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AutorThema: WM 2022: Neuvergabe gefordert  (Gelesen 2077 mal)

Offline Letterman

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Re: WM 2022: Neuvergabe gefordert
« Antwort #90 am: 07. Juni 2015, 16:00:08 »
Russland und Katar - müssen sie doch um die Ausrichtung der WM bangen? Fifa-Übergangschef Scala hat zumindest einen Kurswechsel angedeutet. Die WM-Vergabe 2010 kommt weiter ins Gerede.

...

Mehr: http://www.spiegel.de/sport/fussball/fifa-schliesst-neuvergabe-der-wm-2018-und-2022-nicht-aus-a-1037550.html

Offline Reggaeboy

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Re: WM 2022: Neuvergabe gefordert
« Antwort #91 am: 11. Juni 2015, 21:15:30 »
Vergabe der Fußball-WM 2022

Katar verklagt Theo Zwanziger

11.06.2015 - 15:30 Uhr

Von BÉLA ANDA

Jetzt reicht’s den Scheichs!

Im Streit um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nach Katar eskaliert jetzt der Streit zwischen dem Emirat und seinen Kritikern. Katar verklagt Theo Zwanziger, Ex-DFB-Boss und harter Kritiker der Kataris.

Mehrfach hatte der Ex-DFB-Chef dem Staat Katar und den katarischen Fußballverband mit drastischen Worten kritisiert, die Kataris als „Krebsgeschwür des Weltfußballs“ bezeichnet.

Jetzt hat der Staat Katar und der katarische Fußballverband juristische Mittel gegen Zwanziger angekündigt.

In einer BILD exklusiv vorliegenden Erklärung des Staates Katars und des katarischen Fußballverbands heißt es, Theo Zwanzigers Wortwahl sei eine „nicht hinnehmbare Verleumdung und Herabwürdigung seiner Bürger und staatlichen Gemeinschaft beziehungsweise seiner Mitglieder“.

Zudem sei Zwanzigers „hetzerische Kritik“ durch keinerlei Fakten belegt, heißt es in der Erklärung der Kataris weiter.

Grundsätzlich, so erklärten die Vertreter des Scheichtums, sei Katar „sachlicher Kritik gegenüber offen“ und stelle sich „auch kontroversen Diskussionen“. Debatten weiche man nicht aus.

Die Meinungsfreiheit begründe, so die Kataris, „in keinem Fall“ ein Recht auf Verleumdung und kollektive Beleidigung. Theo Zwanzigers Angriff auf Katar und den katarischen Fußballverband mit dem Wort „Krebsgeschwür“ beinhalte aber genau dieses.

Offline Letterman

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Re: WM 2022: Neuvergabe gefordert
« Antwort #92 am: 17. Juni 2015, 11:57:58 »
Im Zuge der WM-Vergaben an Russland und Katar gehen die Schweizer Behörden dem konkreten Verdacht der Geldwäsche nach. Doch die Ermittlungen werden zur Sisyphusarbeit.

Die Ermittlungen rund um mögliche Korruption beim Fußball-Weltverband FIFA im Zuge der WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar werden für die Schweizer Bundesanwaltschaft zur Sisyphusarbeit.


Die Aufarbeitung der Fälle kann möglicherweise erst abgeschlossen werden, wenn die Turniere bereits gespielt worden sind.

Bundesanwalt Michael Lauber gab bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt, dass 104 Bankverbindungen untersucht werden.

In 53 Fällen bestehe der Verdacht der Geldwäsche. Laut Lauber können die Ermittlungen noch "Monate oder Jahre" andauern.

"Der Zeitplan der FIFA ist mir völlig egal. Mich interessiert nur das Strafverfahren. Ich mache keine Politik mit diesem Fall. Ich versuche, das Gesetz durchzusetzen", sagte Lauber.

Der Bundesanwalt gab aus ermittlungstaktischen Gründen keinerlei Details über die Untersuchungen preis.

So blieb die Frage nach dem finanziellen Volumen der Bankverbindungen unbeantwortet. Ob auch die WM-Vergabe 2010 nach Südafrika Bestandteil der Ermittlungen sind, ließ Lauber ebenfalls offen.

sport 1

Offline Letterman

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Re: WM 2022: Neuvergabe gefordert
« Antwort #93 am: 23. Juni 2015, 19:14:26 »
Die Hoffnungen auf eine schnelle Verbesserung der Menschenrechts- und Arbeitsbedingungen in Katar haben gut sieben Jahre vor der WM 2022 einen herben Dämpfer erhalten.

