10.03.2014
Medien rüffeln Klose und Gomez
Miroslav Klose spielt seit 2011 bei Lazio Rom
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Nach dem schwarzen Sonntag für Miroslav Klose und Mario Gomez ließen die italienischen Medien keine Milde walten.
"Gomez hat ein Alibi, von seiner Mannschaft erhält er wenig Unterstützung. Man sieht jedoch, dass er von seiner Bestform noch weit entfernt ist", urteilte die Gazzetta dello Sport. Gomez und der AC Florenz verloren das Meisterschaftsspiel gegen Titelanwärter und Rekordchampion Juventus Turin 0:1. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)
Gomez, der zuvor schon dreimal eingewechselt worden war, fiel bis auf einen Kopfball, der am Tor vorbeisegelte, nicht auf. Der Ex-Münchner und -Stuttgarter wurde 15 Minuten vor dem Abpfiff ausgewechselt. "Man muss mit Gomez tolerant sein, der seine schwere Verletzung erst jetzt überwunden hat", schrieb Tuttosport.
Auch Nationalmannschaft-Kollege Klose musste mit Lazio Rom in der Serie A eine Niederlage einstecken. Die Römer kassierten am 27. Spieltag ebenfalls ein 0:1 gegen Atalanta Bergamo.
"Klose ist nicht mehr wiederzuerkennen. Außer Form und schwerfällig hat Miro einen Alptraum-Sonntag erlebt. Seine Leistung gegen Atalanta war vollkommen farblos. Der Klose, der gegen Atalanta im Einsatz war, ist nur ein weit entfernter Verwandter von dem Rekordstürmer, den wir kennen", kommentierte Corriere dello Sport.
Bereits im Länderspiel gegen Chile am vergangenen Mittwoch in Stuttgart hatte Klose enttäuschend gespielt.
Das musste auch Kloses Trainer Edy Reja zugeben. "Ich hatte mir von Klose mehr erwartet. Das war nicht der Spieler, den wir kennen", sagte der Coach.
Nach zuvor zwei Ligasiegen in Serie verlor Lazio damit den Europa-League-Platz fünf zunächst wieder aus den Augen. Das Klose-Team hat mit 38 Zählern jetzt sechs Punkte Rückstand auf Rang fünf.
"Lazio, ein K.o. in der Wüste. Besorgniserregend ist der Masochismus einer Mannschaft, die zu oft ihre Identität verliert. Klose ist wie bereits im Duell gegen AC Florenz abwesend", schrieb die Gazzetta dello Sport. "Einfach irritierend. Klose ist auf dem Spielfeld ein Gespenst", urteilte Tuttosport über die Leistung Kloses.
Von der Warnung von Bundestrainer Joachim Löw fühlt sich der Nationalstürmer "nicht angesprochen" und vertraut auf seine Erfahrung.
"Ich weiß, wie man sich für ein Turnier vorbereiten muss", sagte der 35-Jährige im Interview mit "Sport Bild plus".
Wer jetzt erst anfange, sich für die WM in Brasilien in Form zu bringen, sei ohnehin zu spät dran.
"Ich habe ja Gott sei Dank schon drei Weltmeisterschaften wie Europameisterschaften gespielt und weiß, worauf es ankommt", sagte Klose: "Wer glaubt, zwei Wochen Trainingslager in Südtirol reichen, um fit für so ein Turnier zu werden, dem hilft auch kein Weckruf mehr."
Löw hatte die Spieler eindringlich an ihre Verantwortung bezüglich ihrer Fitness erinnert.
"Was der Trainer angesprochen hat, ist, dass alle etwas machen müssen. Niemand hat einen Freifahrtschein, nur ganz wenige sind gesetzt. Unser Konkurrenzkampf auf jeder Position ist sehr groß. Jedem ist bewusst, dass es Härtefälle geben wird", sagte Klose.
Was seine Zukunft nach der WM angeht, ist Klose unschlüssig. Lazio bietet einen Einjahresvertrag, doch der Rekordtorschütze der Nationalmannschaft (wie Gerd Müller 68 Tore) will noch "zwei Jahre auf einem hohen Level spielen".
Derzeit liefen "viele Gespräche", er erfahre hohe Wertschätzung: "Offenbar bin ich noch interessant."
sport 1