Zug angehalten - Polizisten verletzt
Damit nicht genug: Auch auf der Heimfahrt hatten sich etliche Löwen-Anhänger nicht im Griff:
Damit nicht genug: Auch auf der Heimfahrt hatten sich etliche Löwen-Anhänger nicht im Griff: Bei Petershausen (Kreis Dachau) musste in den Abendstunden ein von Bundespolizisten begleiteter Zug nach München mit mehreren hundert Fahrgästen angehalten werden, weil zahlreiche Fans in den Abteilen randalierten.
Rund 600 Reisende, darunter auch Kinder und ältere Personen, saßen laut Polizei in der Regionalbahn 59107, die Ingolstadt gegen 21:45 Uhr verlies. Kurz vor Petershausen rochen Beamte im Obergeschoss eines Doppelstockwagens gegen 22:30 Uhr Rauch. Als sie nach dem Rechten sehen wollten, wurden sie, zum Teil von vermummten Personen, angegriffen. Dabei flogen auch Flaschen nach den Polizisten. Die Beamten wehrten sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray. Laut Polizeibericht verließen die "Aus Eigensicherungsgründen" verließen die Bundespolizisten in Petershausen den Waggon, wo erneut Flaschen gegen sie flogen. Elf Beamte wurden bei der Attacke leicht verletzt, sie konnten ihren Dienst aber fortsetzen.
In Petershausen sperrte die Polizei den Zugverkehr und rief Verstärkung. Diese kam auch in Form von Beamten der Bayerischen Landespolizei. Außerdem traf der Rettungsdienst am Bahnhof ein. Nachdem sich die Lage beruhigte, setzte der Zug seine Fahrt fort.
Ausschreitungen auch am Hauptbahnhof
Nach Ankunft des Zuges auf Gleis 26 des Münchner Hauptbahnhofes kam es erneut zu Ausschreitungen.
Dabei wurden zwei Bahnsicherheitsmitarbeiter von einem 28-Jährigen aus Unterschleißheim verletzt. Der Mann, der als laut Bundespolizei als "Gewalttäter Sport" geführt wird, zudem 1,48 Promille Atemalkohol hatte, griff die beiden mit Sprungtritten an und verletzte sie. Bundespolizisten unterbanden die Attacke und nahmen den Mann fest.
Gegen einen festgenommenen 34-Jährigen aus Berg am Laim ermittelt die Bundespolizei wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Er warf sich wiederholt mit voller Kraft gegen Beamte, die eine Polizeikette beim Selektieren der Fans bildeten, ließ sich mehrfach provozierend zu Boden fallen und schlug wild um sich.
Nach der Ankunft in München zeigte sich, wie sehr die Fans im Waggon gewütet hatten: Unter anderem waren Toilettentüren eingetreten und Deckenverkleidungen beschädigt und der gesamte Waggon massiv verunreinigt. Am Starnberger Flügelbahnhof gingen Scheiben zu Bruch.
Für die Münchner Bundespolizei waren diese im Rahmen einer Zugbegleitung von Fußballfans die bisher schwerwiegendsten Angriffe. Waren es bisher eher Einzelfälle, bei denen sich Personen strafbar gemacht hatten, standen die Beamten nun erstmals im Zug einer größeren Gruppe teilweiser Vermummter gegenüber, die aggressiv und gewaltbereit waren und Beamte verletzten.
Es wurden Ermittlungen wegen Gefährlicher Körperverletzungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung sowie Beleidigung eingeleitet. Ob weitere Straftatbestände vorliegen, und gegen wen ermittelt wird, werden die Auswertungen der Videoaufzeichnungen ergeben.
Löwen-Führung distanziert sich
Mittlerweile hat auch die Löwen-Führung das Fehlverhalten einiger Fans beim Derby in Ingolstadt scharf kritisiert. „Das ist nicht akzeptabel“, sagte Präsident Gerhard Mayrhofer. Die Löwen müssen einmal mehr in dieser Saison mit einer Bestrafung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) rechnen. Insgesamt waren rund 4.900 Münchner Fans zum Derby nach Ingolstadt gefahren. Man darf vermuten, dass die allergrößte Mehrheit der Löwen-Fans über das Verhalten einiger Chaoten den Kopf schüttelt.
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