V-Leute in Fußball-Fanszene
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat in der Fußball-Fanszene V-Leute zur Gefahrenabwehr eingesetzt.
SPD-Innenminister Ralf Jäger bestätigte dies in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Landtagsfraktion der Piraten vom 15. November. Der Rechercheblog der WAZ hatte das Thema aufgegriffen.
Im Zeitraum 2008 bis 2012 "setzten bzw. setzen die Polizeibehörden des Landes NRW weniger als zehn Vertrauenspersonen mit jeweils unterschiedlicher Einsatzdauer ein", hieß es in der Stellungnahme der Landesregierung.
Im Zusammenhang mit "Sportveranstaltungen, insbesondere von Fußballspielen", registriere die Polizei NRW "seit Jahren Personen, von denen Gefahren für Leib und Leben Unbeteiligter ausgehen und die teils erhebliche Straftaten begehen".
Zur "Abwehr solcher Gefahren bzw. zur Verhütung oder Verfolgung einschlägiger schwerwiegender Straftaten" würden Vertrauenspersonen einsetzt.
Philipp Markhardt, Sprecher der Aktionen "ProFans" und "12:12", äußerte sich sehr kritisch.
"Der Erfolg von V-Leuten darf nach Pleiten, Pech und Pannen im Zusammenhang mit der NSU bezweifelt werden. Wenn ich das lese, dann ist das eine neue Qualität, dass Fußball-Fans präventiv bespitzelt werden", sagte Markhardt.
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