« Antwort #18 am: 10. Juli 2013, 19:53:38 »
PM des Vereins:
Mit Fassungslosigkeit hat der FC Carl Zeiss Jena die vom Stadioneigentümer Kommunale Immobilien Jena (KIJ) vorgenommene,
sofortige Komplettsperrung des Ernst-Abbe-Sportfeldes aufgenommen. Wie KIJ heute im Rahmen einer Pressekonferenz (16 Uhr) die Öffentlichkeit informierte, habe ein Gutachten ergeben, dass die Flutlichtmasten des Jenaer Stadions auf Grund starker Korrosion einsturzgefährdet seien.
Vereinspräsident Rainer Zipfel: „Wir sind wie vor den Kopf gestoßen. Diese Hiobsbotschaft trifft uns aus heiterem Himmel. Zudem mussten wir zunächst aus den Medien von dieser für uns weitreichenden und Existenz bedrohenden Entscheidung erfahren. Ein untragbarer Zustand.“
Voraussichtlich kann die für Samstag geplante Saisoneröffnung im Rahmen der 110-Jahrfeier des FC Carl Zeiss Jena, zu der ein Testsspiel gegen die walisischen Freunde von Newport County geplant ist, voraussichtlich nicht stattfinden kann. „Das wäre eine Katastrophe - für die Fans hier in Jena, für Alle, die Monate lang an diesem tollen Projekt gearbeitet haben und ganz besonders für die Waliser, die bereits auf gepackten Koffern sitzen.“ Mehr als 250 Fans aus Newport wollen sich auf den Weg nach Jena machen.
Auf Drängen des FCC wird am morgigen Donnerstag ein zweites Gutachten erstellt. Inwieweit dies noch eine Durchführung des Spieles gegen Newport County ermöglicht, bleibt zur Stunde offen.
Zwar hat der FCC intensiv darüber nachgedacht, das Spiel gegen Newport County an einem anderen Ort stattfinden zu lassen, musste letztlich jedoch davon Abstand nehmen. Rainer Zipfel: „Die Kurzfristigkeit der Entscheidung von KIJ, für die uns nach wie vor die Worte fehlen, lässt uns organisatorisch überhaupt keine Zeit und somit auch keine andere Möglichkeit. Wir müssen im Laufe des morgigen Donnerstages, noch bevor sich die Waliser auf den Weg nach Jena machen, eine Entscheidung treffen. Wir wollen am Wochenende Werbung für ein weltoffenes und internationales Jena machen, wie es geplant war. Nun kann es sein, dass sich die selbsternannte Lichtstadt bis auf die Knochen blamiert. Wir sind unsagbar traurig.“
Aber auch über die geplante Saisoneröffnung hinaus hat die Entscheidung von KIJ weitreichende Konsequenzen. So soll der FCC sowohl die Geschäftsstelle als auch die Kabinen räumen. Roy Stapelfeld, Geschäftsführer des FC Carl Zeiss Jena. „Wir sind quasi obdachlos und in keiner Weise arbeitsfähig. Das ist umso bitterer, als dass die Stadt Jena schon seit Jahren um den Sanierungsstau bei der Flutlichtanlage weiß. Das ist nun die Quittung. Es kann nicht sein, dass der FCC diese nun zahlen soll.“
Besonders traurig macht den FCC und viele seiner treuen Anhänger, dass Jena mit den Flutlichtmasten, im Volksmund liebevoll „Giraffen“ genannt, die letzten ihrer Art und damit ein Wahrzeichen des Jenaer Fußballs und der Stadt verlieren wird. „In einer reichen Kommune wie Jena, die sich selbst als „Lichtstadt“ apostrophiert - das ist einfach nicht zu begreifen“, verleiht Rainer Zipfel seiner Fassungslosigkeit Ausdruck.
Rainer Zipfel weiter. „Wir bitten um Verständnis, dass wir diese Entwicklungen nun erstmal sacken lassen müssen. Wir werden uns morgen intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die sportliche wie wirtschaftliche Tragweite der
Komplettsperrung des Ernst-Abbe-Sportfeldes ist für uns noch gar nicht. abzusehen. Nach eine Unzahl von Spielsabsagen im Winter, dem Hochwasserschaden im Juni, nun vielleicht noch der Wegfall der Saisoneröffnung und ein gesperrtes Stadion. Die Summe der Ereignisse ist für unseren Verein Existenz bedrohend."
PM der Bürgerinitiative „Unser Stadion“:
Es wird nach dem Entschluss, UNSER Ernst Abbe Sportfeld zu sperren, viel Kritik auf die Stadt niederfallen. Wir sagen: Zu recht !
Dixi-Toiletten, ein verschimmelter VIP-Bereich, unzulängliche Zuwegungen und nun einsturzgefährdete Flutlichtmasten. Peinlich für eine Stadt wie Jena, die sich immer rühmt etwas besonderes zu sein. Mit dieser vom TÜV vorgeschriebenen Prüfung der Flutlichtmasten, die die Statik dieser feststellen soll, ist genau das eingetreten, was nicht nur wir als Bürgerinitiative schon längst wussten: Es muss was am Stadion passieren und zwar ganz dringend.
