Theo Zwanziger legt gegen Katar nach: Am besten die WM entziehen
Zwanziger: Katar die WM entziehen
Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger geht hart mit dem Ausrichter der WM 2022 ins Gericht. Er regt einen Fan-Boykott an und hat die Hoffnung auf Reformen aufgegeben.
Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat seine Kritik am künftigen WM-Ausrichter Katar erneuert.
"Ich hatte zwischenzeitlich die Hoffnung, dass sie sich aufraffen und tatsächlich etwas verändern. Sie wären auch in der Lage, aber sie wollen einfach nicht", sagte der Ex-Boss des DFB der Welt: "Man muss enttäuscht und resigniert feststellen, dass sich unsere Maßstäbe nicht auf Katar anwenden lassen."
Der 70 Jahre alte Zwanziger hatte Katar zuvor unter anderem als "Krebsgeschwür des Weltfußballs" bezeichnet. Das Komitee des Emirats reichte daraufhin eine Unterlassungsklage gegen Zwanziger ein, dieser muss sich deshalb am 2. Februar 2016 vor dem Landgericht in Düsseldorf verantworten.
Im Gespräch mit der Welt regte der ehemalige Funktionär Zwanziger einen Fan-Boykott des Turniers an.
"Ich würde als Fan nicht zur WM nach Katar fahren. Ethisch ist ein solcher Besuch nicht zu begründen", sagte er und betonte: "Am besten wäre es, wenn die neue FIFA-Führung Katar die WM entzieht."
Zwanzigers neuerlichem Vorstoß gegen das Emirat liegt ein Report der Internationalen Gewerkschaftsunion (ITUC) zur Situation von Arbeitskräften in Katar zugrunde.
Laut diesem soll sich die Zahl der erwarteten Todesopfer unter den Bauarbeitern bis zum Turnierstart 2022 von 4000 auf 7000 erhöhen.
Zwanziger bezeichnete die Zusagen Katars, die Arbeitsrechte reformieren zu wollen, als unglaubwürdig. "Die Versprechen sind nur Schönfärberei und der Glaube, mit Glanz und Gloria andere Menschen einnebeln zu können. Aber das funktioniert nicht", sagte er und kritisierte die "Arroganz der Katarer, ihre Vorstellungen ohne moralische und ethische Grundlagen durchbringen" zu wollen.
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