehr dabei war Ersatz-Torhüter Patrick Weigl, der zum Jahreswechsel zum SSV Reutlingen wechselte. Neu: Der 17-jährige Keeper Raphael Sallinger. Der Österreicher wechselte vom SC Karlsdorf in die Pfalz, um die Torwartschule am Nachwuchsleistungszentrum zu durchlaufen.
Im September hatte es bei der TuS Koblenz die Trennung von Michael Dämgen gegeben. So richtig rund läuft es aber auch unter Nachfolger Peter Neustädter nicht. Der sagte denn auch unlängst: „Ich bin nie zufrieden. Niemals. Wir haben noch zu viele Punkte liegen lassen. Bei unseren Niederlagen waren wir zum Beispiel nicht diszipliniert genug. Wir haben noch viel zu tun.“
Der FC 08 Homburg meldet den Abgang von Leistungsträger Aleksandre Karapetian. Dieser hatte um die Freigabe gebeten und wechselte zum luxemburgischen Meister und Pokalsieger F91 Düdelingen. Geschäftsführer Thomas Richter: „Wir wollten eigentlich mit Alex den Vertrag verlängern. Dann kam aber die Anfrage aus Luxemburg. Zu Beginn der Saison hatten wir mit Alex vereinbart, dass er wechseln kann sobald ein höherklassiges Angebot bzw. aus dem Ausland kommt.“ Neu bei den Saarpfälzern sind Björn Recktenwald (TSG Hoffenheim II) gefunden. Zudem kehrt Hajrullah Muni vom Luxemburger Erstligisten Union 05 Kayl-Tetingen zurück ins Waldstadion.
Eine besonders bemerkenswerte „Transferaktivität“ meldet der 1. FC Eschborn. Bei Präsident Karl-Heinz Mette haben die Hochzeitsglocken geläutet! Der ranghöchste FCEler nutzte die Winterpause, um seine Lebensgefährtin Maria Longitano zu ehelichen. Verlassen hat den FCE derweil Daniel Sachs. Der 24-jährige Neuzugang von Kickers Offenbach II und der 1.FC Eschborn gehen somit nach einem halben Jahr wieder getrennte Wege.
Beim SC Pfullendorf macht man sich einige Gedanken um die lahmende Offensive – mit 19 Treffern stellt man neben Eintracht Frankfurt II und vor dem FSV Frankfurt II (17) einer der schlechtesten Angriffsreihen der Liga. „In unserer offensiven Reihe müssen wir noch flexibler werden“, sagte Adnan Sijaric denn auch in seiner Winterbilanz und nannte gleich geeignete Protagonisten für das zu erhoffende Steigerungspotenzial: Der Ex-Eintrachtler Piero Saccone, indem er im Abschluss mehr Risikofreude beweist und Christian Jeske, der nicht nur über Standards eine Waffe sein sollte. Dritter im Bunde sei der ihm oftmals zu verspielte Dominik Bentele, der sich jetzt einer geradlinigeren Spielweise befleißigen müsste. Als Hoffnungsträger gilt der just erworbene Valonis Kadrijaj, drittligaerprobter Stürmer aus Unterhaching. „Er ist ein anderer Spielertyp als Battaglia, ein Brecher. Valonis wird uns gut tun“, verspricht sich Coach Sijaric mehr Variabilität mit einer nun möglichen zweiten Angriffsspitze.
Den Abgang eines wichtigen Akteurs verzeichnet der SC Freiburg II. Zweitligist Energie Cottbus hat Mittelfeldspieler Christian Bickel verpflichtet. Der 21-Jährige erhielt nach Angaben des Vereins einen Vertrag bis Juni 2015. Der gebürtige Thüringer spielte im Nachwuchsbereich beim FC Rot-Weiß Erfurt und wechselte im A-Juniorenalter nach Freiburg, wo er einen Profivertrag erhielt. Der 1,78 Meter große Akteur erzielte in der laufenden Saison in der Regionalliga in 14 Spielen für den SCF II vier Tore. In der Rückrunde 2011/2012 war Bickel an Jahn Regensburg ausgeliehen, kam aufgrund einer Verletzung aber nur dreimal zum Einsatz.
Vom 1. FC Kaiserslautern II meldet der FC Bayern Alzenau eine Verstärkung. Der aus dem benachbarten Großkrotzenburg stammende Max Grammel kehrt von der Pfalz zurück nach Mainfranken. Grammel spielte bis zur A-Jugend in Alzenau, wechselte dann in die A-Jugend Bundesliga zu Kickers Offenbach. Er gehörte danach zum erweiterten Aufgebot des damaligen Zweitligisten, spielte aber meist unter in der U 23 der Kickers. Vor eineinhalb Jahren wechselte er als Vollprofi zur Regionalligamannschaft des 1. FC Kaiserlautern. Nun löste er seinen Vertrag mit dem Zweitligisten auf, um sich neben der fußballerischen Laufbahn in Heimatnähe um seine berufliche Ausbildung zu kümmern.
Beim SC 07 Idar-Oberstein gibt es (noch) keine personellen Veränderungen. „Wir haben immer Augen und Ohren offen. Wenn etwas passiert, können wir reagieren. Derzeit denken wir aber nicht über Neuverpflichtungen nach“, betont Trainer Sascha Hildmann. Es gibt auch an der Nahe eigentlich auch keinen Anlass für einen Kaderumbau. Selbst wenn es die maximale Anzahl von sechs Absteigern geben sollte, steht der SC derzeit über dem Strich und hat drei Zähler Vorsprung auf den ersten gefährlichen Rang. „Mit 23 Punkten sind wir absolut zufrieden“, sagt Hildmann denn auch. „Das ist eine tolle Sache für uns.“
Vor der Saison hatte es beim Drittletzten FSV Frankfurt II einen großen personellen Umbruch gegeben: 20 Spieler verließen den Verein, dafür gab es 17 Neuzugänge – keine einfache Situation, wie auch Trainer Nicolas Michaty weiß: „Insgesamt ist die Entwicklung im ersten Halbjahr sehr positiv gewesen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Fast alle Spieler sind erst im Sommer zum FSV gewechselt und haben davor in tieferen Ligen gespielt. Da ist es klar, dass sich einige erst an die neue Klasse gewöhnen mussten. Aber insgesamt haben sich alle Spieler im Laufe der Hinrunde gesteigert und als Mannschaft sind wir zusammengewachsen und haben uns deutlich verbessert“.
Vier Punkte und zwei Plätze schlechter als der FSV II steht der Frankfurter Stadtrivale von der Eintracht da. Zahlreiche Leistungsträger verließen die Bundesliga-U23 im Sommer, wo nach dem Bundesligaaufstieg der Profis, der als finanzieller Kraftakt galt, der Gürtel enger geschnallt werden musste. Die U23 gilt aktuell als das „Sorgenkind“ der Eintracht. Fünf Zähler beträgt bereits der Rückstand auf das rettende Ufer. Es droht der Abstieg in die Oberliga Hessen. Kein einziges Bundesliga-U-Team ist derzeit unterhalb der vierten Liga angesiedelt.
Da ich faul bin, hab' ich den Beitrag von dieser Hp:
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