Als Stadt hat man dies bis heute nicht erkannt, auch wenn man die Bürger Jenas immer wieder vom Gegenteil überzeugen möchte. Nicht zuletzt sprach der Oberbürgermeister erst vor kurzem davon, das der Fußball noch hinter den Sportarten Wandern, Radfahren und Laufen anzusiedeln sei. Damit sollte jeder wissen was der OB Schröter vom Jenaer Fußball hält.
Soll das der Oberbürgermeister sein dem man abnimmt, in ein zukunftsfähiges Stadion investieren zu wollen? Wir sagen: Nein !
Vor wenigen Tagen schrieb uns der Oberbürgermeister noch folgendes: „Darüber hinaus gehende Maßnahmen wurden seit 2011 nicht umgesetzt, da das Projekt der Multifunktionsarena jegliche Instandhaltungen oder Investitionen in den derzeitigen Bestand voraussichtlich überflüssig machen würden“.
Gut erkannt Herr Schröter! In Schillers Wallenstein findet man für diese Provinzposse die richtige Antwort: „Ich hab’ hier bloß ein Amt und keine Meinung“
Die Investitionspläne der KIJ für die Jahre 2010 bis 2013 könnten eine Erklärung für dieses Versagen liefern. Für 2010 wurde ein Gesamtausgabebedarf für die Masten von 800.000 eingestellt, für die Jahre 2011 insgesamt 510.000 und für 2013 nochmal 364.000 Euro. Unter anderem war mit diesen Gelder geplant, den Korrosionsschutz zu erneuern. Warum ist davon nichts erledigt wurden? Die jetzige Situation hätte vermieden werden können.
Heute schreibt der Werkleiter der KIJ, Herr Dr. Götz Blankenburg, das die erkannten Schäden nichts mit dem Hochwasser zu tun haben. Wann wurde geschlampt und wer hat geschlampt? Wofür hat man die seit 2010 eingestellten Gelder für die Erneuerung der Flutlichtmasten verwendet?
Es ist doch eine absolute Frechheit wenn Sie als Oberhaupt dieser Stadt dazu folgendes in Ihrem Brief an die Initiative “Eine Arena für Jena” vom 02.07.2013 äußern: “KIJ agiert derzeit – meines Erachtens zurecht – zurückhaltend, um keine Investitionen zu tätigen, die durch einen anschließenden Umbau zunichte gemacht würden.”). Damit haben Sie und die Vertreter von KIJ den jetzigen Zustand zu verantworten und sollten dazu endlich einmal Stellung beziehen. Offen und ehrlich. Nicht wie immer ausweichend und mit Phrasen antwortend.
Sie als Stadtoberhaupt lassen nichts unversucht, gegen das ganze Projekt zu wettern, zu intrigieren und bewusst falsche Zahlen zu veröffentlichen.
Herr Oberbürgermeister es reicht! Nehmen Sie Ihre Aufgaben in der Stadt Jena wahr, auch wenns im Ausland sicherlich schöner ist.
Können Sie sich vorstellen was auf diese Entscheidung, nach diesem totalen Versagen der Stadt Jena, für den FC Carl Zeiss Jena folgt? Das ist Existenzbedrohend.
Können Sie sich ausdenken was für sehr viele an diesem Spiel gegen Newport County hängt? Wieviel Zeit soviele Fans und Ehrenamtliche allein für diese Saisoneröffnung aufgebracht haben, was Sie nun durch ihre Art des (Nicht-)Handelns zunichte gemacht haben?
Können Sie auch nur erahnen welche Kosten man für diese Saisoneröffnung hatte und das man nun auf diesen sitzen bleibt?
Da geht es für manch einen, ja auch für die BI, schon um die Existenz bzw. darum ob es Sinn macht, seine ehrenamtliche Tätigkeit, seine aufopferungsvolle Hingabe zum Jenaer Fußball so weiterzuführen.
Dem Ansehen der Stadt haben Sie speziell bei unseren potentiellen Gästen aus Newport einen Bärendienst erwiesen, Touristen interessieren aber in Jena ohnehin nur noch am Rande, schließlich sind wir ja der Nabel der Welt und müssen uns nicht um unsere Gäste bemühen.
Für unseren FC Carl Zeiss Jena tut es uns sehr leid. Dieser Tag, dieser Samstag, dieses Spiel gegen unsere walisischen Freunde hätte die Initialzündung für eine tolle und erfolgreiche Saison sein können.
All das haben Sie mit Ihrer Verzögerungstaktik im Hinblick auf den Stadionumbau zu verantworten.
Erlauben Sie sich bitte nie wieder davon zu sprechen, das Sie Fan UNSERES FC Carl Zeiss Jena wären. So verhält sich kein Fan. Niemand der den Fußball im Herzen trägt.
Die größte Frechheit ganz zum Schluss: Das der Hauptmieter des Stadions das ganze aus der Presse erfährt ist das i-Tüpfelchen dieser Schande.
Bürgerinitiative “Unser Stadion” Jena

Gespeichert
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II: HAL, L, BZ, ESA
Saaletal Wanderers FC
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