Entgegen früherer Regierungsversprechen für einschneidende Änderungen des umstrittenen Kafala-Systems bis Jahresende lehnte der einflussreiche "Beratungs-Ausschuss" entsprechende Schritte ab.

Damit ist zumindest fraglich, ob der öffentlich vorgestellte Zeitplan für Reformen noch eingehalten werden.

VIDEO
Der SPORT1 Newsflash
Als Begründung für die verweigerte Zustimmung zu den Regierungsankündigungen nannte ein Sprecher des Gremiums, das sogar noch zusätzliche Restriktionen für ausländische Arbeiter vorschlug, laut der Zeitung Al Sharq weiteren Prüfungsbedarf.

"Es besteht kein Grund zur Eile", zitierte das Blatt den Aussschuss-Vorsitzenden Mohammed bin Mubarak al-Khulaifi.

Amnesty International (AI) reagierte mit Verwunderung auf die Ablehnung von Reformen und Verschärfung von Vorschriften.

"Es ist an der Zeit für Katar, Rechte und Gesetze zu achten. Die Ergebnisse des Ausschusses gehen in eine vollkommen andere Richtung", sagte AI-Sprecher Mustafa Qadri mit Blick auch auf Planungen für zusätzliche Sanktionen gegen aufmüpfige Arbeiter empört.

Das Kafala-System steht seit Jahren in der weltweiten Kritik. Unter den Kafala-Regelungen sind ausländische Arbeiter, von denen in den vergangenen Jahren auf Baustellen für die WM-Endrunde Hunderte ihr Leben verloren, weitgehend entrechtet und der Willkür ihrer Arbeitgeber und der nationalen Behörden ihrer Wahlheimat ausgesetzt.

Der Weltverband FIFA hat im Zuge der Forderungen nach einem Entzug der WM-Gastgeberrolle für Katar mehrfach auf Zusicherungen von Verbesserungen der Menschenrechte und der Arbeitsbedinungen in dem Wüstenstaat hingewiesen.

Anlass für spürbar mehr Druck auf ihren WM-Partner für Verbesserungen und mehr Schutz von ausländischen Arbeitern hat die FIFA bislang nicht gesehen.

sport 1

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Re: WM 2022: Neuvergabe gefordert
« Antwort #94 am: 18. Dezember 2015, 10:21:15 »
Theo Zwanziger legt gegen Katar nach: Am besten die WM entziehen
Zwanziger: Katar die WM entziehen

Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger geht hart mit dem Ausrichter der WM 2022 ins Gericht. Er regt einen Fan-Boykott an und hat die Hoffnung auf Reformen aufgegeben.

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat seine Kritik am künftigen WM-Ausrichter Katar erneuert.

"Ich hatte zwischenzeitlich die Hoffnung, dass sie sich aufraffen und tatsächlich etwas verändern. Sie wären auch in der Lage, aber sie wollen einfach nicht", sagte der Ex-Boss des DFB der Welt: "Man muss enttäuscht und resigniert feststellen, dass sich unsere Maßstäbe nicht auf Katar anwenden lassen."

Der 70 Jahre alte Zwanziger hatte Katar zuvor unter anderem als "Krebsgeschwür des Weltfußballs" bezeichnet. Das Komitee des Emirats reichte daraufhin eine Unterlassungsklage gegen Zwanziger ein, dieser muss sich deshalb am 2. Februar 2016 vor dem Landgericht in Düsseldorf verantworten.

Im Gespräch mit der Welt regte der ehemalige Funktionär Zwanziger einen Fan-Boykott des Turniers an.

"Ich würde als Fan nicht zur WM nach Katar fahren. Ethisch ist ein solcher Besuch nicht zu begründen", sagte er und betonte: "Am besten wäre es, wenn die neue FIFA-Führung Katar die WM entzieht."

Zwanzigers neuerlichem Vorstoß gegen das Emirat liegt ein Report der Internationalen Gewerkschaftsunion (ITUC) zur Situation von Arbeitskräften in Katar zugrunde.

Laut diesem soll sich die Zahl der erwarteten Todesopfer unter den Bauarbeitern bis zum Turnierstart 2022 von 4000 auf 7000 erhöhen.

Zwanziger bezeichnete die Zusagen Katars, die Arbeitsrechte reformieren zu wollen, als unglaubwürdig. "Die Versprechen sind nur Schönfärberei und der Glaube, mit Glanz und Gloria andere Menschen einnebeln zu können. Aber das funktioniert nicht", sagte er und kritisierte die "Arroganz der Katarer, ihre Vorstellungen ohne moralische und ethische Grundlagen durchbringen" zu wollen.

sport 1