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AutorThema: Amateurvereine im Stich gelassen  (Gelesen 271 mal)

Offline MundM

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Amateurvereine im Stich gelassen
« am: 11. Juni 2014, 23:50:20 »
Eine sehr sehr sehr interessante Reportage des ZDF:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2169666/ZDFzoom:-Unsere-Amateure-%E2%80%93-echte-Profis

Der reichste Fußballverband der Welt lässt die Amateure im Stich.

Erschreckend für mich die Aussage des Vorsitzenden des FC Schaffrath auf die Frage ob die Bundesliga am Sonntag Auswirkungen auf die Zuschauer hat. Er meinte darauf, dass ca. 30 - 50 % der Zuschauer ausbleiben wenn Schalke oder die 2.Liga am selben Tag spielt. Danke SKY  [darunter]
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Offline Tara

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Re: Amateurvereine im Stich gelassen
« Antwort #1 am: 12. Juni 2014, 07:49:41 »
Ist doch aber nichts neues an der Basis. Es geht ja noch weiter. Ich habe im Mai meinen Trainerposten hingeworfen weil meine Spieler wohlgemerkt lieber zu ihrem Verein, u.a. zum OFC, gegangen sind als selbst zu kicken. Außerdem werden die Kosten für den kleinen Verein viel zu hoch, kaum noch finanzierbar. Immer mehr kleine Vereine gehen kaputt oder müssen Spielgemeinschaften bilden. Der DFB spendet Gelder in alle Welt, doch die eigene Basis lässt man verrecken. Schaue mir den Bericht heute Mittag mal an wenn ich zu Hause bin. Aber jeder der sich in den kleinen Vereinen engagiert hat weis welche Problematiken vorherrschen. Mal abgesehen davon das ein Trainer nicht als Trainer agiert, sondern heute der moderne Sozialarbeiter ist.
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Offline al_sb_683

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Re: Amateurvereine im Stich gelassen
« Antwort #2 am: 12. Juni 2014, 17:33:54 »
Der DFB spendet Gelder in alle Welt, doch die eigene Basis lässt man verrecken.

Das hat aber doch rein gar nichts mit dem zu tun, um was es in dem Artikel geht und geht mir auch in die falsche Richtung. Man braucht nicht karitative Arbeit an den Pranger zu stellen.

Das Problem entsteht dadurch, dass am Sonntag eigentlich immer "der Tag der Amateure" war und dies nun durch die Aufsplittung der Spieltage überhaupt nicht mehr so ist. Dadurch dass dann halt viele "ihren großen Verein" unterstützen wollen, ob vorm TV oder im Stadion, bleiben dann halt die Leute von den Sportplätzen weg, die sich normal beides anschauen, wie du schon richtig geschrieben hast.

Was aber für mich ebenfalls ein Problem darstellt, ist die teilweise unmögliche Dichte an Vereinen, wenn ich z.B. mal sehe, wie das hier im Ruhrgebiet aussieht. Ich habe allein in kurzer Zeit fußläufig erreichbar schon 3 Vereine inkl. Sportanlage in meiner unmittelbaren Nähe. Nehme ich dann noch die dazu, die ich mit dem Fahrrad oder innerhalb von 5 Minuten mit dem Auto anfahren kann, erhöht sich die Zahl nochmal ungemein. Dies ist einfach eine zu große Zahl für die Anzahl an Einwohnern, die Wanne-Eickel noch hat und so haben dann auch die meisten Vereine immer eine Anzahl X an Jugendmannschaften nicht, da natürlich nicht ausreichend Spieler vorhanden sind. Anders geht es da dann Vereinen wie dem DSC Wanne-Eickel, die teilweise 3-4 Mannschaften jeden Jahrgangs am Start haben, da sich einige davon wohl einen erfolgreichere "Karriere" für ihre kleinen versprechen. Normal macht es dann eine gesunde Mischung zwischen nieder- und hochklassigen Vereinen, aber bei uns ist da absolut kein Gleichgewicht vorhanden.

Offline KoGo

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Re: Amateurvereine im Stich gelassen
« Antwort #3 am: 12. Juni 2014, 19:39:46 »
Es sind halt andere Zeiten.
Und nicht an jedem Problem ist der DFB schuld.

Wenn du ganz richtig feststellst, dass der Sonntag einst der Tag der Amateure war, und die scheußliche Verzerrung der Spieltage den kleinen Vereinen große Probleme bereitet, bleibt doch festzustellen, dass einen Beitrag darüber jemand beklagt, dass seine Spieler lieber einen Viertligisten schauen möchten. Die im Moment nicht unerhebliche Anzahl von zuschauerrelevanten Vereinen in den Ligen unter den beiden klassischen Profiligen - wie willst du da eine Lösung finden?

Ob die Vereinsdichte zu hoch ist, weiß ich nicht.
Ich beobachte aber in Berlin, dass die Nachwuchsarbeit von Hertha und Union ein Allesfresser ist. Wenn ich am Nachmittag/frühen Abend mal meinen Stadtbezirk kreuze, sehe ich soviele Union-Nachwuchsmannschaften - da können die anderen Vereine nicht mal zusammen dagegen halten. Und ich glaube nicht, dass das ein Union-Problem ist. Die hochgelobte Nachwuchsarbeit des DFB zieht die Kinder in die großen Vereine, und die Nachwuchstrainer zieht sie doch wahrscheinlich mit. Für die Identifikation mit den kleinen Vereinen muss das doch Gift sein.

Offline Tara

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Re: Amateurvereine im Stich gelassen
« Antwort #4 am: 12. Juni 2014, 21:21:25 »
Habe den Beitrag immer noch nicht gesehen, wollte mit meinem Beitrag aber nur mal deutlich machen welche Probleme die kleinen Vereine haben.

Und ja, auch die Dichte ist eins. In unserer Region gibt es auch zu viele Vereine. Jedes Jahr kommen neue dazu, hauptsächlich ausländischer Natur, und alte Traditionsvereine kämpfen ums Überleben. Ein weiteres Problem ist das auch ganz unten schon gut abkassiert wird. Der Fußball ist einfach krank.
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