Spielbericht von unserer Plattform
Nach dem überraschenden Sieg in Erfurt, war die Hoffnung vieler FCS-Fans groß, dass beim Heimspiel gegen Kiel, das seit 13 Spielen ohne Sieg war, ein weiterer großer Schritt Richtung Klassenerhalt gelingen könnte. Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung der 3.500 Zuschauer über die gebotene Nicht-Leistung der Kicker in blau-schwarz am Ende umso größer. Sasic konnte wieder auf Deville zurückgreifen, der für Göcer in die Startformation rückte. Eggert, Ziemer und Rathgeber weiterhin verletzt, Stegerer und Kruse gesperrt, von Glockner, Maek, Kreuels, Hayer und Co spricht sowieso keiner mehr.
Wer dachte, dass der sich scheinbar im Aufwärtstrend befindliche FC mit breiter Brust auftreten würde, wurde bitter enttäuscht. Bereits nach vier Minuten traf Sykora zum 0:1. Die Molschder danach mit der gewohnten Offensivtaktik: Hoch und weit nach vorne bolzen – ohne Ziemer ein sinnloses Unterfangen. In der Defensive präsentierte sich der FCS als Hühnerhaufen und konnte sich bei Ochs und der Unfähigkeit der Gäste bedanken, dass man nur ein Tor im ersten Durchgang kassierte. Verdient wären drei oder vier Gegentore gewesen. Aus dem Nichts dann auch der Ausgleich. Nach einem Freistoß fiel Humbert der Ball vor die Füße und der Neuzugang verwandelte zum 1:1 (32.). Danach wieder Kiel mit zwei Riesenchancen, die der FCS aber schadlos überstand.
1:1 zur Halbzeit trotz Katastrophenleistung, das Publikum schon unruhig und teilweise mit Pfiffen. Konnte also nur besser werden. Wurde es auch, zumindest defensiv, denn den Gästen fiel vorerst wenig ein und der FC konnte die Störche von seinem Tor fern halten. Die Offensivleistung? Weiter wurden die Bälle munter nach vorne gebolzt – völlig ohne Sinn und Verstand, vom Publikum mehrmals mit einem Pfeifkonzert bedacht. In der 70. Minute kam Kiel dann erstmals gefährlich vor das FCS-Gehäuse. Knipping schlief zuerst, stellte sich dann im Zweikampf dumm an – Elfmeter. Sykora trat an und traf zum 1:2. Der FC in der Folgezeit ohne jegliche Idee, wie man denn eventuell noch ein Tor schießen könnte, so dass Kiel aufgrund der ersten Halbzeit vollkommen verdient den Platz als Sieger verließ.
Positiv muss man nach der heutigen Partie mitnehmen, dass man nur vier Punkte Rückstand auf den rettenden 17. Rang hat – wenn man die heutige Leistung sieht, muss man dies als ein Wunder betrachten oder als ein Geschenk des Fußballgottes. Der FCS präsentierte sich heute wie ein sicherer Absteiger, gegen eine Truppe die seit Monaten nicht mehr gewonnen hatte. Spielerisch und taktisch vollkommen überfordert, musste man am Ende mit dem 1:2 noch zufrieden sein. Nach dem Spiel in Wiesbaden, muss in der Winterpause bis auf die Torwartposition jede Position hinterfragt werden – auch außerhalb des Platzes. Die Hoffnung, dass es eventuell mit der Rückkehr einiger heute verletzter Spieler besser wird ist schön, kann aber auch sehr trügerisch sein.